Geprüfte Berufspädagogen (IHK) Hinweise zum Erstellen einer Projektarbeit Barbara Pittack
2 Inhaltsverzeichnis 1 Arbeitsschritte beim Erstellen einer Projektarbeit:... 3 2 Kriterien für eine gute Themenfindung... 3 3 Vorschläge für Informationsquellen... 3 4 Beurteilung und Bewertung... 4 4.1 Formale Aspekte... 4 4.2 Methodische Aspekte... 5 4.3 Inhaltliche Aspekte... 5 4.3.1 Sprachliche Aspekte... 6 4.3.2 Formale Vorgaben 4.3.2.1 Umfang und Form der Facharbeit... 6 4.3.2.2 Nummerierung und Aufzählung 4.3.3 Zitate... 8 4.3.4 Fußnoten... 10
3 1 Arbeitsschritte beim Erstellen einer Projektarbeit Themensuche und Reflexion Arbeitsplanung und -vorbereitung Materialsuche und Sammlung Ordnen und Durcharbeiten des Materials (Begriffsklärung, Bestimmung von Feldern und Bereichen; Methoden (Literaturkartei und Verzeichnis der Internetseiten (URL) von Beginn an erstellen) Entwurf der Gliederung Inhaltliche Textentwürfe anfertigen Konsultationen Überarbeitung Korrektur und Abgabe der Endfassung 2 Kriterien für eine gute Themenfindung Zusammenführung von Thema und persönlichem Interesse Lösbarkeit der Fragestellung thematische Einschränkung, die das Thema innerhalb des gesetzten zeitlichen und inhaltlichen Rahmens ernsthaft bewältigbar macht Thematik sollte von wissenschaftlichem Interesse sein Vorkenntnisse sowie eigene Fähigkeiten und Möglichkeiten real einschätzen 3 Vorschläge für Informationsquellen allgemeine Lexika Suchmaschinen im Netz Fachlexika Handbücher
4 Monographien Sammelbände Zeitschriften Quellensammlungen Bildbände Zeitungsausschnitte und Sammlungen Fernsehdokumentationen (DVD) Interviews (auch standardisierte Interviews); Berichte von Zeitzeugen Internetseiten (youtube; Blogs u. ä.) Archivalien, wenn notwendig 4 Beurteilung und Bewertung Die Projektarbeit gehört zu den besonderen Prüfungsleistungen. Bei der Bewertung sind u. a. die folgenden allgemeinen Kriterien einzubeziehen: 4.1 Formale Aspekte Alle Formhinweise finden sich um Punkt 7.2 des Rahmenplanes für Berufspädagogen. Ist die Arbeit vollständig? Befindet sich nach dem Textteil ein adäquater Anhang? Werden Tabellen, Grafiken, Bildmaterial und andere Medien als Darstellungsmöglichkeiten genutzt und übersichtlich sowie gut lesbar gestaltet? Ist das Gliederungssystem logisch? Sind die Zitate exakt wiedergegeben, mit genauer, vollständiger Quellenangabe? Ist ein vollständiges und korrekt erstelltes Literaturverzeichnis vorhanden mit Angaben sämtlicher in der Arbeit verwendeten Literatur? Wie steht es mit der Beherrschung der Sprache (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik) und dem sprachlichen Ausdruck (Satzbau, Wortwahl)? Wie ist der äußere Eindruck, z. B. das Schriftbild; sind die vereinbarten Schreibformate eingehalten (Deckblatt, Seitenspiegel, Seitenangaben, gliedernde Abschnitte und Überschriften)?
