Berner Fachhochschule... Haute cole spciaiise bernoise MANUFAKTUR FÜR RAUM :mlzd - das sind Lars Mischkulnig, elaude Marbach, Pat Tanner, Daniele Di Giacinto und Roman Lehmann. Vier Jahren von Architekt Max Schlup erbaute Kongresshaus. Eine inspirierende Umgebung für die fünf Partner, die seit vier Jahren art diesem der fünf Architekten haben sich während Standort arbeiten. Das Arbeiten in der «Fabrik» des Studiums an der Fachhochschule in Biel kennengelernt. Seit rund zehn Jahren überzeugen sie mit einer präzisen, auf den Ort bezogenen Architektur, die sich formal nicht einordnen lässt. Ein schmaler Zugang und ein paar Stufen führen zum Eingang an der Mattenstrasse 81 in BieL Die Grosse des Raums dahinter verblüfft. in der eittäufigen, L-förmigen Halle, die früher Standort der Mikron-Fabnik war, stehen zwei Reihen Tische, die einzig ein Langes Regal trennt. Im hinteren Bereich des Raumes gibt es ein Möbel aus MetaLl und ein runder Tisch flir Besprechungen und Kaffeepausen. Durch die grossflächigen Fenster fällt der Blick ins Bie1.er Gaswerkareat. Ein paar Hundert Meter Richtung Bahnhof und See liegt das in den 1960er hat für :mlzd Tradition, vorher war ihr Büro in einer ehemaligen Uhrenmanufaktur. Die setbstständig tätigen Grafiker, die dort mit ihnen zusammengearbeitet haben, sind gleich mit umqezogen. Es ist kurz nach. Mittag und während die fünf Architekten nacheinander für die Porträtaufnahme eintreffen, erzh!t Daniele Di Giacinte, dass sie gerade zu fünft in Brüssel waren und bietet belgische Schokoladean. DerRaum,derbisaufwenigefarbliche Eingriffe in seinem ursprünglichen Zustand belassen wurde, erzeugt eine angenehme Arbeitsatmosphre. tn einem weiteren, ebenfalls sehr grosszügigen Raum werden ModeLle gebaut. Und gleich daneben arbeitet ein selbstständiger Modellbauer - ideale Bedingungen für das Schaffen von Architektur. Er 1 1 44 ARG U SO' MGUS de Presse AC küdi9er.strosse 13 Postfach CH-802/ LJrich SeI. Q44 388 8200 F0x0L4 388820] wor9us.ch Ausschnitt Seite 1 / 7
Die Qualität der Vielfalt Momentan wird hier intensiv an verschiedenen Wettbewerben und Studienaufträgen gearbeitet. «Das war von Anfang an unsere wichtigste Akquisitionsquelle», erklärt Claude Marbach. Und ist es immer noch. «Denn zum einen stammen viele unsereraufträge von der öffent- Uchen Hand, zum anderen wählen heute auch immer mehr Private den Weg über den Wettbewerb», ergänzt Pat Tanner. Die Bauaufgaben, mit denen sich :mlzd beschäftigen, sind breit gefächert: Erweiterungen, Umnutzungen und Neubauten gehören ebenso dazu wie Innenraumkonzeptionen oder Leuchtenentwürfe. Gerade fertig gestellt wurde die Erweiterung für das Historische Museum Bern, ein markanter Bau, der sich gleichzeitig subtil in das Bestehende einfügt. Ein weiteres Museum steht vor der Realisierung: Nachdem die Bürgerversarnrnlung von Rapperswil-Jona dem Projekt für das Stadtmuseum zugestimmt hat, steht der Ausführung nichts mehr im Wege. «Daneben planen wir ein Schulungsgebäude für eine Sanitärfirma in Trimbach im Kanton Solothurn und weitere, kleinere Objekte», erzählt Pat Tanner. Entscheidend sei für sie, dass sie nicht auf eine Bauaufgabe reduziert würden, betont