DIE WELT AUF DEM MOND EIN OPERNPROJEKT DER HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE BREMEN Dialoge in deutsch Arien, Duette, Ensembles in italienischer Sprache 7. 9. JULI 16 BREMER SHAKESPEARE COMPANY / 20 UHR EINTRITT 21 + 13 ERM. hfk-bremen.de twitter.com/hfkbremen
Sänger*innen der Klassen Prof. Maria Kowollik, Prof. Krisztina Laki, Prof. Thomas Mohr, Prof. Katharina Rössner-Stütz Instrumentalist*innen der Klassen Prof. Harrie Starreveld (Flöte), Prof. Christian Hommel (Oboe), Prof Alexei Tkachuk (Fagott), Prof. Olaf Tzschoppe (Schlagzeug), Prof. Thomas Klug, Prof. Katrin Scholz (Violine), Prof. Esther van Stralen (Viola), Prof. Alexander Baillie, Johannes Krebs (Violoncello), Prof. Stefan Adelmann (Kontrabass) Hochschule für Künste Bremen Künstlerisches Betriebsbüro Musik Organisation Sarah Thomas Dechanatstraße 13-15, 28195 Bremen Programmheft Texte Gregor Horres Gestaltung Anika Hartmann hfk-bremen.de twitter.com/hfkbremen 2
HEITERKEIT Mir träumt dass mir träumt ich habe mein Leben versäumt und ich bin am Abend erwacht und habe gelacht Erich Fried 3
BESETZUNG, Bruder von Flaminia und Flaminia, Schwester von, Schwester von, Freund von, Freund von Flaminia, Freund von, Bedienstete von PREMIERE 7.7.2016 Flaminia Jovan Košcica ˇ Cecilia Rodriguez-Moran Sonja Gebert Stefan Hahn Svenja Schicktanz Ekaterina Zhuravskaya Mariam Murgulia VORSTELLUNG 8.7.2016 Flaminia Kavalier Jovan Košcica ˇ Ji Yeon Park Réka Kristóf Stefan Hahn Svenja Schicktanz Ekaterina Zhuravskaya Mariam Murgulia Cecilia Rodriguez-Moran VORSTELLUNG 9.7.2016 Flaminia Jovan Košcica ˇ Cecilia Rodriguez-Moran Réka Kristóf Stefan Hahn Svenja Schicktanz Ekaterina Zhuravskaya Mariam Murgulia 4
ORCHESTER & LEITUNG HFK-HOCHSCHULORCHESTER Flöte Oboe Fagott Horn Pauke Violine 1 Violine 2 Viola Violoncello Kontrabass Dominik Grudzien, Xiaowen Cao Aslihan Özdemir, Marco Drewes Xiao Liu, Dominik Relitz Isaac Shaw, Lena Westlund Moritz Koch Sarah Wewer (KM), Kirill Lonin, Wojciech Nowik Aisel Esslinger, Yuntao Shi, Eduards Vecbastiks Natalia Novikova, Astrid Canales Tobias Hoffmann, Donald Robinson Asako Tachikawa LEITUNG Musikalische Leitung Szenische Leitung Bühne/Kostüme Dialoge Fechtszene Licht und Technik Ulrich Sprenger Gregor Horres Heike Neugebauer Stefanie Knauer Thomas Ziesch Harry Großmann 5
DER MOND ZUM INHALT Eine Reise zum Mond! Davon träumt so mancher. Buonafede verweigert als Oberhaupt der Familie seinen beiden Schwestern und Flaminia die Heirat mit ihren Geliebten. Diese und, tatkräftig unterstützt von wecken die Neugier s für die Astrologie, den Mond. Sie gaukeln ihm vor, dass die Welt auf dem Mond eine andere wäre, eine auf der man seine Sehnsüchte ausleben könnte. Die große Sehnsucht s ist seine Bedienstete. Ihr würde er am liebsten den Mond vor die Füße legen. Mittels eines Trankes, der angeblich die Schwerkraft auflöst und die Reise zum Mond ermöglicht, wird betäubt. Als er wach wird, spielen alle anderen ihm die Welt auf dem Mond vor. Auf dem Mond werden die Liebespaare zum Entsetzen s zusammengeführt. Zu spät erkennt das Gaukelspiel. Seine Landung auf der Erde ist unsanft. Für alle anderen führt sie zum Happy End! DER MOND IN DER OPER Ganze Arien wurden bereits auf den Mond gesungen. In Richard Strauss Oper»Salome«von 1905 etwa steht der Himmelskörper stellvertretend für die Hauptfigur. So ist er für Salome selbst»wie eine silberne Blume, kühl und keusch. Ja, wie die