Kriterien zur Auswahl eines optischen Reflektometers (OTDR)

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Transkript:

Kriterien zur Auswahl eines optischen Reflektometers (OTDR) Dieses White Paper enthält wichtige Informationen zu optischen Zeitbereich- Reflektometern (OTDR). Weiterhin erläutert es Neueinsteigern auf dem Glasfasermarkt für Telekommunikationsanwendungen die Kriterien zur Auswahl eines OTDRs, das ihren spezifischen Testanforderungen gerecht wird. Was ist ein OTDR? Ein OTDR ist ein Glasfasertester zur Charakterisierung von optischen Netzwerken, die Telekommunikationsanwendungen unterstützen. Die Aufgabe des OTDRs besteht darin, Netzelemente an beliebigen Positionen einer Glasfaserstrecke zu erkennen, zu lokalisieren und zu messen. Hierfür muss das OTDR nur an einem Ende der Strecke angeschlossen sein, da es wie ein eindimensionales Radarsystem funktioniert. Anhand der vom OTDR zur Verfügung gestellten Kurvensignaturen der überprüften Glasfaser ist es möglich, den gesamten optische Pfad in Form einer grafischen Kurve darzustellen. Laserdioden Pulsgenerator 1 Koppler Fotodiodendetektor 2 Verstärker Zeitbasissteuerung Abtastung bei Verarbeitung der ADU- Mittelwertbildung Grafische Darstellung einer Glasfaserstrecke, auch als OTDR-Kurve bezeichnet Blockschaltbild eines OTDRs White Paper

Was misst ein OTDR? Ein OTDR speist Lichtimpulse in ein Faserende ein und analysiert die zurückgestreuten und reflektierten Lichtanteile. Auf diese Weise ermöglicht es die Messung: der optischen Entfernung zu Elementen, wie Spleißen, Steckverbindern, Splittern, Multiplexern zu Fehlerstellen zum Faserende. der optischen Rückflussdämpfung (ORL)/Reflexionsdämpfung der Dämpfung von Spleißen und Steckverbindern der ORL einer Strecke oder eines Streckenabschnitts der Reflexionsdämpfung von Steckverbindern der Gesamtdämpfung der Glasfaser Wofür wird ein OTDR benötigt? Glasfasern müssen getestet werden, um zu gewährleisten, dass das Netzwerk optimal eingerichtet wurde und die Dienste zuverlässig, stabil und störungsfrei übertragen kann. Außeninstallationen Anbieter von mobilen Telekommunikations-, Video- und Datendiensten sowie Netzbetreiber möchten sicher gehen, dass ihre Investition in das Glasfasernetz geschützt ist. Die Ende-zu-Ende- Dämpfung aller Glasfaserkabel der Außeninstallation des Netzwerks wird mit einem OTDR überprüft, um zu bestätigen, dass die Kabel korrekt verlegt wurden. Bei der Installation werden Messungen mit einem Dämpfungsmessplatz, das heißt mit einer optischen Quelle und einem Leistungspegelmesser, sowie mit einem OTDR ausgeführt. Diese bidirektionalen Tests erstellen auch eine präzise Kabeldokumentation zum Nachweis der fehlerfreien Arbeitsausführung. Später kommt das OTDR zur Fehlerdiagnose zum Einsatz, um beispielsweise Faserbrüche zu lokalisieren, die durch Erdarbeiten verursacht werden können. Gebäude, LAN/WAN, Rechenzentren, Unternehmen Viele Installationsfirmen und Netzinhaber bezweifeln, dass es notwendig ist, ihre Gebäudeverkabelung mit einem OTDR zu testen. Sie möchten ebenfalls wissen, ob das OTDR die traditionellen Dämpfungsmessungen mit Pegelmesser und optischer Quelle ersetzen kann. Glasfasernetze in Gebäuden haben ein knappes Dämpfungsbudget und weniger Spielraum für Fehler. Daher sollte der Installateur das Gesamtdämpfungsbudget mit einer optischen Quelle und einem Leistungspegelmesser messen. Diese Vorgehensweise entspricht der von der Norm TIA-568C geforderten Tier-1- Zertifizierung. Messungen mit einem OTDR (Tier-2-Zertifizierung) gehören zu den besten Praktiken, mit denen die Ursache für übermäßige Dämpfungen erkannt sowie nachgewiesen werden kann, dass die Werte für Spleiße und Steckverbinder innerhalb angemessener Toleranzen liegen. Sie stellen auch die einzige Möglichkeit dar, die genaue Position einer Fehlerstelle oder eines Faserbruchs zu ermitteln. Darüber hinaus helfen OTDR-Tests an einer Glasfaserstrecke, das System für spätere Überprüfungen zu dokumentieren. 2

