Weinberge soweit das Auge reicht, gekrönt von beschaulichen Dörfern

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Transkript:

374 Piemont und Aostatal Weinberge soweit das Auge reicht, gekrönt von beschaulichen Dörfern Piemont und Aostatal Piemonte e Valle d'aosta Die weitgehend flache bis hügelige Landschaft um Turin und die nördlich anschließende Alpenregion Valle d'aosta bilden den nordwestlichsten Teil Italiens. Architektur, Küche und Sprache sind deutlich von den Nachbarn Frankreich und Schweiz beeinflusst. Das Valle d'aosta ist offiziell zweisprachig (italienisch und französisch), während im nordöstlichen Seitental Val di Gressoney sogar eine kleine deutschsprachige Minderheit lebt. Das Piemont liegt am Fuß der Alpen und wird durch die westlichen Ausläufer der Poebene und das Hügelland der Umgebung geprägt. Turin, die ehemalige Hauptstadt des piemontesischen Königreichs Sardinien, hat ihren monumentalen Charakter bis heute bewahrt. Großartige alte Cafés mit dem Charme vergangener Jahrhunderte, zahlreiche prachtvolle Palazzi und ganze 18 km elegante Arkadengänge spiegeln den Glanz der alten Savoyer-Residenz wider. Südlich von Turin bilden die sympathischen Städte Asti und Alba das Zentrum der großen stimmungsvollen Weinbaulandschaften Monferrato und Langhe. Einige der größten Weine Italiens stammen aus dieser anmutigen, oft dunstverhangenen Hügelregion mit ihren zahlreichen mittelalterlichen Dörfern und Burgen, darunter die weltbekannten Tropfen Barolo, Barbera und Barbaresco. Alba ist außerdem den Liebhabern des kostbaren Trüffelpilzes tartufo ein Begriff zur Erntezeit im Oktober und November ist die Stadt restlos ausgebucht. Überhaupt kann man in den ausgezeichneten Landrestaurants von Monferrato und Langhe die reichhaltige Speisentradition des Piemont

Piemont und Aostatal 375 bestens erleben, die zweifellos zu den besten Regionalküchen des Landes gehört die Organisation Slowfood hat ihren Ursprung im Piemont, und das nicht ohne Grund. Das typische Italien ist Piemont allerdings nicht unbedingt, die Architektur wirkt oft etwas streng und nüchtern, die Menschen sind zurückhaltender und ruhiger als man es aus anderen Regionen Italiens gewohnt ist und auch der Tourismus spielt nur in einzelnen Gebieten eine Rolle. Nur ein bis zwei Stunden braucht man mit dem Auto von Turin ins nördlich sich anschließende Valle d'aosta ein breites Alpental mit zahlreichen Seitentälern am Fuß des mächtigen Mont-Blanc-Massivs, des Monte Rosa und des Großen San Bernardo. Im Winter ist das Aostatal ein bevorzugtes Skigebiet, aber auch in der warmen Jahreszeit dank der wunderbaren Wandermöglichkeiten in herrlich grüner Berglandschaft viel besucht. Der große Gran Paradiso Nationalpark ist eines der schönsten Gebiete, einen weiteren Höhepunkt bildet die Seilbahnfahrt von La Palud hinauf auf den Mont Blanc bis auf fast 4000 m Höhe. Während der Hauptort Aosta ein hübsches Städtchen mit beachtlicher historischer Vergangenheit ist, sind Courmayeur und Breuil-Cervinia weitgehend vom überwiegend recht noblen Skitourismus geprägt. Malerisch thronen zahlreiche Burgen über dem Aostatal, die im Mittelalter fast alle vom örtlichen Adelsgeschlecht der Challant errichtet wurden, um das strategisch wichtige Transitgebiet zu schützen. Wanderfreunde finden im Piemont übrigens eine ganz besondere Herausforderung: Auf der Grande Traversata delle Alpi, besser bekannt als Fernwanderweg G.T.A., kann man in 68 Tagesetappen den gesamten italienischen Abschnitt des Westalpenbogens durchqueren. Startpunkt ist der Griespass (Nufenenpass) am nördlichsten Zipfel des Piemont, das Ziel heißt Ventimiglia an der ligurischen Riviera, schon an der Grenze zu Frankreich. Anfahrt/Verbindungen Pkw Von Norden kommend erreicht man das Piemont am besten aus der Schweiz über die berühmte St.