Handreichung zur Gestaltung der Eucharistiefeier am Tag der Einführung eines neuen Pfarrers - Liturgiekommission des Erzbistums Hamburg -
2
Gedanken zur Einführung Die "Investitura Neoparochi" wie sie in der Collectio Rituum (1932) des Bistums Osnabrück abgedruckt war 1,beschreibt die seinerzeit verbindliche Form der Einführung eines neuen Pfarrers. Sie vollzog sich in mehreren Schritten: - Der Generalvikar oder ein anderer vom Bischof delegierter Priester versammelt sich mit dem designierten Pfarrer und zwei Zeugen vor dem Marienaltar der Kathedrale. Er gibt den Inhalt der Ernennungsurkunde bekannt und fordert das ausführliche Glaubensbekenntnis nach dem Codex Iuris Canonici ein, ergänzt durch den Antimodernisteneid. Darauf überreicht er das Birett. 2 - Der Vicarius oeconomus begleitet den neuen Pfarrer. Die Gemeinde zieht ihnen entgegen. Mit Gebet und Gesang gelangt die Prozession zur Kirche. Eine Statio mit kurzer eucharistischer Anbetung und sakramentalem Segen folgen. 3 - Zur ersten Eucharistiefeier werden Pfarrer und Dechant am Pfarrhaus abgeholt. Der Dechant übergibt dem neuen Pfarrer die Kirchenschlüssel, den Altar, das Taufbecken, die Kanzel, den Beichtstuhl, den Chorstuhl und die Sakristei. 4 - Nach dem Gottesdienst überträgt der Dechant dem neuen Pfarrer das Hausrecht über das Pfarrhaus, zu gegebener Zeit erhält dieser vom Vicarius oeconomus in Gegenwart des Dechanten die Schlüssel zum Archiv und alle übrigen Dokumente. 5 Spätere Neuansätze der Pfarreinführung entstanden in der pastoralen Praxis; stellvertretend sei an dieser Stelle das "Kieler Modell" von 1970 genannt (Pfr. Msgr. Wilm Sanders/Pfr. Bernhard Rotermann) 6. Es beschränkt sich auf die zeichenhaften, äußeren Handlungen (Übergabe von Kirchenschlüssel, Beichtstola, Priestersitz, Ambo und Evangelium, Taufschale und Altar) und die Verlesung der Ernennungsurkunde vor dem Schuldbekenntnis. Auf der Suche nach neuen gottesdienstlichen Formen stellt es den symbolischen Übergaben Wechselgebete nach Psalmtexten voraus. Alle Gestaltungselemente sind in die Eucharistiefeier einbezogen. Die Handreichung der Liturgiekommission des inzwischen gegründeten Erzbistums Hamburg hat viele Vorbilder. Zahlreiche Modelle konkreter Umsetzungen dieser Aufgabe kamen als Diskussionsbeitrag aus den Gemeinden. Die Beispiele wurden durchgesehen, nach gemeinsamen Quellen geordnet und auf Anhaltspunkte für eine sinnvolle Neuordnung untersucht. Aus der Fülle der Kriterien einige Beispiele: 3
- Die Einführung eines neuen Pfarrers ist kein Sakrament. Die Sendung durch den Bischof ist Fortsetzung des priesterlichen Adsum. Daher tritt in unserem Vorschlag die Übergabe des Kirchenschlüssels als Amtssymbol zurück und schafft mehr Raum für die Verdeutlichung des Dienstes als Priester, Lehrer und Hirte. - Die Einordnung des priesterlichen Dienstes in die Verbundenheit der Ortskirche setzt voraus, daß die Fragen nach Bereitschaft und Glaube gestellt werden, bevor der neue Pfarrer seinen Dienst aufnimmt. Neue Bedeutung gewinnt auch das deutliche Bekenntnis vor der versammelten Gemeinde. - Kirche ist Weggemeinschaft. Wo es möglich ist, kann die vorgeschlagene Form des Stationsgottesdienstes und des gemeinsamen Einzugs in die Kirche dies verdeutlichen. - Die Symbolhandlungen sollen vor katechetischer Überfrachtung geschützt werden. - Pfarrer und Gemeinde begegnen sich zum ersten Mal. Auch die Gemeinde soll sich in ihrer Vielfalt vorstellen können. Dabei ist die Integration vieler Kräfte möglich. Einzelne und