13 Nordlichter fahren Mountainbike in den Schweizer Alpen

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Transkript:

13 Nordlichter fahren Mountainbike in den Schweizer Alpen So, begann alles am 29.06.2012. Wir waren 13 ambitionierte Rennradfahrer, die 1 Woche Mountainbike Urlaub im Müstairtal in der Schweiz verbringen wollten, ohne jemals in den Alpen mit dem Mountainbike gefahren zu sein. Für 7 dieser Wahnsinnskandidaten war es überhaupt das erste Mal auf dem Mountainbike. Wir brachen also früh am Morgen des 29.6. bei strömendem Regen in Neu Wulmstorf gen Süden auf um gegen Nachmittag dann bei trockenem Wetter einer nach dem anderen in dem wunderschönen Haus, dass uns unser Gastgeber Marcel zur Verfügung gestellt hat anzukommen. Speisten hervorragend auf der italienischen Seite des Tales und sanken zufrieden in unsere kuscheligen Betten. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen holten die Jenigen von uns, die noch kein eigenes Mountainbike haben bei strahlendem Sonnenschein sich leihweise eines aus dem örtlichen Fahrradverleih. Sehr schicke Räder. Wir waren begeistert. Nach einer kurzen Bremsschulung von Oliver, die auch nötig war! Ging es auf eine erste leichte Tour über einfache Wege gut 30 km hauptsächlich bergab durch das traumhafte Tal bis an einen Stausee, an dem es Strudel und Kaffee gab. Danach dann gut 30 km hauptsächlich bergauf zurück zu unserem Haus. Da fiel dem einen, oder anderen schon auf, dass wir uns in bergigem Gelände befinden. Eine beeindruckende Akrobatische

Einlage von Peter bei einer längeren Abfahrt hat uns alle sehr beeindruckt und ging glücklicherweise ohne Verletzung ab. Zurück im Haus fühlten wir uns wie Helden und Heldinnen und feierten die gelungene Jungfernfahrt mit einem Grillabend im Garten. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege. Der fortgeschrittene Teil von uns, bestehend aus Nadine, Dirk, Olaf und Olli fuhr eine etwas anspruchsvollere Variante unseres Trails. Wir wollten uns in der Mitte treffen. Der Rest von uns, Caroline, Susi, Axel, Malte, Marcel, Peter, Ronald, Wolfgang und Monika brachen um 10.00 Uhr Richtung Ofenpass auf. Zunächst auf interessanten, aber gut zu befahrenden Feld und Forstwegen. Dann auf der Ofenpassstraße stetig bergan ca. 2/3 den Ofen pass hoch und dann rechts in einen schottrigen Wanderweg. Hier stießen wir dann schon auf unsere ersten Grenzen, denn wir mussten feststellen, dass ab 18 % Steigung auf Schotterwegen die Haftung des Vorderades nachlässt und somit das Lenkverhalten eher bescheiden aus fällt. Wie Caroline so treffend sagte: Mein Rad fährt nach rechts, aber ich will es nicht!

Es ging über eine Alm, wo man sich für 1 Franken frische Kuhmilch aus einem Kühlschrank nehmen durfte. Lecker, und so sahnig! Kurze Zeit später trafen wir unsere schnelle Truppe. Froh gelaunt bergab fahrend, während wir uns noch mühsam bergauf kämpften, über eine Kuppe und dann einen schmalen wirklich anspruchsvollen weg bergab zu einer Hütte. Hier haben wir uns mit Müstair Nusstorte und Kaminwurzen gestärkt und Marcel hat uns mit köstlichem schweizer Bergkäse verwöhnt. Dazu eine kühle Rivella. Das Leben kann so schön sein! Dann in einer rasanten Abfahrt zunächst ins Tal. Noch ein kurzer Anstieg und schon waren wir wieder zuhause und trafen hier auch unsere restlichen Mitstreiter, die ähnlich glückselig grinsten wie wir.