5 4.2 Methodische Aspekte Ist der sprachliche Ausdruck dem Text angemessen, verständlich, präzise und differenziert? Erfolgt eine sinnvolle Einbindung der Zitate und Materialien in den Text? Ist die Arbeit themengerecht und logisch gegliedert; enthalten die Argumentationslinien keine Sprünge, Lücken oder unnötige Wiederholungen? Werden erstellte Thesen sorgfältig begründet? Sind die einzelnen Schritte, z.b. zwischen Einleitung, Haupt- und Schlussteil logisch aufeinander bezogen? Ist die Gesamtdarstellung in sich stringent? Werden die notwendigen fachlichen Begriffe verwendet und u. U. erklärt? Werden die erforderlichen fachlichen Methoden (Quellenauswertung, Textanalyse, Aufbau eines Experiments, Auswertung von Karten, Diagrammen, Tabellen usw.) beherrscht und schöpferisch angewendet? In Forschungsarbeiten : ist der methodische Ansatz nachvollziehbar dargestellt und wurden die Ergebnisse genau dokumentiert und ausgewertet? Wie wird mit der Sekundärliteratur umgegangen (nur zitierend oder auch kritisch)? Wird exakt unterschieden zwischen Faktendarstellung, Referieren verschiedener Positionen anderer und der eigenen Meinung? Wird das Bemühen um eine wissenschaftliche Distanz deutlich (auch in der Sprache)? Ist ein persönliches Engagement der Verfasserin bzw. des Verfassers in der Sache erkennbar? 4.3 Inhaltliche Aspekte Die inhaltliche Bewertung erstreckt sich auf die drei Anforderungsbereiche: Wiedergabe von Kenntnissen (Reproduktion), Anwendung von Kenntnissen (Reorganisation), Problemlösen und Werten. Ist die Themenstellung richtig erfasst, das Thema sinnvoll eingegrenzt, eine zentrale Fragestellung entwickelt worden? Ist ein durchgängiger Themenbezug gegeben?
6 Zeigt sich Selbstständigkeit im Umgang mit dem Thema? Bei Arbeiten, die auf eigenen Forschungsergebnissen beruhen: zeigten sich Kreativität bei der Arbeitsplanung sowie der Lösung von Problemen, dem Engagement in den praktischen Teilen, der Eigenständigkeit bei der Durchführung der praktischen Arbeiten usw.? Ist die Darstellung der Inhalte vollständig, sachlich richtig, widerspruchsfrei und überprüfbar? Wie ist das Verhältnis von Fragestellung, benutzten Materialien und Ergebnissen zu einander? Sind Auswertung und Interpretation des Materials bzw. der eigenen Forschung in sich stimmig und nachvollziehbar. Kommt die Verfasserin bzw. der Verfasser zu vertieften, abstrahierenden, selbstständigen und kritischen Einsichten? Zeigt sich eine kritische Distanz zu den eigenen und fremden Thesen und Urteilen? Die Gewichtung der einzelnen Bewertungsaspekte ist nicht generell festgelegt. Allerdings werden die formalen Bewertungsaspekte in der Regel geringer gewichtet als die methodischen und diese wiederum geringer als die inhaltlichen Bewertungsaspekte. 4.3.1 Sprachliche Aspekte - einfache Sätze, verständlicher Ausdruck - angemessene Wortwahl (keine Umgangssprache; sparsam Fremdwörter verwenden; Zahlen bis zwölf ausschreiben) - Bespiele, Vergleiche zur Veranschaulichung gewählt - Zusammenhänge durch Konjunktionen und Wendungen verdeutlicht Die Aussagen in den Abschnitten 4.1. 4.3. enthalten Fragen und Bemerkungen, an denen sich die Verfasser orientieren können. Gleichzeitig bilden diese die Grundlage für ein Wortgutachten durch den Betreuer! 4.3.1.1 Formale Vorgaben 4.3.1.2 Umfang und Form der Facharbeit Die Projektarbeit hat im Textteil einen Umfang von mindestens 8 und höchstens 30 Seiten. Sie ist grundsätzlich auf DIN A4 maschinenschriftlich abgefasst (1,5-zeilig, in Times New Roman oder Arial, Schriftgröße 11 oder 12 geschrieben, mit jeweils 2,5 cm Rand links, 2,5 cm rechts, oben und 2,5 cm unten). Die Arbeit besteht aus:
7 Deckblatt: Bezeichnung der Arbeit und zuständige IHK Abgabetermin Name, Vorname, Anschrift des Erstellers Fachbereich (Wahlthema) Ggf. Geheimhaltungsdatum Thema Datum Inhaltsverzeichnis: - Nummerische oder alphanummerische Gliederung - Bis zu vier Gliederungsebenen - Auf einen Gliederungspunkt muss mindestens ein weiterer gleichwertiger folgen - Abkürzungsverzeichnis Textteil mit : Einleitung als Entwicklung der Fragestellung Hauptteil mit untergliedernden Zwischenüberschriften Schlussteil als Zusammenfassung der Ergebnisse Satzspiegel: ca. 40 Zeilen zu ca. 60 Anschlägen Zeilenabstand: 1,5-zeilig (längere Zitate einzeilig) Heftung: Schnellhefter (um ein Beiheften von Blättern durch den Korrektor zu ermöglichen); Verfasser und Thema müssen auf der Vorderseite des Schnellhefters stehen (außer bei Klarsichtdeckel); Bindung ist auch möglich Literaturverzeichnis: Verzeichnis der benutzten Quellen (auch Internetquellen sind mit genauer Angabe der Seite und des Datums anzugeben, alle verwendeten Quellen aus dem Internet müssen auf CD gebrannt der Facharbeit beigefügt werden!). ggf. Anhang mit fachspezifischen Dokumentationen (Karten, Tabellen, Grafiken, Videoaufnahmen,...)
