Was macht echten Glauben aus?

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Transkript:

Was macht echten Glauben aus? Jakobus 2, 14-26 Leitvers 17: Genauso nutzlos ist ein Glaube, der sich nicht in der Liebe zum Mitmenschen beweist: Er ist tot. Zurzeit gibt es von fast allem Imitate. Früher wurden nur teure Sachen wie Designer- Kleidung oder Rolex-Uhren nachgemacht. Heute gibt es im Supermarkt Pizza mit Schinkenimitat und Analog-Käse, Pseudo-Garnelen, die aus Fischmuskel-Eiweiß geformt werden und Schoko-Kekse ohne Schokolade. In manchen Bereichen kann man mit Imitaten ganz gut leben, aber in andere Bereichen sollte man auf Originale setzen: Sich mit einem gefälschten Diplom zu bewerben oder mit einem gefälschten Pass auf Reisen zu gehen, ist gefährlich. Beim Glauben ist es genauso: Mit imitiertem, geheucheltem oder verfälschtem Glauben zu leben, ist riskant. Der heutige Abschnitt ist vielleicht die am häufigsten missverstandene Passage aus dem Jakobusbrief. Man könnte denken, Jakobus würde Paulus widersprechen, weil Jakobus Glauben und Werke betont. Das Evangelium ist aber, dass wir allein durch den Glauben aus Gnade gerettet werden, wie man z. B. im Römerbrief lesen kann: Ist's aber aus Gnade, so ist's nicht aus Verdienst der Werke; sonst wäre Gnade nicht Gnade. (Römer 11, 6) Und jetzt kommt Jakobus und sagt in Vers 17, dass Glaube und Werke zusammengehören: So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber. (17 Lut) Wer hat jetzt Recht? Paulus oder Jakobus? Paulus und Jakobus sprechen über zwei unterschiedliche Dinge. Paulus spricht über das Problem der Gesetzlichkeit. Er spricht zu denjenigen, die sagen, man muss das Gesetz und die jüdischen Satzungen halten, um ein Christ zu werden. Jakobus spricht dagegen nicht über Gesetzlichkeit sondern über Gesetzlosigkeit. Er spricht zu denjenigen, die sagen, es ist egal, was man macht, solange man Glauben hat. Paulus und Jakobus kämpfen an zwei verschiedenen Fronten gegen zwei verschiedene Feinde. Darum benutzen sie auch das Wort Werke unterschiedlich. Wenn Paulus über Werke spricht, geht es um Gesetze wie die Beschneidung. Wenn bei Jakobus von Werken die Rede ist, geht es um christlichen Lebensstil wie die Nächstenliebe. Paulus fokussiert sich auf die Wurzeln der Rettung etwas, was in unserem Inneren passiert. Jakobus fokussiert sich auf die Früchte der Rettung etwas, was nach außen hin sichtbar werden muss wie Jesus gesagt hat: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. (Mt. 7, 20 Lut) Paulus spricht darüber, wie man Christ wird: allein durch den Glauben. Jakobus spricht darüber, wie man zeigt, dass man Christ ist: durch Werke, die aus dem Glauben heraus kommen. Der Epheserbrief fasst das in 2, 8-10 so zusammen: Weil Gott so gnädig ist, hat er euch durch den Glauben gerettet. Und das ist nicht euer eigener Verdienst; es ist ein Geschenk Gottes. Ihr werdet also nicht aufgrund eurer guten Taten gerettet, damit sich niemand etwas darauf einbilden kann. Denn wir sind Gottes Schöpfung. Er hat uns in Christus Jesus neu geschaffen, damit wir zu guten Taten fähig sind, wie er es für unser Leben schon immer vorgesehen hat. (NL)

Die Rettung geschieht also nicht aufgrund unserer Taten, sondern weil Gott gnädig ist und damit wir zu guten Taten fähig werden. Jakobus und Paulus sind darin einer Meinung. Sie widersprechen sich nicht. Bei beiden geht es um echten Glauben, der nicht nur uns selig macht, sondern der auch bei anderen etwas Gutes bewirkt. Wie gesagt ist es in vielen Bereichen wichtig, Echtes von Falschem unterscheiden zu können. Darum gibt uns Jakobus fünf Punkte, wie man echten vom falschen Glauben unterschieden kann: I. Echter Glaube ist nicht nur etwas, was man sagt Echter Glaube ist nicht nur etwas, was man behauptet. In Vers 14 heißt es: Welchen Wert hat es, wenn jemand behauptet, an Christus zu