Abbildung 1: Das Audimax der Ruhr-Universität Bochum Bochum (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/bochum) Die Stadt Bochum ist das Zentrum des mittleren Ruhrgebiets im Bundesland Nordrhein-Westfalen, zu dem auch die Städte Hattingen, Herne und Witten mit insgesamt 750.000 Einwohnern zählen. Die Kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg ist eines der vier Oberzentren des Ruhrgebiets und ist mit etwa 390.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Landes. Bochum ist Mitglied im Regionalverband Ruhr. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1904 die 100.000-Grenze und machte Bochum zur Großstadt. Die Grenzen der heutigen Stadt Bochum sind die Ergebnisse mehrerer Gebietsreformen, durch welche benachbarte Städte, darunter die Mittelstadt Wattenscheid, nach Bochum eingegliedert wurden. Heute befinden sich in Bochum fünf Hochschulen mit insgesamt etwa 50.000 Studierenden, davon etwa 31.000 an der Ruhr-Universität, welche eine der größten Universitäten Deutschlands ist (siehe Bildung). Überregional bekannt ist das Deutsche Bergbaumuseum, das Planetarium und das erfolgreichste Musical der Welt, der Starlight Express. Ferner gibt es hier verschiedene Bergbauinstitutionen. Nach dem Niedergang des Bergbaus entwickelte sich Bochum zu einer grü-
nen Dienstleistungsmetropole. Hier befinden sich drei Opel-Werke, die auch Zulieferer für alle anderen europäischen GM-Standorte sind, Nokia, Johnson Controls, Krupp, sowie die Deutschlandzentrale von Aral/BP und weitere große Unternehmen, die auf den Standort Bochum setzen. Der Bochumer Verein schrieb ab 1842 Industriegeschichte, als es dem Unternehmen gelang, Stahl in Formen zu gießen. Das erste Produkt der Firma waren Glocken aus diesem Werkstoff. Heute erinnert eine 15.000 kg schwere und 3,13 m Glocke vor dem Bochumer Rathaus an diese Epoche. 1 Geografie Bochum liegt auf dem flachhügeligen Bochumer Landrücken zwischen den Flüssen Ruhr und Emscher an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt in der Kemnader Straße und misst 196 m, der niedrigste Punkt liegt am Blumenkamp in Hordel und misst 43 m ü. NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 13,0 und in West-Ost-Richtung 17,1 km. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 67,2 km. 1.1 Nachbargemeinden Folgende Städte grenzen an die Stadt Bochum. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Herne (Kreisfreie Stadt), Castrop-Rauxel (Kreis Recklinghausen), Dortmund (Kreisfreie Stadt), Witten und Hattingen (beide Ennepe-Ruhr-Kreis) sowie Essen und Gelsenkirchen (beides kreisfreie Städte). 1.2 Stadtgliederung Das Stadtgebiet Bochums besteht aus 6 Stadtbezirken. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Stadtbezirke sind in sogenannte statistische Bezirke unterteilt. Die meisten hiervon waren früher einmal selbständige Gemeinden und verloren ihre Selbständigkeit durch Eingemeindung. Die statistischen Bezirke werden mit einer zweistelligen arabischen Zahl gekennzeichnet. Stadtbezirk Mitte: 10 Grumme, 11 Gleisdreieck, 13 Altenbochum, 14 Südinnenstadt, 15 Kruppwerke, 16 Hamme, 17 Hordel, 18 Hofstede, 19 Riemke Stadtbezirk Wattenscheid: 24 Günnigfeld, 25 Wattenscheid-Mitte, 26 Leithe, 27 Westenfeld, 28 Höntrop, 29 Eppendorf Stadtbezirk Nord: 36 Bergen/Hiltrop, 37 Gerthe, 38 Harpen/Rosenberg, 39 Kornharpen/Voede-Abzweig Stadtbezirk Ost: 46 Laer, 47 Werne, 48 Langendreer, 49 Langendreer-Alter Bahnhof Stadtbezirk Süd: 53 Wiemelhausen/Brenschede, 54 Stiepel, 55 Querenburg Stadtbezirk Südwest: 63 Weitmar-Mitte, 64 Weitmar-Mark, 65 Linden, 66 Dahlhausen 2 Geschichte und Eingemeindungen 890 erstmals erwähnt 1041 In einem Dokument der Kölner Erzbischöfe wird die Stadt unter dem Namen Cofbuokheim erstmalig urkundlich erwähnt. 1321 Graf Engelbert II. von der Mark verleiht Bochum die Stadtrechte. Bis 1806 gehört die Stadt zur preußischen Grafschaft Mark, dann bis 1813 zum Ruhrdepartement des Großherzogtums Berg, anschließend vorübergehend zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Rhein und Weser. 1815 kommt die Stadt endgültig zu Preußen und wird der Provinz Westfalen zugeordnet 1817 wird Bochum Sitz eines Landkreises, aus dem sie jedoch 1876 ausscheidet (kreisfreie Stadt). Der Kreis Bochum besteht noch bis 1929 und wird dann aufgelöst. 1860 wird Bochum an die Bergisch-Märkische Eisenbahn angeschlossen, 1874 folgt die Rheinische Eisenbahn 1904 erfolgen die ersten Eingemeindungen: Grumme, Hamme, Hofstede und Wiemelhausen; Bochum wird Großstadt 2 3
