Das Buch der Begegnung. Die Heilige Schrift als Tür in die Gottesbeziehung SpectrumKirche 6. Oktober 2016

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Transkript:

Das Buch der Begegnung. Die Heilige Schrift als Tür in die Gottesbeziehung SpectrumKirche 6. Oktober 2016

Anwege

Anwege Die Diskrepanz zwischen Liturgie und unserem Lebensalltag im Umgang mit der Bibel der innere Widerstand gegen die Schrift und unsere Beschäftigung mit ihr. Zum Beispiel: Eine Seminararbeit schreiben Vom bloßen Bewältigen des Stoffes zum Empfangen, das mich bereichert und verändert

Anwege Erkennen als Beherrschen : Souveräner Umgang mit dem Material, das man schon kennt, das man einordnen, zuordnen und klassifizieren kann, das einen nicht mehr überrascht, mit dem man daher schon fertig ist. das Erkannte ist in gewisser Hinsicht schon vergangen. Erkennen als Vernehmen : Vernehmen, empfangen, wahr-nehmen als Geschehen in der Gegenwart als Prozess, den ich zulasse, mit dem ich noch nicht fertig bin. der mich bewegen, berühren, verändern kann. der in mir etwas aufgehen lässt (connaissance) arm sein als empfangende Offenheit.

Anwege Erfahrung: z.b. ein erfahrener Arzt, Seelsorger o.ä. vereint in einem guten Sinn beherrschendes und vernehmendes Erkennen; er weiß einerseits um die Verlässlichkeit der Wirklichkeit, die er erkannt hat und er weiß, dass diese Verlässlichkeit eine Art Rahmen, Struktur ist, in der und durch die sich immer wieder Neues zeigt: Weil die Wirklichkeit selbst unerschöpflich reich ist und ich nie einfach nur fertig bin mit ihr. Im Blick auf die Bibel: Mt 13:52 Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

Anwege Die Schrift zunächst schlicht wörtlich lesen. Aber sich dann auch davor hüten, sie einfach nur buchstäblich zu lesen. Es gibt zumeist auch einen Tiefensinn der sich nach und nach erschließt auf dem Weg des Glaubens in der Kirche. Die Bibel ist nicht ein Buch, sondern eine Bibliothek! Mit Texten aller Art: historisch, poetisch, Briefe, apokalyptisch, prophetisch, weisheitlich... Die Texte wollen, dass wir ihnen auch als solche gerecht werden! Die Schrift ist nicht zuerst für Theologieprofessoren geschrieben, sondern um bei Menschen wie Dir und mir Glauben an Jesus zu wecken, zu stärken, zu vertiefen Joh 20,26: Diese (Zeichen) aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. Apg 1,1-3: Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er (in den Himmel) aufgenommen wurde. Vorher hat er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen.

Anwege Die Schrift im Glauben der Kirche lesen gemäß ihrem Credo und gemäß ihrem Gebet, vor allem in ihrer zentralen Feier, der Eucharistie. in der Gemeinschaft derer, die an Ihn glauben synchron und diachron. Mit dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1965): Auslegung erfolgt: In der Einheit des Glaubens In der Einheit der lebendigen Überlieferung (die großen Ausleger der Tradition!) In der Einheit der Bibel, besonders auch von AT und NT

Anwege Die verschiedenen methodischen Zugänge (z.b. historisch-kritisch, sozialkritisch, feministisch, tiefenpsychologisch...): können dem Geheimnis des tieferen Verstehens Jesu im Glauben der Kirche dienen, können und dürfen aber als Methode nie selbst absolut gesetzt werden. Wirklich verstehen werden wir die Schrift nur, wenn wir lernen, sie in dem Geist zu lesen, in dem sie geschrieben wurde: in der Kirche! (Joh 20:24: Thomas war nicht in der Kirche, nicht bei den anderen Aposteln: Er glaubt nicht!) Ist der Glaube also immer derselbe: Ja, aber er wächst und wird reicher und tiefer auch in der Kirche (Joh 16:12: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.)

Anwege Aufheben (nach G.W.F. Hegel): Eliminieren Aufbewahren Hinaufheben Denken Sie daran, wie Sie als Kind über Jesus gedacht haben: Im Weltbild, in der Kultur des Kindes und heute. Es ist jeweils etwas davon eliminiert, bewahrt und im gelingenden Fall qualitativ gewachsen. Die Bibel wächst mit Ihnen! Ist die Kenntnis der konkreten Geschichte dafür wichtig? Ja, sehr. Aber die Offenbarung erschöpft sich nie darin und geht in ihr nicht auf. Vielmehr wird die konkrete Geschichte durchsichtig auf das Geheimnis der Gegenwart Gottes.

Die Tür öffnen der Schlüssel

Die Tür öffnen der Schlüssel Lk 24,44: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift Jesus ist selbst der Ausleger der Schrift: Lk 24, 27: Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. Joh 1:18 Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. (von exegeomai = auslegen, erklären, berichten; Jesus ist der eigentliche Exeget!) Das heißt: Jesus selbst ist der Ausleger und zugleich der innerste Sinn der Schrift selbst: Weg, Wahrheit, Leben Logos. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. Joh 14,6 Acts 4:12 Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.