glauben, aber an seinen Taten ist das nicht zu erkennen! Kann ihn ein solcher Glaube vor Gottes Urteil retten? Hier ist nicht von echtem Glauben die Rede. Jemand behauptet nur, dass er an Christus glauben würde. Obwohl die Zahl rückläufig ist, gehören immer noch zwei von drei Deutschen einer Kirche an. Entsprechend werden sie in den Statistiken als Christen betrachtet. Der Anteil derer, die sonntags zum Gottesdienst gehen, liegt aber nicht mal bei 5%. Das Problem ist, dass man in der Statistik jemanden als Christen betrachtet, nur weil er Kirchensteuer zahlt. Aber nur weil es auf der Lohnsteuerkarte steht oder man es vorgibt, ist man noch kein Christ. Jesus sagt deshalb: Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. (Mt. 7, 21) Nicht jeder, der eine Bibel im Regal stehen oder einen christlichen Aufkleber auf dem Auto hat, ist ein Christ. Echter Glaube bezeugt Jesus als den Sohn Gottes, aber echter Glaube ist nicht nur etwas, was man behauptet oder vorgibt. II. Echter Glaube ist nicht nur etwas, was man fühlt Echter Glaube ist mehr als Mitgefühl. Jakobus spricht das in den Versen 15&16 an: Stellt euch vor, in eurer Gemeinde sind einige in Not. Sie haben weder etwas anzuziehen noch genug zu essen. Wenn nun einer von euch zu ihnen sagt: "Ich wünsche euch alles Gute! Hoffentlich bekommt ihr warme Kleider und könnt euch satt essen!" Es gibt einen passenden Comic der Peanuts: Da sehen Charlie Brown und Linus aus dem Fenster. Draußen steht Snoopys Hundehütte, sein Fressnapf ist leer, und es fängt stark an zu schneien. Snoopy tut ihnen leid und sie überlegen sich, was sie machen können: Ihm ist kalt und er ist hungrig. Wir sollten ihm helfen! Also gehen sie raus zu Snoopy und sagen ihm: Kopf hoch alter Junge, halte durch! Dann gehen sie wieder rein, und Snoopy bleibt mit einem etwas verdutzten Gesichtsausdruck zurück. Dem Zeichner der Peanuts, soll die Idee zum diesem Comic durch die Verse 15&16 bekommen haben. Diese Verse klingen irgendwie übertrieben; man kann sich kaum vorstellen, dass jemand ernsthaft so handelt. Aber es ist leider Realität, dass man schnell Mitgefühl entwickelt und dann nur leere Worte folgen lässt.

Johannes schreibt dazu in seinem ersten Brief: wie kann Gottes Liebe in einem Menschen bleiben, dem die Not seines Bruders oder seiner Schwester gleichgültig ist, obwohl er selbst alles im Überfluss besitzt? (1. Johannes 3, 17) Mit echtem Glauben kann man nicht nur seine Gefühle zeigen, sondern auch leicht etwas von sich hergeben. Echter Glaube ist großzügig. Jakobus macht klar, dass echter Glaube mehr ist als Mitgefühl und Worte. Echter Glaube kann eine Situation grundlegend ändern. Echter Glaube kann Berge versetzen, weil echter Glaube uns bewegt. Echter Glaube bewegt uns, etwas zu tun, was über unsere Kraft hinausgeht. Wenn wir echten Glauben haben, können wir die Initiative ergreifen und dort helfen, wo sonst niemand helfen möchte. Gemäß 1. Johannes 3, 14 ist es ein Beweis für unsere Rettung, dass wir zumindest unsere Brüder und Schwestern in der Gemeinde Gottes lieben; und es entspricht dem Gebot, dass Jesus seinen Jüngern gegeben hat: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13, 34) Jesus Liebe war kein Lippenbekenntnis. Seine Liebe geht bis zum Kreuz. III. Echter Glaube ist nicht nur etwas, was man denkt Es gibt Leute, für die ist Glaube wie ein intellektueller Trip etwas worüber gern nachgedacht und debattiert wird. Jakobus sagt dazu in Vers 18a Nun könnte jemand sagen: "Der eine glaubt, und der andere tut Gutes." Es geht um diejenigen, die sich im Bezug auf den Glauben ziemlich offen geben: Glaube kann man weder riechen, noch sehen. Man kann ihn nicht bewerten. Der eine steht mehr auf Werke, der andere steht mehr auf geistliche Dinge. Jeder kann sein Glaubensleben so führen, wie er möchte. Was antwortet Jakobus demjenigen, der so