-Gotthard-Autobahn (N 2 bzw. E 35) oder die San-Bernardino- Autobahn (A 13 über Chur) und am Luganer See und Como vorbei nach Mailand. Von Mailand nach Turin verläuft die A 4. Alternativ bietet sich die viel befahrene Strecke am Westufer des Lago Maggiore an, ab Verbania dann auf der A 26 ins südlichere Piemont. Sehr reizvoll ist die Strecke von der französischen Schweiz über den Großen St. Bernhard mit 6 km langem Tunnel nach Aosta. Das Aostatal ist von Turin bequem auf der A 5 zu erreichen. Von Frankreich führt ein 12 km langer Tunnel durch den Mont Blanc. Bahn Von der Schweiz am besten auf der Gotthard-Linie, eine der wichtigsten Alpenstrecken mit dem St.-Gotthard-Tunnel (Ba- sel-luzern-bellinzona-lugano-como- Mailand). Von Mailand etwa stündlich Verbindungen nach Turin. Reizvolle Variante: in Bellinzona nach Locarno umsteigen und von dort die private Centovalli-Bahn auf atemberaubender Strecke nach Domodossola im Piemont nehmen (www. centovalli.ch). In Domodossola Anschluss an das Bahnnetz der FS. Oder aus der Westschweiz über Thun- Spiez-Frutigen direkt nach Turin: durch den Lötschbergtunnel, weiter ins Wallis über Brig und durch den Simplontunnel, über Domodossola und Arona rüber nach Turin. Übernachten In Turin findet man selbstverständlich zahllose Pensionen und Hotels aller Preisklassen sowie eine Jugendherberge und einen Zeltplatz. Monferrato und Langhe besitzen eine große Anzahl feiner Landhotels, die oft in Kastellen und historischen Villen untergebracht sind. Man isst und trinkt hier sehr gut, der Weintourismus hat eine lange Tradition. Piemont und Aostatal Karte S. 376/377

376 Piemont und Aostatal Im Aostatal existiert eine ausgeprägte touristische Infrastruktur mit Sommer- und Wintertourismus. Manche Hotels und Pensionen arbeiten nur auf Basis von Halboder Vollpension, viele Pauschalurlauber kommen hier unter. In allen Tälern liegen Campingplätze, die meisten im Haupttal zwischen Aosta und Courmayeur. Einige sind ganzjährig geöffnet, in der Regel aber nur von Juni bis September. Essen & Trinken Die Küche des Piemont und des Aostatals ist entsprechend der Landesnatur alpenländisch herzhaft, wurde aber durch französische Einflüsse und die lange aristokratische Tradition der Turiner Savoyen- Herrscher immer wieder verfeinert. Besonders die piemontesische Kochkunst zählt heute zu den großen kulinarischen Highlights Italiens. Getreide wird in großen Mengen angebaut die grissini genannten langen und schmalen Brotstangen werden zu jeder Mahlzeit gereicht (besonders gut sind sie handgezogen) und sind heute in ganz Italien verbreitet. Im Osten des Piemont liegen aber auch die größten Reisfelder Italiens, risotto und andere Reisgerichte gehören zu den Standardangeboten vieler Restaurants. Zu den bevorzugten Pasta-Varianten zählen die mit Fleisch gefüllten Nudeltäschchen agnolotti und die Bandnudeln namens tajarin, die piemontesische Variante der Tagliatelle. Von den piemontesischen Fleischgerichten sicherlich am gewöhnungsbedürftigsten ist finanziera, ein Ragout aus verschiedenen Fleischstücken, hauptsächlich Innereien. Genannt wird das Gericht so, weil es angeblich früher die