Die wichtigsten OTDR-Parameter Wellenlängen Im Allgemeinen sollte die Glasfaser mit den gleichen Wellenlängen getestet werden, die auch für den Betrieb zum Einsatz kommen. 850 und/oder 1300 für Multimode-Fasern 1310 und/oder 1550 und/oder 1625 für Singlemode- Fasern Gefilterte 1625 oder 1650 für Betriebsmessungen (In-Service-Messungen) zur Fehlerdiagnose an Singlemode-Fasern CWDM-Wellenlängen von 1271 bis 1611 mit einem Kanalabstand von 20 zur Inbetriebnahme und Fehlerdiagnose an Singlemode-Fasern, die CWDM-Signale übertragen. 1490 für FTTH-Systeme. Häufig wird hierfür auch eine Wellenlänge von 1550 empfohlen, um den Investitionsaufwand möglichst gering zu halten. Tests bei einer einzigen Wellenlänge erlauben nur, die Fehlerstelle zu lokalisieren. Für die Installation und Fehlerdiagnose werden Tests mit zwei Wellenlängen empfohlen, da so auch Faserkrümmungen erkannt werden können. Der ist ein wichtiger Parameter, da er festlegt, wie weit ein OTDR messen kann. Der von den OTDR-Herstellern genannte bezieht sich auf die größte Pulsbreite und wird in Dezibel (db) angegeben. Der gelegentlich angegebene Entfernungsoder Anzeigebereich ist irreführend, da er für die maximale Entfernung steht, die ein OTDR anzeigen kann. Über den tatsächlichen Messbereich sagt dieser Wert wenig aus. Wellenlänge 1310 1550 1310 1550 1310 1550 1310 1550 35 db 35 db 40 db 40 db 45 db 45 db 50 db 50 db Typischer maximaler OTDR- Messbereich 80 125 95 150 110 180 125 220 Der tatsächliche OTDR-Messbereich ist von der verwendeten Glasfaser und der Ereignisdämpfung im Netzwerk abhängig. Totzonen Die Totzonen sind wichtige Parameter, da sie bestimmen, ob ein OTDR zwei dicht aufeinander folgende Ereignisse auf der Glasfaserstrecke erkennen und messen kann. Die Totzonen werden von den OTDR- Herstellern bei der kleinsten Pulsbreite angegeben und in Meter (m) ausgedrückt. Die Ereignistotzone (EDZ) definiert den Mindestabstand, bei dem das OTDR noch zwei aufeinander folgende reflektive Ereignisse, wie zwei Steckverbinder, unterscheiden kann. Die Dämpfungstotzone (ADZ) ist der Mindestabstand nach einem reflektiven Ereignis, beispielsweise einem Steckverbinder, in dem ein nicht reflektives Ereignis, wie ein Spleiß, noch gemessen werden kann. Pulsbreite Der und die Totzone sind zueinander direkt proportional. Da zum Testen von langen Fasern ein größerer benötigt wird, ist auch ein breiter Lichtimpuls erforderlich. Je größer der, desto größer die Pulsbreite und die Totzone, d. h. dicht aufeinander folgende Ereignisse werden vom OTDR nicht mehr erkannt. Für kurze Faserstrecken sollten auch geringe Pulsbreiten verwendet werden, um kurze Totzonen zu gewährleisten. Die Pulsbreiten werden in Nanosekunden (ns) oder Mikrosekunden (µs) angegeben. Auf die Anwendung kommt es an Auf dem Markt wird eine Vielzahl unterschiedlicher OTDR- Modelle angeboten, die auf jeweils unterschiedliche Test- und Messanforderungen zugeschnitten sind. Damit der Käufer sich für das Modell entscheiden kann, das seinen Anforderungen am besten gerecht wird, sollte er die wichtigsten Parameter eines OTDRs sowie seiner Anwendung kennen. Vor der Auswahl eines OTDRs sollte er sich daher diese Fragen stellen: Welche Art von Netzwerk soll getestet werden? LAN-, Metro-, Weitverkehrsnetze? Welcher Typ von Glasfasern soll getestet werden? Multimode oder Singlemode? Welche maximalen Entfernungen sollen getestet werden? 700 m, 25, 150? Welche Messungen müssen ausgeführt werden? Installation (Abnahmemessungen), Fehlerdiagnose, Betriebsmessungen? 3