denkt? Ihm müsste ich antworten: "Zeig doch einmal deinen Glauben her, der keine guten Taten hervorbringt! Meinen Glauben kann ich dir zeigen. Du brauchst dir nur anzusehen, was ich tue." (18b) Echter Glaube ist nicht nur etwas, was man denkt, weil echter Glaube im wahrsten Sinne des Wortes offensichtlich ist. Wenn man echten Glauben hat, sollten andere in der Lage sein, den Glauben am täglichen Lebensstil zu sehen. Rick Warren sagt dazu: Glaube ist wie Kalorien. Man kann sie nicht sehen, aber man sieht die Resultate. Man kann den Glauben in einer Person nicht sehen, aber man kann sehen, wie der Glaube eine Person verändert. Was der Glaube an Christus bewirkt, sagt 2. Korinther 5, 17 so: Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen. Der Glaube erneuert uns in unserem Innern. Wir bekommen einen neuen Geist. Wir bekommen eine neue Identität. Vor allem bekommen wir ewiges Leben, weil Gott uns trotz unserer Sünden gerecht spricht. Der Glaube an Christus erneuert uns aber auch nach außen hin sichtbar wenn auch nicht immer von heute auf morgen. Aber Schritt für Schritt können wir Jesus immer ähnlicher werden, so dass andere Ihn durch uns sehen und kennen lernen werden.

IV. Echter Glaube ist nicht nur etwas, was man glaubt Jakobus sagt: Du glaubst, dass es nur einen einzigen Gott gibt? Gut und schön. Aber das glauben sogar die Dämonen - und zittern vor Angst. (19) Es gibt viele Leute, die eine klare Vorstellung von Gott, von Jesus und von der Bibel haben. Sie können Glaubensbekenntnisse aufsagen, Bibelverse zitieren oder kennen gut sich mit der Dreieinigkeit Gottes aus. Jakobus sagt: Ok, das ist nicht schlecht. Aber um in den Himmel zu kommen, reicht das nicht. Es reicht nicht mal, daran zu glauben, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Selbst der Teufel glaubt das. Er ist ein hervorragender Theologe. Er kennt Gott viel länger als wir, und er weiß mehr über die Bibel als die meisten anderen. Er glaubt, aber er glaubt und zittert zusammen mit seinen Untertanen, weil er Gottes Größe und Herrschaft kennt und sich davor fürchten muss. Glaube heißt nicht nur, dass man glaubt, dass etwas stimmt. Wenn jemand glaubt, dass Karl Marx gelebt und das kommunistische Manifest verfasst hat, ist er nicht gleich ein Kommunist. Und jemand, der glaubt, dass Jesus gelebt hat, ist nicht automatisch Christ. Das griechische Wort für glauben steht nicht nur dafür, dass man etwas glaubt, sondern es hat auch die Bedeutung, dass man auf etwas vertraut, an etwas festhält oder sich voll für etwas einsetzt. Christ zu sein bzw. echten Glauben zu haben, heißt deshalb - voll und ganz auf Jesus zu vertrauen, - egal, was passiert, an ihm festzuhalten und - sich voll und ganz für ihr einzusetzen. Echter Glaube ist also nicht nur etwas, was man sagt, denkt, fühlt oder glaubt. Was ist dann echter Glaube? V. Echter Glaube ist etwas, was man macht In den letzten Versen gibt Jakobus zwei Beispiele, die zeigen, dass sich echter Glauben darin ausdrückt, was man macht. Echter Glaube ist aktiver, gelebter Glaubt. Echter Glaube beinhaltet Einsatz, Hingabe und Verantwortungsbewusstsein. Die beiden Beispiele sind sehr unterschiedlich zwei extrem unterschiedliche Personen: Abraham und Rahab. Abraham ist ein Mann, Rahab eine Frau. Abraham ist Jude, Rahab ist Heidin. Abraham ist ein Patriarch, Rahab eine Prostituierte. Abraham ist eine große Person in der Bibel, Rahab eine weniger große Person. Jakobus zeigt dadurch, dass es nicht wichtig ist, wer man ist, solange man die entscheidende Sache hat: Die Sache, die Abraham und Rahab gemein hatten, war ihr Glaube an Gott. Ihr Glaube an Gott, der sie etwas tun ließ, was niemand sonst konnte. Wann endlich wirst du törichter Mensch einsehen, dass der Glaube nichts wert ist, wenn wir nicht auch tun, was Gott von uns will? Erinnert euch an Abraham, unseren Stammvater!

