Gottesdienst mit Taufe 1. Advent Richterswil AN-kunft und ZU-kunft

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Transkript:

Gottesdienst mit Taufe 1. Advent 27.11.2011 Richterswil AN-kunft und ZU-kunft Liebe Gemeinde am 1.Advent, ja, es ist wieder soweit: Advent. Eine intensive Zeit, eine Zeit von Erinnerungen an die eigene Kindheit, eine Zeit von Erwartungen und Sehnsüchten, vielleicht auch von viel Stress. Zum Glück bringen die 4 Adventssonntage und die 4 Kerzen Struktur in diese Zeit. Auch wenn wir noch so herumrennen in dieser Zeit, es sind und bleiben 4 Sonntage, bis es endlich Weihnachten ist. Die Zeit lässt sich nicht verkürzen, es gibt keine Abkürzung zu Weihnachten. Auch wenn grade die Kinder das vielleicht begrüssen würden, denen das Warten schwerfällt... Oder auf der anderen Seite Erwachsene, die den ganzen sog. Weihnachts-Stress am liebsten schon hinter sich hätten. Aber nein, es ist wie es ist, alles hat seine Zeit, alles braucht seine Zeit, bis es Zeit ist. Unser Taufkind ist da der lebendige Beweis: Ihr als Familie habt auf ihn gewartet, wart in Erwartung, solange, wie es eben brauchte, da ging auch nichts mit Beschleunigen oder Abkürzen der Wartezeit. Und in diesem Sinn sind wir alle nun wieder in der Zeit der Erwartung. Erwarten mit Freude das Weihnachtsfest oder mit Furcht den allfälligen alljährlichen damit verbundenen Stress. 1

Im besten Falle, wenn wir uns vielleicht doch auch etwas Zeit nehmen können für Besinnung, erwarten wir auch wieder das himmlische Kind. Das Kind, in dem Gott zur Welt kommt, ankommt bei uns. Aber bis dahin müssen wir uns wie alle Jahre wieder in Geduld üben. Dabei wüsste jede und jeder von uns sicher auf Anhieb vieles, wofür wir dieses Ankommen Gottes und seine Hilfe bei uns und in der Welt erhoffen. Jetzt und alle Jahre wieder Ankommen, Ankunft das ist die Übersetzung für Advent, von lat. ad hin zu, an und venire kommen. Da kommt also etwas auf uns zu. Darum sprechen wir auch von dem, was auf uns zu-kommt, was noch vor uns liegt, als Zukunft. An-kunft und Zu-kunft fallen im Advent zusammen: Gott kommt auf uns zu. Warum? Weil wir von uns aus uns noch so sehr anstrengen können, wir würden ihn ja nie erreichen, so unermesslich und geheimnisvoll ist er. Und unsere gedanklichen Möglichkeiten stossen an Grenzen, die nur die Liebe überwinden kann. Erzwingen können wir das nicht, nur darum bitten, dass wir von Gott und seiner Liebe ergriffen werden. Und wir können uns dafür offen halten, dass das dann auch passiert. 2

Gott ist nicht zu be-greifen, wir können uns nur von ihm ergreifen lassen. Darum kommt er auf uns zu, kommt bei uns an, ist in seiner Ankunft zugleich unsere Zukunft. Das legt die Spur zu den ungewöhnlichen Worten zum Advent, die wir in der Lesung gehört haben. Was passt daran zu unsern sonstigen Adventsvorstellungen und -gefühlen? Ist es vielleicht der Engel, der hier auftritt? Wobei der starke Engel mit lauter Stimme wahrscheinlich nicht unbedingt unserer Vorstellung der süssen pausbäckigen Weihnachtsengel entspricht. Aber immerhin kündigt er wie die Engel in der Weihnachtsgeschichte etwas ganz Wichtiges und Entscheidendes an: Der Spross Davids hat den Sieg errungen. Vielleicht mag uns da noch das Hosianna, Hilf doch, Davids Sohn aus dem Adventslied Tochter Zion im Ohr sein. Und das ist auch gut so. Er, der Spross Davids nämlich ist der Schlüssel zu diesen verschlüsselten Worten. Dann sind da noch ein Thron als Symbol für Gott, der sonst in kein Bildnis passt, es sind Älteste und ein Buch mit sieben Siegeln. Was ist daran wohl adventlich? Wo sind die Tannenzweige, Lichterketten, Guetzli und Kerzen? Noch einmal: Bei Gott gehen An-kunft und Zu-kunft ineinander. 3

