Katja Hornfeck, Ursula Achilles-Scholl, Bernhild Dankert, Jens Sannig und Susanne Bronner (v.l.n.r.)

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Transkript:

Kirche im Alltag der Welt Verantwortung für Gesellschaft, Mensch und Mitwelt Jülicher Kreissynode beschäftigt sich mit aktuellen Anforderungen und Problemen Die Herbsttagung der Synode des Kirchenkreises Jülich fand im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Hückelhoven statt. Im Eröffnungsgottesdienst führte Superintendent Jens Sannig die Pfarrerinnen Katja Hornfeck (Vertretungsdienst in den Gemeinden des Kirchenkreises) und Ursula Achilles-Scholl (Religionsunterricht am Berufskolleg Wirtschaft Düren) in ihren jeweiligen Dienst ein. Die Synodalen sammelten eine Kollekte für das Stipendienprogramm der Eglise Evangelique au Maroc in Höhe von gut 540 Euro. Mit diesen Mitteln werden Studierende unterstützt, die als Flüchtlinge in Marokko leben. Katja Hornfeck, Ursula Achilles-Scholl, Bernhild Dankert, Jens Sannig und Susanne Bronner (v.l.n.r.) Fremdenfeindlichkeit, Krieg, Flüchtlinge, soziale Sicherung, Braunkohle der Bericht des Superintendenten Der Superintendent sprach in seinem Bericht eine ganze Reihe aktueller Probleme an: Hass und Fremdenfeindlichkeit, weltweit bedrohter oder schon außer Kraft gesetzter Friede, Raubbau an Natur und Mensch, Zukunft der Arbeit für alle, Armut in Deutschland. Jens Sannig machte deutlich, dass Kirche als Teil der Gesellschaft vor Ort und weltweit in der Verantwortung steht. Kirche sei gefordert, mitzudenken bei zukunftsfähigen Lösungen. Die Gemeinden sollten Orte der Solidarität und des menschenfreundlichen Umgangs miteinander sein und damit eine Vorbildfunktion haben für die Gesellschaft. Zugleich habe Kirche die Stimme zu erheben gegen menschenverachtende und hasserfüllte Parolen und Konzepte. Überall im Kirchenkreis, so der Superintendent, gebe es kleinere oder größere Projekte und Einrichtungen, die sich bereits auf den Weg gemacht hätten in der Flüchtlingshilfe, in der Unterstützung von Menschen in Armut, mit zukunftsfähigen Energiekonzepten und vielem anderen mehr. Und immer wieder erhöben der Kirchenkreis und seine Gemeinden auch öffentlich die Stimme, um ihrer Verantwortung für die Gestaltung einer menschenfreundlichen Gesellschaft nachzukommen.

Der Kreissynodalvorstand: Ralf Lüddens, Detlef Fiedler, Kathrin Landmesser, Jens Sannig, Susanne Bronner und Hans-Joachim Schwabe sowie als Gast Kirchenrätin Dr. Dagmar Herbrecht (v.l.n.r.) Seelsorge ist eine der Muttersprachen der Kirche Konzept für die Zukunft In den vergangenen Jahren haben sich Kreissynode sowie Fachvertreterinnen und Fachvertreter, aber auch die Gemeinden intensiv mit der Situation der Seelsorge in den Gemeinden, Krankenhäusern, Altenheimen, in der JVA Heinsberg, bei der TelefonSeelsorge oder auch der Notfallseelsorge beschäftigt. Bei mehreren Seelsorgetagen hatten ehrenamtlich in der Seelsorge Tätige die Gelegenheit zur Fortbildung. Die Situation stellt sich insgesamt so dar, dass einem hohen Maß an Anforderungen nur begrenzte personelle Ressourcen gegenüberstehen. Eine vom Kirchenkreis eingesetzte Arbeitsgruppe stellte der Synode Entwürfe für Konzepte vor, die in Verbindung von hauptamtlichen, nebenamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür sorgen sollen, dass Seelsorgearbeit in möglichst großem Umfang geleistet werden kann; mit anderen Worten: dass möglichst viele Menschen, die seelsorgerliche Betreuung nötig haben, diese auch bekommen können.

