Aus diesem Anlass möchte ich Sie zur Ausstellungseröffnung in der documenta-halle sehr herzlich willkommen heißen.



Ähnliche Dokumente
Das Leitbild vom Verein WIR

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Was wir gut und wichtig finden

akti nsplan Inklusion und Teilhabe Aktions-Plan der Lebenshilfe Hannover zur UN-Behinderten-Rechts-Konvention UN-BRK 2013 bis 2018 Leichte Sprache

Erklärung zu den Internet-Seiten von

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

bagfa ist die Abkürzung für unseren langen Namen: Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen.

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde,

W o h nen im P o. Wohnen im Pott. Inklusiv zuhause sein in Oberhausen. MieterFührerschein. für alle Orte. Mein Weg in die eigene Wohnung

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau

Freie Wohlfahrtspflege

Alle gehören dazu. Vorwort

Sehr geehrter Herr Botschafter Dr. Cuntz, sehr geehrter Herr Abgeordneter Fleckenstein, sehr geehrte Künstler, sehr geehrte Damen und Herren,

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Gute Aussichten ein Leben lang. Die Angebote der Lebenshilfe Starnberg für Erwachsene. Arbeiten Wohnen Fördern Beraten

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Gesundheit und Reha müssen besser werden. So ist es jetzt:

Am Ball bleiben: Inklusion gewinnt!

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Bericht vom Fach-Tag: Schluss mit Sonderwelten

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Die Industrie- und Handelskammer arbeitet dafür, dass Menschen überall mit machen können

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Die Antworten von der SPD

Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Was ist das Budget für Arbeit?

* Leichte Sprache * Leichte Sprache * Leichte Sprache *

Umfrage bei Menschen mit Behinderung über Sport in Leipzig Was kam bei der Umfrage heraus?

Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle. Das ist die Monitoring-Stelle:

Impulse Inklusion Selbst-bestimmtes Wohnen und Nachbarschaft

Robert Günther Versicherungsmakler

Dies fällt oft deshalb schwerer, da der Angehörige ja von früher gewohnt war, dass der Demenzkranke funktioniert. Was also kann oder soll man tun?

Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt

Deutscher Bürgerpreis. Jetzt bewerben: Deutschland 2016 Integration gemeinsam leben

Den Übergang von der Arbeit in den Ruhestand gut gestalten!

Danksagung zur Verleihung der Ehrenmedaille des Rates der Stadt Winterberg Donnerstag,

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Jetzt entscheide ich selbst!

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

Rede zum Neujahrsempfang in Lohbrügge

Die große Wertestudie 2011

Die SPD und die Grünen machen im Niedersächsischen Landtag. Alle Menschen sollen in der Politik mitmachen können.

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Deutsches Institut für Menschen-Rechte Einladung zum Work-Shop Persönliche Zukunfts-Planung

Das muss drin sein. Hallo, wir sind die Partei: DIE LINKE.

Hinweise zum Datenschutz, Einwilligungs-Erklärung

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Visualisierung von Grundrechten: Fotoaktion und Plakate

Pressemitteilung Nr.:

Wir machen uns stark! Parlament der Ausgegrenzten

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Name: Wie heißen Sie? Ich heiße... Herkunft: Woher kommen Sie? Ich komme aus. Adresse: Wo wohnen Sie? Ich wohne in

Sichtbarkeit Ihres. Unternehmens... Und Geld allein macht doch Glücklich!

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Antworten von DIE LINKE

Leit-Faden Beteiligung verändert. Leichte Sprache. Dr. Katrin Grüber Claudia Niehoff IMEW

Wählen ist wichtig. Und bei der nächsten Wahl sind Sie dabei. Wenn Sie diese Wahlhilfe gelesen haben, wissen Sie, wie Wählen funktioniert.

expopharm 30. September 2015

Materialien für den Unterricht zum Film Crazy von Hans-Christian Schmid Deutschland 2000, 93 Minuten

Behindert ist, wer behindert wird

Landes-Arbeits-Gemeinschaft Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen Rheinland-Pfalz e.v.

JR 224 SCHREIBEN III 3 SKS

Dann zahlt die Regierung einen Teil der Kosten oder alle Kosten für den Dolmetscher.

Schritte 4. Lesetexte 13. Kosten für ein Girokonto vergleichen. 1. Was passt? Ordnen Sie zu.

Berufsunfähigkeit? Da bin ich finanziell im Trockenen.