Gruppen können liturgische Funktionen übernehmen (Sprecher, Chor, Instrumente, Raumgestaltung, Bewegung), die das gemeinsame Tun vertiefen. Es ist zu empfehlen, daß bei der Gestaltung des Gottesdienstes vor allem Gruppen der eigenen Gemeinde vertreten sind. - Die Antworten des Pfarrers auf die Fragen des Dechanten sind für den auswendigen Vortrag eingerichtet. - Vertreter / -innen anderer Glaubensgemeinschaften und des öffentlichen Lebens haben am Tag der Pfarreinführung ihren berechtigten Platz in unseren Kirchen. Um den Entlassungsteil der Eucharistiefeier nicht zu überladen, beschränkt sich das Modell auf Raum für den geistlichen Zuspruch der christlichen Schwesterkirchen. Für Grußworte o.ä. sollte ausreichend Sprechzeit beim anschließenden Empfang eingerechnet werden. * * * Hamburg im Mai 1998 P. Gregor Mundus OSB Norbert Hoppermann 4
I. Einführung eines neuen Pfarrers - Eucharistiefeier in der Kirche - 1. Eröffnungsteil Großer Einzug Die Gemeinde versammelt sich in der Kirche. In großer Prozession ziehen alle ein, die einen liturgischen Dienst während der Feier verrichten; die übliche Reihenfolge wird beibehalten 7 : - Weihrauch - Kreuz / Kerzen - Ministranten /-innen - Lektoren /-innen - Kantor /-innen - Kommunionhelfer /-innen - Diakon mit Evangeliar / Zelebranten. Je nach örtlichem Brauch können Fahnenabordnungen oder nicht konzelebrierende Priester in Chorkleidung hinzukommen. In manchen Gemeinden ist es üblich, daß der neue Pfarrer am Pfarr- oder Gemeindehaus abgeholt wird. Gesang zur Eröffnung Aus dem Zusammenwirken von Gemeinde, Chor/Schola und Orgel/Instrumente ergeben sich mehrere sinnvolle Möglichkeiten, Prozession und Eröffnungsgesang zu verbinden. Es sollte bedacht werden, daß die Einzugsprozession in diesem Gottesdienst für die Gläubigen eine eher visuelle und somit musikalisch passive Rolle spielen kann. Eine Zuweisung an Orgel/Chor/Instrumente käme dieser Rolle entgegen, ein kurzer Gemeindegesang am Ende der Prozession würde alle Teilnehmenden einbinden. Eröffnung / Einführung Der Dechant eröffnet den Gottesdienst vom Priestersitz aus, spricht den liturgischen Gruß und führt mit einigen Worten in die Feier ein. Kyrie 5
Verlesen der Ernennungsurkunde In dieser liturgischen Feier wird der von Erzbischof N. ernannte Priester N. in sein Amt als Pfarrer dieser Gemeinde eingeführt. Die Ernennungsurkunde unseres Erzbischofs für Herrn Pfarrer N. hat folgenden Wortlaut: Der Dechant verliest die Urkunde. Frage nach der Bereitschaft zum Dienst Pfarrer: Lieber Mitbruder N., unser Erzbischof hat dich als Priester, Lehrer und Hirte in diese Gemeinde gesandt. Bist du zu diesem Dienst bereit? Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und euer Gebet bin ich bereit. Frage nach dem Glauben / Glaubensbekenntnis Pfarrer: So frage ich dich nach deinem Glauben. Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt, und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: 6
Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Ich glaube an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe 7
zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen. Prozession zum Taufbecken / Beichtraum Der Dechant führt den neuen Pfarrer zum Taufbecken/Beichtraum. Wenn die Zeichenhaftigkeit dieser Hinführung aus räumlichen Gründen nicht deutlich wird, können ersatzweise Taufschale und/oder Beichtstola überreicht werden. Am Taufbecken / Zur Übergabe der Taufschale: Unser Herr Jesus Christus hat zu seinen Jüngern gesagt: "Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes." Übernimm die Aufgabe, durch das Sakrament der Taufe neue Glieder in die Kirche, die Gemeinschaft des Herrn, aufzunehmen. Am Beichtraum / Zur Übergabe der Beichtstola: "Kehrt um und glaubt an das Evangelium." Immer sollen wir den Weg der Umkehr und Erneuerung gehen. Übernimm die Aufgabe, im Namen Christi allen zu vergeben, die ihre Schuld bekennen. 8