8 ggf. Arbeitsbericht (z.b. Themen- und Gliederungsentwürfe, Probleme, Schwierigkeiten, verworfene Alternativen und Umwege) Dokumentationsblätter mit Arbeitsplan und der Erklärung über die selbstständige Anfertigung der Arbeit bzw. des Teils der Gruppenarbeit. 4.3.2.2 Nummerierung und Anordnung: Titelblatt zählt als Seite 1, wird nicht nummeriert Inhaltsverzeichnis zählt als Seite 2, wird nummeriert Die folgenden Textseiten werden mit -3- beginnend jeweils oben in der Mitte nummeriert. (andere word basierte Seitennummerierungen sind auch möglich) Dem fortlaufenden Text beigeheftete Materialien (Tabellen, Skizzen, Illustrationen usw.) werden in die Seitenzählung einbezogen. Dasselbe gilt ggf. für einen Anhang. Die vorletzte nummerierte Seite enthält das Verzeichnis der verwendeten Literatur bzw. anderer benutzter Hilfsmittel (z. B. Tonträger, Bildmaterial). Als letzte nummerierte Seite folgt die vom Schüler unterschriebene Erklärung. Beim Inhaltverzeichnis werden Kapitelüberschriften hervorgehoben Darauf ist weiterhin zu achten: - bündige Anordnung einander gleichrangiger Zahlen und Abschnitte - richtige Reihenfolge der Gliederungselemente - genaue Seitenangaben 4.3.2 Zitate Jedes wörtlich übernommene Zitat muss durch Anführungszeichen kenntlich gemacht werden. Auslassungen innerhalb von Zitaten werden durch 3 Punkte in Klammern vermerkt. Hervorhebungen in Zitaten durch den Verfasser der Facharbeit müssen gekennzeichnet sein. Dies geschieht im Anschluss an den Literaturhinweis durch den Zusatz: (Hervorhebung durch Name ). Alle Zitate werden nachgewiesen durch eine vollständige bibliografische Angabe der Quelle und der jeweils zitierten Seite. Im Text kann dabei eine einheitlich abgekürzte Form der bibliografischen Angabe verwendet werden. Direkte Zitate Direkte Zitate sind Zitate, die dem Wortlaut des Textes genau entsprechen. Direkte Zitate werden in Anführungszeichen geschrieben, dahinter befindet sich in Klammern die Angabe mit der Seite, dem Vers oder der Zeile.