Die Tür öffnen der Schlüssel Offb 5:9 Und sie sangen ein neues Lied: Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern (Löwe und Lamm)! Joh 17:3 Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Im Johannes-Evangelium ist Erkennen Ausdruck des Liebens und umgekehrt: Der Jünger, den Jesus liebte, ist der, der zuerst erkennt und glaubt und neu geboren wird unter dem Kreuz. Das lebendige innere Prinzip: Jesus selbst! Es geht darum, ihn kennen, verstehen und lieben zu lernen um im Glauben zu wachsen.

Die Tür öffnen der Schlüssel Der Schlüssel ist einerseits der ganze Jesus, der uns in der Schrift als der Messias dargestellt wird: Von dem gesagt wird Im Anfang war der Logos (Joh 1,1), der in Bethlehem geboren und in einer Familie aufgewachsen ist, der als Verkünder des Reiches Gottes heilend, Zeichen und Wunder wirkend, Dämonen austreibend... durch Palästina gezogen ist, der gekreuzigt worden ist und begraben wurde, der auferstanden, den Jüngern erschienen ist, und in den Himmel aufgenommen wurde, der uns seinen Geist gesandt hat, der zur Rechten des Vaters thront, der wiederkommen wird zu richten die Lebenden und die Toten. Der Löwe und das Lamm! (Offb 5)

Die Tür öffnen der Schlüssel Aber dieser ganze Jesus ist in seinem Kommen für uns durch und durch: Einheit von Wahrheit und Liebe, von Liebe, die umsonst ist. Und ebendies kristallisiert sich in seiner Hingabe am Kreuz und in der Vergegenwärtigung dieses Geschehens in der Eucharistie. Das heißt: Im Grunde kann die gesamte Schrift aus diesem glühenden, eucharistischen Kern gedeutet werden: Gott ist in Jesus als sich verschenkende Liebe offenbar. AlsLiebe, die alles gibt, bis zuletzt; die radikal umsonst ist, radikal wahrhaftig, und damit anders, neu, viel tiefer und echter als das, was Menschen durchschnittlich für Liebe halten.

Die Tür öffnen der Schlüssel Und die Gewalt in der Bibel? Völker werden vernichtet, Menschen aus dem eigenen Volk hingerichtet? Will Gott Gewalt/Blut? Aus der Sicht Jesu gelesen: Gott wird alles, was ihm entgegen ist, was böse ist, vernichten. Auch Jesus geht keinen Kompromiss ein, er bekämpft das Böse bis zum Äußersten/Innersten! Er vernichtet es aber das Neue ist: aus Liebe und in Liebe. Die Gewaltgeschichten des Alten Testaments lassen sich mit den Augen Jesu lesen und im geistlichen Sinn deuten: Gott vernichtet alles, was ihm entgegen steht, aber Jesus gibt diesem Vernichtungskampf den tiefsten, den neuen Sinn.

Praxis

Praxis Hl. Hieronymus: Die Schrift nicht kennen heißt Jesus nicht kennen! Die Schrift erst einmal schlicht lesen; kennen lernen in einem vor allem kognitiven Sinn. Man braucht auch Wissen, um sich dem Text nähern zu können. Dieses Wissen darf wachsen, sich vertiefen. Es gibt dazu Nachschlagewerke, Kommentare, Anmerkungen, Karten etc. Am besten mit dem Neuen Testament beginnen, mit den Evangelien. Und nach und nach die anderen Texte hinzu nehmen. Wichtig sind auch immer wieder Querbeziehungen: Die Bibel legt sich auch selbst aus.

Praxis Wichtiger ist es, mit der Bibel zu beten: Sie zu lesen, wie einen Brief Gottes an mich persönlich. Wie das Eintreten in ein inneres Gespräch mit Gott. Methode Lectio divina 1. Still werden vor Gott, um seinen Geist bitten. 2. Lesen (lectio): Was sagt der Text? Genau lesen, mehrmals lesen, evtl. weiteres Wissen dazu aufnehmen 3. Besinnen (meditatio): Was sagt der Text mir? In meine Situation? In unser Leben heute? Kann ich innerlich teilnehmen an der Szene? Was steigt in mir an Bedeutung für mich auf? Evtl. in einem Satz zusammenfassen, Notiz machen, Tagebucheintrag. 4. Gebet (oratio): Lobpreis, Danksagung, Bitte... evtl. auch formulierte Gebete: Vater Unser.. 5. Betrachten (contemplatio): Ausruhen bei Gott, Verweilen, Kosten, 6. Evtl. mit einer Absicht zum Handeln, zur Veränderung aufbrechen.

Praxis Welche Texte? Leseordnung der Kirche (z.b. Schott-Messbuch oder Magnificat) Werktage: zweit Zyklen: Jahr I und Jahr II Sonntage: drei Zyklen: Lesejahr A,B und C Bibellesepläne Bibel-Apps eigene Kreativität; finde Dein Evangelium...