Gib den Menschen Anteil an der Versöhnung, die Gott uns im Tod und in der Auferstehung seines Sohnes geschenkt hat. Bei gemeinsamer Übergabe von Taufbecken / Taufschale und Beichtraum / Beichtstola: Gott hat uns in Jesus Christus geheiligt. In den Sakramenten von Taufe und Versöhnung prägt diese Heiligung unser Leben und öffnet uns für seine Liebe. Übernimm die Aufgabe, in deiner Gemeinde diese Sakramente zu spenden, damit alle Anteil erhalten am Heil und an der Vergebung. Bestärke sie im Glauben an die Menschenfreundlichkeit Gottes. Der Pfarrer besprengt in Stille die Gemeinde mit Weihwasser. Wenn ersatzweise Taufschale und/oder Beichtstola überreicht worden sind, werden sie an einen geeigneten Ort gebracht. Hinführung zum Priestersitz Übernimm die Aufgabe, von diesem Ort aus den Gottesdienst zu leiten. Gloria / Tagesgebet Der Pfarrer spricht am Priestersitz das Tagesgebet. 9
2. Wortgottesdienst Da die Einführung eines neuen Pfarrers in der Regel während eines Sonntagsgottesdienstes stattfindet, haben die Tageslesungen Vorrang. Erste Lesung / Antwortgesang / Zweite Lesung Übergabe des Ambo / Überreichen des Evangeliars Wenn ein Diakon anwesend ist: aus. Sei Hörer des Wortes Gottes und lege es Der Pfarrer gibt das Evangeliar an den Diakon weiter und erteilt ihm den Segen. Wenn kein Diakon anwesend ist: Übernimm die Aufgabe, das Wort Gottes zu verkünden und auszulegen. oder: Übernimm das Wort des lebendigen Gottes. Verkündige Christus als den Weg, die Wahrheit und das Leben. Ermutige alle Christen, den Glauben zu leben und Zeugnis zu geben von der Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit Gottes. oder: Empfange die Heilige Schrift. Verkünde das Wort Gottes der Dir anvertrauten Gemeinde in der Kraft des Heiligen Geistes. 10
Halleluja / Evangelienprozession / Evangelium Homilie (Pfarrer) Credo Das Glaubensbekenntnis sollte nach Möglichkeit gesungen werden, z.b. in Form eines Credo-Liedes. Allgemeines Gebet / Fürbitten - für die Kirche; - für die Gemeinde; - für den Pfarrer; - für öffentliche Anliegen; - für Kranke und Notleidende; - für die Verstorbenen. 11
3. Eucharistie Übergabe des Altares Übernimm die Aufgabe, mit deiner Gemeinde die Eucharistie zu feiern. oder: Die Kirche hat niemals aufgehört, sich zur Feier des Pascha-Mysteriums, der Eucharistie, zu versammeln, den Tod des Herrn zu verkünden und seine Auferstehung zu preisen, bis er wiederkommt in Herrlichkeit. Tritt an diesen Altar und übernimm die Aufgabe, das Gedächtnismahl unseres Herrn Jesus Christus mit Deiner Gemeinde zu feiern und sein Heilsopfer zu vergegenwärtigen. Gabenprozession An der Gabenprozession können vor allem Gemeindemitglieder/Gruppen beteiligt werden, die an anderer Stelle nicht gesondert hervorgehoben bzw. vertreten sind. Gabengebet / Präfation / Sanctus / Hochgebet Gebet des Herrn / Embolismus / Doxologie / Friedensgruß Agnus Dei / Einladung zur Kommunion / Kommunionspendung Dankgesang / Schlußgebet 12
