Hofmark Eismannsberg. Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, Band 6

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Hofmark Eismannsberg Die Bearbeitung der Hofmark Eismannsberg nimmt innerhalb der pfalz-neuburgischen Landesaufnahme eine Sonderstellung ein. Diese Hofmark unterstand zwar dem zuvor erfassten Landgericht Sulzbach, wo sie auch beschrieben wurde. Wegen ihrer isolierten Lage als Exklave umringt von kurpfälzischen Territorien und dem Gebiet der Reichsstadt Nürnberg wurde sie aber noch einmal separat behandelt. Vogel und Stang verrichteten diese Aufgabe in nur zwei Tagen, nämlich am 27. und 28. Mai des Jahres 1603, wie Vogel eingangs dieser Beschreibung berichtet. Aus dieser Arbeit haben sich die folgenden Archivalien erhalten: Karte der Hofmark Eismannsberg, 1603. 1 Kopie der Karte der Hofmark Eismannsberg von Carl von Flad, 2. Hälfte 18. Jhdt. 2 Entwurf der Beschreibung der Hofmark Eismannsberg, 1603. 3 Beschreibung der Hofmark Eismannsberg, beglaubigte Abschrift 1712. 4 Da aus Christoph Vogels Feder nur der Entwurf zu dieser Hofmarksbeschreibung vorliegt, das Original der Beschreibung selbst aber verschollen ist, erfolgte die vorliegende Edition anhand einer glücklicherweise überlieferten beglaubigten Abschrift aus dem Jahre 1712 ( Beschreibung der Hofmark Eismannsberg zum Landgericht Sulzbach gehörig, StAAm, Fürstentum Pfalz-Sulzbach, Regierung, Sulzbacher Akten 1087). Darin festgestellte falsche Quadrantenangaben in den Registern sind in den Anmerkungen als solche gekennzeichnet und wenn möglich richtiggestellt. Der Abgleich erfolgte anhand der Karte von 1603 (BayHStA, Pl 3011). Siedlungsnamen wurden im Apparat ihren heute gültigen Entsprechungen, mit Angabe der Gemeinde- und Landkreiszugehörigkeit, zugeordnet. Zur Gliederung Die Beschreibung der Hofmark Eismannsberg ist ähnlich gegliedert wie die Amtsbeschreibungen Vogels, wenngleich sie angesichts der einfacheren Struktur einer Hofmark naturgemäß auf einige Bestandteile der Gliederungen verzichtet. So fehlt bespielsweise der sonst übliche, vorangestellte Registerteil. Die Beschreibung der Hofmark Eismannsberg ist wie folgt gegliedert: 1. Die Hofmark Eismannsberg mit Angaben zu deren Obrigkeit und Untertanen. 2. Besitzungen außerhalb des Hofmarksterritoriums. 3. Besitzungen auswärtiger Herrschaften innerhalb der Hofmark. 4. Beschreibung der Grenzen mit den anrainenden kurpfälzischen und nürnbergischen Ämtern Pfaffenhofen, Haimburg, Altdorf und Reicheneck. 5. Die Pfarrei Eismannsberg mit Angaben zu Eingepfarrten und Pfarrern. 1 BayHStA, Pl. 3011. 2 BayHStA, Pl. 3091. 3 BayHStA, GL Sulzbach 11. 4 StAAm, Fürstentum Pfalz-Sulzbach, Regierung, Sulzbacher Akten 1087. 726 Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, Band 6

Karte der Hofmark Eismannsberg von Christoph Vogel und Matthäus Stang, datiert Mai 1603, mit Wappen der Hofmarksherrn von Pelkoven. Originalgröße 34 x 36 cm, Papier auf Leinwand, Federzeichnung, signiert (BayHStA, Pl. 3011) Frank/Paulus, Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme Hofmark Eismannsberg 727

