Die richtige Filmauswahl Stand: 17.08.2015 Autor: Kay Adams E-Mail: wastedfilms@web.de Web: https://wastedfilms.wordpress.com 1
Filmgrößen Bei der Richtigen Filmauswahl sollte man auf 3 Kategorien achten: Größe, Lichtempfindlichkeit und Farbe/Schwarzweiß. Bei der Größe des Films gibt es neben den Spezialfilmen (z.b.: Sofortbild) folgende Einteilung: Kleinstbildfilm Diskfilm Pocketfilm APS-Film Kleinbildfilm Mittelformatfilm Zunehmende Filmgröße Großformatfilm Wenn man eine feste Kameraauswahl hat, braucht man nun nur noch zu wissen, welche Kamera welchen Film belichten kann. Hat man eine Filmpräferenz muss man die richtige Kamera finden. Es ist wichtig zu wissen, das neben dem Equipment (Kamera, Objektiv, Filter) und der Entwicklung auch die Filmgröße einen wichtigen Einfluss auf die Qualität hat. Je größer der Film, desto mehr Informationen können abgebildet werden. Zusätzlich muss für die gleiche Abzugsgröße später ein großer Film nicht so stark vergrößert werden. Somit fallen auch Körnung und eventuelle Fehler wie Flecken nicht so stark auf. 2
Lichtempfindlichkeit Die Filmempfindlichkeit gibt an, welche Belichtung bei genormten Bedingungen notwendig ist, um den Film zu schwärzen. Kurz: Je größer die Lichtempfindlichkeit, desto dunkler kann es bei gleichen Einstellungen der Kamera sein. Filmempfindlichkeit wird meist in DIN (Deutsches Institut für Normierung) oder ASA (American Standard Association) angegeben. Diese Werte lassen sich voneinander ableiten. Neuere Filme tragen die Bezeichnung ISO (International Standart Organisation) welcher sich aus ASA/DIN zusammensetzt. Umrechnungstabelle: DIN ASA ISO 14 20 20/14 15 25 25/15 16 32 32/16 17 40 40/17 18 50 50/18 19 64 64/19 20 80 80/20 21 100 100/21 22 125 125/22 23 160 160/23 24 200 200/24 25 250 250/25 26 320 320/26 27 400 400/27 28 500 500/28 29 650 650/29 30 800 800/30 Zunehmende Lichtempfindlichkeit 3
Lichtempfindlichkeit Analoger Film besteht aus einer Emulsion (eigentlich: erstarrte Suspension) aus Gelantine und lichtempfindlichen Kristallen. Je höher die Lichtempfindlichkeit, desto größer die Kristalle. Diese Kristalle sind später auf Abzügen dann als mehr oder weniger starke Körnung zu sehen. Im Englischen wird ISO manchmal durch E.I. (Exposure Index) ersetzt; bei alten Sovjet-Kameras ist zum Teil die Bezeichnung GOST (Gossudarstwenny Standard) zu lesen. Hier gilt grob: GOST 0,9 x ASA. Wie bereits erwähnt lassen sich Filme auf Grund der Lichtempfindlichkeit in folgende Kategorien einteilen. Niedrigempfindliche Filme (ISO 25/15 bis ISO 100/21 ) Besonders bei guten Lichtverhältnissen (z.b.: Sonne, Studioausleuchtung, Blitzlicht); gut geeignet bei statischen Motiven (Landschaft, Architektur, Portrait); sehr scharfe, feinkörnige Bilder, guter Kontrastumfang Mittelempfindliche Filme (ISO 125/22 bis ISO 400/27 ) Großer Belichtungsspielraum, gut geeignet für Aufnahmen schnellerer Objekte, mittlere Körnigkeit, generell noch gute Konturschärfe Hochempfindliche Filme (ISO 650/29 bis ISO 1600/33 ) Sehr großer Belichtungsspielraum, schlechte Lichtverhältnisse und/oder sehr schnelle Bewegungen (z.b. Rennsport), gröberes Korn, zufriedenstellender Kontrastumfang und Schärfe Extrem hochempfindliche Filme (z.b.: ISO 3200/36 ) Sehr schlechte Lichtverhältnisse; Korn sehr grob; geminderter Kontrast. 4
Farbe/Schwarzweiß Schwarzweiß-Negativfilm Dieser Film ist für Abzüge in Schwarzweiß geeignet. Die Farben werden hier in verschiedenen Grautönen abgebildet. Nach der Entwicklung des Films erhält man die Negative des Bildes (Schwarz Durchsichtig; Weiß Schwarz). Erst ein weiterer Schritt beim Erstellen der Abzüge führt zu einem Positivbild. Farbnegativfilm Dieser Film ist für Farbabzüge geeignet. Nach der Entwicklung erhält man einen Film auf dem die Fotos als Negativ in komplementärfarben (z.b.: Rot Grün; Blau Orange usw.)abgebildet sind. Erst ein weiterer Schritt beim Erstellen der Abzüge führt zu einem Positivbild. Da der Film meist rot/braun ist lässt sich die korrekte Farbabildung mit dem Auge schwer kontrollieren. Farbumkehrfilm (Dia-Film) Dieser Film ist für Farbabzüge geeignet. Durch eine Umkehrentwicklung erhält man hier statt einem Negativ ein positives Durchsichtsbild. Bei der Erstellung von Abzügen entfällt der Schritt der Farbumwandlung somit, die Bilder sind für Diaprojektionen geeignet. Farbnegativ- vs. Farbumkehrfilm Farbumkehrfilm: + Farbintensität + Farbgenauigkeit + Sehr gute Druckvorlagen + Höherer Kontrast - Keine nachträgliche Bearbeitung - Sehr exakte Belichtung nötig Farbnegativfilm: + Geringerer Kontrast + Höherer Belichtungsspielraum (verzeiht Belichtungsfehler) + Nachträgliche Bearbeitung bei Erstellung der Abzüge möglich - Farbintensität geringer - Farbgenauigkeit geringer 5
Lagerung/Entwicklung Lagerung der Filme Alle Filme müssen vor Wärme und Feuchtigkeit geschützt werden. Unbelichtete Filme werden idealerweise im Gefrierfach bei -20 C aufbewahrt. So kann man den Film praktisch unbegrenzt mit nur geringen Qualitätsverlusten aufbewahren. Der Film muss ca 2-3h vor der Nutzung aus dem Gefrierfach genommen werden. Auch ein Kühlfach mit ca. +5 C verlängert das Mindesthaltbarkeitsdatum um etwa 6 Monate. Im Idealfall sollten allerdings die Händlerangaben auf der Verpackung beachtet werden. Bezugs- und Entwicklungsmöglichkeiten Neben speziellen Fotogeschäften und dem Internetversand können zumindest Farb- und Schwarzweiß-Kleinbildfilme in vielen Drogerien erworben werden. Die Entwicklung aller Filme ist mit etwas Übung (bei Farbnegativen etwas mehr Übung, bei Umkehrfilmen etwas sehr viel mehr Übung) in Heimarbeit möglich. Am Anfang sollte man allerdings die Filme zum Entwickeln in ein Fachlabor geben. Dies geht neben Fotogeschäften auch zu meist sehr fairen Preisen in Drogeriemärkten. Gerade Kleinbild ist kein Problem, bei Mittelformat sollte man vorher zumindest fragen. 6