Finanzbeamten besonders gerne aßen. Ein echter piemontesischer Leckerbissen ist brasato al Barolo, Schmorbraten in Barolo-Wein. Bollito misto ist in ganz Oberitalien verbreitet und besteht aus verschiedenen gekochten Fleischsorten wie Rind, Huhn und Kalb, die zusammen mit Gemüse geschmort und zubereitet werden; carne cruda ist tatsächlich roh, eine Art Tartar vom Kalb, angemacht mit Olivenöl, Knoblauch, Zitrone und Pfeffer. Oft wird Wild serviert, z. B. petto d'anatra all'aceto balsamico, Entenbrust in Balsamessig. Bagna caôda schließlich ist ein Allerlei aus rohen und gekochten Gemüsen, getunkt in eine schwere Monte Cervino/ Matterhorn Schweiz 4478 Breuil- Chamonix Cervinia Grand S. Bernardo Mont Blanc La Palud Aosta- 4807 Courmayeur Nus Châtillon Piccolo S. Bernardo Cogne Gran Parco Nazionale Paradiso del Gran Paradiso 4061 Frankreich Bardon rdonecchia Oulx 24 Sestriere Colle dell'agnello 2748 m Colle della Maddalena 1996 m Frankreich Susa 25 Val Chisone Piemont M. Viso 3841 m Varaita Maira 21 Aosta Valle Varaita Valle Maira Valle Stura Tal Sacra di Rivoli San Michele Orbassano Pinerolo Po Valle Po Saluzzo Vinadio Sardellen-Knoblauch-Buttersoße, sie wird vor allem in der kalten Jahreszeit zubereitet. Die teuerste Spezialität des Piemont sind die begehrten tartufi (Trüffel). Diese Pilze wachsen unterirdisch im Wurzelgeflecht von

zo Br Monte Rosa Fossano A 6 Cherasco Savigliano Mondovi Cuneo Limone Piemonte A 21 R o e r o Bra Valsesia Po Alba L a n g h e Ceva 28 A 6 Piemont Ligurien Lago Maggiore 34 30 Altare Noli Varigotti 1 Finale Ligure Loano Albenga Alassio A 26 A 2 Novi Ligure Varazze Piemont Lugano und Aostatal Lombardei 377 Luganer See Bellagio Comer See 4634 233 Piemont 229 Stresa Lago Varese Como Alagna d Orta Orta Arona Lago di Varallo Varese 35 33 36 233 Borgomanero St. Vincent A 8 Saronno Borgosesia Monza Gallarate Verres Romagnano Sesia Oropa Gattinara 32 Legnano Cossato 142 229 A 4 Rho Biella A 26 Galliate Buronzo Magenta A 5 Boffalora Ivrea Lago di Viverone Abbiategrasso Biandrate Novara Castellamonte 211 Vigevano A 5 Vercelli Binasco Robbio Certosa Cigliano A 4 di Pavia A 4 Mortara A 5 A 7 A 26 Pavia Trino Caselle Leini Gropello Cairoli Torino Chivasso Veneria Reale Stupinigi Turin Moncalieri Borgo S. Dalmazzo Barolo Domodossola M o n f e r r a t o Asti Barbaresco La Morra Grinzane Cavour Neire Verbania Casale Monferrato Costigliole d'asti Bormida 10 Canelli Tanaro Acqui-Terme Valenza Alessandria Ovada Savona Ticino A 10 Voltri Arenzano 35 Busalla Menaggio A 7 A 21 Genua Bellan ano 35 Voghera Casella Nervi Camogli Portofino 10 km Lecco Adda Vimercate 525 Treviglio Antegnate Gorgonzola Melegnano Landriano Bergamo Seriate Merate Dalmine Trezzo Mailand 10 Paulio A 1 Corteolona Emilia- Romagna 45 45 Marsaglia S. Pellegrino Terme Lodi Piacenza Bobbio Rezzoaglio Crema Piemont und Aostatal Karte S. 376/377 Farini Santo Stefano d'aveto Bedonia Varese Ligure Rapallo Ligurien Santa Marg. Ligure Chiavari Sestri A 12 Levante Deiva Marina Levanto Piemont und Aostatal Bäumen. Speziell abgerichtete Hunde können diese Stellen aufspüren. Es gibt schwarze und weiße Trüffel, letztere sind besonders begehrt und stammen meist aus dem Gebiet der Langhe südlich der Stadt Alba. Alba hat den Status einer Trüffelhauptstadt, zur Erntezeit im Herbst kommen Kenner von weither. Trüffel werden meist geschnitten oder gerieben als Geschmacksanreger für viele Gerichte verwendet. Die Preise sind in der Regel leider astronomisch.

