Komplexe Leistung Klassenstufe 10 Handreichung für Schüler und Fachlehrer Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium gültig ab 01.09.2012 Inhalt Die Komplexe Leistung eine neue Herausforderung Hinweise zur Erstellung der Komplexen Leistung Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten Anforderungen an das Thema Abgrenzung des Themas Hinweise zum Arbeitsprozess Gestaltung der schriftlichen Dokumentation Äußere Form Aufbau Quellen nachweisen Bibliografieren Die Bewertung Anhänge Muster eines Titelblattes Muster einer Selbstständigkeitserklärung Literaturverzeichnis 3 4 4 4 4 4 6 6 7 7 8 11 12 12 13 14
1 Die Komplexe Leistung eine neue Herausforderung Eine Komplexe Leistung stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Vielfalt bewährter Formen der Leistungsermittlung und Leistungsbewertung (Freistaat Sachsen 2009: 1) dar. Komplexe Leistungen können sein: die Erarbeitung und Dokumentation von umfangreichen Arbeitsprozessen, z. B.: Erstellen von Unterrichtsbausteinen; Erarbeiten von Aufführungen, Inszenierungen, Kunstobjekten; Erarbeiten und Halten von Schülervorträgen; Dokumentieren und Präsentieren der Ergebnisse von Projekten; Führen von Portfolios; Planen, Herstellen, Präsentieren von Demonstrations- und Anschauungsmaterialien; selbstständige Kompositionen; künstlerische Arbeiten, umfangreiche schriftliche Arbeiten, z.b.: Anfertigen und Präsentieren von Jahres-, Fach- bzw. Hausarbeiten, anforderungsbezogene Berichte, insbesondere über Praktika und Exkursionen, z.b.: Bericht zum Betriebspraktikum mit Aufbereitung z.b. der betriebswirtschaftlichen Situation; Durchführen, Dokumentieren und Auswerten von Erkundungen, Exkursionen, Praktika, die selbstständige Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten, z.b.: Durchführen und Auswerten von Simulationen, Versuchen, Experimenten. (Freistaat Sachsen 2009: 2) Nur Fachlehrer können die Schüler betreuen, das muss nicht der unterrichtende Fachlehrer sein. - 2 -
2 Hinweise zur Erstellung der Komplexen Leistung 2.1 Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten 2.1.1 Anforderungen an das Thema Das Thema muss auf den Lehrplan eines bestimmten Unterrichtsfaches bezogen sein. Bedingung an ein Thema ist, dass es für den Schüler eine neue Herausforderung darstellt. Es muss eine eigenständige geistige Leistung erkennbar sein. In den modernen Fremdsprachen werden die schriftlichen Dokumentationen in der jeweiligen Fremdsprache verfasst. 2.1.2 Abgrenzung des Themas Ein Thema muss in der Weise von benachbarten Themen abgegrenzt sein, dass es in der vorgegebenen Zeit und dem Umfang zu bewältigen ist. Es ist so exakt zu formulieren, dass in der Erarbeitungs- und Recherchephase kein irrtümliches Verlassen möglich ist. Das Thema ist klar und verbindlich zu vereinbaren, damit Arbeitsperspektiven des Schülers und Erwartungen des betreuenden Fachlehrers deckungsgleich bleiben. 2.1.3 Hinweise zum Arbeitsprozess Der Arbeitsprozess gliedert sich in verschiedene Phasen: Vorbereitungsphase o Methodentage Klasse 9 o Themenfindung und abgrenzung o Untersuchungsmethode festlegen o Arbeitsplanung Begleitend bzw. abschließend erfolgt ein erstes Beratungsgespräch mit dem betreuenden Fachlehrer. Erarbeitungsphase o Recherche o Material sammeln o Quellenprotokolle o Gliederungsentwurf Begleitend bzw. abschließend erfolgt ein zweites Beratungsgespräch mit dem betreuenden Fachlehrer. - 3 -