CLaude Marbach. Und auch kleinere Projekte seien ihnen wichtig, wie etwa die Erweiterung eines Einfamilienhauses oder die Gestaltung der Orgel in der Stadtkirche Biel. «Dabei geht es um sehr subtile Entscheide, die nicht sofort auffallen. Zum Beispiel wie der Einbau die Licht- und Raumstimmung im Kirchenschiff beeinflusst», führt Claude Marbachaus. Diskussionskultur als Basis Im Gespräch mit Pat Tanner und Claude Marbach bestätigt sich der erste Eindruck: Die Qualität von :mlzd scheint darin zu Liegen, dass sich hier fünf ganz unterschiedliche Individuen zusammengetan haben, um gute Architektur zu schaffen. Dabei nutzen sie die Chance, dass jeder unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen hat. Ganz zu Beginn hätten sie zwar noch den Anspruch gehabt, dass jeder alles mache, erzählen die beiden. Heute ist es so, dass jeder von ihnen bestimmte Aufgabenbereiche übernommen hat. Wobei die wichtigen Entscheide immer zu fünft gefällt werden. Und für die einzelnen Projekte ist nach wie vor einer der fünf Partner zuständig, der dieses dann mit einem Team von Architekten, Praktikanten und Lehrlingen betreut. An einem Nachmittag pro Woche werden die anstehenden Fragen einzelner Projekte im Plenum vorgestellt und besprochen, sodass eine bürointerne Diskussion über die Teams hinaus entsteht. «Für uns ist das eine grosse Qualität, dass innerhalb des Büros die Möglichkeit besteht, Kritik und Meinungen einzuholen, die quasi von aussen kommt», so Pat Tanner. Überhaupt schätzen sie den Austausch mit BerufskoLlegen und Architekturinteressierten. In regelmässigen Abständen organisieren sie deshalb in ihrem Büro Vorträge anderer Architekten oder Gestalter. Dass dazu auch mal ein Bier getrunken oder im Sommer im Innenhof grilliert wird, tut der Professionalität keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die unaufgeregte Nüchternheit, mit der :mlzd Architektur betreiben, ist sowohl im Gespräch als auch in ihrem Auftritt gegen aussen spürbar. Und nicht zuletzt natürlich in den von ihnen realisierten Bauten, die kon- Ausschnitt Seite 2 / 7
struktive Präzision mit räumlicher utid gestalterischer Innovation verbinden. drl6uua{ M&R?. Ausschnitt Seite 3 / 7
II/imür / :tgj;;yj J 4.- Ja Ausschnitt Seite 4 / 7
Ausschnitt Seite 5 / 7
Ctaude Marb.1, d Pat Tafl.net SIS zwei de M Pflnr fl :fl Sie äussern sich Im Sespr** zu ihrer Arbeitsweise und sagen, wie sie zu fünft Entscheidefätten und wesh$bbiel$5 Standort tor ihr Büro ideal M Tet.iutta Gtanin-tann 1 Fota Tanya I4aser archite$ctur+teciintjc Wofür..steht st[zd? Ctaude $arbach k Mt ksii Sedeuthmg. frd St die B aitnizn ft effi eure, ih dem venchiedene Leuta Architektur machen, 'DsBüro kann wachsen oder keiner werden, chn dass ein Narp,nwedhet totwendig wird., Rat Tannen. Der Opp*iuiId an ksng der Buchsta.benfolge steht symholich. fur einen Auftakt für gute. Architekturp.rojekte auch. We Fst.dnBüSentstaMtn? l.*ude M*tdt: Vrnr von uns.hen an 41Cr Fächhochschiajn: studtefl Nathdem wir aeschlqsse hatten, sind einige Wfl UflS tns AuMn4 ggang.en. um ørt n ArchitekturbU :rflmeite, Jn t Sc$wgiz war 'es daa.ls schwierig Arbeit zu finden,wfr haben mit Idei'- nen Aufträgen gestartet und nebenbei Wettbegemacht. 