Empfohlene OTDRs in Abhängigkeit von der Anwendung Gebäude, LAN/WAN, Rechenzentren, Unternehmen Fasertyp Multimode Singlemode Singlemode und Multimode Wellenlängen 850/1300 1310/1550 850/1300/ 1310/1550 Anforderungen Möglichst kurze Totzonen zur Lokalisierung und FTTA, DAS und Cloud-RAN Fasertyp Multimode Singlemode Singlemode und Multimode Wellenlängen 850/1300 1310/1550 850/1300/ 1310/1550 Anforderungen Möglichst kurze Totzonen zur Lokalisierung und Punkt-zu-Punkt-Zugang/Backhaul Fasertyp Singlemode Wellenlängen 1310/1550 Anforderungen von 35 db bei 1550 Möglichst kurze Totzonen zur Lokalisierung und Punkt-zu-Mehrpunkt-Zugang/FTTH/PON Testtyp Installation vor und hinter Splitter Installation durch Splitter hindurch In-Service- Fehlerdiagnose Wellenlängen 1310/1550 1310/1550 Gefilterte 1625 oder gefilterte 1650 Anforderungen von 35 db bei 1550 Möglichst kurze Totzonen zur Lokalisierung und Charakterisierung von dicht aufeinander folgenden von 35 db bei 1550 für Tests durch 1:32 Splitter von 40 db bei 1550 für Tests durch 1:64 Splitter Möglichst kurze PON/Splitter- Totzonen nicht relevant Möglichst kurze Totzonen zur Lokalisierung und Charakterisierung von dicht aufeinander folgenden CWDM Testtyp Wellenlängen Anforderungen Metro/Long Haul/Ultra Long Haul Metro/ Netzwerktyp Long Haul Wellenlängen 1310/1550/ 1625 Anforderungen von 40 db bei 1550 Mehrere Anwendungen Netzwerktyp Wellenlängen Anforderungen Installation, Wellenlängen-Einrichtung, oder Fehlerdiagnose Von 1271 bis 1611 mit Kanalabstand von 20. OTDRs werden mit 2 und 4 Wellenlängen angeboten (Beispiel: 1551/1571/1591/1611 ) von 40 db für Tests durch Multiplexer, OADM (Optical Add/Drop Multiplexer) und Demultiplexer Möglichst kurze Totzonen zur Lokalisierung und Integrierte CW-Lichtquelle zur Durchgangsprüfung Very Long Haul 1310/1550/ 1625 von 45 db bei 1550 Ultra Long Haul 1550/ 1625 von 50 db Möglichst kurze Totzonen zur Lokalisierung und Gebäude/Zugang 850/1300/1310/1550 (1625 optional) : Für Multimode nicht relevant. 35 db bei 1550 für Singlemode Metro bis Very Long Haul 1310/1550/1625 (Mit einem externen Filter für 1625 ist das OTDR für die Fehlerdiagnose in FTTH/PON-Netzen geeignet.) Größter Möglichst kurze Totzonen Modulare Plattform, die sich mit den Testanforderungen entwickelt und eine maximale Flexibilität bietet. 4

Weitere wichtige Produkteigenschaften Obwohl die Bedienung eines OTDRs nicht besonders schwierig ist, sollte man mit den besten Praktiken zum Testen von Glasfasern vertraut sein, um die Messungen korrekt auszuführen. Nur geschulte und erfahrene Techniker können OTDR-Kurven analysieren und korrekt interpretieren. Ein weniger qualifizierter Nutzer wird mit der Bedienung eines OTDRs und der Auswertung der Messergebnisse Schwierigkeiten haben. Eine in das OTDR integrierte Softwareanwendung kann dem Techniker jedoch helfen, das Gerät effizienter zu bedienen. Dafür muss er die OTDR-Kurven nicht mehr verstehen oder interpretieren können. Die Software zeigt die getestete Faserstrecke schematisch an sowie erkennt und interpretiert alle OTDR-Ereignisse automatisch. Diese werden dann in Form aussagekräftiger Symbole auf der Kurve dargestellt. Jedoch muss man in der Lage sein, die Ergebnisse bei Bedarf mit der ursprünglichen OTDR-Kurve zu vergleichen. Bei der Auswahl eines OTDRs sollten die folgenden Kriterien berücksichtigt werden: Größe und Gewicht: Wichtig, wenn man zum Beispiel einen Funast hochklettern oder in einem Gebäude arbeiten muss. Anzeigegröße: Das Display sollte mindestens 5 (12,7 cm) groß sein. OTDRs mit kleineren Anzeigen sind billiger, erschweren aber die Auswertung der OTDR-Kurve. Batteriebetrieb: Ein OTDR sollte den ganzen Tag im Feldeinsatz nutzbar sein. Acht Stunden müssten mindestens gewährleistet sein. Kurven-/Ergebnisspeicherung: Der interne Speicher sollte mindestens 128 MB groß sein. Externe Speicheroptionen, wie ein USB-Speicherstick, sollten unterstützt werden. Bluetooth und/oder WLAN: Funkgestützte Verbindungen erleichtern den Export der Testergebnisse auf PCs/Laptops/Tablets. Modularität/Aufrüstbarkeit: Eine modulare/aufrüstbare Plattform lässt sich leichter an sich entwickelnde Testanforderungen anpassen. Obwohl eine solche Plattform am Anfang kostenintensiver sein kann, wird sie sich langfristig rentieren. Software zur Nachbearbeitung: Natürlich ist es möglich, die Fasern über den Tester selbst zu bearbeiten und zu dokumentieren. Weitaus einfacher und komfortabler lassen sich die Testergebnisse jedoch mit einer speziellen Nachbearbeitungssoftware analysieren und dokumentieren. Ansicht einer OTDR-Kurve OTDR-Ergebnisansicht mit Bildsymbolen 5