378 Piemont und Aostatal Ansonsten spielt im Piemont Käse, besonders Schmelzkäse, eine Hauptrolle fontina oder fondue alla valdostana steht oft auf der Speisekarte, gelegentlich mit Trüffel angereichert. Ebenso häufig sind Gerichte mit funghi porcini (Steinpilze) und die mit Kartoffelpüree gefüllten und mit Käse überbackenen gnocchi (alla fontina). Polenta gibt es ebenfalls überall, zum Mitnehmen werden oft gefüllte crespelle (Crêpes) angeboten. Das Piemont ist eine der führenden Weinbauregionen Italiens. Die besten Weine stammen aus den Anbaugebieten südlich von Turin um Asti und Alba man hat die Wahl zwischen den begehrten, schweren Rotweinen Barolo und Barbaresco, dem etwas leichteren Barbera, dem fruchtig-frischen Dolcetto und dem trockenen Nebbiolo. Dazu kommt der bekannte Schaumwein Asti Spumante und der edle, süßere Moscato d Asti. Turin ist neben Mailand auch Zentrum der italienischen Aperitif-Produktion, u. a. haben der berühmte Wermutwein Cinzano und der nicht minder bekannte Martini hier ihren Ursprung. Hier schlägt das Herz der Stadt: Piazza Castello Turin Torino ca. 910.000 Einwohner Eine elegante Stadt und große Industriemetropole Italiens, herrliche Lage in den Ausläufern der Poebene, fast unmittelbar am Fuß der Alpen. Das Zentrum präsentiert sich im prächtigen Barock der Savoyer, die die Stadt ab dem 17. Jh. großzügig ausbauen ließen. Dem Glanz dieser Zeit begegnet man in der Innenstadt auch heute noch an jeder Straßenecke. Turin war im 16. Jh. Hauptstadt des Herzogtums Savoyen, seit Anfang des 18. Jh. Hauptstadt des Königreichs Sardinien (Piemont-Sardinien unter savoyischer Herrschaft) und von 1861 65 die erste Hauptstadt Italiens. Diese Vergangenheit lässt sich bis heute nicht verleugnen das ausgesprochen elegante Zentrum ist französisch angehaucht und noch weitgehend barock geprägt. Winklige Altstadtgassen finden sich nur vereinzelt, stattdessen bestimmen kilometerlange, schnur- Turin/Reis epraktisch es

Turin/Reisepraktisches 379 gerade und rechtwinklig zueinander verlaufende Straßenzüge mit breiten Laubengängen und pompösen Palazzi das Bild. Zusätzlich verschönert und auf Hochglanz poliert wurde die Stadt für die XX. Olympischen Winterspiele 2006 und noch einmal für Italia 150, die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des italienischen Staates, die man hier von März bis November 2011 mit zahlreichen Veranstaltungen gebührend begeht. Wer mit dem Zug an der Stazione Porta Nuova ankommt, steht schon fast im Herzen der Stadt hier beginnt die lange Via Roma, die Prachtstraße Turins mit ihren eleganten Geschäften und Straßencafés. Sie führt schnurgerade zur zentralen Piazza Castello mit dem Königsschloss und der nahen Kathedrale, in der das legendäre Grabtuch von Turin verwahrt liegt. Ansonsten lohnen vor allem die Museen, die kuriose Mole Antonelliana (der Eiffelturm Turins ) mit unbedingt sehenswertem Kinomuseum und der erfrischende Parco Valentino am Poufer einen Besuch. Nicht ganz so schick präsentiert sich Turin in der südlichen Vorstadt Mirafiori, hier reihen sich die