4. Entlassung Ansagen Ein Mitglied des Pfarrgemeinderates kann zur anschließenden Begegnung mit dem neuen Pfarrer einladen. Vertreter der anderen christlichen Kirchen können an dieser Stelle ein kurzes Grußwort sprechen. Schlüsselübergabe ad lib. Mitglied des Kirchenvorstandes: Lieber Herr Pfarrer, Sie haben mit uns den Tisch des Wortes und den Tisch des Mahles geteilt, Sie haben unserer Gemeinde Ihren priesterlichen Dienst versprochen. Wir übergeben Ihnen den Schlüssel unserer Kirche (und der Gemeinderäume). Wir bitten Sie, uns auch geistliche Räume zu erschließen, in denen christliches Leben gelingen kann. Segen / Entlassungsruf / Auszug --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- --- Anmerkungen: 1 vgl. COLLECTIO RITUUM PRO DIOECESI OSNABRUGENSI AD INSTAR APPENDICIS RITUALIS ROMANI A SANCTA SEDE APOSTOLICA APPROBATA IUSSU ET AUCTORITATE ILLUSTRISSIMI AC REVERENDISSIMI DOMINI WILHELMI EPISCOPI OSNABRUGENSIS TYPIS DESCRIPTA ET EDITA, Regensburg 1932 2 a.a.o. S.166 3 a.a.o. S. 167f. 4 a.a.o. S.168f. 5 a.a.o. S. 171 6 Sanders, Wilm: Einführung des neuen Seelsorgers. Ritus im Dekanat Kiel in: Liturgisches Jahrbuch, Heft 2 1973 7 Allgemeine Einführung in das Römische Meßbuch, Stand 1990, IV/1a, 82 13
II. Einführung eines neuen Pfarrers - Eucharistiefeier mit Statio - 1. Eröffnungsteil Eröffnung Die Gemeinde versammelt sich außerhalb der Kirche an einem geeigneten Ort. Gesang zur Eröffnung Der Gottesdienst beginnt mit Gesang oder Instrumentalmusik in einer Weise, die den Gegebenheiten des Ortes entspricht. Begrüßung / Einführung Der Dechant begrüßt die Anwesenden, anschließend führt er mit einigen Worten in die Feier ein. Kyrie Verlesen der Ernennungsurkunde In dieser liturgischen Feier wird der von Erzbischof N. ernannte Priester N. in sein Amt als Pfarrer dieser Gemeinde eingeführt. Die Ernennungsurkunde unseres Erzbischofs für Herrn Pfarrer N. hat folgenden Wortlaut: Der Dechant verliest die Urkunde. 14
Frage nach der Bereitschaft zum Dienst Lieber Mitbruder N., unser Erzbischof hat dich als Priester, Lehrer und Hirte in diese Gemeinde gesandt. Bist du zu diesem Dienst bereit? Pfarrer: Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und euer Gebet bin ich bereit. Frage nach dem Glauben / Glaubensbekenntnis Pfarrer: So frage ich dich nach deinem Glauben. Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt, und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt 15
unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Ich glaube an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen. Einladung zum Einzug in die Kirche Am Portal Du hast dich zum Glauben der Kirche bekannt. So laßt uns in unser Gotteshaus einziehen und das Geheimnis unserer Erlösung feiern. 16
Mitglied des Kirchenvorstandes: Der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist, segne Ihren Einzug in unsere Gemeinde und Kirche. Übernehmen Sie die Schlüssel unseres Gotteshauses. Öffnen Sie die Kirche allen, die Gott suchen. Gesang / Instrumentalmusik zum Einzug Prozession zum Taufbecken / Beichtraum Der Dechant führt den neuen Pfarrer zum Taufbecken / Beichtraum. Wenn die Zeichenhaftigkeit dieser Hinführung aus räumlichen Gründen nicht deutlich wird, können ersatzweise Taufschale und/oder Beichtstola überreicht werden. Am Taufbecken / Zur Übergabe der Taufschale: Unser Herr Jesus Christus hat zu seinen Jüngern gesagt: "Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes." Übernimm die Aufgabe, durch das Sakrament der Taufe neue Glieder in die Kirche, die Gemeinschaft des Herrn, aufzunehmen. Am Beichtraum / Zur Übergabe der Beichtstola: 17