Beste Praktiken der OTDR-Messung Mehrere beste Praktiken gewährleisten zuverlässige OTDR-Messungen. Verwendung von Vorlauf-/Nachlaufkabeln Vorlauf- und Nachlaufkabel, die aus Faserrollen bestimmter Länge bestehen, sollten an beiden Enden der zu testenden Faserstrecke angeschlossen werden, um auch den ersten und letzten Steckverbinder mit dem OTDR erfassen zu können. Die Länge der Vorlauf- und Nachlaufkabel ist von der zu testenden Faserstrecke abhängig. Im Allgemeinen beträgt sie 300 m bis 500 m für Multimode- Fasern und 1000 m bis 2000 m für Singlemode-Fasern. Bei sehr langen Faserstrecken können es auch 4000 m sein. Dieser Wert ist in starkem Maße von der Dämpfungstotzone des OTDRs abhängig, die wiederum von der Pulsbreite abhängt. Je größer die Pulsbreite, desto länger sollte das Vorlauf- und Nachlaufkabel sein. Vorlauf- und Nachlaufkabel müssen vom gleichen Typ sein wie die zu testende Faser. Inspect Before You Connect Konzept Vorbeugende Prüfung der Steckverbinder Schon ein einziger verschmutzter Steckverbinder kann die Übertragungsleistung der gesamten Faser ernsthaft beeinträchtigen. Die vorbeugende Prüfung aller Steckverbindungen mit einem Glasfaser-Mikroskop verringert die Ausfallzeiten im Netzwerk und den Aufwand zur Fehlerbehebung wesentlich. Mit dem einfachen Konzept Inspect Before You Connect können Sie sicher gewährleisten, dass die Fasern und Faserendflächen vor dem Zusammenstecken sauber sind. Ein verschmutzter OTDR-Anschluss oder ein verschmutzter Steckverbinder am Vorlauf-/Nachlaufkabel verfälschen die OTDR- Messergebnisse. Daher müssen sie geprüft und gereinigt werden, bevor das Vorlaufkabel angeschlossen wird. 6

Fazit Die optimierte Infrastruktur eines Glasfasernetzes stellt den Kunden zuverlässige und robuste Dienste zur Verfügung. Zufriedene Kunden erhöhen die Kundenbindung und ermöglichen eine schnelle Amortisation der Investition sowie eine nachhaltige Rentabilität. Ein OTDR ist ein wichtiges Feldtestgerät zur Wartung und Fehlerdiagnose von Glasfaser-Infrastrukturen. Bei der Auswahl eines OTDRs sollten die beabsichtigten Anwendungen sowie die technischen Parameter des Gerätes berücksichtigt werden, damit diese auch für Ihre Einsatzzwecke geeignet sind. Literaturverzeichnis 1. JDSU White Paper: Achieving IEC Standard Compliance for Fiber Optic Connector Quality through Automation of the Systematic Proactive End Face Inspection Process 2. JDSU Broschüre: JDSU Reference Guide to Fiber Optic Testing, Volume 1 3. JDSU Poster: Understanding Optical Time Domain Reflectometry 7

Nordamerika (gebührenfrei): 1 855 ASK-JDSU (1 855 275-5378) Lateinamerika Tel.: +1 954 688 5660 Fax: +1 954 345 4668 Asien/Pazifik Tel.: +852 2892 0990 Fax: +852 2892 0770 EMEA Tel.: +49 7121 86 2222 Fax: +49 7121 86 1222 2014 JDS Uniphase Corporation. Die in diesem Dokument enthaltenen Produktspezifikationen und Produktbeschreibungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. 30176030 001 0614 OTDR.WP.TFS.NSE.DE Juni 2014