[Seite 1] 5 Transkription Copia Beschreibung der Hoffmarch Eismansberg 6 zum Landtgricht Sulzbach 7 gehörig verrichtet Anno 1603, den 27. und 28. Maii, in Gegenwarth undt auf Anlaitung der edln, ehrwürdigen, gestrengen und wohlgelehrten, auch ehrsamen Fridterichs von Pelckhofen, f[ürstlich] pf[alzgräflichen] Hofmeisters, Landtrichters und Rath zue Sultzbach 8, Hoffmarckhsherren, M[agister] Johannis Agricolæ, Pfarrers alhier, dan Christoffen Simon, Vorstmeisters, Ulrichen Zimmers, Zohlbereithers 9 zue Sulzbach, auch Hansen Hirschmans und Hainrich Webers, beedten Haubtleuth zu Eysmansberg, [Seite 2] durch Christophorum Vogelium, Pfarrern zue Regenstauff 10, undt Mathæum Stangen, f[ürstlich] pf[alzgräflich] neuburg[ischen] Cancellisten. Kurze Beschreibung der Hoffmarckh Eißmansberg Eismansberg Ein Hoffmarckh, in deren ein Pfarr, Edelmanssiz, Schmitt, Breu- und Badthaus, die zu dem Landtgricht Sultzbach gehörig undt an einem lustigem Orth, auch fruchtbahren Traydtbodten liget, wie ihr Situs 11 in einer hierzu verfärttigten Mappa 12 odter Tabella zu sehen. Obrigkheit Ist jeziger Zeit diser Hofmarckh Inhaber der edl undt gestreng Friedterich von Pelckh-hofen, f[ürstlich] pf[alzgräflicher] Hofmeister, Rath undt Landtrichter zu Sulzbach, an ihne käufflich kommen von Christoph Bernhardt 5 Die Paginierung wurde von den Bearbeitern zur Orientierung in die Transkription eingefügt. Die Originalabschrift enthält keine Seitenzahlen. 6 Eismannsberg, Stadt Altdorf b. Nürnberg, Landkreis Nürnberger Land (künftig: Stadt Altdorf, N). 7 Pfalz-neuburgisches Landgericht Sulzbach im Teilfürstentum Sulzbach-Hilpoltstein. 8 Sulzbach, aufgegangen in der Stadt Sulzbach-Rosenberg, Landkreis Amberg-Sulzbach (künftig AS). 9 Vgl. Glossar: Zollbereiter. 10 Regenstauf, Marktgemeinde Regenstauf, Landkreis Regensburg. 11 Übersetzung: Lage, örtliche Verhältnisse. 12 Mappa meint das Kartenwerk, das Christoph Vogel und Matthäus Stang gleichzeitig mit der vorliegenden Beschreibung fertigstellten. 728 Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, Band 6

Truckhsesß von Hofingen, Rath undt Obervogt des Closters Otto Bayren 13, undt Margaretha von Thurhaimb gebohrne [Seite 3] von Eyb, Wittibin, welche berührt Edlmanßguett zuevor von Hedtwig von Eyb, gebohrnen von Irckhendorf als ihrer Schwigermuetter, erblich erlangt. Habens vor Zeiten die Razen vom Geschlecht besessen, dahero noch ein Holz zue diser Hofmarckh gehörig, so das Razenholz genent wirdt undt am Garttenbuech [?], dem churpfalzi[schen] Waldt, liget. Unterthanen Ligen in diser Hofmarckh dritthalbs 14 Dorff undt Stadl, alda der Landtsfürst die hoch Obrigkheit: Eismansdorf [sc. Eismannsberg], Wappelshofen 15 ganz, Döppersrieth 16 halb, 2 H[erdstätten], Hansen Kellermans Stadl zue Obernriedten 17. Eismansberg Seindt alda mit dem Siz, Pfarrhof, Mesner-, auch Badthaus 25 Herdsteth, gehören 10 dem Landtsfürsten, 1 denen von Nürnberg, die andtern dem [Seite 4] Hofmarcksherren, 1 Hans Georg Lochnern. Wappältzhoven 18 Seindt alda 8 Herdtstäth, denen von Nürnberg in ihr Spithal gehörig, hat alhie die hoch Obrigkheit der Landtsfürst. Döppersrieth 19 Seindt alda 5 Herdtsteth, alle nürnbergisch, gehört auf denen zwayen in diser Hoffmarckh ligent die hoche Obrigkheit gen Sulzbach. Maurersmühl 20 denen von Nürnberg gehörig, ohne die hoch Obrigkheit, die dem Landtsfürsten zuestehet. N.B.: liget ausser der Gräniz. Oberrieden 21 gehört auf Hansen Kellermanß Stadl, das freyslich 22 hieher, die Unterthan [Seite 5] sonst denen von Nürnberg. 13 Benediktinerkloster Ottobeuren, Markt Ottobeuren, Landkreis Unterallgäu. 14 Vgl. Glossar: dritthalb. 15 Wappeltshofen, Stadt Altdorf, N. 16 Dippersricht, Marktgemeinde Lauterhofen, Landkreis Neumarkt (künftig: NM). 17 Oberrieden, Stadt Altdorf, N. 18 Wappeltshofen, Stadt Altdorf, N. 19 Dippersricht, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 20 Mauertsmühle, Gemeinde Berg bei Neumarkt i. d. Opf. (künftig Berg), NM. 21 Oberrieden, Stadt Altdorf, N. 22 Vgl. Glossar: Freisliche Obrigkeit. Frank/Paulus, Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme Hofmark Eismannsberg 729