"Kehrt um und glaubt an das Evangelium." Immer sollen wir den Weg der Umkehr und Erneuerung gehen. Übernimm die Aufgabe, im Namen Christi allen zu vergeben, die ihre Schuld bekennen. Gib den Menschen Anteil an der Versöhnung, die Gott uns im Tod und der Auferstehung seines Sohnes geschenkt hat. Bei gemeinsamer Übergabe von Taufbecken / Taufschale und Beichtraum / Beichtstola: Gott hat uns in Jesus Christus geheiligt. In den Sakramenten von Taufe und Versöhnung prägt diese Heiligung unser Leben und öffnet uns für seine Liebe. Übernimm die Aufgabe, in deiner Gemeinde diese Sakramente zu spenden, damit alle Anteil erhalten am Heil und an der Vergebung. Bestärke sie im Glauben an die Menschenfreundlichkeit Gottes. Der Pfarrer besprengt in Stille die Gemeinde mit Weihwasser. Wenn ersatzweise Taufschale und/oder Beichtstola überreicht worden sind, werden sie an einen geeigneten Ort gebracht. 18
Hinführung zum Priestersitz Übernimm die Aufgabe, von diesem Ort aus den Gottesdienst zu leiten. Gloria / Tagesgebet Der Pfarrer spricht das Tagesgebet vom Priestersitz. 19
2. Wortgottesdienst Da die Einführung eines neuen Pfarrers in der Regel während eines Sonntagsgottesdienstes stattfindet, haben die Tageslesungen Vorrang. Erste Lesung / Antwortgesang / Zweite Lesung Übergabe des Ambo / Überreichen des Evangeliars Wenn ein Diakon anwesend ist: Sei Hörer des Wortes Gottes und lege es aus. Der Pfarrer gibt das Evangeliar an den Diakon weiter und erteilt ihm den Segen. Wenn kein Diakon anwesend ist: Übernimm die Aufgabe, das Wort Gottes zu verkünden und auszulegen. oder: Übernimm das Wort des lebendigen Gottes. Verkündige Christus als den Weg, die Wahrheit und das Leben. Ermutige alle Christen, den Glauben zu leben und Zeugnis zu geben von der Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit Gottes. 20
oder: Empfange die Heilige Schrift. Verkünde das Wort Gottes der Dir anvertrauten Gemeinde in der Kraft des Heiligen Geistes. Halleluja / Evangelienprozession / Evangelium Homilie (Pfarrer) Credo Das Glaubensbekenntnis sollte nach Möglichkeit gesungen werden, z.b. in Form eines Credo-Liedes. Allgemeines Gebet - für die Kirche; - für die Gemeinde; - für den Pfarrer; - für öffentliche Anliegen; - für Kranke und Notleidende; - für die Verstorbenen. 21
3. Eucharistie Übergabe des Altares Übernimm die Aufgabe, mit deiner Gemeinde die Eucharistie zu feiern. oder: Die Kirche hat niemals aufgehört, sich zur Feier des Pascha-Mysteriums, der Eucharistie, zu versammeln, den Tod des Herrn zu verkünden und seine Auferstehung zu preisen, bis er wiederkommt in Herrlichkeit. Tritt an diesen Altar und übernimm die Aufgabe, das Gedächtnismahl unseres Herrn Jesus Christus mit Deiner Gemeinde zu feiern und sein Heilsopfer zu vergegenwärtigen. Gabenprozession An der Gabenprozession können vor allem Gemeindemitglieder/Gruppen beteiligt werden, die an anderer Stelle nicht gesondert hervorgehoben bzw. vertreten sind. Gabengebet / Präfation / Sanctus / Hochgebet Gebet des Herrn / Embolismus / Doxologie / Friedensgruß Agnus Dei / Einladung zur Kommunion / Kommunionspendung Dankgesang / Schlußgebet 22
4. Entlassung Ansagen Ein Mitglied des Pfarrgemeinderates kann zur anschließenden Begegnung mit dem neuen Pfarrer einladen. Vertreter der anderen christlichen Kirchen können an dieser Stelle ein kurzes Grußwort sprechen. Segen / Entlassungsruf Auszug * * * Nachbemerkung Wenn die Einführung an einem Sonntag erfolgt, sollte der Gottesdienst nachmittags sein, damit die Priester des Dekanats teilnehmen und evtl. konzelebrieren können. 23