Gottesdienst mit Abendmahl an Gründonnerstag, 28. März 2013 19.00 Uhr, Evang. Kirche Manzell Instrumentalstück Grußwort und Votum Lied: Gott ist gegenwärtig EG 165,1,3,8 Wochenspruch: Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Gott (Ps. 111,4) Seligpreisungen: EG 760 Eingangsgebet Dreieiniger Gott, Christus unser Bruder, am Abend vor deinem Leiden und Sterben rufst du uns zusammen an deinen Tisch. Du feierst mit uns das Geheimnis des Lebens im Angesicht des Todes. Öffne unsere Herzen und unsere Hände, dass wir deine Liebe empfangen. Nimm du selbst Wohnung in uns. Stilles Gebet : Schriftlesung: Lk. 22,7-21 Das Abendmahl Es kam nun der Tag der ungesäuerten Brote, an dem man das Passalamm opfern musste. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passalamm, damit wir s essen. Sie aber fragten ihn: Wo willst du, dass wir s bereiten? Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug: folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen ist; dort bereitet es. Sie gingen hin und fanden`s wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm. Und als die Stunde kam, setze er sich nieder und die Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, dass ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks bis das Reich Gottes kommt. Und er nahm das Brot, dankte und brach s und gab s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird! Doch sieh, die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch. Lied: Du bist der Atem der Ewigkeit NL 23,1-3+5+8 Lesepredigt: Eingeladen am Tisch des Herrn
(Betrachten des Bildes Abendmahl 1963 Nr. 75901. Ein Ausschnitt aus dem Wandbehang im Ordenshaus der Christusbruderschaft in Selbitz) Frauen und Männer sind eingeladen am Tisch des Herrn. Die Evangelien sprechen von den 12 Jüngern mit denen Jesus das Passahmahl feiert. Für uns Christinnen und Christen mündet das Passahmahl ein, in das Abendmahl. Heute gedenken wir dem letzten Abendmahl, das Jesus vor seinem Tod mit seinen Jüngern feierte. Die Paramente sind weiß. Das Reich Gottes ist mit der Menschwerdung Gottes durch Jesus Christus auf dieser Erde angebrochen. Das Abendmahl ist die innigste Gemeinschaft die uns untereinander und mit Christus verbindet. In dieser heiligen Gemeinschaft gibt es keine trennenden Grenzen und kein Ausgeschlossen sein. Das Abendmahl verbindet die irdische Welt mit allem was dazu gehört mit der zukünftigen Welt, der Vollendung des Reich Gottes. Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Gott Gründonnerstag Christinnen und Christen auf der ganzen Erde teilen Brot und Wein zu seinem Gedächtnis. Das Abendmahl ist das Sakrament das die Christenheit weltweit verbindet, auch wenn wir es aufgrund unseres menschlichen Verständnisses in den Konfessionen nicht überall gemeinsam feiern können. Das Abendmahl ist das Sakrament der Einheit. Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Gott Frauen und Männer sind eingeladen am Tisch des Herrn. Die Evangelien sprechen von den 12 Jüngern. Sie stehen heute für die Christenheit auf dieser Welt. Für Männer und Frauen. Sie stehen für dich und für mich. Wer sind diese Frauen und Männer? Wie ist ihr Gesicht? Wer bin ich? Wie ist mein wahres Gesicht? Bezug zum Bild: Suchen sie sich einen Platz/ihren Platz (Stille) Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.
Da sitzt Judas Iskariot keine beliebte Figur der Weltgeschichte! Er steht für den Verräter, der für Geld anscheinend alles hergibt. Der Judaskuss ging in die Geschichte ein als das Symbol für den schlimmsten Verrat unter Freunden. Judas der Verräter. Ist das sein wahres Gesicht? Lange hatte er Jesus begleitet. Bis zu jenem Abendmahl blieb er an seiner Seite. Und doch hat er ihn ausgeliefert bei jenem Treffen im Garten Gethsemane. Mit seiner Schuld ist Judas nicht fertig geworden. Wollte er wirklich dieses grauenvolle Ende aller Hoffnungen am Kreuz? Offensichtlich ist er schockiert von den Folgen seines Tuns. Damit kann er nicht leben. (Klangschale) Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes. Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft unter einander. Judas sitzt am Tisch des Herrn. Ich kenne diesen Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. Da dachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Petrus, von ihm wird es später heißen, er sei der Fels, auf den Christus selbst die Kirche aufbaue. Nein, Petrus kann Jesus oft nicht verstehen. Er spricht mit den Kindern und lässt sie in der ersten Reihe sein. Er segnet sie und fragt nicht nach ihrem Verstehen. Er diskutierte mit einer ausländischen Frau. Das und vieles andere passt nicht in das Weltbild des Petrus. Manchmal stört es ihn auch, dass Johannes so nahe bei Jesus ist. Ja, da kann er auch eifersüchtig sein. Aber er hat den Überblick. Er hat die Sache im Griff. Ganz deutlich sagt er zu Jesus: Und wenn ich mit dir sterben müsste, will ich dich nicht verleugnen. So ist Petrus, der Fels auf den Jesus seine Gemeinde baute. So ist Petrus. Wenn es wirklich eng wird, packt ihn die Angst. Er sieht das Ende vor Augen. Im Hof des Hohenpriesters wäre das flammende Bekenntnis gefragt. So hatte er es sich vorgenommen. In der Angst wurde er ein ganz anderer. Ich kenne diesen Menschen nicht. Da fing er an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. So kommt es dreimal über seine Lippen. Petrus zeigt uns sein Gesicht. (Klangschale) Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes. Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft unter einander. Petrus sitzt am Tisch des Herrn.
Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Johannes: Zu ihm hatte Jesus wohl eine besondere Nähe. Hatte er sich wirklich noch einmal ganz eng an Jesus angelehnt, wie nicht nur das bekannte Bild von Leonardo da Vinci, sondern auch viele andere Altarbilder zeigen? Fragen, Ängste, Hoffnungen haben Johannes umgetrieben. Er will den Freund nicht verlieren, will dieses wunderbare Zusammensein festhalten. Warum an Tod und Sterben denken, wenn es heute Abend doch so schön ist - wir so wunderbar zusammen sind? Vielen Menschen fällt es schwer, der Realität ins Gesicht zu schauen, zu wissen, zu ahnen: Wir müssen Abschied nehmen. Da gibt es ein letztes Zusammensein auf dieser Erde. Die Zukunft müssen wir Gott anvertrauen. Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes. Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft unter einander. Auch Johannes sitzt am Tisch des Herrn. Betrachten wir noch einmal das Bild, das vor uns liegt. Wer sind diese Menschen? Wie ist ihr wahres Gesicht? Jesus sammelt uns unter seinen schützenden Armen: wie unter ein Dach, wie in ein Boot, wie unter den Schein einer Kerze, mitten in der Nacht, mitten im Meer. Seine Hände sind offen. Sie geben Halt, aber halten nicht fest. Wenn wir Abendmahl feiern, passiert das was auf dem Bild zu sehen ist. Wir kommen in den Hoheitsbereich Jesu. Wir sehen ihn nicht mit unseren Augen. Doch wir werden gesehen, angesehen. Wir sind Teil des Leibes Jesu Christi und bleiben in unserer Verschiedenheit. Niemand hat eine weiße Weste. Die hat nur ER. Abendmahl ist Umarmung. Hineingenommen sein in die Gemeinschaft mit IHM, mit denen die uns nahe sind und denen die am Rande sind. Amen Stille Instrumentalstück Nizänisches Glaubensbekenntnis EG 687 Lied: Ich bin das Brot, lade euch ein EG 587, 1-3 Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes. Im Abendmahl haben wir Gemeinschaft unter einander. Jede und jeder Einzelne sind in dieser Gemeinschaft von Bedeutung. Jesus kennt unser wahres Gesicht. Deshalb läd er uns ein an seinen Tisch. Beichte Wir beten. Herr, du kennst uns besser, als wir uns selbst kennen.
Und dennoch lässt du uns nicht fallen. In der Stille bekennen wir unsere Schuld: Stille Sei du bei uns, Herr. Vergib, was zwischen uns und dir steht. Vergib uns unsere Schuld. Ist dies eure Bitte, so sprecht. Herr, erbarme dich über uns. Der allmächtige Gott hat sich über euch erbarmt. Durch Jesus Christus schenkt er euch seine Gnade und die Vergebung eurer Schuld Lied: Im Dunkel unserer Nacht NL 59 (3x) Einsetzungsworte Herr Jesus Christus, als Schwestern und Brüder treten an deinen Tisch. Erfülle unsere Herzen mit Glauben und Hoffnung. Wo du einkehrst, kehrt Friede ein. Amen Friedensgruß Austeilung (leise Musik) Entlassworte Dankgebet Lasst uns Gott für seine Gaben danken. Wir tun da mit Worten aus Psalm 103 Lobe den Herrn, meine Seele, Und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit Amen Mk.14,32-41a Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und Jesus sprach zu seinen Jüngern. Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet! Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf die Erde und betete, dass wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge und sprach: Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! Und er kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und er ging wider hin und betete und sprach dieselben Worte und kam zurück und fand sie abermals schlafend; denn ihre Augen waren voller Schlaf, und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kam zum dritten Mal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Lied: Bleibet hier und wachest mit mir, EG 787.2 (3x)
Lasst uns beten zu Christus, der uns in aller Einfachheit seine grenzenlose Liebe offenbarte. Für die Kirche: Um Wachstum in geschwisterlicher Liebe und ganzer Hingabe. Für die getrennte Christenheit: Um Einheit im Glauben an deinem Tisch. Für die Völker der Erde. Die Menschen auf der Flucht. Die Opfer von Kriege und Gewalt. Die Menschen in den verstrahlten und zerstörten Gebieten. Für die Armen und Ausgestoßenen, auch in unserem Land: Um Solidarität und Menschenwürde. Gütiger Gott, erhöre die Bitten unserer Herzen, und lass die Liebe in uns wachsen, dass wir deine Botschaft weitertragen in dieser Welt. Lass uns wachen und beten. Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Bruder und Erlöser. Vater unser Lied: Der Abend kommt, nun enden unsere Wege NL 16,1-3 Segen