Zue Stecklsberg 23 ist ein Hof zur hiesigen Hofmarckh gehörig, aber ausser der Gränitz, wie hernach volget. Was ausser diser Hoffmarckh, so hinein gehörig Erstlich jezt gemelter Hoff zum Steckhelsberg, item obberührtes Razenholz am Grevenbuech ausser Mittenhoven 24, gleichfalls der Truttenberg an Heckhlsperger Heng gegen der Sommerleutten über, mehr ein Zehent im Hainach, Salach undt Haydtveldt, jenseith zur Blechenen Marter, alles dem Hofmarckhsherren gehörig. So haben die Unterthanen zum Eysmansberg vihl Veldtes und Wismadts gegen [Seite 6] Kuthel 25 undt Oberndorf 26, item umb das Salachholz undt auf der Heydt ausser der Gräniz, wie nicht weniger gemeltes Holz, daß Salach, item etlich Tagwerckh Wismath jenseith des Traunveldteer Bachs am Stöckhelsberg gegen der Sommerleitten über. Was in diser Hoffmarckh, so außlendiger Herrschafft undt ihren Unterthanen gehörig Wäppeltzhoven 27, denen von Nürnberg gehörig, 8 H[erdstätten]; zue Dieppertzrieth 28 zway Güether, denselben zuestehent; geichfalls berührter Stadl zue Oberriedten 29 ; [Seite 7] Die Hathenhauser 30 haben in diser Hofmarckh zwey Holz ligent, das Tieffe Thal undt Lindta, item vill Veldter undt Wismath herwerths diser Hölzer, wie auch jenseiths bis gege[n] Hagenhausen an den Pfarrhof. Die Riedener 31 haben hierinen drey Hölzer, das Kreuth, Erlageßöll undt Engeloe, item vill Velders von dem 4. Marckhstein an bis auf den Velß, an der Gränizstrass ligent. Die Döpperriether 32 haben gegen Wäppeltzhoven auch Veldt hierinen, die Contz- odter Erhardtsmühl 33, das Graitholz, item Veldt undt Wismath an solchen fort. Die Huiselsteiner 34 undt Steckhelsberger 35 haben auch Wismather an der Sommerleuten [Seite 8] herwerths des Pachs. 23 Stöckelsberg, Gemeinde Berg, NM. 24 Mettenhofen, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 25 Kucha, Gemeinde Offenhausen, N. 26 Oberndorf, Gemeinde Offenhausen, N. 27 Wappeltshofen, Stadt Altdorf, N. 28 Dippersricht, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 29 Oberrieden, Stadt Altdorf, N. 30 Hagenhausen, Stadt Altdorf, N. 31 Zu Oberrieden, Stadt Altdorf, N. 32 Zu Dippersricht, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 33 Eratsmühle, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 34 Häuselstein, Gemeinde Berg, NM. 35 Stöckelsberg, Gemeinde Berg, NM. 730 Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, Band 6