7nftt wrn es,znf;petiejhruch Kam$# hjgnnt4 d.?zu,b4swtrzu nftet. $t haeivjt'rsitiv ange geanr b&teb. Mit der urnsetzitg' Von gewbnrterngfl WeftbewerbenwitdafEtfleryMfs* :grs.eii.muurp if 'en.sr*i&t' tuid Vrrus.. O-Ha1sit j.k Newrk tuteh w1r..sat Weitete LeiM etfl.hetshaben wir feintzehn Mitarbeitert Mb :W& ist fur Ste das EnLthidende bebt 5 halten vor RurnaM Ctaude Marbach; Entsdheidend fst die Ana. tm*4...'qrtn.als:e..rdsches Therna,aber aw.ats histerischer Ort mit 6schichteVM tt tö Frae zstraj. N25 er Nutzer'wfl Ohne vsrtiefteanatyss aufsrdaganzeprjs.schmedg, dieses in d tm B.eim itwurf selb.t gett Ausschnitt Seite 6 / 7
es darum, aus den verschiedenen Aspekten wie Städtebau, Ästhetik oder QebraucFi etwas Neues zu schaffen, das einen Mehrwert generieft PatTanner Wirgehen nicht mit einem fornialan Gedanken n ein Projekt heran. Für uns sind de anderen Aspekte entscheidend und sie steuern den Prozess. Die Frage, wie etwas aussieht, stetlt sich für uns erst zu einem späteren Zeitpunkt. Deshalb unterscheiden sich unsere Entwürfe formal sehr stark. Das Verbindende sind eher die Herangehensweise und die Methode beim Entwurf. a+t; Wann fallen denn die Entscheide für einen bestimmten Ausdruck eines Gebäudes? Pat Tanner Das ist Teil des Prozesses, auch mit der Bauherrschaft, Diese Auseinandersetzung - im positiven Sinne - interessiert uns sehr. Es ist für uns ossenziell, dass dle Bauherrschaft mit dem fertigen Bau gwcküch ist. Das heisst nicht, daswir Wiinsche, welche die Bauherrschaft eirbringt, nicht hinterfragen. Wir nehmen uns die Freiheit und bringen Gegenvorschläge. a+t: Sie sind fünf Partner mi Büro. Da sind Sie bestimmt nicht immer gleicher Meinung. Wie gehen SEe damit um? Ctaude Marbach flacht) Basisdemo:kratisch. Pat Tanner; Ja, &iberdies ist eine gute Diskussonskultur wichtig. Wir sind fünf Partner mit unterschiedlichen Charaktereri. Wirsehen das als Bereicherung. Architektur lebt, durch den Kompromiss. Pat Tanner: Das war ein kleiner. eingeladener Wettbewerb. Diese Offenheit für ganz unterschiedliche Aufgaben und Themen ist ein wichtiger Aspekt unseres Büros. Wir wollen uns nicht spezialisieren. Gerade das Orgel- Projekt hat uns eine neue Welt eröffnet. Da werden Ausdrücke 9ebraucht. die wir vorher noch nje gehört haben. a+t: Ihr Büro liegt in Biel, auf der Grerizezwischen der Deutsch- und Westschweiz. Nehmen Sie Unterschiede im Umgang mit Architektur wahr? Pat Tanner: Wir sind klar ein Deutchschweizer Büro, arbeiten aber auch in der Westschweiz. Ich denke, dass der Umgang mit Form in der Deutschschweiz ein anderer ist als in der Romandie. Worauf das beruht, ist in wenigen Sätzen schwer zu sagen. Aber man spürt das auch hier in der Stadt. Eine Qualität von Biel ist, dass es diesen französischen Ein-. fluss gibt. Für uns ist dieser Standort ideal Wir haben Top-Anschlüsse nach Zürich, Basel oder Gent, Und in Bezug auf die Rornandie. kann es schon ein Vorteil sein, wenn das Büro in Biel und nicht in ZUrich liegt. a+t; Ihr Aufgabengebiet ist sehr breit. Gegenwärtig gestalten Sie sogar eine OrgeL Wie kommt man zu einem solchen Auftrag? Ausschnitt Seite 7 / 7