Schreibphase o Feingliederung o Manuskript Begleitend bzw. abschließend erfolgt ein drittes Beratungsgespräch mit dem betreuenden Fachlehrer. Fertigstellung der schriftlichen Dokumentation o Reinschrift anfertigen unter Beachtung der Hinweise zur äußeren Form o Abgabe der schriftlichen Dokumentation Bekanntgabe der Bewertung der schriftlichen Dokumentation Begleitend bzw. abschließend erfolgt ein weiteres Beratungsgespräch mit dem betreuenden Fachlehrer zur Vorbereitung der Präsentation. Präsentation An der Präsentation nimmt neben dem Schüler und dem betreuenden Fachlehrer ein zweiter, konsultierend tätiger Fachlehrer teil. Zuschauer sind zugelassen. Die Präsentation der Komplexen Leistung umfasst einen Vortragsteil von ca. 15 Minuten, in dem sowohl die Wahl des Themas, die eigene Problemstellung als auch zusammenfassend der Inhalt der Komplexen Leistung vorgestellt werden. Die Ergebnisse werden in etwa drei bis sechs Thesen knapp wiedergegeben. Jeweils ein bis zwei Beispiele veranschaulichen diese Thesen. Die Arbeitsergebnisse sollen frei vorgetragen werden, gestützt durch eine Stichwortkartei. Wenn Visualisierungen oder Audiomaterialien, z.b. O-Ton-Material eines Interviews, zum Einsatz kommen, müssen die technischen Voraussetzungen vorbereitet und geprüft werden. Im anschließenden Fragenteil, der ca. 5 Minuten andauert, kann durch Zuschauer und Fachlehrer vertiefend nachgefragt werden. - 4 -
2.2 Gestaltung der schriftlichen Dokumentation 2.2.1 Äußere Form - In gebundener Form vorlegen 1 - Format: DIN A4, einseitig beschrieben, Blocksatz - Schriftart und -grad: Times New Roman/12 pt oder Arial/11 pt - Zeichenabstand: normal - Zeilenabstand: 1,5-zeilig - Ränder in cm: oben 2,5; unten 2,0 2 ; links 3,0; rechts 2,0 - Seitenzählung und nummerierung: o Titelblatt: zählt als Seite 1, wird aber nicht mit Seitenzahl versehen o Inhaltsverzeichnis: zählt als Seite 2, wird aber nicht mit Seitenzahl versehen o Folgende Textseiten: weiterhin laufend nummerieren und mit Seitenzahl versehen o Anhang einschließlich der Selbstständigkeitserklärung: deutlich abgesetzt auf einer neuen Seite beginnend, aber laufende Seitennummerierung fortsetzen - Gliederung: Absätze mit Zwischenüberschriften - Klassifikation der Abschnitte: Dezimalklassifikation Bsp: 1 1.1 1.1.1 1.1.2 1.2 2 2.1 2.2 usw. - Erläuterungen sind als Fußnote auf der jeweiligen Seite zu ergänzen. 1 Blätter nicht in Folien einhüllen. 2 Bezieht sich auf das Textende. - 5 -
2.2.2 Aufbau Die Arbeit besteht aus: Titelblatt: Thema, Titel der Arbeit, Verfasserin oder Verfasser, Schule, Betreuer, Abgabedatum 3 Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben Textteil: o Einleitung: Erklärungen zur Entwicklung der Themenstellung und zum Ziel der Arbeit, Begründung für Eingrenzungen 4 oder Schwerpunktsetzungen, Kommentierung der Gliederung o Hauptteil mit untergliedernden Zwischenüberschriften o Schlussteil als Zusammenfassung der Ergebnisse Der Textteil umfasst in der Regel 10-13 Seiten. 5 Anhang: o themenspezifisches Zusatzmaterial o Literaturverzeichnis o Selbstständigkeitserklärung 2.2.3 Quellen nachweisen Eine lückenlose Quellenangabe schützt vor einem Plagiatsvorwurf, der als Täuschungsversuch gewertet werden kann. Inhaltliche Übernahmen können sein: - Zitate: wörtliche Übernahme - Sinngemäße Zitate: Übernahmen, bei denen sich der ursprüngliche Wortlaut, aber nicht der Sinn verändert 6 - Tabellen, Grafiken, Diagramme, Bilder u. Ä. 7 3 Muster siehe Anhang 4 Wenn die Komplexe Leistung praktische Anteile hat, muss hier schon darauf verwiesen werden. Diese unbedingt mit der Arbeit abgegeben. 5 Abweichungen sind möglich in den modernen Fremdsprachen, bei größeren praktischen Anteilen und bei Projekten. 6 Beachte: Wenn nur Gelesenes einbezogen wird, ist das nicht automatisch ein sinngemäßes Zitat. 7 Beachte die gesetzlichen Regelungen zum Urheberrecht! - 6 -
