Malerei, Plakat, Zeichnung, Objektkunst, Foto Art, Konzeptkunst, Book Art, Radierung, Druckgrafik, Installation, Skulptur

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Transkript:

Raetz, Markus, Aussicht, 18.4.1983, Farbstift, 21 x 29,7 cm, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett Bearbeitungstiefe Name Namensvariante/n Lebensdaten Bürgerort Staatszugehörigkeit Vitazeile Tätigkeitsbereiche Lexikonartikel DE EN Raetz, Markus Rätz, Markus * 6.6.1941 Bern Leuzigen (BE) CH Maler und Zeichner. Druckgrafik, Plastik, Objekt und Installation Malerei, Plakat, Zeichnung, Objektkunst, Foto Art, Konzeptkunst, Book Art, Radierung, Druckgrafik, Installation, Skulptur Markus Raetz wächst in Büren an der Aare auf. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Münchenbuchsee und Bern arbeitet er zwei Jahre als Primarlehrer in Brügg bei Biel. Seit 1963 ist er freier Künstler. Neben den Zeichnungen seines Vaters Ernst Rätz prägen ihn die Nachbarschaft zum Bildhauer Piero Travaglini, später die Freundschaft zu Walo von Fellenberg und der Kontakt zur Kunsthalle Bern unter der Leitung von Harald Szeemann und dessen Assistent Jean-Christophe Ammann. 1963 69 lebt Raetz in Bern, 1969 1973 in Amsterdam, 1973 76 in Carona im Tessin, von 1977 an wieder in Bern. Seit 1967 regelmässige Aufenthalte in Ramatuelle, Südfrankreich. 1981 82 DAAD-Stipendium in Berlin. Verschiedene Reisen durch Ost- und Westeuropa, Skandinavien, Seite 1/7, http://www.sikart.ch

Nordafrika und die USA. 1970 heiratet er Monika Müller, 1972 wird die Tochter Aimée geboren. Unter vielen Einzelausstellungen sind die folgenden hervorzuheben: 1972 Kunstmuseum Basel; 1975 Kunstmuseum Luzern; 1977 Kunsthalle und Kunstmuseum Bern sowie Bienal de São Paulo; 1979 Stedelijk Museum Amsterdam; 1982 83 Kunsthalle Basel, Musée d Art Moderne de la Ville de Paris, Le Nouveau Musée, Villeurbanne, Frankfurter Kunstverein; 1986 Kunsthaus Zürich, Moderna Museet, Stockholm; 1988 The New Museum of Contemporary Art, New York, Biennale di Venezia; 1989 Museum für Gegenwartskunst, Basel, San Diego Museum of Contemporary Art, La Jolla; 1991 Kunstmuseum Bern und Cabinet des estampes, Genf; 1993 IVAM, Valencia; 1994 Serpentine Gallery, London, Musée Rath, Genf, Museum of Contemporary Art, Helsinki; 2002 Maison Européenne de la Photographie, Paris; 2004 Lindenau-Museum Altenburg; 2005 Aargauer Kunsthaus Aarau, 2006 Musée d art contemporain, Nîmes; 2007 Museum der Moderne Salzburg; 2011 Musée d art moderne et contemporain (MAMCO), Genf. 2012 zeigt das Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel eine grosse Ausstellung des zeichnerischen Werkes von Markus Raetz. Beteiligungen an der Documenta 4, 5 und 7 in Kassel. Gruppenausstellungen (Auswahl): 1969 Kunsthalle Bern, When Attitudes become Form; 1984 The Museum of Modern Art, New York, An International Survey of Recent Painting and Sculpture; Basel, Merian- Park, Skulptur im 20. Jahrhundert; 1993, 1998 und 2000 Szenenwechsel, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; 1995 4. International Istanbul Biennial; 2000 Zeitmaschine, Kunstmuseum Bern; 2004 Eyes, Lies and Illusions, Hayward Gallery, London; 2006 Präzision und Wahnsinn Positionen der Schweizer Kunst, Kunstmuseum Wolfsburg. Bilder und Bildobjekte, die der Pop Art nahestehen, dominieren die Arbeiten der 1960er-Jahre; ein fast unendlicher Fluss von Zeichnungen und Aquarellen schlägt sich in den 1970er-Jahren auf Papier, vorwiegend in seinen Notizbüchern nieder, begleitet von einigen Kleinplastiken und Modellen, vor allem der wegweisenden EVA aus Ulmenzweigen und Plastilin; in den 1980er-Jahren materialisiert sich die zeichnerische Linie kurz nachdem sie sich in den Amsterdamer Tüchern von 1979 fast verflüchtigt hat im Eukalyptusblatt, Bruyèrezweig und Plastikteil; sie verlässt das kleinformatige Papier und wird Wandzeichnung. In den 1990er-Jahren schliesslich wird die Linie raumgreifend. Was 1984 mit dem Kopf im Basler Merian-Park seinen prominenten Anfang nahm, entwickelt sich zu einer kontinuierlichen Beschäftigung: Die Linie wird körperlich, plastisch, sie löst sich von der Seite 2/7, http://www.sikart.ch