Greniz diser Hoffmarckh Dise Hofmarckh liget zwischen der Churpfalz 36 undt Nürnberger Ämbtern, als Pfaffenhoven 37, Hainburger 38, Altorfer 39 und Reicheneckher 40. Grenitz mit dem Ambt Pfaffenhoven Solche hebt sich an hinter Döppersrieth 41 an einer Egschaydt nach der Plechenen Marter undt Kuchenthall bey der Marter, da drey Herrschafften, die churpfälzisch 42, sultzbachisch 43 undt nürnbergisch 44, zusammenstossen, gehet von danen auf eine hohe Lindten, hinter Döppersrieth in der Wisen stehent, dan der Strasß nah mitten durch gemeltes Dorf, das zwo Herdtsteht zur Rechten in dieser Hoffmarckh bleiben, [Seite 9] ferner am Muhlsteig zue einem hagenbuechenen Stumpf odter Stockh an Eckh des Braitholzes, an der Strasß von Traunveldt 45 auf Eysmansberg stehent, alsdann am Muhlwege forth gen Thal ab auf die Contz- odter Erhardtsmühl 46 zwischen den Mühlrödtern durch in den Traunveldter Pach, undt alsdan in gemeltem Bach ab undt ab für die Maurersmühl 47 zur Rechten bis zu dem Holz, die Scherl [?] genant, jenseith des Bach[s] undt gen Hagenhausen 48 gehörig, alda sich das Ambt Pfaffenhoven endet undt das Ambt Hainberg anfechet. Grenitz mit dem Ambt Hainberg An disem Orth kommen abermahls 3 Ämbter zusamen, das sultzbachisch, pfaffenhover undt hainbergisch, undt geht davon die Gräniz im Bach dem alten Graben nach forth bis hinter den [Seite 10] Pfarrhof zu Hagenhausen, alda sich das Ambt Hainberg endet undt daß nürnbergische Altorff anfechet, nach Ausweisung des ersten Steineß, so am Eckh des Pfarrhofs herwerths stehet undt an welchen, wie auch volgenten, das pfaltzgravische undt nürnbergische Wappen gehauen. Gröniz mit dem Altorff Von disem Stein gehet die Gränitz widter neben dem Pfarrhof zur Linckhen herwerths über die Mühlwisen auf die Strasß gen Eysman[s]berg undt Oberriedten 49 zue dem andtern Stein, an gemeltem Weeg zur Linckhen 36 Kurpfalz. 37 Kurpfälzisches Pflegamt Pfaffenhofen. 38 Kurpfälzisches Pflegamt Haimburg. 39 Reichsstadt-nürnbergisches Pflegamt Altdorf. 40 Reichsstadt-nürnbergisches Pflegamt Reicheneck. 41 Dippersricht, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 42 Kurpfalz. 43 Pfalz-neuburgisches Landgericht Sulzbach im Teilfürstentum Sulzbach-Hilpoltstein. 44 Reichsstadt Nürnberg. 45 Traunfeld, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 46 Eratsmühle, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 47 Mauertsmühle, Gemeinde Berg, NM. 48 Hagenhausen, Stadt Altdorf, N. 49 Oberieden, Stadt Altdorf, N. Frank/Paulus, Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme Hofmark Eismannsberg 731

stehent, im Anfang der Roten Leutten undt des Tieffen Thalls, dan weiter zwischen beedten Höltzern hin bis zum Endte der Rothen Leutten in das Riedter Veldt undt Wismath zum driten Stein [Seite 11], ferner über das Riedtener Wismath zwischen dem Riedtener Berg undt Tiefenthal einer Strasß undt Waserrunsel nach bis hinaus in das Eysmansberger Veldte zum viechten [sc. vierten] Stein, bey welchem der Eysmansperger, Hagenhauser 50 undt Riedtener Grundte aneinandter stossen, von solchem Stein strackhs über das Ridtener Veldt auf Oberriedten zue undt neben solchen Dorff zur Linckhen, das mit Hansen Kellermans Stadl alda zur Rechten hierinen bleibet, der Strass nach gen Berg auf die Landtstrasß von Popperg 51 nach Nürnberg zum fünften Stein bey der Blechenen Marter, alda sich das Ambt Altorf endet undt das reicheneckhische anfechet, also abermahls drey Ämbter zusammenstossen, das sultzbachische, altdorffische undt reicheneckhische. [Seite 12] Gräniz mit Reicheneckh Von disem fünften Stein gehet an obgemelter Nürnberger Strasß die Gräniz hin undt hin neben dem Kreuth zur Rechten, dem Salach zur Linckhen, für die Santgrueb undt Heckhelsbuechen bis zur Marter bey Döppersrieth 52, alda sich dise Gränizbeschreibung anfechet. Strittige Gräniz mit Churpfalz undt Nürnberg zuegleich Beedter, das Ambt Hainburg undt Altorf, will die Gräniz nicht bis gen Hagenhausen 53 an dem Pfarrhof, sondtern nur bis an das Orth gestendig sein, andteme [sc. an deme] der Traunfeldter Pach von seinem alten Lauf abweichet, einen neuen nach auf die Hagenhauser Mühl, marckht also das ganze Wismath hernwerths Hagenhausen [Seite 13] hinaus. 54 Strittige Gräniz mit dem Ambt Altorff allein Das Ambt Altorff will von den 4. Stein von dem Tieffen Thall im Eysmansberger Veldt stehent, strackhs über Eckh auf einen Velßen, dergleichen noch mehr in derselben Refier, so an der Landtstrasß von Popperg 55 auf Nürnberg liget, übersihet also den 5. Stein bey der Plechenen Marter und will alles Veldt der Riedtener 56, wie auch die drey Hölzer, das Kreuth, Irlagesell undt die Engeloe hinauß marckhen, also dem Landtgricht Sultzbach hoch Obrigkheit undt Jagens Gerechtigkeith nehmmen. [Seite 14] Pfarr Eismansberg ist Anno 1583 aufgerichtet wordten. 50 Zu Hagenhausen, Stadt Altdorf, N. 51 Poppberg, Gemeinde Birgland, AS. 52 Dippersricht, Marktgemeinde Lauterhofen, NM. 53 Hagenhausen, Stadt Altdorf, N. 54 Am linken Rand dieses Abschnitts steht ein N.B., das nicht zugeordnet werden konnte. 55 Poppberg, Gemeinde Birgland, AS. 56 Oberrieden, Stadt Altdorf, N. 732 Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, Band 6

