GARTENBESUCH. Wo die Liebe erblüht

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Transkript:

GARTENBESUCH Wo die Liebe erblüht Vater, Mutter und ein Kind. Frühlingshafter Blumenreigen. Fröhliches Gezwitscher rund um die Nistkästen in blühenden Obstbäumen. Und ein herzförmiger Gemüsegarten. Im grünen Reich der Familie Fedl im Grazer Feld hat zweifellos auch Amor seine Pfeile im Spiel. TEXT: RUTH WEGERER FOTOS: SIMONE ANDRESS 32 Servus

Umgeben von Landschaft: In unserem Garten musste es eine Laube geben und mehrere Sitzplätze, erzählt Agnes Fedl und macht es sich neben Ehemann Nikolaus auf einem ihrer Lieblingsbankerln (rechts unten) bequem. Die Steinbank ist von geschnittenen Eiben eingerahmt; von hier aus bietet sich ein weiter Ausblick auf den Garten und die umliegende Landschaft. Diese Kombination ist für die aus Ungarn stammende Garten- und Landschaftsplanerin (www.gartenplanung-fedl.at), die der Liebe wegen in die Steiermark gezogen ist, überaus wichtig. Für mich soll die Landschaft, wenn möglich, ein Teil des Gartens sein. Und der Garten ein Teil der Landschaft. Tradition und Moderne prägen das Reich der Fedls, das auf einer Kuppe inmitten der Hügellandschaft des südlichen Grazer Feldes rund um ein 200 Jahre altes Bauernhaus liegt. Das historische Gemäuer, vor dem jetzt in einem Steingärtchen Narzissen und andere Frühlingsblüher erstrahlen (rechts oben), hat Nikolaus Fedl von seinen Eltern übernommen. Heute stehen hier klassische Bauerngartenelemente im Mittelpunkt, zum Beispiel ein Buchs-Kreuzgang mit großer Tonvase, aus der im März blaue Traubenhyazinthen sprießen. Gleich dahinter gibt es einen modernen Wohlfühlbereich auf der gemauerten Terrasse beim Wohnhaus. Bereits ab März und bis in den Oktober nutzt die Familie mit Vergnügen eine Dusche und einen Whirlpool im Freien im zeitigen Frühjahr vor der prachtvollen Kulisse aus gelb blühenden Forsythien. Unser Garten, sagt die Gestalterin erfreut, entspricht den persönlichen Bedürfnissen von meinem Mann, unserem Sohn und mir. Servus 33

Die Schatztruhe im Kirschbaum: Kindheitserinnerungen an sein eigenes kleines Baumhaus im Wald haben Nikolaus Fedl angeregt, auch für seinen jetzt 10-jährigen Sohn Gabriel ein Piratenschiff-Baumhaus in den alten Kirschbaum zu bauen. Hierher kann sich Gabriel mit seinen Freunden zum Spielen zurückziehen. Im Baumhaus bewahrt er auch seine Schatztruhe auf voller Spielsachen. Für Kinder sollte es in jedem Garten verborgene Plätze geben, rät Agnes Fedl, selbstverständlich auch eine Wiese zum Fußballspielen, aber ganz wichtig sind Verstecke hinter Hecken oder eben so ein Baumhaus. Noch dazu verwandelt sich Gabriels Piratenschiff im Sommer geradezu in ein Schlaraffenland: Da wachsen ihm und seinen Freunden die süßen Früchte fast in den Mund. Der Ertrag ist jedes Jahr beeindruckend, erzählt Agnes Fedl, aber das meiste essen wir gleich vom Baum, und auf den Rest stürzen sich die Vögel. Neben dem verzweigten Riesen gibt es noch weitere Kirsch- und Apfelbäume, die alle schon von Nikolaus Fedls Eltern gepflanzt wurden. Agnes hat das Naschparadies schließlich vollendet: mit einer Hecke aus Beerensträuchern. 34 Servus

Nisten, rasten und sandbaden: Blumentöpfe, gefüllt mit Stroh (links oben) in diesen Tagesquartieren fühlen sich die nachtaktiven Ohrwürmer (Dermaptera), die übrigens Fluginsekten sind, pudelwohl. Pro Nacht vertilgt jeder dieser Nützlinge bis zu 50 Blattläuse (oben links) und verschafft so den Rosen in der Nähe große Erleichterung. Alle Nistkästen im Garten sind von der Familie handbemalt worden. Das Modell rechts oben hat Agnes gestaltet. An den Farben leicht zu erkennen: Hier nisten gerne Blaumeisen. Die klassische englische Gartenbank (unten links) steht im Innenhof; im Sommer bekommt sie einen Tisch und Stühle zum Tafeln im Freien beigestellt. Wenn die Frühlingssonne die noch kahle Erde wärmt, sind die Hühner im siebenten Himmel. Genussvoll wälzen sie sich in selbst gescharrten Mulden. Mit solchen Sandbädern reinigen sie auch Haut und Gefieder (unten rechts). Servus 35

Ein Herz für Gemüse: Das Paradies stell ich mir als Gemüsegarten vor, schwärmt Agnes Fedl, deren Liebe den Nutzgärten gilt. Ihr eigenes Gmiasgartl, wie sie es nennt, ist natürlich ein ganz besonderes. Der Grundriss ist ein riesiges, von Buchsbäumen eingefasstes Herz, in dem neben Salaten und verschiedenen Sommergemüsen auch Blumen sprießen so gepflanzt, dass vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst immer etwas blüht. Ein Nutzgarten, empfiehlt sie, sollte nicht nur nützlich, sondern auch schön sein. Dann macht die viele Arbeit umso mehr Freude. Die Idee zu den originellen Skulpturen kam den Fedls übrigens, als sie Kunst für den Garten suchten und nicht wirklich fündig wurden. So entstanden ihre Schattenbilder, die nach Fotovorlagen aus Cortenstahl geschnitten werden (www.schattenbild.at). Anfangs standen die Figuren nur im Reich der Familie Fedl, mittlerweile findet man sie allerdings in der ganzen Umgebung, auch im öffentlichen Raum. 36 Servus