Wand, tritt in den Raum, wird beweglich; sie wird Raumzeichnung und kinetisches Objekt. Diese Reihung von Medien und die Entwicklung der Linie als gestalterisches Mittel, jeweils den Dezennien zugeordnet, sind die einzigen Abfolgen, die sich im 40-jährigen Werkkorpus von Markus Raetz festmachen lassen, und selbst diese werden durch viele Ausnahmen und Parallelen unterlaufen. Die Inhalte seiner Beschäftigung hingegen lassen sich überhaupt nicht linear fassen, vielmehr kehren sie in neuer Form, in anderem Medium und anderem Kontext immer wieder. Sie sind in Bewegung, verändern sich laufend: ein kreisförmiges oder dreidimensional gesehen spiralförmiges Kontinuum, eine permanente Metamorphose von Motiven und Themen, Materialien und gestalterischem Vorgehen. Dieser künstlerische Biorhythmus ist nicht aufgesetzt, er hat seine Entsprechung in den Grundgedanken des Werkes. Die Form der Spirale umschreibt einen imaginären Raum, im Werk von Markus Raetz ist dies die Wirklichkeit, genauer: die vielen verschiedenen Wirklichkeiten, die sich unserem Sehen, unserer Wahrnehmung je nach Standpunkt, je nach Zeitpunkt, je nach Bewegung anders darbieten. Markus Raetz postuliert die scheinbar klare, greifbare Wirklichkeit als einen schwindelerregenden Raum, in dem sich Faktisches als Poetisches, Eindimensionales als Mehrdimensionales, Männliches als Weibliches, Absolutes als Bedingtes erweist, und er formuliert entsprechend unser Sehen als ein Relatives, das sich leicht täuschen lässt, das vorschnell eine einzige von vielen Seiten und Sichtweisen für die allein Richtige hält. Sein Wandbildobjekt Schema von 1967, sein Filzstift- und Gouacheblatt Schnelles Sujet von 1970, seine Aquarelle Im Bereich des Möglichen von 1976, sein grosses Tuch In een groen knollenland von 1979, seine Zeichnungen Verzogen & Platt, Platt & Verzogen, sein Zinkblechrelief Zeemansblik von 1985, das Projekt für Head von 1985 86, die Dryaden von 1985 88 und seine plastischen Arbeiten mit den Wortspielen Ceci- Cela (1992 93), Todo-Nada (1998) und OUINON (2002) sie alle kreisen um die Vorstellung einer fliessenden, flüchtigen, dynamischen Verbindung von Wahrnehmung und Wirklichkeit. Die Vorgehensweisen sind sehr verschieden: Während die Zeichnung Schnelles Sujet ihr Thema fast karikierend illustriert und der Zeemansblik die Bedingtheit des Sehens vorführt, installieren viele Arbeiten der vergangenen Jahre eine Raumkonstellation, in welcher der Betrachter das Beobachten des Beobachtens und die vielen Lesarten der Zeichen im Schauen, Sich- Seite 3/7, http://www.sikart.ch