Der Quellennachweis kann nach verschiedenen Konventionen erfolgen, in unserer Schule gilt das Harvard-System 8 als verbindlich. Harvard-System: Im Fließtext wird direkt nach dem Zitat auf seinen Ursprung verwiesen. Dabei werden in Klammern nur der Nachname des Autors/Herausgebers, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl aufgeführt. Die vollständigen Angaben sind aus dem Literaturverzeichnis zu entnehmen. Muster: Der Begriff Reformatio im ursprünglichen Wortsinn, als Rückbesinnung auf die Vorbilder früherer Zeiten, wurde als Modeschlagwort (Wiesflecker 1986: 201) immer mehr zerredet, so dass schließlich jeder darunter verstehen konnte, was ihm als das beste erschien (Wiesflecker 1986: 202). 2.2.4 Bibliografieren Schon während der Erarbeitungsphase ist darauf zu achten, dass über die verwendete Literatur und andere Materialien ein Quellenprotokoll anzulegen ist. Auf der Grundlage dieser Quellenprotokolle wird eine Übersicht über die verwendete Literatur und weitere Quellen angelegt, das Literaturverzeichnis. Die Materialien werden zunächst geordnet nach: Printmedien 9 Internetadressen, audio-, audiovisuelle- und visuelle Quellen weitere Quellen. Innerhalb dieser Bereiche erfolgt die Anlage alphabetisch nach der ersten bibliografischen Angabe. Abkürzungen sind möglich 10. 8 Harvard-System: amerikanische Zitierweise 9 Printmedien können nach Primär- und Sekundärliteratur differenziert werden. 10 Grundlage: DUDEN. Die deutsche Rechtschreibung., ab 24. Auflage, 2006. - 7 -
Muster: 5. Anhang 5.1. Literaturverzeichnis 5.1.1. Primärliteratur Schiller, Friedrich: Die Räuber. Ein Schauspiel, Husum 2008. Schiller, Friedrich: Was kann eine gute stehende Bühne eigentlich bewirken? In: Gerhard Fricke/Herbert G. Göpfert (Hrsg.): Schiller. Sämtliche Werke. Bd. 5, München 1967, S. 823-831. 5.1.2. Sekundärliteratur Herforth, Maria-Felicitas: Friedrich Schiller. Die Räuber. Analyse und Interpretation, Hollfeld 2003. Safranski, Rüdiger: Goethe und Schiller. Die Geschichte einer Freundschaft, München 2009. Safranski, Rüdiger: Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus, München 2004. 5.1.3. Internet Caver, Juko u. a.: Friedrich Schillers Drama Die Räuber. Charakterisierung der fünf Hauptpersonen. http://www.ks-kuen.de/referate/bkfh _Schiller_Raeuber_03/ Friedrich Schillers Drama DieRaeuber.pdf (Stand: 05.07.2012). 5.1.4. Audiovisuelle Medien Stemann, Nicolas (Regie): Die Räuber von Friedrich Schiller. Thalia Theater Hamburg. DVD, Seelze 2009. 5.1.5. Weitere Quellen Theater Chemnitz. Kostümfundus. Nr. 12/2009. - 8 -
Übersicht über die Typen der Quellenangaben: Typ der Quellenangabe Buch: Monografie (ein Autor) Autorenname, Vorname: Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr. Buch: mehrere Autoren 1. Autorenname, Vorname/2. Autorenname, Vorname: Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr. Buch: Sammelband mit Herausgeber(n) Name des Herausgebers, Vorname (Hrsg.): Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr. Aufsatz aus Sammelband Autorenname, Vorname: Titel. Untertitel. In: Vorname, Herausgebername (Hrsg.): Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr, Seitenangaben. Zeitschriftenaufsatz (Magazin) Autorenname, Vorname: Titel des Aufsatzes. Untertitel. In: Name der Zeitschrift, Nummer der Zeitschrift/Bandnummer bzw. Jahrgang, Seitenangaben. Zeitungstext (Tages-/Wochenzeitung) Autorenname, Vorname: Titel, Untertitel. In: Zeitungsname, Erscheinungsdatum, Seite. Internetquelle Autorenname, Vorname/Betreiber der Seite: Titel. Untertitel. URL (Stand: Datum des Abrufs aus dem Internet). Beispiel Brauckmann, Werner: Die Facharbeit, Berlin 2001. Koechlin, Caro/Zwaan, Sandi: Informationen beschaffen, bewerten, benutzen. Basistrainng Informationskompetenz, Mülheim an der Ruhr 1998. Hug, Theo (Hrsg.): Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Baltmannsweiler 2001. Kiel, Ewald: Grundzüge wissenschaftlichen Zitierens gedruckter Publikationen. In: Theo Hug (Hrsg.): Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Baltmannsweiler 2001, S. 214-221. Schulz von Thun, Friedemann: Auch Sie können aus dem Stegreif visualisieren! In: Pädagogik, 10/1994, S. 11-14. Spiewak, Martin: Im Express zum Abitur. Deutsche Schulpolitiker wollen den begabten Nachwuchs künftig stärker fördern. In: DIE ZEIT, 8. März 2001, S. 41. Melcher, Richard A.: DUSTING OFF THE BRITANNICA. http://www.businessweek.com/1997/42/b3549124.ht m (Stand: 09.10. 