Positions-Papier vom BVWR. Frauen-Beauftragte in Werkstätten für behinderte Menschen

Sehr geehrter Herr Dr. Hammerschmidt, sehr geehrter Herr Dr. Degener-Hencke, meine Damen und Herren, verehrte Ehrengäste,

Das Persönliche Budget für Menschen mit Behinderung. In leichter Sprache erklärt

Lernen Sie HORIZONT näher kennen und unterstützen Sie uns dabei, für obdachlose Kinder und ihre Mütter da zu sein. Ich danke Ihnen sehr herzlich!

Gute Beispiele. für selbstbestimmtes Leben. von Menschen mit Behinderung. Projekte zum Thema Wohnen:

Studieren- Erklärungen und Tipps

Besser leben in Sachsen

Zukunft der WfbM Positionspapier des Fachausschusses IV

Liebe Mit-Menschen, meine Damen und Herren,

Christian Zahn. Perspektive der Krankenversicherung. bei der Präsentation des Sonderpostwertzeichens. 100 Jahre Reichsversicherungsordnung

Evangelisieren warum eigentlich?

Bürgerhilfe Florstadt

Sehr geehrter Herr Präsident [Prof. Dr. Dr. h.c. Greipl], meine sehr geehrten Damen und Herren!

zur Wochenend-Ausstellung vom 10. bis 12. April 2015 Öffnungszeiten: Samstag, den von 14 bis 18 Uhr Sonntag, den

Herr Müller möchte anderen Menschen helfen. Er bekommt kein Geld für diese Arbeit. Aber die Arbeit macht ihm Freude.

BILDER SIND WIE MEDIZIN

Klinisch-Therapeutisches Institut Hamburg

Transkript:

1 Liebe Künstlerinnen und Künstler, sehr verehrte Ehrengäste, liebe Angehörige und Betreuer, meine sehr geehrten Damen und Herren, 40 Jahre Bundesverband Autismus Deutschland e.v.! Aus diesem Anlass möchte ich Sie zur Ausstellungseröffnung in der documenta-halle sehr herzlich willkommen heißen. Gerne würde ich jeden einzeln begrüßen, aber das ist wegen der vielen Gäste schwierig. Einige Ehrengäste, die zu uns sprechen werden, möchte ich allerdings hervorheben. Vor ihren Grußworten werde ich später noch einige einführende Worte jeweils zu ihrer Person sagen. Jürgen Banzer, Hessischer Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit und Schirmherr der Veranstaltung Esther Kalveram-Schneider, Stadträtin des Magistrats der Stadt Kassel, sie vertritt den OB Bertram Hilgen Jan Hoet, Botschafter der Initiative»akku«Dr. Christine Preißmann, Ärztin mit Autismus Dr. Karl Tjaden, zur Gründung des Bundesverbandes Festvortrag: Prof. Dr. Dr. Helmut Remschmidt Ganz besonders freuen wir uns auf die musikalische Begleitung von Herrn Michael Christensen. Nach mir wird Herr Volker Elsen, der Kurator und Mitinitiator von akku, sprechen. 40 Jahre Autismus Deutschland! Ist dies alt oder jung? Ich denke, wir sind auf einem Höhepunkt unseres Schaffens. 1970 wurde der Bundesverband unter dem Namen "Hilfe für das autistische Kind" von Frau Elvira Crummenerl gegründet. Damals gab es keine adäquate Förderung. Die autistische Störung war unbekannt. Herr Prof. Kehrer und andere begannen, sich mit dem Thema Autismus wissenschaftlich zu befassen. Ich hatte Frau Crummenerl gebeten, uns von der Gründungszeit zu berichten. Aus gesundheitlichen Gründen konnte sie leider nicht anreisen. Frau Helen Blohm hat viele Jahre dem Bundesverband vorgestanden. Auch sie ist verhindert und kann deshalb nicht, wie im Programm angekündigt, zu uns sprechen.