Bewegen und Mitdenken nachvollziehen und erleben kann. Dabei wird die Plastik zum Instrument, um die «unsichtbaren Sehstrahlen» der Betrachter im Raum zu bewegen, wie übrigens parallel dazu die unterschiedlichen Techniken in der Druckgrafik die Wahrnehmung des Betrachters lenken. Für die Darstellung dieses prozesshaften Erfahrens von Wirklichkeit bedient sich Markus Raetz oft des Mittels der Anamorphose, des Konzepts einer für die normale perspektivische Ansicht verzerrten Darstellung eines Gegenstandes. In den 1960er- und 1970er-Jahren befragte er damit Ikonen der Medienkultur, Elvis und Mickey Mouse; in den raumbezogenen Arbeiten ab Mitte der 1980er-Jahre erlaubt dieses Mittel das Erfahren des dynamischen und kontinuierlichen Wandels von Bild und Auflösung, Figuration und Abstraktion, von Raum und Fläche, von Ordnung und Chaos, Formel und Informel. Und es vermittelt die Einsicht, dass ein Er-Sehen eines Gegenstandes immer auch eine Projektion auf diesen Gegenstand ist. Markus Raetz ist eine zentrale Figur der Generation von künstlerischen Wahrnehmungserforschern. Sein Parallelsetzen von konzeptuellgenauem und von intuitivem, spielerisch-sprudelndem Vorgehen ist Spiegelbild zur Vorstellung einer Welt, die mathematisch, strukturell aufgebaut ist, in der aber jeder Eingriff zur Veränderung und zum Chaos führen kann. Sein Mischen von Rationalem und Sinnlichem, von Forschung und Spiel, führt zu einer frischen «fröhlichen Wissenschaft», die sich ständig erneuert und lebendig erhält gegenwärtig und noch im Stadium des Experimentierens in luftigen, freihängenden oder freistehenden kinetischen Plastiken. Diese bewegen sich, von einem Motor oder nur leicht vom Wind angetrieben, schnell und heftig oder allmählich-gemächlich von Form zu Form, von Zeichen zu Zeichen, von Fixierung zur Auflösung: ziellos, aber kontinuierlich und alert unterwegs. Werke: Amsterdam, Stedelijk Museum; Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kupferstichkabinett; Basel, Merian-Park, Kopf, 1984; Kunstmuseum Bern; Biel, Centre PasquArt; Biel, Museum Neuhaus, Robert-Walser-Denkmal, 1990; Frankfurt a. M., Museum für Moderne Kunst; Genf, Musée d art et d histoire; Genf, Cabinet des estampes; Genf, Place du Rhône, Oui-Non, 2002; Bretagne, Domaine de Kerguehennec, Park, Mimi, 1986; La Jolla, San Diego Museum of Contemporary Art; Leirfjord (NO), Artscape Nordland; London, Tate Gallery; Lyon, Park der Villa Gillet, Mimi, 1982; New York, The Museum of Seite 4/7, http://www.sikart.ch

