Kaufberatung Fußboden

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Transkript:

Kaufberatung Fußboden Ökologischer Vergleich verschiedener Fußbodenbodenbeläge Der Kunde, der den Kauf eines Fußbodens plant, steht vor zahlreichen Alternativen: Aus technischer Sicht gibt es für das eine oder andere Produkt Vor- und Nachteile. Beim Fußboden spielen z.b. Dauerhaftigkeit, Hygiene oder Einfachheit der Verlegung eine Rolle. Die ökologische Analyse Wissenschaftlern der Universitäten Hamburg und Stut tgart ist es gelungen, neben diesen technischen Argumenten noch das Argument der Umwelt, Ökologie und des Klimaschutzes in die Kaufentscheidung einzubeziehen. Im Verfahren der so genannten Ökobilanz wurden verschiedene Produkte und Ihre Herstellung unter dem Aspekt verglichen, wie sehr sie der Umwelt schaden. Der Vergleich berücksichtigt sowohl Herstellung, unterschiedlich langen Gebrauch als auch die Entsorgung. Für den Fußboden wurde ein Nutzungszeitraum von 25 Jahren verglichen. Die wichtigsten Alternativen

Kaufberatung Fußboden Ökologischer Vergleich verschiedener Fußbodenbodenbeläge Das Ergebnis der ökologischen Betrachtung An dieser Stelle wird das Ergebnis gezeigt, welcher Treibhauseffekt (CO 2 -Emissionen) und welcher Energieverbrauch (Primärenergie) mit der Entscheidung für einen bestimmten Fußboden verbunden sind. Treibhauspotenzial und Energieverbrauch Primärenergiebedarf und Treibhauspotenzial verschiedener Fußböden, 20 m 2, 25 Jahre Nutzungsdauer [kg CO2-Äquiv.] -200 0 200 400 600 800 L. Direktdruck -2000 0 2000 [MJ] 4000 6000 8000 Primärenergiebedarf (fossil) [MJ] Konkret: Die Umweltwirkung der Kaufentscheidung Treibhauspotenzial [kg CO2-Äquiv.] Eine Entscheidung für den Fußboden aus Holz statt für einen durchschnittlichen Nicht-Holzfußbodens* erspart der Umwelt...... einen Verbrauch von Primärenergie von 0,62 leichtem Heizöl... oder den 3 Monaten Autofahren** Treibhauseffekt von... bei der Verwendung eines Holzfußbodens (1 Raum 20 m 2 )... einen Verbrauch von Primärenergie von 3 leichtem Heizöl... oder den 1,3 Jahren Autofahren** Treibhauseffekt von... bei der Verwendung eines Holzfußbodens (Einfamilienhaus, 97 m 2 relevante Wohnfläche) * unterstellt ist der Marktmix aus / und der Mix aus Nicht-Holzfußböden ** berechnet nach dem geplanten europäischen Richtwert von 130 g CO 2 /km und der durchschnittlichen Fahrleistung in Deutschland Informieren Sie sich über ÖkoPot und die Möglichkeiten, Produkte im Bezug auf ihre Umweltwirkung zu vergleichen unter www.oekopot.de für weitere Fragen: Dr. Marcus Knauf, mknauf@knauf-consulting.de

fußboden Detailanalyse für Hersteller Neben Primärenergiebedarf (PE) und Treibhauspotenzial (GWP) sind noch folgende vier Umwelteffekte wichtig: Photooxidantienbildungspotenzial Beitrag zum Sommersmog Ozonabbaupotenzial Abbau der Ozonschicht Versauerungspotenzial Beitrag zum Sauren Regen Eutrophierungspotenzial Verursachung von Überdüngung Der fußboden erzielt beim Treibhauspotenzial einen sehr guten Wert. Es ist aber auch wichtig, dass die anderen Umwelteffekte dagegen nicht deutlich abfallen. Daher ist eine Detailbetrachtung notwendig. Sie legt die Grundlage, mögliche Schwächen in den anderen Umwelteffekten zu erkennen und zu beheben, so dass ein rundum ökologisches Produkt entsteht. Die verschiedenen Fußböden im Vergleich: 40 35 30 25 20 15 10 5 Weitere Wirkungskategorien Gesamtlebenszyklus Fußböden (normalisiert Deutschland 2001) pro 20 m² Ergebnis der ökologischen Analyse: fußboden zeigt keine Ausreißer Klimaschutz und : + + Primärenergiebedarf und :+, aber Verbesserungspotenzial : 0, hier Prioritäten zur Verbesserung setzen : -, hier Prioritäten zur Verbesserung setzen Grund für die relativ hohen Werte bei und sind in erster Linie Emissionen von flüchtigen organischen Kohlenstoffen bei der Herstellung (Verbesserung durch vermehrten Einsatz lösemittelarmer Leime oder Lacke).