Er war bereit, seinen Sohn Isaak als Opfer auf den Altar zu legen. Hier wird ganz deutlich: Bei ihm gehörten Glaube und Tun zusammen; und erst durch sein gehorsames Handeln wurde sein Glaube vollkommen. Das meint auch die Heilige Schrift, wenn sie sagt: "Abraham glaubte Gott, und so fand er seine Anerkennung." Ja, er wurde sogar der "Freund Gottes" genannt. (20-23) Jakobus spricht vom ultimativen Test, als Gott Abraham aufforderte seinen Sohn zu opfern. Gott hatte Abraham schon 25 Jahre zuvor attestiert: Du bist gerecht. Es ging also nicht darum, dass sich Abraham durch ein Opfer seine Erlösung verdienen sollte. Es ging vielmehr darum, dass Abraham zeigen sollte, wie sehr er auf Gott vertraut. Es ging um praktischen Gehorsam. Abraham war bereit, alles für Gott aufzugeben, weil er wusste, dass er alles in Gottes Hand ist. Seine Opferbereitschaft hat die Echtheit seines Glaubens bewiesen. Bei Rahab war es ähnlich. Die Echtheit ihres Glaubens hat sich gezeigt, weil sie ihr Leben aufs Spiel setzte, als sie den jüdischen Spionen in Jericho half. Sie war eine Prostituierte, aber wir finden sie im Familienstammbaum Jesu wieder. Unser Glaube wird nicht dadurch bestimmt, was wir tun. Aber durch das, was wir tun, soll unser Glaube sichtbar werden. So trägt unser Glaube über viele Generationen hinweg Frucht! Vor 150 Jahren gab es einen weltbekannten Artisten (den großen Blondin). Seine Spezialität war der Drahtseilakt. Soweit ich weiß, war er der erste, der die Niagarafälle balancierend auf einem Drahtseil überquert hat. Er hatte auf kanadischer und USamerikanischer Seite immer tausende Zuschauer. Er hat die Fälle zigmal überquert und suchte jedes Mal eine noch größere Herausforderung. Einmal hat er in der Mitte einen Purzelbaum geschlagen, ein anderes Mal hat er beim Überqueren ein Omelett zubereitet. Er ist auch auf einem Fahrrad über das Seil gefahren und mit verbundenen Augen drüber gelaufen. Dann kam er auf die Idee mit einer Schubkarre voller Mist auf dem Seil zu balancieren. Er ging mit amerikanischem Mist hin und kam wieder mit kanadischem Mist wieder zurück. Ein Zuschauer hatte bereits mehrere seiner Überquerungen gesehen und war total begeistert; er sagte zu ihm: Ich glaube, sie könnten das den ganzen Tag! Blondin hat die Schubkarre vor ihm ausgeleert und geantwortet: Ja, steigen sie ein, ich fahre sie rüber! In gewisser Weise ist es so zwischen Gott und uns. Worte sind schnell gemacht. Aber Gott wünscht sich von uns, dass wir Nägel mit Köpfen machen und unseren Worten Taten folgen lassen. Unsere Taten sollen zeigen, dass wir an Jesus glauben. Werke sagen mehr über unseren Glauben als tausend Worte. Unser Glaube soll sich durch unsere Werke als echt, kostbar und lebendig erweisen. Amen!