Lesepredigt zum Epiphaniasfest. Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne.

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Transkript:

Lesepredigt zum Epiphaniasfest Kanzelgruß: Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne. Das Wort Gottes, das der heutigen Predigt zugrunde liegt, steht im 2. Brief des Paulus an die Korinther in Kapitel 4: 3 Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist's denen verdeckt, die verloren werden, 4 den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. 5 Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen. 6 Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. Lasst uns beten: Herr, guter Gott, in deinem Wort bezeugst und verkündigst du uns die Botschaft unseres Heils und machst unser Leben hell so rede du nun zu uns und segne dein Wort an uns. Liebe Gemeinde! Wir Menschen brauchen das Licht! Wir sehnen uns nach Licht in Zeiten der Dunkelheit. Ganz real nach natürlichem Licht in der Natur, nach künstlichem Licht in unseren Wohnungen. Und auch im übertragenen Sinne sehnen wir uns nach Licht in unserem Leben, nach Licht in unserer Welt! Immerhin: seit Weihnachten wird es wieder heller in unserem Leben. Seit Weihnachten werden die Tage wieder länger noch kaum zu merken, aber Stück für Stück. Seit Weihnachten wird es heller in unserem Leben. Und das nicht nur, was das Tageslicht angeht. Es wird heller seit Weihnachten, weil mit Christus das Licht in die Welt gekommen ist.

Denn das ist doch die Weihnachtsbotschaft: Gottes Herrlichkeit ist erschienen und er hat mit seinem Licht die Welt erleuchtet! Und das ist es, was wir weiter tragen wollen: dieses Licht, das wollen wir weiterleuchten lassen auch in unsere Welt hinein. Deshalb ist die Weihnachtszeit so von Lichtern geprägt. Deshalb zünden wir Kerzen an am Weihnachtsbaum (heute hier in der Kirche zum letzten Mal); deshalb hängen wir Lichterketten und leuchtende Sterne in unsere Fenster - damit das deutlich wird: Weihnachten ist ein Fest des Lichtes, weil das Licht, das Licht der Welt, da aufgegangen ist. Haben wir eigentlich daran noch gedacht bei unseren Weihnachtslichtern zu Hause? Haben wir daran gedacht, dass diese Lichter etwas vom Glanz der Herrlichkeit Gottes in die Welt hineinleuchten lassen? Wie schön so ein Licht ist und wie ein kleines Licht viel Helligkeit verbreiten kann, davon erzählt eine kleine Geschichte: Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, da wollte er einen der beiden zu seinem Nachfolger bestellen. Er versammelte die Weisen seines Landes und rief seine Söhne herbei. Er gab jedem der beiden fünf Silberstücke und sagte: "Füllt für dieses Geld die Halle in unserem Schloss bis zum Abend. Womit, das ist eure Sache." Die Weisen sagten: "Das ist eine gute Aufgabe. Denn es ist eine sehr schwierige Aufgabe. Die Halle ist groß und was kann man schon für 5 Silberstücke kaufen, dass man sie füllen könnte?" Der älteste Sohn ging davon und kam an einem Feld vorbei, wo die Arbeiter dabei waren, das Zuckerrohr zu ernten und in einer Mühle auszupressen. Das ausgepresste Zuckerrohr lag nutzlos umher. Er dachte sich: "Das ist eine gute Gelegenheit, mit diesem nutzlosen Zeug die Halle meines Vaters zu füllen." Mit dem Aufseher der Arbeiter wurde er einig und sie schafften bis zum späten Nachmittag das ausgedroschene Zuckerrohr in die Halle. Als sie gefüllt war, ging er zu seinem Vater und sagte: "Ich habe deine Aufgabe erfüllt. Auf meinen Bruder brauchst du nicht mehr zu warten. Mach mich zu deinem Nachfolger. Der Vater antwortete: "Es ist noch nicht Abend. Ich werde warten." Bald darauf kam auch der jüngere Sohn. Er bat darum, das ausgedroschene Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen. So geschah es. Dann stellte er mitten in die Halle eine Kerze und zündete sie an. Ihr Schein füllte die Halle bis in die letzte Ecke hinein. Der Vater sagte: "Du sollst mein Nachfolger sein. Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du hast nicht einmal ein Silberstück gebraucht und hast sie mit Licht erfüllt. Du hast sie mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen." Jesus Christus ist nicht nur ein kleines Licht; sein Licht erleuchtet die ganze Welt. Er ist die Sonne des Lebens; er ist das Licht des Lebens, weil Gottes Herrlichkeit sich in seinem