Hochhausblocks aneinander, ganz dem schlechten, alten Industrie-Image entsprechend. Den besten Blick auf die Stadt und bei gutem Wetter bis hinüber zum gesamten Westalpenbogen hat man übrigens von der Aussichtsplattform der Mole Antonelliana: ein Panorama, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Freie Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln im erweiterten Stadtgebiet hat man mit der Torino + Piemonte Card. Dazu kommt noch eine Reihe anderer Leistungen: freier Eintritt zu allen Museen in Turin und Umgebung, kostenlose Nutzung des Panoramalifts in der Mole Antonelliana, eine Bootstour auf dem Po, die Fahrt mit der Zahnradbahn zur Basilica Superga sowie der Shuttle-Bus zum Castello di Rivoli und zur Veneria Reale ( S. 394). Auf eine Stadtrundfahrt mit dem City Sightseeing Torino-Bus gibt es 10 % Ermäßigung, 20 % Ermäßigung auf Stadtführungen, Theater- und Konzertkarten. Preis: 20 für zwei Tage Gültigkeit, 25 für drei Tage, 31 für fünf Tage, 35 für eine Woche. Kinder unter 12 J. sind kostenlos dabei, die Junior Card (12 18 J.) kostet 10 für zwei Tage. Erhältlich bei den Info-Büros von Turismo Torino e Provincia. Piemont und Aostatal Karte S. 376/377 Anfahrt/Verbindungen/Information Anfahrt/Verbindungen Pkw, große Tiefgarage unter der lang gestreckte Piazza Vittorio Veneto am Po, Vittorio Park (1 /Std., 15 /Tag). Bahn, der Bahnhof Stazione Porta Nuova liegt zentrumsnah (zur Piazza Castello geht man die Via Roma geradeaus). Gepäckaufbewahrung 6 22 Uhr (bei Gleis 1), pro Gepäckstück 4 (6 Std., danach 0,60 pro Stunde); Information der städtischen Verkehrsbetriebe GTT; Tourist-Info tägl. 9.30 19 Uhr. Ebenfalls in Zentrumsnähe liegt die Stazione Porta Susa, jüngst zum unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut, hier halten auch die Züge in nördliche und nordöstliche Richtung. Beide Bahnhöfe sind durch Tram und Metro miteinander verbunden. Der südliche Bahnhof der Stadt heißt Lingotto, hier halten Regional- und Interregional und IC-Züge Richtung Asti, Savona und Mailand. Die meisten überregionalen Busse starten an der Station am Corso Vittorio Emanuele II 131/h, Ecke Corso Francesco Ferrucci ( 011/4338100, www.autostazionetorino.it). Der Flughafen Caselle liegt 16 km nordwestlich vom Zentrum, 011/5676361. Shuttlebusse pendeln halbstündlich ab Stazione Porta Susa und Stazione Porta

380 Piemont und Aostatal Nuova (Fahrtdauer ca. 40 Min., 5,50 einfach). Tickets am Automaten bzw. in den Zeitschriftenläden am jeweiligen Bahnhof. Information Turismo Torino, bestens organisiertes Informationsbüro der Stadt, Hauptsitz an der Piazza Castello (Ecke Via Garibaldi). Info-Pavillons auch im Bahnhof Porta Nuova (bei Gleis 20) und am Flughafen Caselle. Geöffnet tägl. 9.30 19 Uhr, am Flughafen tägl. 8 23 Uhr. 011/535181, www.turismotorino.org. Unterwegs in der Stadt Gutes System von Bussen und Trams, im Bahnhofsbüro ist ein umfangreicher Linienplan erhältlich. Tickets im Informationsbüro der GTT im Bahnhof Porta Nuova (Mo Sa 7.15 19, So 10 14.30 Uhr) und in Tabacchi- Läden. Das einfache Ticket kostet 