Schönheit einer Jungfrau, die rein geblieben ist«für ihren Stiefvater König Herodes hingegen»ein wahnwitziges Weib, das überall nach Buhlen sucht«. Von Anfang an sei»der Mond das geheime Zentrum des Geschehens, wie eine Art Projektionsfläche, über die die Personen kommunizieren«, schreibt Willy Decker. Seine prominenteste Opernrolle nimmt der Erdtrabant aber wohl in Carl Orffs»Der Mond«ein. Die 1939 in München uraufgeführte Oper basiert auf dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm. Dieses handelt davon, wie der Mond zum Himmelsgestirn wurde. LUNATISMUS Goldoni benutzt in seinem Text mehrfach das Wort»lunatico«. Das ist einerseits ein Bewohner des Mondes, anderseits ein wunderlicher, launenhafter Mensch. Herr (»gutgläubig«) scheint einerseits an die Bewohner des Mondes zu glauben, anderseits ist er eben genau dieser wunderliche und launenhafte Mensch. 6
JOSEPH HAYDN BIOGRAPHISCHE NOTIZEN Joseph Haydn wurde am 31. März 1732 im niederösterreichischen Rohrau als ältestes von zwölf Kindern geboren. Sein Vater, Mathias Haydn, war Wagnermeister und im betagten Alter Dorfrichter. Haydns Mutter Anna Maria diente als Köchin auf Schloss Rohrau, dem Sitz der Grafen Harrach. Haydns Vater spielte Harfe und sang dazu, hatte aber keinerlei musikalische Ausbildung genossen und konnte auch nicht Noten lesen. Sein Platz in der Musikgeschichte ist herausragend und unverrückbar. Sein Schaffen erstreckt sich vom Stil der Barockmusik bis hin zu jenem, welcher später als»wiener Klassik«Einzug in die Musikgeschichte nehmen sollte. Haydn gilt als einer ihrer»väter«. Als Ältester in der Reihe der großen Trias Haydn-Mozart-Beethoven fungierte er sowohl als»pionier«wie als»vollender«, bahnbrechend auf dem Gebiet der damals modernen Instrumentalmusik, der Sinfonie und besonders des Streichquartetts, das seine Existenz und Charakteristik als musikalische Gattung maßgeblich der Initiative Haydns verdankt. Er lieferte vielfach die kompositorischen Modelle und Techniken, an die sein jüngerer Kollege Mozart und sein späterer Schüler Beethoven anknüpfen konnten, um sie ihrerseits zu künstlerischen Spitzenleistungen weiter zu entwickeln. Neben Mozart und Beethoven zählten auch andere Komponisten und Musiker wie beispielsweise Johann Nepomuk Hummel, Ignaz Joseph Pleyel, Luigi Cherubini u.a.m. zu den Freunden und Verehrern von Joseph Haydn. Seine 1777 aufgeführte Oper»Die Welt auf dem Mond«nach einem Libretto von Carlo Goldoni vereint mitreißende Musik des Hochbarock mit der Komik der Commedia dell`arte. 7
LIBRETTO 1. AKT Arie Nr. 10 Ein bisschen Geld und ein bisschen Verstand braucht es für eine Gefälligkeit: Ihr versteht mich schon Ihr werdet zufrieden sein doch zuerst denkt nach, dass der Dumme und der Geizige niemals etwas erreichen. Kavatine Nr. 6 Ich habe gesehen, wie eine verliebte Frau von ihrem Liebhaber an der Nase herumgeführt wurde und vergeblich um Mitleid flehte. Oh was für ein köstlicher Brauch! Oh wenn man den auch hier pflegen würde! Arie Nr. 8 Das Mädchen mit dem Alten: Oh wie hübsch, welch ein Vergnügen! Der Ehemann mit dem Stock: Bravo, welch ein Anblick!Eine genasführte Frau: Welch schöner Streich, welch schöner Wurf! O welch gesegnete Welt! O welch großes Glück! Welche Lust, welches Vergnügen, oh, welchen Gefallen mir das bereitet! Arie Nr. 12 Ihr schönen, reizenden Augen meines geliebten Idols: strahlt verliebt, hofft, dass das Schicksal sich wenden