2 Ich freue mich, dass Herr Dr. Karl Tjaden die Aufgabe übernommen hat, uns von der Gründungsphase des Bundesverbandes zu berichten. Herr Dr. Tjaden hatte für eine kurze und intensive Zeit den Vorsitz des Bundesverbandes übernommen. Was geschah in vier Jahrzehnten? Darüber möchte ich Ihnen einen Überblick geben. Das erste Jahrzehnt Zunächst ging es darum, dass der Bundesverband sein Anliegen in der Öffentlichkeit bekannt macht. Es gab noch nicht so viele Medien wie heute. Die Behinderung war weitgehend unbekannt. Die Eltern hatten die Schwierigkeit, überhaupt eine korrekte Diagnose zu erhalten. Fragen der Diagnostik standen daher im Vordergrund. Die ersten Regionalverbände wurden gegründet. Die Eltern arbeiteten unermüdlich und mit großem zeitlichen Einsatz ehrenamtlich. Sie wurden Manager von Therapiezentren und Wohneinrichtungen. Das zweite Jahrzehnt Wichtig wurde die schulische Versorgung. Es ging darum, dass Kinder mit Autismus überhaupt adäquat beschult werden konnten. Es folgte die Gründung von weiteren Wohneinrichtungen. Immer wichtiger wurde die Fortbildung von Eltern und Fachleuten. Das dritte Jahrzehnt Entscheidend war eine politische Positionierung in enger Zusammenarbeit mit anderen Verbänden: BAG Selbsthilfe, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV), Bundesvereinigung Lebenshilfe, Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM), Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte (BVKM) und andere. Ich freue mich, dass deren Vertreter heute hier sind. Wichtig wurde die Hinführung der Menschen mit Autismus zu einem selbstständigen Leben. Fragen der beruflichen Ausbildung rückten in den Mittelpunkt. Das vierte Jahrzehnt Es ging um eine vollständige Teilhabe an der Gesellschaft, um selbstständiges Wohnen und die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Das SGB IX (Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen) wurde nach langer Diskussion und auch unter Beteiligung des Bundesverbandes 2001 eingeführt. In der Zeit danach wurde der Begriff der Inklusion geprägt. Das Eintreten für Inklusion von Menschen mit Autismus in allen Lebensbereichen ist und bleibt die vordringliche Aufgabe unseres Bundesverbandes.

3 Ich erhalte täglich immer noch sehr viele Anrufe von Familien in Not, die für ihre Kinder die richtige Hilfe suchen. Es geht um eine korrekte Diagnose, um Fragen der Beschulung, Ausbildung und Therapie und in vielen Fällen um die Suche nach einem geeigneten Wohnheimplatz. In all diesen Lebensbereichen sind der Bundesverband, die Regionalverbände und deren Einrichtungen wie Autismus-Therapie-Zentren und Wohnheime mit Rat und Tat gefordert. Wir arbeiten sehr gut mit den Fachleuten zusammen, damit immer noch bestehende Notlagen gelindert werden können. Der Bundesverband und seine 54 Regionalverbände sind auf über 7.000 Mitglieder angewachsen. Darüber freuen wir uns sehr und es zeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist. Was sind unsere Aufgaben für die Zukunft? Die Situation der staatlichen Haushalte wird, wie wir wissen, immer prekärer werden. Deshalb ist der Präventionsgedanke außerordentlich wichtig. Langfristig ist es für den Menschen mit einer Behinderung erfüllender, wenn er möglichst selbstständig sein Leben gestalten und einer Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt oder in einer Werkstatt nachgehen kann. Trotz aller aktuellen Sparappelle: Es wird immer besser sein, die vorhandenen Mittel möglichst sinnvoll in Frühförderung und eine gute personenbezogene therapeutische Förderung zu investieren. Dies spart langfristig Geld, da der Betreffende sich frühzeitig in die Gesellschaft eingliedern kann. Es wäre gerade kein intelligentes Sparen, wenn hier die Mittel gekürzt würden. Im Zusammenhang mit einer frühen Förderung ist eine gute Diagnostik außerordentlich wichtig. Der Bundesverband beteiligt sich auch deshalb an der Erstellung von Diagnostik- Leitlinien. Ganz wichtig ist die Wertschätzung dem behinderten Menschen gegenüber. An dieser Stelle möchte ich einen großen Dank aussprechen an alle Eltern, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in die Geschäftsführung der Autismus-Therapie-Zentren und Wohneinrichtungen einbringen und unermüdlich für unsere Menschen mit Autismus arbeiten. Auch möchte ich unseren Fachleuten danken, die sich bereit erklären, mit unseren Menschen mit Autismus zu arbeiten, die oft sehr kreativ im Verhalten agieren. Das Engagement junger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rührt mich oft zutiefst. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Professionellen, besonders bei unserem Wissenschaftlichen Beirat, den Herr Prof. Remschmidt jahrelang geleitet hat, und auch bei Frau Prof. Herpertz-Dahlmann, die dies nun in gleicher Weise tut. Wie feiert man nun das 40-jährige Bestehen? Mit einem kleinen Fest? Uns ist es wichtig, die Menschen mit Autismus und ihre Fähigkeiten in den Vordergrund zu stellen. 2007 kam Herr Elsen auf mich zu und berichtete von seiner Idee, die Werke von Künstlerinnen und Künstlern einer großen Öffentlichkeit bekannt zu machen.