1926 zweite Eingemeindung: Altenbochum, Bergen, Hordel, Riemke, Weitmar sowie Teile von Eppendorf, Höntrop und Westenfeld werden eingegliedert. In die benachbarte Stadt Wattenscheid werden die Gemeinden Munscheid, Eppendorf, Günnigfeld, Höntrop, Westfälisch Leithe, Sevinghausen und Westenfeld sowie ein kleiner Teil von Königssteele eingemeindet. 1929 dritte große Eingemeindung: Gerthe, Harpen, Hiltrop, Laer, Langendreer, Linden-Dahlhausen, Querenburg, Stiepel und Werne werden eigegliedert Im Zweiten Weltkrieg schwere Zerstörungen 1962 Auf ehemaligen Zechengeländen eröffnet die Adam Opel AG, eine Tochter von General Motors in den Stadtteilen Laer und Langendreer die drei Opelwerke, die zum Symbol für den Strukturwandel im Ruhrgebiet werden. 1964 Im Stadtteil Harpen wird der Ruhr-Park eröffnet, das erste Kaufhaus auf der grünen Wiese in der jungen Bundesrepublik. Bis heute ist der Ruhr-Park das größte Einkaufszentrum in Europa. 1965 Eröffnung der Ruhr-Universität 1973 Stillegung der letzten Bochumer Zeche (Zeche Hannover) 1975 mit der Vereinigung der seit 1926 kreisfreien Stadt Wattenscheid zur neuen Stadt Bochum erreicht das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung 1979 Eröffnung der ersten Stadtbahn-Strecke, Eröffnung Ruhrstadion 1989 Eröffnung der Stadtbahnlinie U35 von Bochum Hauptbahnhof nach Herne Schloss Strünkede 1993 Die Städte Bochum, Hattingen, Herne und Witten schließen sich zur Region Mittleres Ruhrgebiet zusammen. 2003 RuhrCongress wird eingeweiht. 2004 Arbeitsniederlegungen bei den Werken der Adam Opel AG 3 Religionen Abbildung 2: Bergbaumuseum (oben) und Zeiss-Planetarium (unten) in Bochum Bochum gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Kölner Dompropstes unterstellt. Um 1570 fasste die Reformation Fuß. Doch dauerte es noch bis 1613, als sich die lutherische Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab 1634 4 5
entstand auch eine reformierte Gemeinde. Die Stadt war danach überwiegend protestantisch, doch gab es stets auch Katholiken, die weiterhin zum Erzbistum Köln gehörten. 1821 wurde sie dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. 1958 wurde Bochum dem neu gegründeten Bistum Essen angegliedert. Die Pfarrgemeinden Bochums gehören heute zum Stadtdekanat Bochum. Die protestantischen Gemeinden Bochums kamen mit der Übergang der Stadt an Preußen zur Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise dessen westfälischer Provinzialkirche. Bochum wurde Sitz einer Superintendentur, aus welcher der heutige Kirchenkreis Bochum innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen hervorging. Dieser umfasst insgesamt 22 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum, und zwar Altenbochum, Bochum-Innenstadt, Dahlhausen, Engelsburg-Goldhamme, Eppendorf, Gerthe, Hamme. Harpen, Hiltrop, Hofstede-Riemke, Hordel, Johannes, Laer, Langendreer, Linden, Melanchthon. Petri, Querenburg, Stiepel, Weitmar, Weitmar- Mark und Werne. Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter Evangelisch- Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Freie Evangelische Gemeinden, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) und die Gemeinde Gottes. Auch die Neuapostolische Kirche und die Christengemeinschaft ist in Bochum vertreten. Die Zisterzienser errichteten das Kloster Stiepel. Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bochum danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. 3.1 Einwohnerentwicklung 1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1925 hatte die Stadt 200.000 Einwohner, bis 1975 verdoppelte sich diese Zahl durch die Eingemeindung der Stadt Wattenscheid mit ihren 80.000 Einwohnern im gleichen Jahr auf 415.000 historischer Höchststand. Ende September 2005 hatte Bochum 397.000 Einwohner. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, 6 7
Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 1.1 Nachbargemeinden.................... 2 1.2 Stadtgliederung...................... 2 2 Geschichte und Eingemeindungen 3 3 Religionen 5 3.1 Einwohnerentwicklung.................. 6 Abbildungsverzeichnis 1 Das Audimax der Ruhr-Universität Bochum...... 1 2 Bergbaumuseum und Zeiss-Planetarium in Bochum.. 4 3 Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bochum...... 7