Klimaschutz Herausforderung für die Politik MdL Dr Bernd Murschel

Ähnliche Dokumente
Frankfurt am Main. 100 % Klimaschutz 100 % erneuerbare Energie

ENERGIEPOLITIK DER LANDESREGIERUNG BADEN-WÜRTTEMBERG

Klimaschutzkonzept Berchtesgadener Land

Der Masterplan 2050 und die weiteren Klimaschutzaktivitäten der Stadt Stuttgart

Frankfurt am Main. 100 % Klimaschutz 100 % erneuerbare Energie

Integriertes Klimaschutzkonzept Stadt Dülmen

ENERGIEPOLITIK DER LANDESREGIERUNG BADEN-WÜRTTEMBERG

Klimaschutzmanagement Norden/Juist Vorstellung und Ziele

Bedeutung eines Klimaschutzgesetzes für die deutschen Städte

Energie- und CO 2 -Bilanz der Gemeinde Kißlegg

Vorstellung des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe

Energie- und CO 2 -Bilanz der Stadt Sigmaringen

Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim

Klimaschutzkonzept der Hansestadt Wipperfürth

Klimaschutz und regionale Wertschöpfung für Kommunen Der ländliche Raum als Energiespeckgürtel Ralf Keller

Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis München

Was ist die Zielsetzung und der aktuelle Sachstand der Energiewende in Hessen?

Ausbau Erneuerbarer Energien in NRW

Leipzig - Auf dem Weg zur Hauptstadt der Energiewende

Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums

Inhaltsverzeichnis Innovative kommunale Energie- und Klimaschutzmaßnahmen. Markus Duscha

Dr. Jörg Stumpp Bozen, den 23. September Folie: 1

Die Rolle von regenerativ erzeugten chemischen Energieträgern in einem auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem

Perspektiven der Energiewende in Deutschland

ENERGIE BRAUCHT ZUKUNFT - ZUKUNFT BRAUCHT ENERGIE

FÜR EIN GUTES KLIMA UND GRÜNE ENERGIE.

Regenerative Energien - Chancen und Wirkungen

MITTWOCHS IM MULEWF. Mitreden! Politik im Dialog. Das Klimaschutzgesetz Rheinland-Pfalz - Wirksame Maßnahmen in der Umwelt-, Forst- und Landwirtschaft

Steffen Philipp Die Verwendung von Speichersystemen für die Integration der Windenergie in die elektrische Energieversorgung

Wärme aus erneuerbaren Energien als Beitrag zum Klimaschutz

Unser Beitrag zum Koblenzer Klima Realisierte und messbare Maßnahmen des aktiven Klimaschutzpartners evm 2012 bis 2016

Klimaschutz in Hansestadt und Landkreis Lüneburg

Die Energiewende braucht den gestalteten Kohleausstieg

Fokus Berlin: Anforderungen an die Energieversorgung in einer Metropolregion

Klimaschutzkonzepte 2.0. Beispiel Landkreis Ludwigsburg mit 3D-GIS

Klimaschutzkonzepte 2.0. Beispiel Landkreis Ludwigsburg mit 3D-GIS

Kommunales Klimaschutzkonzept Pforzheim Vorgehen und erste Ergebnisse. Pforzheim, Harald Bieber, Thomas Steidle, Dr. Volker Kienzlen KEA

Die Bedeutung von Smart Metering in der schweizerischen Energiestrategie 2050

Sachstandsbericht zum Klimaschutzgesetz Nordrhein-Westfalen Dr. Achim Dahlen

Zukunft der Energieversorgung in NRW

Prenzlau Stadt der Regenerativen Energien

Energiewende in Bayern Stand und Ausblick. Stephan Kleiner

SEKTORKOPPLUNG UND SYSTEMINTEGRATION - SCHLÜSSELELEMENTE AUF DEM WEG IN DAS ZUKÜNFTIGE ENERGIESYSTEM

Perspektiven der Bioenergienutzung in Baden-Württemberg im Kontext der Umwelt-, Naturschutz- und Klimaziele

Energiepotenzialstudie Ergebnisse der Gemeinde Gottenheim Rathaus Gottenheim,

Der Energiekanton Aargau auf dem Weg in die Zukunft

Förderung regionaler Energiekonzepte als freiwillige Aufgabe der Träger der Regionalplanung

Erneuerbare Energien 2008 Chancen und Perspektiven Hybrid-Kraftwerk. BUND Brandenburg

Salzburg 2050 klimaneutral. energieautonom. nachhaltig Das Energie- und Klimamaßnahmenprogramm des Landes Salzburg

Energie Ökologie nachhaltige Energieentwicklung in Belarus

gefördert durch: Integriertes Klimaschutzkonzept Greven

Bioenergie im Gebäudebereich Biogas, Eckpfeiler im Klimaschutz?