wird. Schöne, lachende Lippen des Anlitzes, das ich anbete, ihr werdet zufrieden sein, dass unser Trost nicht mehr fern ist. Arie Nr. 16 Flaminia Die Vernunft wohnt in der Seele, Königin der Gedanken, aber sie wird entwaffnet und weicht, wenn die Liebe sie bekämpft. Und wenn die Liebe den Thron besetzt, ist sie eine tyrannische Königin, und ob als Tribut oder Geschenk sie will unser ganzes Herz. Arie Nr. 18 Ich bin ein Mädchen für einen Ehemann, und den will ich, das wisst ihr wohl; und wenn ihr ihn mir nicht gebt, so nehme ich mir selber einen. Findet mir eine Partie, welche zu meinem Wesen passt, oder lasst es, dann mach ich selber: Wenn, ich ihn suche, dann finde ich ihn auch. Arie Nr. 20 Eine Frau wie mich gab es nicht und wird es auch nicht geben: Ich bin ganz Liebe und Treue, ich bin die Güte selbst. Fragt, die es wissen:»ja das stimmt«wird ein jeder sagen. Mein Busen kennt kein Arg: Schon immer bin ich so gewesen. Wenige Male sage ich nein; wann ich kann, sage ich ja. Doch ich sage es, das weiß man schon, stets im Rahmen der Ehre. 8
Finale 1 Ich gehe, ich fliege. Eccliticco Bravo, ich bin beruhigt. Wo seid ihr? Auch ich fliege. Adieu Welt! Lieber Bruder, was ist los? Gnädiger Herr, was gibt es? Ich gehe, ich fliege. Wohin? Welch ein Glück. Ich gehe zu der Welt auf dem Mond. Er stirbt. Oh welch ein Spaß, welch ein Vergnügen. Er stirbt Lieber Mond, ich komme zu dir. Schnell, ich werde Riechsalz holen Der gute Schlaftrunk vernebelt sein Gehirn. Ich lasse ihn von meinen Leuten wegtragen. Fabrizio, Prospero! Los nehmt ihn, tragt ihn in meinen Garten. Armer Bruder, er ist tot! Ach, dass so bald ein Leben endete! Er machte ein Testament, seht hier.»ich hinterlasse sechstausend Scudi, wenn sie beschließt, sich zu verheiraten. Er war sterblich, das weiß man ja. Ich hinterlasse hundert Dukaten, wenn sie einen Ehemann findet.«er war schon recht alt. Welch ein Kummer. Die Mitgift ist bereit, wenn ihr sie wollt. Ihr bringt mich zum Lachen. Es lebe, wer lebt Wer tot ist, ist tot. Die Mitgift wird ein süßer Trost sein PAUSE 9
2. AKT Chor Nr. 29 Chor Glücklicher Mann, der die erhabene Schönheit dieser Welt genießen darf. Um euch zu ehren, schickt Euch der Imperator. Beweise seiner Güte, Der Himmel bewahre ihn stets vor Kummer, möge er tausend Jahre in Gesundheit leben. Chor Jetzt da ihre gekleidet seid und gereinigt, könnt ihr vor seine Majestät treten. Arie Nr. 31 Ihr wisst ja, wie sie sind: Bald reizend, ganz verliebt, bald starrköpfig, wild und zornig. Wie? Ist es nicht wahr? Sie sind mondmäßig launisch, o doch mein Herr. Sie wechseln ihr Aussehen, sie wechseln ihre Meinung; sie sind von Natur aus wenig aufrichtig. Gewiss, glaubt mir, so ist es. Arie Nr. 35 Ein Geizhals plagt sich im Schweiße seines Angesichts, und dann krepiert er und geht. Ein stolzer, ohne ein Abendessen, will Respekt und hat kein Brot. Ein Eifersüchtiger quält sich, ein Streber wird kritisiert. Beinahe alle in eurer Welt sind närrisch in der Tat. Der eine seufzt aus Liebe, der andere schäumt vor Wut, der, dem es gut geht, will, dass es ihm schlecht geht, und dieser macht viel Lärm ohne etwas dahinter; alles geht verkehrt herum. Duett, Nr. 41 Misstraue mir nicht, ich habe kein arglistiges Herz Ich kenne euch, schöner Schlaukopf, Eure Liebe ist schlimm. Das ist nicht wahr. Ich trau euch nicht. Ich bin unschuldig wie ein Kind. Das ich nicht lache. Los, Hübsche, gib mir dein Händchen. Nein, ich will nicht. O Grausamkeit! Ich kenne euch! Wie mein Hündchen, würde ich dich streicheln. 10