ABC-Waffen, Hambacher Forst, Braunkohle, afghanische Flüchtlinge, AfD und kirchliche Ämter Das im Superintendentenbericht angesprochene kirchliche Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung wurde deutlich in einer Reihe von Synodenbeschlüssen. So unterstützt die Synode Bemühungen, die Ächtung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufzunehmen. Die Synode spricht sich gegen die weitere Abholzung des Hambacher Forstes aus. In diesem Zusammenhang fordert die Synode, dass der Energieversorger RWE den Klimazielen von Paris entsprechend das Ende des Braunkohletagebaus zu forcieren habe, und die Landesregierung NRW wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, das das notwendige Kapital zur Umstrukturierung der Region hin zu Entwicklung und Produktion von zukunftsfähigen und/oder erneuerbaren Technologien aufgebracht wird. Wie auch die EKD-Synode beschließt die Jülicher Kreissynode, dass künftig keine Anlagevermögen mehr in Branchen der fossilen Energieträgergewinnung und Energieerzeugung angelegt werden sollen. Dort vorhandene Vermögen sollen abgezogen werden. Die Synode fordert die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland auf, sich unverzüglich dafür einzusetzen, dass afghanische Flüchtlinge weiterhin Schutz gewährt bekommen und nicht nach Afghanistan abgeschoben werden. Die Kreissynode bekräftigt ihren Beschluss aus dem Jahr 2014 (Haupt- und Ehrenamt in der Kirche und Mitgliedschaft in Parteien oder Gruppierungen, die Fremdenfeindlichkeit, Rassismus oder Antisemitismus fördern oder verbreiten, sind unvereinbar) im Blick auf die anstehenden Wahlen und AfD-Kandidaten, die in der Kirche aktiv sind. Und zusätzlich stellt die Synode fest: Einstellungen und Äußerungen der AfD sind mit christlichen Werten nicht vereinbar; AfD-Kandidatinnen und AfD-Kandidaten sind aus diesem Grund nicht wählbar. Jean Louis Ntumba Eglise Evangelique au Maroc - Grüße aus Marokko Jean Louis Ntumba, Hauptamtlicher Flüchtlingsbetreuer der Eglise Evangelique au Maroc, überbrachte die Grüße seiner Kirche. Er berichtete über das vielfältige Engagement für die Flüchtlinge, die in diesem nordafrikanischen Land ankommen, und die so gut wie keine Möglichkeit haben, das überaus stark gesicherte Europa zu erreichen. Die Hilfe der vielen Ehrenamtlichen gilt Frauen und Kindern, Studierenden, Verletzten und Kranken. Jean Louis Ntumba dankte dem Kirchenkreis für seine finanzielle und tatkräftige Unterstützung.

Christian Preutenborbeck und Martina Meinecke Geld und Gebäude Rahmenbedingungen kirchlicher Arbeit Wie in jedem Herbst war von den Synodalen der Haushaltsplan für das kommende Jahr zu beschließen. Finanziert werden aus diesen Mitteln Jugendarbeit, integrative Gemeindearbeit, Flüchtlingsarbeit, Telefonseelsorge, Notfallseelsorge und anderes mehr. Manche Arbeitsbereiche werden vom Land NRW mitfinanziert (Flüchtlingsarbeit, Religionsunterricht), manche von der katholischen Kirche (Telefonseelsorge, Notfallseelsorge). Ebenfalls zu den Hausaufgaben der Herbstsynode gehört die Regelung des Finanzausgleichs zwischen den Gemeinden. Durch diesen Finanzausgleich zwischen reicheren und ärmeren Gemeinden wird sichergestellt, dass auch die finanzschwachen Gemeinden arbeitsfähig sind. Zur Arbeit des Kirchenkreises und seiner Gemeinden gehört auch die Verwaltung in Jülich. Um die Arbeitsbedingungen der dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den heute gültigen Standards anzupassen, hat die Synode schon vor einigen Jahren nach intensiver Beratung den Neubau des Verwaltungsgebäudes beschlossen. Verwaltungsleiter Christian Preutenborbeck konnte vom Fortschreiten der umfangreichen Vorbereitung berichten. Martina Meinecke, Christian Preutenborbeck (Verwaltungsamt) und Jutta Schwinkendorf (Superintendentur) (v.l.n.r.)

Nachdem die Synode schließlich die Delegierten zur Reformations-Jubiläums-Synode 2017 in Mönchenglabdach-Rheydt bestimmt hatte, entließ der Superintendent am Ende eines arbeitsreichen Tages die Synodalen in ihr verdientes Wochenende nicht ohne der gastgebenden Gemeinde herzlich für die liebevolle Bewirtung und Betreuung zu danken. Johannes de Kleine Den vollständigen Bericht des Superintendenten finden Sie auf unserer Homepage.