0,90 und ist 90 Min. gültig, Tagesticket 3, 15er- Streifenkarte 12,50. Weitere Auskünfte unter 800-019152 (kostenlos) und 011/ 57641, www.gtt.to.it. Die Metro Linea 1 von Collegno (Endhaltestelle Fermi) im Westen Turins zur Stazione Porta Nuova ist bereits in Betrieb, ein weiteres Teilstück nach Lingotto soll demnächst folgen. Verbindungen ca. alle 5 Minuten (Mo Fr 5.30 23.30 Uhr, Sa bis 1.10 Uhr, So 8 22 Uhr), einfaches Ticket 1. Auf dem Po verkehren die Boote der Navigazione sul Po. Die Rundfahrten auf dem ruhigen, von üppigem Grün umrahmten Strom bieten eine angenehme Abwechslung. Die Tour führt von den Murazzi (Ponte Vittorio Emanuele I) zum Borgo Medioevale im Parco Valentino (Fahrtdauer 1 Std.) und retour, Preis je nach Wochentag 2 3, Kinder unter 1 m Größe frei. Im Sommer Di So 10 12 und 14.30 17.30 Uhr stündlich ab Murazzi, im Winter eingeschränkt. 011/ 576473350. Taxi unter 011/5730, 011/5737, 011/3399. Mit dem roten Doppeldeckerbus CitySightseeing Torino ganzjährig Stadtrundfahrten, Abfahrt zu jeder vollen Stunde an der Piazza Castello (Ecke Via Po), im Winter eingeschränkt. Dauer ca. 1 Std., Erläuterungen auch auf Deutsch (über Einweg-Kopfhörer). Erw. 15, Kinder 5 15 J. 7,50, unter 5 Jahren frei. Tickets im Bus. Übernachten Große Auswahl, aber das Preisniveau ist hoch. Zahlreiche Hotels um den Hauptbahnhof, die preiswerten vor allem im Viertel östlich vom Bahnhof. **** Victoria (30), kleines Hotel im Herzen Turins. Trotz zentraler Lage bleibt die große Stadt weit draußen der Salon im EG wie ein gemütliches Wohnzimmer im Country- Stil, ebenso gemütlich die Zimmer (einige im alten Teil des Hotels), unterschieden wird zwischen den etwas einfacheren St andard- und den komfortablen De-luxe-Zimmern, alle individuell eingerichtet und mit Bad, TV und z. T. Balkon. Sehr freundlicher und hilfsbereiter Service. EZ 155 190, DZ 245 280, Frühstück inkl. Via Nino Costa 4, 011/5611909, 5611806, www.hotelvictoria-torino.com. TIPP! **** Boston (43), besonders stilvoll. Im Art Hotel Boston vereinen sich gelungenes Design und zeitgenössische Kunst. Großzügige Räumlichkeiten mit Bar im EG, in den Zimmern Parkettboden, Ledersessel und immer wieder auch das eine oder andere Kunstobjekt, luxuriöse Bäder. Ruhige Lage am Rand des Nobelviertels La Crocetta, nicht ganz zentral. EZ ab 115, DZ ab 150 (am Wochenende EZ ab 80, DZ ab 110 ), reichhaltiges Frühstück inkl. Via Massena 70, 011/500359, 599358, www.hotelbostontorino.it. *** Genio (38), gleich rechts vom Bahnhof Porta Nuova (wenn man rauskommt). Gepflegte Herberge in einem historischen Palazzo, schön restauriert, elegant und komfortabel, Zimmer mit Klimaanlage, TV und Minibar. Garage in der Nähe wird gegen Gebühr vermittelt. EZ 120, DZ 140 160, Frühstück inkl. Am Wochenende Sonderangebote. Corso Vittorio Emanuele II 47, 011/6505771, 6508264, www.hotelgenio.it. *** Dogana Vecchia (7), zentrale Lage beim Palazzo di Città, parallel zur Fußgängerzone Via Garibaldi. Großes historisches Haus, hier sollen schon Mozart und Verdi genächtigt haben. Schöne, alte Halle, die Zimmer