Und ich, wie ein Kätzchen würde ich das Streicheln empfangen. Komm mein liebes Pudelchen Komm, meine süße Kleine Komm zu mir nicht bellen. Hau ab, du willst mich kratzen. Aire Nr. 37 Manchmal sind ein Streit und Strenge nicht schlecht. Immer Frieden, immer Liebe, macht, dass auch das vergnügen vergeht. Wenn sich dann der Unmut legt, fühlt das Herz größere Freude die Zuneigung erstarkt und vervielfältigt die Lust. Arie Nr. 39 Welch liebenswerte Welt, welch unvergleichliche Seligkeit. Die Bäume klingen, die Vögel singen die Nymphen tanzen, die Echos antworten fein, nein, nein, nein. Alles ist genussvoll, alles ist Schönheit. Arie Nr. 46 Wie viele Leute sehnen sich danach, zu sehen, was der Mond ist, aber sie haben nicht das Glück ihn betrachten zu können. Wer nicht sieht, glaubt das Falsche; ein jeder gibt vor zu wissen. Je mehr einer studiert, desto weniger versteht er und lässt sich hinters Licht führen. Finale Nr. 50 Auf deinen lunaren Befehl, großer Herr des Sichelmondes, lenken wir mit Freuden unsere Schritte wieder hierher. Luna, lena, lino, lana. Meine lieben Untertanen mit unseren halben Cynthia will ich diese weiße, zarte Stirn nun krönen. Luna, lena, lino, lana. Welch bildhafte Sprache! Wer weiß, was das heißen soll! Ist es Schottisch oder Arabisch? Ich versteh es wahrlich nicht. Auf Vasallen, was tut ihr, weshalb steht ihr herum? Los, ihr Herren, bringt Brot, Wein, Stockfisch! Luna, lena, lino, lana. Wenn der Streich gelingt, o welch Gelächter wird es geben! Vor diesem liebenswerten Paar, übervoll an Majestät, neigen wir tief in Ehrfurcht unser Haupt. Flaminia Burligkeiten, Burlakeiten 11
Potztausend! Und ihr meine Schwestern sprecht auch schon lunatisch? Welch schöne Zeremonie, Kuckuck! He da, schweig ein wenig. Gebt mir diesen Lorbeer, weil ich meine damit bekränzen will. Das Diadem des Herrschers reiche ich dir untertänig; und einen jeden von uns, ach, mach du nun zufrieden. Wir haben euch schon verstanden. Meine Völker schaut her. Los, nun beginnt der Braut zuzujubeln. Nda, nda, ndo, ndo Ach wie missfällt mir, dass ich nicht reden kann. Aber ich will ein wenig versuchen, ob es geht. Ndo, ndo, Was höre ich? Seine Majestät verspotten! Ich machte ein Kompliment! Also dann wollen wir eure Töchter verheiraten und als Mitgift weisen wir an, edles Geld zu geben. Werdet ein wenig deutlicher! Eure schönen Zechinen! Von der sublunaren Welt Genau! Was mich betrifft, ich bin völlig bereit, aber es erscheint mir nutzlos. Warum? Weil wir in einer anderen Welt sind. Dazu antworte ich, dass man es herbringen lassen wird. Nun gut, ich überlasse es euch. Den Schlüssel! Hier nehmt ihn. Der erste Schritt ist getan! Dies ist der schönste Punkt, um die Szene zu beenden. Die Hand s gehöre. Burlokeiten hier! 12
Nun reiche die andere dem Hesperus, und der Bruder möge mit einem fröhlichen Ja antworten. Nehmt, meine Schöne. Flaminia Haltet sie fest, mein Stern. Ndondona von dort... Ende der Komödie. Flamina Danken wir dem, der uns den Segen gab. Komödie! Was sagt ihr da? Hört, ich will deutlich werden:, ihr seid einfältig und rund wie das Rund des Mondes, Und wir schönen Bräute, werden für immer hier bleiben, verheiratet. Ihr Schurken, ich habe euch verstanden, ich bin von allen zu Grunde gerichtet. Du bist derjenige, der mich verraten hat, dich schlag ich tot. Hör auf mit dem Geschimpfe! Seid