4 2008 besichtigten Herr Elsen und ich die geräumige documenta-halle und wir fragen uns, ob wir so viele Bilder von Künstlerinnen und Künstlern mit Autismus bekommen könnten, die für eine gelungene Ausstellung notwendig sind. Und nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, sind wir sehr froh über das Ergebnis. Über 180 Künstlerinnen und Künstler haben ihre Werke eingereicht. Mein ganz besonderer Dank gilt den Künstlerinnen und Künstlern mit Autismus, die unsere Ausstellung überhaupt erst möglich gemacht haben. Uns war wichtig, dass jeder Künstler Berücksichtigung findet. Es war sehr viel Arbeit zu leisten von Frau Dietz sowie den zahlreichen Helfern, die ich nicht einzeln aufzählen kann. Besonders hervorheben möchte ich das unermüdliche ehrenamtliche Engagement von Herrn Elsen und seinen Mitarbeiterinnen. Auch die wertvolle Mithilfe unseres Regionalverbandes in Kassel möchte ich besonders erwähnen. Ihnen allen danke ich ganz herzlich für Ihr außerordentliches Engagement. Eine solche Präsentation kostet natürlich auch viel Geld. Daher lassen Sie mich an dieser Stelle allen Spendern und Sponsoren meinen Dank aussprechen, insbesondere Stiftung Irene, Autismusstiftungen, Reichow-Stiftung Aktion Mensch und der BKK Bundesverband Ohne sie alle wäre dieses Projekt nicht durchführbar. In seiner vierzigjährigen Geschichte hat sich der Bundesverband unermüdlich für die Belange von Menschen mit Autismus und ihrer Angehörigen eingesetzt. Heute sehen wir, welche herausragenden Fähigkeiten Menschen mit Autismus haben, gerade auch im künstlerischen Bereich. Wir möchten zeigen, was Menschen mit Autismus leisten können, stellvertretend auch für alle anderen Menschen mit Autismus, die nicht die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten hier zu präsentieren. Kunstgenuss und Erleben: Ich sehe was was du nicht siehst - der programmatische Ausstellungstitel verweist auf die besondere Wahrnehmung von Menschen mit Autismus und eröffnet Menschen ohne Autismus zugleich die Chance, unbekannte Sichtweisen zu erfahren. Kunstgenuss, Ausstellungsarchitektur, Infobereiche, Rahmenprogramm und Besucherinteraktion werden in dieser Ausstellung sinnstiftend und erlebnisreich miteinander verbunden - nicht zuletzt durch die integrierte Fotoausstellung von Herlinde Koelbl und anderen Fotografinnen und Fotografen. In sehr persönlichen Portraits wird ein Blick auf die Kunstschaffenden gewährt. So werden nicht nur die Werke, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler sichtbar gemacht.

5 Autismus, Kunst und Kultur: Viele Menschen aus dem autistischen Spektrum teilen sich über ihre Kreativität mit und bringen auf diese Weise ihre Sicht der Welt zum Ausdruck Da den Werken dieser Künstlerinnen und Künstler bislang kaum öffentliche Beachtung zuteil wurde, hat es sich die Initiative akku - Autismus, Kunst und Kultur zur Aufgabe gemacht, Kunst und kulturelle Ausdrucksformen sichtbar zu machen und in einem bundesweiten Rahmen zu fördern. Ich wünsche mir, dass wir mit dieser Ausstellung eine große Öffentlichkeit erreichen und auf die besondere Lebenssituation von Menschen mit Autismus und die Arbeit des Bundesverbandes aufmerksam machen können. Ihnen, liebe Festgäste, wünsche ich nun einen interessanten Nachmittag mit unserer anschließenden Vernissage, die um 17.00 Uhr beginnt. Betrachten Sie bitte ausführlich die Werke unserer Künstlerinnen und Künstler und nehmen Sie eine schöne Erinnerung mit nach Hause und gerne auch unseren Katalog, den Sie beim Empfang zu einem Vorzugspreis erwerben können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Maria Kaminski (Vorsitzende) autismus Deutschland e.v.