Obadja Törn nach Spiekeroog und zurück.

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Transkript:

Obadja Törn nach Spiekeroog und zurück. 27. und 28. August 2016 Geplant war eigentlich Bremerhaven. Dafür wollten wir das Hochwasser am 27.08.2016 um 8 Uhr (local Time) nutzen. Also reisten wir schon am Freitag gegen 16 Uhr an. Die ambitionierte Crew bestand aus Eike Burandt, Jürgen Obst und Carsten Müller. Da für alle Beteiligten die Obadja mehr oder weniger unbekannt war, wurde eine Prüfung nach Checkliste durchgeführt. Die Checkliste war so umfangreich, dass man sie auch gleich als Sicherheitseinweisung betrachten konnte. Das hat natürlich ein bisschen Zeit in Anspruch genommen, (ca. 5 Stunden!), aber alle waren sich jetzt sicher, morgen kann nichts Schief gehen. Nach der Checkliste war dann die Törnbesprechung dran, mit den aktuellen Wetterdaten wurde zwischen Helgoland, Bremerhaven und Spiekeroog diskutiert. Die Wahl fiel auf Spiekeroog! - Dann brauchen wir auch erst gegen 10Uhr auslaufen, um nach NW um ca. 15Uhr die Ansteuerung Spiekeroog passieren zu können. Laut DWD waren für Samstag sehr gut Verhältnisse zu erwarten. Die sich dann über Nacht von Samstag auf Sonntag stark verschlechtern sollten. Am Sonntagmorgen oder -Vormittag sollte der Spuk schon wieder vorbei sein. Nach Kartoffelsuppe und kleinem Whisky ging es gegen 1Uhr in die Kojen. 8Uhr aufstehen, noch mal Wetter aktualisieren keine Veränderung - in Ruhe Frühstücken und gegen 9:30 Uhr geht es in Richtung Schleuse. Bei 2 bis 3 Bft aus NE und Strom Mit geht es bei schönstem Sonnenschein mit ca. 5 bis 6 kn das Fahrwasser der Jade runter. Harle-Tonne (links) mit Leuchtturm Wangerooge 1

An der Tonne 12 biegen wir links ab, genau mit Kurs W auf die Harle Tonne vor Wangerooge, von dort gleich weiter zur Otzumer Balje, der Ansteuerungstonne von Spiekeroog. Diese erreichen wir ca. 1,5 Stunden nach Niedrigwasser. Es ist also die Frage, ist das Gatt passierbar oder lieber noch warten? Die See ist ruhig, der Wind mit 3 bis 4 eher moderat - eine Grundsee ist also nicht zu erwarten, trotzdem bergen wir die Segel und tasten uns mit Motor von Tonne zu Tonne. Das Echolot geht bis auf 0,3 m bei der Tonne A4 runter. Bei A6 haben wir das Gatt passiert. Es geht zum Stichkanal, der Verbindung des Spiekerooger Hafens mit dem Wattenfahrwasser. Auch hier ist noch mal aufgrund der geringen Wassertiefe Vorsicht geboten. Es ist bekannt, dass der Hafen von Spiekeroog trocken fällt, und es nur wenige Plätze mit ausreichendem Tiefgang gibt, daher halten wir Ausschau nach einem Platz in der Nähe der Hafeneinfahrt. Wir werden auch fündig neben einer 36er Moody mit einer überdimensionalen Spiekeroog-Flagge am Heck. Der Skipper der Moody bestätigt uns, dass dieser Platz nicht trocken fällt und wir auch nicht mit unseren 1,40 Tiefgang aufsetzten, Seine Moody hat auch 1,50m Tiefgang. So sind wir gegen 16:45Uhr fest, und wir können das obligatorische Anlegerbier genießen. Danach wird der Ort erkundet und ein schönes Fischrestaurant gefunden. Zurück an Bord wird noch mal der Wetterbericht für den nächsten Tag geholt. Die Nacht wird stürmisch, der Sonntagvormittag ist mit 4-6 Bft und Gewitterböen im Nordteil der Deutschen Bucht angesagt. Den ursprünglichen Plan erst gegen 11Uhr auszulaufen um so dichter an dem NW um 15:30 des Jade-Fahrwassers zu sein, verwerfen wir, um dass Gatt von Spieekeroog mit mehr Höhe der Gezeit bei ablaufendem Wasser zu passieren. 2

Sonntag 28.08.2016 Die Nacht war, mit dem schwerem Gewitter, den klappernden Tampen und dem prasselenden Regen eher unruhig. Eike ist um 1:00 Uhr bei strömendem Regen raus, um die Falle abzubinden. Am nächsten Morgen ist das Gewitter vorbei. Bei ¾ Wolkenbedeckung haben wir geschätzte 10kn Wind aus SO. Wir gehen zunächst beim Hafenmeister bezahlen. Nach dem Frühstück laufen wir um 9:30 Uhr aus. Hinter dem Stichkanal wird sofort das Vorsegel gesetzt. Bei Vorwindkurs geht es so bis zur Otzumer Balje. Das Gatt passieren wir mit ca. 2m Wasser unter dem Kiel. Dann geht es auf Halbwindkurs, wobei der Wind schon ein wenig auf SW gedreht hat. Mit 4 bis 5 kn rauschen wir dahin. Im Süden, über Spiekeroog, überholt uns in der Ferne ein Gewitter. Auch im NW ziehen dunkle Wolken auf, die schnell nordostwärts ziehen. Nach ca. einer Stunde auf diesem Kurs bemerken wir, wie sich ein Wolkenband aus der Formation löst. Nach einer weiteren halben Stunde ist diese Wolkenbank beträchtlich angewachsen. Hier kommt etwas auf uns zu. Erst mal Wetterfest anziehen. Noch ohne Großsegel erreicht uns eine Böenwalze, die uns um 90 versetzt. Intuitiv reffen wir noch das Vorsegel als der Spuk auch schon vorbei ist. 3

Wieder ausgerefft geht es bis Höhe Wangerooge-Stadt weiter. Hier machen wir einen Hohleschlag, da wir auf dem Windkurs nicht um die Untiefentonne Minsener Oog herum kommen, mittlerweile segeln wir Hoch am Wind aus NO. Gewitter über Wangerooge Gerade im Jade-Fahrwasser kommt ein Gewitter schnell in Richtung O ziehend über Wangerooge auf. Auch wenn das Gewitter noch weit entfernt scheint, entscheiden wir uns die Zugrichtung des Gewitters nicht zukreuzen. Kurs 330, erst mal weg. Nach einer halben Stunde ist das Gewitter soweit entfernt, dass wir umdrehen können. Leider schläft uns kurze Zeit später der Wind ein, so folgen wir mit Motor dem Jade- Fahrwasser bis nach Hooksiel. Kurz vorher kommt wieder Wind auf, wir wollen jedoch noch die 18Uhr Schleuse erreichen und fahren weiter mit Motor. Hinter der Schleuse, wird schon mal aufklariert. Nach dem Festmachen, wird noch Klarschiff gemacht und wir beschließen einen aufregenden aber schönen Segeltörn nach Spiekeroog und zurück. Mast und Schotbruch! Carsten Müller 4

Tracks: Hinweg: Rückweg: 5