besonnen, seid vernünftig! Falscher! Verlogene Gaunerin! Niederträchtiger Betrüger! Wo ist der Knüppel... Hört mir zu... Ich hör dir nicht zu.. Mit einem Stock gegen einen Mann von Ehre? Flaminia Lieber Bruder! Ich bin gereizt wie ein Stier, voller Galle, voller Wut! Alles Feinde und Bösewichte, alle sollt ihr zittern; ihr Heimtückischen, ihr werdet sehen, für euch gibt es kein Erbarmen. Die Andern Es ist wahr, wir sind schuldig, doch ihr seid immer noch unser Bruder. Legt euren Zorn ab, beruhigt euch, um Himmels willen. Duett, Nr. 53 Ein gewisses Bächlein schlängelt sich für euch in meiner Brust, so dass mein Herz voll Wonne schon ganz überschwemmt ist. Ein Flüsschen von Feuer windet sich durch mein Herz und macht, dass ich für euch schön langsam zu Asche verbrenne. 13
Lass mich ein wenig fühlen. Lass mich ein wenig spüren. Beide Oh Gott nehmt die Hand weg, sonst sterbe ich auf der Stelle. Habt ihr es gespürt mein Schatz? Was haltet ihr davon mein Abgott? Beide Ach aus einem Bächlein schwillt es zu einem Fluss an. Was ist das bloß für eine Wonne.. Was soll bloß diese Glut Wäre es Liebe? Was meint Ihr? Was glaubt ihr? Gebt Antwort. Beide Da ihr es schon wisst, scheint es unnötig, darüber zu sprechen. Ach du schlaues Schlaumeierchen, was willst du von mir? Oh köstliche Flammen, wonnigste Schmerzen, wenn Amor und Hymen uns jubeln lassen. Finale Nr. 55 Alle Von der Welt auf den Mond kommt zu uns das Glück, kommt zu uns der Segen! Welch große und holde Empfindung füllt unsere Brust und welche Heiterkeit. Verzeihst du uns? Ja, wenn ihr mich liebt, verzeihe ich euch von ganzem Herzen. Und mich mögt ihr wohl? Flaminia Seid nicht mehr in Rage? Ich billige eure Liebe. Wir sind alle zufrieden Über die Wirkung, die unser Geist hervorgebracht hat. Möge unser Glück ständig zunehmen. Alle Freuen wir uns, Freunde, an diesem Glück, das heute vom Mond zu uns auf die Erde gekommen ist! Lasst uns Freunde alle leben und in Liebe, lasst uns die Launen fliehen, das wird besser sein. Denn all das, was wir uns wünschen, und das alles, was wir ersehnen, geht jetzt seinen auf das Beste geregelten Gang. 14
VORSCHAU IL MONDO DELLA LUNA Komische Oper von Joseph Haydn Vier Aufführungen im Alten Pumpwerk Salzburger Str. 12, 28219 Bremen 28./29. Oktober und 4./5. November 2016 jeweils um 20 Uhr Unter der Regie von Gregor Horres verwandeln die Studierenden der Hochschule für Künste Bremen die historische Maschinenhalle grandios in eine Mondlandschaft für einen»schwerelosen«abend voller Leichtigkeit, der dem Publikum durch die unbändige Spielfreude der jungen Protagonisten pures Vergnügen verspricht. Die musikalische Leitung hat Ulrich Sprenger. Eintritt 14, ermäßigt 10 Beginn 20 Uhr Einlass ab 19 Uhr Eine Museumsbesichtigung ist vor der Abendveranstaltung möglich Eintrittskarten über Nordwest Ticket Telefon 0421 363636 www.nordwest ticket.de sowie an der Abendkasse 15
HAPPY END DAS HAPPY END Text des letzten Finales Dir, Welt dort auf dem Monde, die fürstlich uns belohnte, sei dankbar nun gedacht. Vorbei sind alle Schmerzen und übervoll die Herzen vom Glück, dass du gebracht. Lasst fröhlich dem Glücke ein Loblied erschallen, das heute auf die Erde vom Mond uns gefallen. Sei stets unser Leben von Lüge verschont, ein Herz uns gegeben, wo Liebe nur wohnt. Nun da wir erlangten, was wir entbehrten, wonach wir so bangten, so innig begehrten, lacht hier auf Erden die Welt auf dem Mond. 16