Antlitz spiegelt; also weil der Lichtglanz der Güte Gottes durch Christus uns erreicht! Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott so bekennen wir von Jesus Christus im Nicänischen Glaubensbekenntnis. Er ist nicht nur ein Abglanz Gottes; er ist nicht nur ein Licht neben anderen, sondern er ist Licht vom Licht; in ihm leuchtet das helle Licht der Herrlichkeit Gottes vollkommen! Und dieses Licht Gottes, so sagt der Apostel Paulus in unserem Predigtwort heute, leuchtet auch in unserem Leben. Gott, der Schöpfer des Lebens, der Schöpfer des Lichtes, der hat einen hellen Schein dieses Lichtes auch in unsere Herzen gegeben, so heißt es. Und deshalb ist es in unserem Leben ganz hell so wie das kleine Licht in der Geschichte die ganze Halle erfüllt und erleuchtet. Denn in Christus ist Licht und nicht Finsternis. Wer in ihm lebt, lebt im Licht. Da ist kein Zweifel, keine Ungewissheit, kein Hin und Her, kein Schatten, da ist Licht, vollkommen - bei uns und allen, die im Glauben leben. Stimmt das denn? Geht Euch das so? Haben die Weihnachtslichter in diesem Jahr mein und dein Leben erleuchtet? Oft hinterlassen all die bunten Weihnachtslichter bei uns ja auch eher gemischte Gefühle. Die Lichter des Konsums vermischen sich mit den vielen Lichtern, die wir im Fernsehen sehen, schönen und weniger schönen. Und jetzt im neuen Jahr - hat uns jetzt die dunkle Realität wieder und wir können nur auf den Frühling warten, damit es besser wird? Denn auch das gehört doch zu unserer Erfahrung mit Weihnachten: so wie die Lichter uns erwärmen und erleuchten, so können sie uns auch zu grell strahlen, uns blenden, wie Paulus schreibt ver-blenden. Das Evangelium bleibt dann verdeckt, es ist in all dem Lichterglanz verborgen. - So ist es auch mit den Lichtern zu Weihnachten, sie wirken nicht von selbst, man muss sehen können, auf wen sie hinweisen, man muss an den neugeborenen Heiland der Welt glauben können. Denn die Ungläubigen sehen dieses Licht nicht; ihnen ist es verdeckt. Der Gott dieser Welt hat ihnen die Sinne verblendet, so heißt es. Das gibt es also, dass da Menschen nicht zu dieser hellen und heilvollen Erkenntnis kommen; wir kennen das ja aus unserer Umgebung, bis in unsere Familien hinein. Und wir kennen es auch von uns selbst: wir fühlen uns nicht immer im Licht, wir sind nicht immer sicher und gewiss; oft genug scheint auch uns das Licht Gottes in unserem Leben verdeckt zu sein. Denn: Gottes Gegenspieler, schläft nicht; der Gott dieser Welt wie Paulus ihn nennt, die Macht des Bösen bestimmt immer wieder auch unser Leben hier auf dieser Erde.