fußboden Detailanalyse für Hersteller Welche Prozesse der Herstellung sind besonders relevant? 10 8 1 Leimherstellung 2 Harzherstellung 6 3 Faseraufbereitung 4 4 HDF Plattenproduktion und Aufbereitung 5.1 Imprägnierung Overlay-Papier 2 5.2 Imprägnierung Dekor-Papier 5.3 Imprägnierung Gegenzug-Papier -2-4 PE fossil PE regenerativ GWP 6 Beschichten DPL/CML-Prozess und Lagerung 7 Endfertigung (Schneiden, Profilieren, Verpacken) 8 Versand 9 Energieversorgung -6-8 Detailanalyse fußboden (Wohnbereich): Ökoprofile Eine Optimierung in den einzelnen Wirkungskategorien kann am effizientesten an den Stellen durchgeführt, die den jeweils größten Einfluss auf die entsprechende Wirkungskategorie haben. Ursachen für die Umweltwirkungen im Prozess: Fossiler Primärenergiebedarf: Leimherstellung (Harnstoff, wasserhaltiges Harnstoffformaldehyd-Klebesystem und Melamin), die Harzherstellung (vor allem das eingesetzte Melamin). Photochemisches Oxidantienbildungspotenzial (, Sommersmog): Leimherstellung und Faseraufbereitung, Hauptbeiträger: flüchtige Kohlenwasserstoffe (VOC-Emissionen). Quellen: Lösungsmittel aus der Leimherstellung. Emission von Lösungsmitteln bei der Aushärtung. Eutrophierungspotenzial () und Versauerungspotenzial (): Leimherstellung (Harnstoff, Melamin und Formaldehyd), die Harzherstellung (Melamin), die Faseraufbereitung (viele einzelne Prozessschritte jeweils in geringem Maße) und die Energiebereitstellung (schwefeldioxidhaltigen Verbrennungsemissionen zum Versauerungspotenzial).

Detailanalyse für Hersteller Mehrschichtparkett und Stabparkett Eiche/Buche Neben Primärenergiebedarf (PE) und Treibhauspotenzial (GWP) sind noch folgende vier Umwelteffekte wichtig: Photooxidantienbildungspotenzial Beitrag zum Sommersmog Ozonabbaupotenzial Abbau der Ozonschicht Versauerungspotenzial Beitrag zum Sauren Regen Eutrophierungspotenzial Verursachung von Überdüngung Das Mehrschichtparkett erzielt beim Treibhauspotenzial einen sehr guten Wert. Es ist aber auch wichtig, dass die anderen Umwelteffekte dagegen nicht deutlich abfallen. Daher ist eine Detailbetrachtung notwendig. Sie legt die Grundlage, mögliche Schwächen in den anderen Umwelteffekten zu erkennen und zu beheben, so dass ein rundum ökologisches Produkt entsteht. Die verschiedenen Fußböden im Vergleich: 40 35 30 25 20 15 10 5 Ergebnis der ökologischen Analyse: Im Vergleich zu boden und ist der boden in allen Wirkungskategorien besser Im Vergleich zum ist der boden nur im etwas schlechter, in allen anderen Kategorien ist er besser, haben in allen vier anderen Wirkungskategrien den besten Wert Weitere Wirkungskategorien Gesamtlebenszyklus Fußböden (normalisiert Deutschland 2001) pro 20 m²

Detailanalyse für Hersteller Mehrschichtparkett Welche Prozesse der Herstellung sind besonders relevant? 10 8 6 Deckschicht Laubholz + Furnier Unterbau Nadelholz + Sperrholz HDF / MDF 4 2 Verleimung und Versiegelung Hilfs- und Betriebsstoffe -2-4 PE fossil PE regenerativ GWP Metalle Transport Thermische Energie (fossil + Holz) Strom -6 Detailanalyse Mehrschichtparkett (Wohnbereich): Ökoprofile Eine Optimierung in den einzelnen Wirkungskategorien kann am effizientesten an den Stellen durchgeführt, die den jeweils größten Einfluss auf die entsprechende Wirkungskategorie haben.

Stabparkett Buche/Eiche Detailanalyse für Hersteller Welche Prozesse der Herstellung sind besonders relevant? 10 8 Schnittholz Laubholz 6 Schnittholz Nadelholz 4 Verleimung und Versiegelung 2 Hilfs- und Betriebsstoffe Transport -2-4 -6 PE fossil PE regenerativ GWP Thermische Energie (fossil + Holz) Strom -8 Detailanalyse Stabparkett (Wohnbereich): Ökoprofile Eine Optimierung in den einzelnen Wirkungskategorien kann am effizientesten an den Stellen durchgeführt, die den jeweils größten Einfluss auf die entsprechende Wirkungskategorie haben.