1997). Tipp: Wäge die Seriosität der Internetseite vor der Verwendung ab! Audiovisuelle Quellen Autorenname, Vorname (Produzent)/ Autorenname, Vorname (Regie): Titel. Aufführungsort (wenn vorhanden). Medium, Verlagsort Erscheinungsjahr. Exponate, Archivfund Bezeichnung des Funds. Name des Archivs, Museums (etc.). Raum-, Magazin, Dokumentennummer. Interview, mdl. Auskunft Autorenname, Vorname: Telefonische Mitteilung/Interview, Datumsangabe. Stemann, Nicolas (Regie): Die Räuber von Friedrich Schiller. Thalia Theater Hamburg. DVD, Seelze 2009. Menschlicher Schädelfund 4: Warstein. Städtisches Museum Haus Kupferhammer. Bodenmagazin. Raum C 4, Schrank 3, Nr. 489. Mayer, Klaus: Telefonische Mitteilung, 17. Februar 2002. - 9 -
3 Die Bewertung Die folgenden Kriterien sind Grundlage für die Bewertung der Komplexen Leistung 11 : I. Inhalt Aufbau Systematik und logische Nachvollziehbarkeit der schriftlichen Arbeit Konzentration auf das Wesentliche, Komprimiertheit Umfang und Richtigkeit der fachlichen Inhalte und evtl. praktischer Beiträge Wichtung der Inhalte Fachliche Umsetzung Arbeitsprozess und seine exakte und nachvollziehbare Dokumentation Themenwahl, Anspruch an das Thema Selbstständigkeit, Originalität, Kreativität Problemorientierung während der gesamten Arbeitsphase Qualität und Umfang der Recherche sachliche Gründlichkeit fachwissenschaftliche Exaktheit wissenschaftlich fundierte Durchführung von Experimenten, Befragungen, Praktika (wenn vorhanden) Umgang mit Fachsprache und Fremdwörtern 15% 45% II. Form allgemeine äußere Form grafisches Gestalten der Inhalte und Anlagen sprachliches Gestalten (Orthografie, Grammatik, Stil) Auswahl und Kennzeichnung der Quellen Literaturverzeichnis 10% III. Präsentation Art der Präsentation Verwendung präsentationsunterstützender Materialien Darstellung von Zusammenhängen und Hintergründen sprachliche Qualität Kommunikationsfähigkeit 30% 11 Die Fachkonferenzen beschließen konkrete Kriterien für die Umsetzung dieser Bewertungsgrundlagen. Diese sind dem Schüler durch den betreuenden Lehrer mitzuteilen. - 10 -
4 Anhänge 4.1 Muster eines Titelblattes [Thema] [Untertitel] Otto-Arthur Mustermann Klasse 10/1 Betreuender Fachlehrer/in: Frau Musterfrau Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium [Abgabedatum] - 11 -
4.2 Muster einer Selbstständigkeitserklärung 12 Selbstständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen Hilfsmittel als angegeben verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe. [Ort, Datum] [Unterschrift] Bei Gruppenarbeiten: Selbstständigkeitserklärung Hiermit erklären wir, dass wir die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen Hilfsmittel als angegeben verwendet haben. Insbesondere versichern wir, dass wir alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht haben. [Ort, Datum] [Unterschrift] 12 Diese Erklärung wird an den Schluss der Arbeit gesetzt. Die Erklärung ist bindend. Verletzungen der Rechte von Autoren o. a. werden als Täuschungsversuch behandelt. - 12 -
4.3 Literaturverzeichnis Internetadressen Freistaat Sachsen: Handreichung. Qualitätskriterien für die Komplexe Leistung. Stand 30.06.2009, http://www.sachsen-macht-schule.de/schule/ download/download_ smk/hr_komplexe_leistung_09.pdf, [17.08.2011] - 13 -