Gemeindesteckbrief - Gemeinde Kammerstein Allgemeine Angaben

Aktuelle Trends in der Kraftwerkstechnik. Dr. Matthias Neubronner, E.ON Energie

Lokale Energiepotentiale nutzen! Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern

SmartGrids Systemtechnologien Cleantech, visionäre Entwicklungen

Klimaschutz und Klimaanpassung auf kommunaler Ebene

Gesamtenergiekonzept der Stadt Ludwigsburg Zwischenergebnis und mögliche Konsequenzen

Zur Lage der Energiepolitik in Bayern

Szenarien zur Energieversorgung in Niedersachsen im Jahr 2050 Empfehlung Klimaschutzziele

Nachhaltige Energiewende. Erwartungen und Forderungen der Umweltund Naturschutzverbände

2. Hessischer Tag der Nachhaltigkeit

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie Verkehr und Landesentwicklung Energieeffizienz in Hessen

Energiewende. Flexibilitätsoptionen für ein Gelingen der LUAT. Klaus Görner Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil.

Strom, Wärme, Verkehr Das technologische Potential von Wasserstoff

Klimaschutzkonzept Landkreis Altenkirchen

Bedeutung der Wärmewende in Schleswig-Holstein

Reduzierung von CO 2 -Emissionen

Erdgas/Biogas Die Energie.

Referenten Briefing. Vorlage 1 03/2012 Viessmann Werke

Bayerische Klima-Allianz

Energieszenario Baden-Württemberg 2050

100 %-Versorgung mit erneuerbaren Energien

Workshop erneuerbare Energien der Kreisstadt Merzig K. Weiler IZES ggmbh

Stoffliche Nutzung Nachwachsender Rohstoffe Graf / Warsitzka

Wie wird kommunaler Klimaschutz im Kreis Segeberg betrieben?

Erneuerbare Energien im Landkreis Schwäbisch Hall

Integriertes Klimaschutzkonzept Rems-Murr-Kreis

Energie- und CO 2 -Bilanz der Stadt Ravensburg

Eine Einrichtung der Landwirtschaftskammer NRW im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse

Themenbereiche: UBA. Schlagwörter: Verkehr, Treibhausgase, Klimaschutz. Rosemarie Benndorf et al. Juni 2014

Energiepolitik der Bayerischen Staatsregierung

Regionales Energiekonzept der Metropolregion Rhein-Neckar. - Ein Überblick. Christoph Trinemeier Leitender Direktor Verband Region Rhein-Neckar

Der Einsatz Regenerativer bedarf langfristig sicherer Rahmenbedingungen

Die Rolle des Berliner Wärmemarkts im Kontext des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK) 2030

Erdgas: brauchen wir es? Jurrien Westerhof, Erneuerbare Energie Österreich

Cluster der adhoc-arbeitsgruppen

Primärenergieverbrauch in Deutschland. Quelle: BMU-Broschüre Erneuerbare Energien in Zahlen, Juni 2009

Klima Stamm Tisch. Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit

Mögliche Auswirkungen der Energiewende auf die Gesundheit

ZEITEN DES KLIMAWANDELS

Der Landkreis Ravensburg bester Klimaschutz- Landkreis in Baden Württemberg

Eckpunkte der sächsischen Energiepolitik

Integriertes Klimaschutzkonzept (IKSK) Workshop Energie Woher und wohin?,

Integriertes Klimaschutzkonzept. Stadt Löningen. Energie- und CO 2 -Bilanzierung mit ECORegion. Stadt Löningen. -Ergebnisse- infas enermetric GmbH

Transfer von Forschung in die kommunale Praxis: Rückblick, Status Quo und Ausblick am Beispiel Stuttgart. Dr. Jürgen Görres

Prenzlau - Stadt der Regenerativen Energien

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz: Was bringt das Klimapaket?

Energieeinsparpotenziale im Gebäudebestand

Transkript:

Klimaschutz Herausforderung für die Politik MdL Dr Bernd Murschel Zu r An z ei ge wird der Quic k Ti m e De k om pre s s o r be nöt igt. 1

Klimaschutz Bedeutung des Klimawandels politischer Handlungsspielraum Versorgungssicherheit Ausblick 2

1. Bedeutung des Klimawandels Die von den Menschen hervorgerufen Veränderung des Klimas ist inzwischen eine unbestrittene Tatsache Erste Folgen der Erderwärmung lassen sich weltweit beobachten Es bleiben nur noch wenige Jahre, um die Weichen für einen Rückgang der Treibhausgase und eine signifikante Reduzierung des CO 2 -Emissionen zu stellen Graphik CO2 Bawü 3