9 Beispiel: Die erste Strophe des Gedichts beschreibt den Ritt von Vater und Sohn. Der Vater hat den Knaben wohl in dem Arm, / Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm (Vers 3-4). Direkte Zitate sollte man so gut wie möglich in den eigenen Satz einbauen. Beispiel: Betont wird dies durch die Beschreibung, dass man an den Bäume[n] [ ] schon [ein] zartes grün (Z. 3) sieht, obgleich das Jahr gerade erst begonnen hatte. Kennzeichnen Sie Auslassungen (Buchstaben oder ganze Wörter) durch drei Punkte in eckigen Klammern [ ] Fügen Sie ein Wort hinzu, das nicht im Zitat steht, dann schreiben Sie dieses Wort in eckige Klammern. [Vater] Auch wenn Sie einzelne Buchstaben verändern (z.b. A statt a), müssen diese in eckige Klammern gesetzt werden [D]er Indirekte Zitate Indirekte Zitate geben nur den Inhalt und nicht den genauen Wortlaut wieder. Sie werden nicht in Anführungszeichen geschrieben. Die Angabe der Quelle muss aber trotzdem wieder in Klammern angefügt und ein Vgl. (für vergleiche) davorgesetzt werden. Beispiel: Die erste Strophe des Gedichts beschreibt den Ritt von Vater und Sohn. Dabei hält der Vater den Sohn gut fest und schützt ihn vor Kälte (vgl. Vers 3-4). Beispiele: Bücher: Zuname des Verfassers, Vorname des Verfassers [ggf. Herausgeber:]: Titel des Buches. Untertitel. [ggf. Reihe/Band]. [ggf. Auflage]. Erscheinungsort(e) Erscheinungsjahr. Beispiele: Tigges, Anja: Geschlecht und digitale Medien. Entwicklung und Nutzung digitaler Medien im hochschulischen Lehr-/Lernkontext. Wiesbaden 2008. Götz, K. & Häfner, P.: Didaktische Organisation von Lehr- und Lernprozessen. Weinheim 1992.
10 Naudascher, B.: Die Gleichaltrigen als Erzieher. Fakten Theorien Konsequenzen zur Peer-Group-Forschung. Bad Heilbrunn 1997. Aufsätze aus Sammelwerken: Zuname des Verfassers, Vorname des Verfassers: Titel des Aufsatzes. In: Vor- und Zuname des Herausgebers (Hrsg.): Titel des Sammelwerks. [ggf. Bandangabe]. [ggf. Auflage]. Erscheinungsort(e) Erscheinungsjahr. Seitenangabe. Beispiel: Hunze, Annette: Geschlechtertypisierung in Schulbüchern. In: Monika Stürzer u.a. (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Schule. Opladen 2003. S.53-81. Stangl, Werner: Was den Lehrer in der Schule erwartet. Anmerkungen zum Berufsbild des Lehrers und zu einer verbesserten Aus- und Weiterbildung. In: Friedrich Eder & Gertrud Khinast (Hrsg.): Lehrerfortbildung. Konzepte und Analysen Linz 1984.S. 138-155 Artikel aus Zeitschriften: Zuname des Verfassers, Vorname des Verfassers: Titel des Aufsatzes. In: Titel der Zeitschrift. [ggf. Jahrgang oder Bandnummer], Heftnummer. Erscheinungsjahr. Seitenangabe. Beispiel: Backhaus-Maul, Holger: Corporate Citizenship im deutschen Sozialstaat. In: Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung das Parlament vom 29. März 2004. S. 23-30. Internet-Quellen: Zuname der Verfassers, Vorname des Verfassers [falls erkennbar]: Titel der Seite oder Web- Site. URL, Erstellungsdatum [falls erkennbar, sonst Download-Datum]. Die Internet-Quellen müssen auf einer CD oder USB - Stick abgespeichert und zusammen mit der Facharbeit dem betreuenden Fachlehrer abgegeben werden. Beispiel: Sinning, Hilka: Die Männlichkeitslücke. Opfer der Emanzipation. Warum Jungs in der Schule versagen: http://aspekte.zdf.de/zdfde/inhalt/5/0,1872,7274597,00.html?dr=1 (19.11.08). 4.3.3 Fußnoten
11 Wir verwenden die deutsche Zitierweise. Bei der Verwendung der deutschen Zitierweise müssen die Werke, aus denen man ein Zitat entnommen hat, an zwei Stellen genannt werden: Zum einen im Textteil der Hausarbeit, zum anderen im Literaturverzeichnis. Beleg im Textteil der Projektarbeit Dazu wird das erste Zitat aus einem Text jeweils mit der vollständigen bibliographischen Angabe in einer Fußnote belegt. Wird aus dem Text ein weiteres Mal zitiert, können die Belegangaben abgekürzt werden. Dies kann z.b. nach folgender Zitier regel geschehen: Nachname: Kurztitel, Seite x. Beleg im Literaturverzeichnis Bofinger: Volkswirtschaftslehre, S.14 ff (steht für fort folgend, was bedeutet, das mehrere Seiten folgen) Jeder in der Projektarbeit zitierte Text muss auch noch einmal im Literaturverzeichnis belegt werden. Sämtliche Literaturangaben werden nach Nachnamen der Autoren geordnet wiedergegeben.