Beides ist Advent. Was wir hier vor uns haben, ist wie in einem vorgezogen geöffneten Fensterchen im Adventskalender ein Blick in die Zukunft. Und zugleich in die Gegenwart und Vergangenheit. Um mit einem bekannten Filmtitel zu sprechen: Zurück in die Zukunft. Wie geht das? Unsere menschliche Zeitwahrnehmung ist, dass alles linear verläuft: Erst kommt das, dann das, etc. In der zeitlosen ewigen Welt gilt das so nicht. In die dürfen wir hier sozusagen einen Blick werfen. Was wir als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bezeichnen, ist hier ineinander verwoben in den Visionen des Sehers Johannes. Er erwartete in den Zeiten der Christenverfolgungen Ende des 1. Jh. das Ende der Welt. Was er dann erfahren hat, stellte jedoch alle seine Erwartungen und Sehnsüchte auf den Kopf. Erwartet hatte er für sich ja eigentlich gar nichts mehr. In Erwartung sein, das hatte er aufgegeben. Die Welt, das Leben waren ihm ein Buch mit sieben Siegeln. Er reagierte mit Verzweiflung, mit Tränen und ich weinte sehr, heisst es hier. Doch dann erfuhr er in seiner Vision etwas von dem gekommenen und kommenden Gott. Und er erfuhr von der Zukunft, die Gott schon seit Beginn aller Zeit bereithält. 4

Damit öffnete sich auch wieder sein Blick für die Gegenwart. Er bekam wieder einen klaren Blick auf die Welt und unser Leben, befreit von falschen Erwartungen und Sehnsüchten. Für Johannes hiess das damals: Aha! Es geht gar nicht um das Ende der Welt, sondern um den Anfang der neuen Welt inmitten der bisherigen. Sie beginnt mit dem Spross Davids, der als einziger das Buch mit sieben Siegeln öffnen kann. Und plötzlich sind auch wir damit mitten drin in diesem Geschehen, mit all unseren Hoffnungen und Erwartungen, an die Adventszeit, ans Leben, an Gott. Von so einem Buch mit sieben Siegeln reden wir ja oft im übertragenen Sinne: Wir sind manchmal sogar in der Partnerschaft füreinander so ein Buch mit sieben Siegeln. Manchmal verstehen wir den anderen oder die andere beim besten Willen nicht. Selbst wenn wir noch so vertraut sind, und trotz zahlreicher Ratgeberliteratur zu diesem Thema. Dabei brauchen wir doch ein jeder mindestens einen anderen Menschen: wir können uns zb nicht selber segnen oder Gutes wünschen, das kann immer nur ein anderer. Ich wünsche mir alles Gute oder Ich segne mich das habe ich noch nie gehört. 5

Genauso wie wir uns nicht selber entschuldigen können, sondern nur darum bitten können. In letzter zeit war zb des Öfteren von Regierenden zu hörne, dass sie sich beim Volk oder den Opfern von Verbrechen entschuldigen. So einfach ist es eben nicht: Ich kann immer nur um Entschuldigung bitten, und dann hoffen, dass der andere sie gewährt. Ich bitte um Entschuldigung wäre also eigentlich korrekter als ich entschuldige mich. Ergo, wir brauchen immer ein Gegenüber, einen anderen Menschen, der uns Gutes zuspricht, weil wir das nur sehr beschränkt selber können, genausowenig, wie wir uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen können wir der Lügen- Baron Münchhausen. Aber oft bleibt mir wie gesagt der andere Mensch auch geheimnisvoll, weiss ich nicht oder verstehe nicht, was ihn im Innersten ausmacht. Der Spross Davids, Christus, weiss es. Oder ich denke an einen Mensch in hohem Alter: Ich weiss so wenig von ihm, er hat sein Lebtag nicht viel erzählt, nun im Alter ist er verstummt. Seine Geschichte, sein Leben, warum er so oder so ist oder war, ist mir ein Rätsel, ein Buch mit sieben Siegeln. Der Spross Davids, Christus, weiss es. 6

Und erscheint uns nicht auch oft die Welt und was uns in ihr widerfährt als ein Buch mit sieben Siegeln? Ganz ähnlich wie das, was sich an Schrecken hinter diesen sieben Siegeln verbirgt: Warum wird kein Friede auf der Welt? Warum sterben jeden Tag unzählige Menschen an Hunger, an vermeidbaren Krankheiten, an den Folgen von Naturkatastrophen? Und warum immer die Ärmsten, während andere nicht mehr wohin wissen mit ihren Überschüssen? Oder auch anderes ist uns oft so rätselhaft: Warum bin ich krank, warum meine Liebsten und Nächsten? Warum bin ich einsam? Vieles in der Welt und an unseren eigenen Lebensgeschichten ist uns unverständlich, rätselhaft, kommt uns sinnlos vor. Darum die Botschaft der Adventszeit: 1. Es braucht für alles Geduld, es braucht die Zeit, in Erwartung zu sein. Weihnachten lässt sich nicht herbei zwingen. 2. Wir wissen zugleich, worauf oder auf wen wir da warten und hoffen: Da war und ist und kommt einer im Christuskind zu uns, der das Buch mit den sieben Siegeln öffnen kann. Der das Rätselhafte und das Verborgene und Unverständliche in unserem Leben und in der Welt kennt und zurecht bringen kann. Darum: Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr. Schon ist nahe der Herr! Amen 7