4

2. Politischer Handlungsspielraum a. Fortführung des Klimaschutzkonzeptes 2020Plus Beinhaltet die Vision eines Niedrigemissionslandes Baden-Württemberg Konkrete Schritte und Maßnahmen, die 2020 umgesetzt werden sollen Ziel: bis 2050 müssen die Treibhausemissionen um 80% gesenkt werden, bzw. der Pro-Kopf-Verbrauch bei 2t CO 2 eq 5

6

7

Klimaschutzprogramme des Landes Baden-Württemberg 1. Bioenergiedörfer 2. Klimaschutz Plus Kommunales CO2 Minderungsprogramm für Nichtwohnhäuser Kommunales Struktur-, Qualifizierungs- und Beratungsprogramm Kommunale Modellprojekte 3. EU-Förderprogramm Life+ in Baden-Württemberg 4. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 5. Bioenergiewettbewerb 6. Umweltberatungsprogramm ECO+ für Handwerksunternehmen 7. Förderprogramm ECOfit 8. Förderprogramm BWPlus 9. EnergieSparCheck 8

Handlungsfelder des Konzepts 2020Plus: Energiewirtschaft (z.b. Ausbau der Wasserkraft, Windkraft, Entwicklung von Speichertechnologie) Industrie und Gewerbe (z.b. Abwärmenetze, Contracting,.. ) Private Haushalte (Erneuerbares-Wärme-Gesetz, CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm des Bundes,..) Verkehr (z.b. Förderung des Umweltverbundes, ) Land- und Forstwirtschaft (Ausweitungen der Umweltmaßnahmen im MEKA-Programm, ) Abfallwirtschaft (z.b. Nutzung des stofflichen und energetischen Potentials der Bioabfälle) 9

b. Erneuerbares-Wärme-Gesetz Umstellung der Raumwärme- und Warmwassererzeugung von Wohngebäuden auf erneuerbare Energien Neben einem E-Wärme-Gesetz auf Bundesebene für Neubauten, wurde in Baden-Württemberg das Gesetz auch für bestehende Wohngebäude erweitert Ziel: Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme von 8,7% (2008) auf 16% (2020) zu erhöhen zukünftig auf Nichtwohngebäude ausweiten 10

c. Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg bis Ende 2012 ein Gesetz mit konkreten Zielen zur Treibhausgasminimierung einzelner Sektoren Bis 2050 sollen die CO 2 -Emissionen um rund 90% gesenkt werden Umstellung der landeseigenen Liegenschaften um 100% Öko-Strom (klimaneutrale Landesverwaltung) 11

d. Novellierung des Landesplanungsgesetz Altes Gesetz setzt dem Ausbau der Windkraft enge Grenzen zur Ausweisung neuer Vorrangflächen für Windkraftanlagen mehr Handlungsmöglichkeit der Regionalverbände tritt Anfang 2012 in Kraft (9/12) 12

e. Klimaschützende Maßnahmen in der Landwirtschaft Reduzierung der N-Düngung (Kontingentierung) Reduzierung der N-Ausscheidung und CH 4 durch verbesserte Fütterung Kohlenstoff-Fixierung der Böden durch Reduzierte Bodenbearbeitung Zufuhr organischer Substanz und N-Fixierung durch catch crops Vielfältige Fruchtfolge Anbau Leguminosen Umstellung auf ökologischen Anbau Grünlandumbruchverbot 13

f. Energetische Nutzung von Biomasse Biomasse ist vielfältig und flexibel einsetzbar, lässt sich speichern Möglichkeit einer Nutzung ohnehin anfallender und nicht genutzter Reststoffe sollte importunabhängig sein Intensiver Anbau von Energiepflanzen bei geringem Fruchtwechsel kann das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen begünstigen darf kein Einfalltor für GVO darstellen Anbau an Nachhaltigkeitskriterien binden 14

15

Mdl Dr. Bernd Murschel 16

17

Versorgungssicherheit 18

Netzstrukturen Ausbau der Mittel- und Niederspannungsnetzen Umbau der Energienetze zu SmartGrid für besseres Lastmanagement Wegfall von Restriktionen für dezentrale Einspeisung Verstärkungen der regionalen Netze Mikronetze Verbindung von dezentralen, regenerativen Energieerzeugungsanlagen und -speicher 19

20

Speichertechnologien fördern Durch schwankende Stromproduktion und Nachfrage gewinnt die Speichertechnologie an Bedeutung Pumpspeicher, Druckluftspeicher, REDOX-flow Systeme, Blei Akkumulator, Natrium Schwefel Batterien oder geschicktes Lastmanagement Beispiele in der Entwicklung: Speicherung von Methangas (durch Elektrolyse) im vorhandenen Ergasnetz Stromautobahnen nach Norwegen (Pumpwasserkraftwerke) Forschung mit ansässigen Einrichtungen unterstützen und dadurch Standort sichern (bisher Entwicklung hauptsächlich in den USA) 21