Modern Art; Paris, Musée national d art moderne, Centre Georges Pompidou; Mönchengladbach, Museum Abteiberg; Münchenstein, Schaulager der Emanuel-Hoffmann-Stiftung; Münchenbuchsee, Seminar Hofwil, Rauminstallation, 1984; Stockholm, Moderna Museet; Winterthur, Kantonsschule Bühlrain, Plastik, 1992; Kunsthaus Zürich. Urs Stahel, 1998, aktualisiert 2010 Literaturauswahl - Markus Raetz. Die Druckgraphik. Les estampes. The prints. Catalogue raisonné 1951-2013. Herausgegeben von Rainer Michael Mason; in Zusammenarbeit mit Claudine Metzger, Kunstmuseum Bern. Kunstmuseum Bern und Zürich: Scheidegger & Spiess, 2014, 2 Bde. [Catalogue raisonné und Textband erscheinen anlässlich der Ausstellung Markus Raetz. Druckgraphik. Skulpturen im Kunstmuseum Bern, 2014. Bd. 1: Catalogue raisonné; Bd. 2: Texte] - Markus Raetz. Zeichnungen. Kunstmuseum Basel, 2012-13. Texte von Anita Haldemann [et al.]. Ostfildern: Hatje Cantz, 2012 - Markus Raetz. Estampes, sculptures. Prints, sculptures. Paris, Bibliothèque Nationale de France, 2011-12. Direction éditoriale: Pierrette Crouzet. [Paris]: Bibliothèque nationale de France, 2011 - Blickwechsel. Texte zum Werk von Markus Raetz. Hrsg. von Stephan Kunz. Aarau: Aargauer Kunsthaus Aarau; Nürnberg: Verlag für moderne Kunst, 2005 - Markus Raetz. Polaroids 1978-1993. Valence, Centre Julio Gonzalez, 1993-94; London, Serpentine Gallery; Genève, Musée Rath, 1994. Préface: Ad Petersen. Genève, 1993 - Der Neapel-Fries. Eine argonautische Fahrt mit der Kamera durch das Werk von Markus Raetz. Ein Film von Gaudenz Meili. [Schweiz], 1988, [DVD] 40 Min. - Markus Raetz. Biennale di Venezia, Schweizer Pavillon, 1988; Museum für Gegenwartskunst Basel, 1988. [Text:] Bernhard Bürgi. Bern: Bundesamt für Kulturpflege, 1988 [erscheint zur Ausstellung im Schweizer Pavillon anlässlich der 43. Biennale von Venedig] - Bernhard Bürgi: Markus Raetz. Die Bücher 1972-1976. Zürich: Edition Stähli, 1987, 2 Bde. - Markus Raetz. Arbeiten 1962-1986. Kunsthaus Zürich, 1986. Hrsg.: Bernhard Bürgi, Toni Stooss. Zürich: Edition Stähli, 1986 - Markus Raetz. Arbeiten. Travaux. Works 1971-1981. Kunsthalle Basel, 1982. [Text:] Jean-Christophe Ammann. Basel, 1982 - Markus Raetz: Notizen 1981-82. Zürich: Stähli, 1982 Seite 5/7, http://www.sikart.ch

- Markus Raetz. Amsterdam, Stedelijk Museum, 1979. [Vorwort:] Ad Petersen. Amsterdam, 1979, 2 Bde. [deutsch, holländisch] - Markus Raetz: Die Buecher. Zürich: Galerie und Edition Stähli, 1975 [Numerierte und signierte Ausgabe von 600 Exemplaren; Ex. 555/600] - Live in your head. When Attitudes Become Form. Works - Concepts - Processes - Situations - Information. Kunsthalle Bern, 1969. [Texts:] Harald Szemann; Scott Burton; Grégoire Muller [et al.]. Bern, 1969 Nachschlagewerke - E. Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d'écrivains spécialistes français et étrangers. Nouvelle édition entièrement refondue sous la direction de Jacques Busse. Paris: Gründ, 1999, 14 vol. - Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Dictionnaire biographique de l'art suisse. Dizionario biografico dell'arte svizzera. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 1998, 2 Bde. - The Dictionary of Art. Edited by Jane Turner. 34 volumes. London: Macmillan; New York: Grove, 1996 - Künstlerverzeichnis der Schweiz. Unter Einschluss des Fürstentums Liechtenstein. Répertoire des artistes suisses, la Principauté du Liechtenstein incluse. Dizionario degli artisti svizzeri, incluso il Principato di Liechtenstein. 1980-1990. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Frauenfeld: Huber, 1991 - Lexikon der zeitgenössischen Schweizer Künstler. Dictionnaire des artistes suisses contemporains. Catalogo degli artisti svizzeri contemporanei. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Hans-Jörg Heusser. Frauenfeld: Huber, 1981 - Künstlerlexikon der Schweiz. XX. Jahrhundert, Hrsg.: Verein zur Herausgabe des schweizerischen Künstler-Lexikons; Redaktion: Eduard Plüss. Hans Christoph von Tavel, Frauenfeld: Huber, 1958-1967, 2 Bde. [unveränderter Neudruck 1983]. Direktlink Normdaten http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000072&lng=de GND 118597760 Deutsche Biographie Letzte Änderung 05.08.2015 Seite 6/7, http://www.sikart.ch

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