Als wäre ein solcher Tag nicht genug Glückseligkeit hat Marcel uns am Abend noch mit köstlichem original schweizer Käsefondue verwöhnt. Danke, danke, danke! Dienstag. Heute steht unsere größte und zugleich anspruchsvollste Tour an. Leider ohne Dirk, den hatte eine echte Norddeutsche Erkältung niedergestreckt. Wir fahren alle gemeinsam mit den Autos über den Ofenpass, satteln dort unsere mittlerweile nicht mehr so glänzenden Räder und fahren direkt einen steilen Anstieg mit schottrigem Untergrund hoch, der 80 % von uns zum absteigen zwingt(bekanntes Lenkproblem bei starken Steigungen). Danach erst mal ein Stück wellig über Almwiesen voller Enzian auf schmalen Wegen, die viel Spaß machen. Dann eine lange Abfahrt, die mir gar keinen Spaß brachte und bei einer Radsportlerin zu einem leichten Sturz führte. Durch schnelles aufs Rad springen und weiterfahren sollte der Sturz vertuscht werden. Stürze sind bei Radsportlern verpönt. Unsere Radsportlerin bemerkte beim weiter fahren nicht das sich der Lenker um 180 gedreht hat. Außer einer lustigen Anekdote am Abend hatte das zum Glück keine schlimmen Folgen. Kurzer Zwischenstopp auf einer Wiese. Hier wollte ein Radsportler es uns Luschen mal richtig zeigen. Eine rasante Bremsung unter Missachtung der dem Mountainbike eigenen Scheibenbremsen wurde ihm hier zum Verhängnis. Ohne das irgendwelche sichtbaren, natürliche Reflexe zu Tage traten schlug er auf dem Boden auf. 2 Rippen gebrochen. Ein echter Kerl lässt sich natürlich nichts anmerken, steigt wieder auf und hält tapfer mit den anderen mit. Weiter ging es bergab und dann oberhalb eines Stausees auf einem sehr schmalen Trail durch ein traumhaft schönes Hochtal.

Schneebedeckte 3000er vor uns und hinter uns bis zu einer >Hütte in der wir uns stärkten. Zurück durch ein anderes nicht weniger atemberaubendes Tal mit langen Feldwegen über Almwiesen mit Kühen und Pferden. Dann wieder die unvermeidliche lang, steile Abfahrt über Schotterwege bis vor die Haustür.

Eine atemberaubende Tour mit grandiosen Ausblicken und vielen Herausforderungen. Im Rückblick das absolute Highlight dieser Woche. Wir krönten das mit einem tollen Südtiroler Menü in einem schönen alten Gasthaus. Mittwoch war Ruhetag, den jeder für sich nutzen konnte. Einige mit kleinen Wanderungen und oder Besichtigungen und nimmer Satte, wie Olli und Nadine mit einer lockeren Tour auf das Stilfser Joch. Schließlich war heute Ollis Geburtstag und da soll man tun was einem Freude macht. Abends war es dann so weit, der gestürzte Radsportler konnte seine Rippenbrüche nicht mehr ignorieren. Schlimme Schmerzen machten sich breit und er musste ins Spital. Den Donnerstag nutzten wir für eine entspannte Tour auf dem Meran Radweg, der sehr beschaulich durch die Obstanbaugebiete im Vintschgau führt. Am Freitag fuhren Nadine, Caroline, Olli und Olaf nochmal auf das Stilfser Joch. Wolfgang und Marcel brauchten noch etwas Ruhe. Es blieben also noch Susi, Axel, Malte, Dirk, Peter und Monika für eine letzte Mountainbike Tour durch alpines Gelände. Wir sausten über einen wellige, landwirtschaftlichen Weg bei strahlendem Sonnenschein bis sich uns ein Heuwender in den Weg stellte. Mit fatalen Folgen. Zwei Sportler stürzten schwer und einer flog über den anderen. Beide wurden im Spital eingeliefert. Eine Unterarmfraktur und zahlreiche Prellungen mussten behandelt werden. Das kleine schweizer Spital mit nur 12 Betten hatte seine wahre Freude mit uns Flachland- tirolern. So endete unser letzte Tour früh und abrupt. Es blieb uns nur uns um unser zahlreichen Kranken und Verletzten zu kümmern und sie heil wieder nachhause zu bringen. Für uns alle ist klar, sollte sich die Gelegenheit für so einen Urlaub nochmal ergeben, sind wir wieder dabei.