Es gibt also durchaus Gefahren: das Licht kann verdeckt werden; wir können es vertauschen und verwechseln mit anderen Lichtern; oft genug halten auch wir Menschen uns selbst für das Licht und glauben, es hinge an uns, dass es hell ist in der Welt. Es ist ja richtig, wir sollen dazu beitragen, dass es hell wird in der Welt. So sagt es unser Bibelwort ja auch: durch uns soll die Erleuchtung entstehen zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes! Wir sollen also das Licht Gottes weiterleuchten lassen in die Welt hinein und zu den Menschen, dass sie alle von diesem Licht der Herrlichkeit Gottes ergriffen und erleuchtet werden! Das ist unser Auftrag als Christenmenschen, das ist unser Auftrag als Kirche: dieses Licht weiterleuchten zu lassen in die Welt hinein. Aber dass es leuchtet, dieses Licht, daran haben wir keinen Anteil; und wir haben auch keinen Einfluss darauf. Aber es geht darum, dass wir nicht für uns behalten, sondern weiterleuchten lassen, was uns erreicht hat vom Licht der Herrlichkeit Gottes. Das legt uns der letzte Halbvers unseres Abschnittes ans Herz: dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi! Viele andere Bibelübersetzungen schreiben hier statt durch uns nur dass uns entstünde Erkenntnis. Luther übersetzt durch uns und betont damit das, was gemeint ist. Dass nämlich durch uns damit meint Paulus zuerst sich selbst, aber auch alle, die in seiner Nachfolge das Evangelium weitersagen dass durch uns die Herrlichkeit Gottes zum Leuchten gebracht wird. Durch unser Leben in der Nachfolge, durch unsere Verkündigung des Evangeliums in Gemeinde und Kirche leuchtet das Licht der Herrlichkeit Gottes hell in der Welt - und die Finsternis vergeht! Das, was wir tun, wie wir leben als Christen, ist wichtig für die Menschen in der Welt. Durch unsere Verkündigung in Wort und Tat sehen sie das rettende Licht des Lebens. Es geht eben nicht nur um uns selbst in unserem Glauben! Und in uns selbst ist diese Erkenntnis ja auch durch die Verkündigung des Evangeliums zum Leuchten gekommen. Dadurch, dass andere es uns erzählt und vorgelebt haben! Lassen wir uns so von Gott einsetzen als Leuchten seiner Herrlichkeit! Wir müssen das nicht aus uns heraus schaffen, wir müssen das Leuchten nicht mit eigener Kraft am Leben halten. Gottes Licht leuchtet unabhängig von uns. Aber Gott will es durch uns in der Verkündigung seines Evangeliums hell werden lassen in der Welt. Ein schöner Dienst, ob nun als Prediger im Gottesdienst, als Mitarbeiterin im Kindergottesdienst, als Oma, die den Enkeln von Gott erzählt, als Bläser im Posaunenchor, als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Diakonie oder wo es auch sei!

Wir brauchen das Licht in unserem Leben; nicht nur die Kerzen der Weihnachtszeit. Sie erinnern uns an das Licht des Lebens, das an allen Tagen uns leuchten und durch uns anderen leuchten will und seien wir auch nur ein kleines Licht in einem großen Raum. Gott gebe uns jeden Tag neu durch sein Licht diesen hellen Schein in unser Herz, dass wir dadurch auch das Leben anderer erhellen mögen! Lasst uns beten: Guter Gott, wir bitten dich, gib uns deinen Heiligen Geist, dass er unser Leben mit der Erkenntnis deiner Güte erleuchten möge. Lass uns als Erleuchtete leben und anderen mit deinem herrlichen Licht das Dunkel des Lebens erhellen! Im Namen Jesu. Kanzelsegen: Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Jesus Christus. Predigtlied: O Jesu Christe, wahres Licht - ELKG 50 (eventuell nur Verse 1-3+5) Verfasser: P. Marc Struckmann An der Zionskirche 5 29614 Soltau Tel: 0 51 91 / 41 20; e-mail: soltau@selk.de