Eingepferthe Eysmansberg, hat alda 30 H[erdstätten], 10 fürstliche, 2 engelthalisch 57, 1 lochnerisch, 17 pelckhoferisch; hueten [!] auch an den benachtbarthe aus der Churpfalz 58 undt dem nürnbergischen Gebieth die Predigten alda in grosser Anzahl. Pfarrer Christophorus Guntherus 1582, Conradus Vorkhinger 1586, Johannes Jacobus 1590, Laurentius Weysmayr 1594, [Seite 15] M[agister] Johannes Agricola 1598. Notatu digna Anno 1552 [sc. 1582] 59 haben die durchleuchtigen hochgebohrnen Fürsten undt Herren, Herren Philipps Ludwig 60 undt Herr Ott Heinrich 61, Pfalzgrafen bey Rhein, Herzogen in Bayren, Grafen zu Veldenz undt Sponheimb, Gebrüedtere, gnädige undt müldte Steur gegeben zu Erkauffung undt Aufbauung eines Pfarrhofs alhier, wie auch noch volgente: Junckher Ulrich Sutzinger zum Hollenstain 62 40 fl. [sc. Gulden], Herr Andtreas Behaim zu Nürnberg 50 fl., [Seite 16] Hedwig von Eyb, dazumahl Hofmarckhsfrau, Holz zum Bauen undt andtere Notturft. Das Guet, darauf anjezt ein Pfarrer wohnet, ist stauferisch Lehen, hat Veith Hirschman zuegehört, von deme man es erkhaufet, dabey eine gantze Gemein das Ihrige gethan, wie jeziger Hofmarckhsherr noch thuet an nottwendter Erweitterung des Kirchln [sc. Kirchleins] alda. Daß gegenwerttige Copia von dem bey alhiesig churfürstl[ichem] Archiv befindlichem Originaldocument, wie anfangs die Intitulatur in sich enthaltet, genommen und nach vorgangener Collationirung 63 berirtem Original gleichlauttent befunden worthen, wirdt troff hiemit vorgetruckhtem churfürstl[ichen] [Seite 17] Hofrathssecret[arius] attestirt. Neuburg an der Donau 64, den anderten Decembris 65 A[nno] 1712. Churfürstl[iche] Hofrathscanzley [Siegel] Franz Wilhelm Schenckhl Secret[arius] 57 Ehemaliges Dominikanerinnenkloster Engelthal, Gemeinde Engelthal, N. 58 Kurpfalz. 59 Die Jahreszahl 1552 muss richtig 1582 heissen. Dies geht aus dem oben genannten Gründungsdatum der Pfarrei sowie den Lebensdaten der beiden genannten Stifter, den Pfalzgrafen Philipp Ludwig und Ottheinrich, hervor. 60 Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (1547-1614). 61 Pfalzgraf Otto Heinrich von Pfalz-Sulzbach (1556-1604). 62 Holnstein, Gemeinde Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg, AS. 63 Vgl. Glossar: Collationierung. 64 Neuburg, Stadt Neuburg a. d. Donau, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. 65 2. Dezember. Frank/Paulus, Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme Hofmark Eismannsberg 733

Titel auf der Karte der Hofmark Eismannsberg von Christoph Vogel und Matthäus Stang, Mai 1603 (BayHStA, Pl. 3011) Schluss der Beglaubigung durch Franz Wilhelm Schenckhl, kurfürstlicher Hofkanzleisekretär, 1712 (StAAm, Fürstentum Pfalz-Sulzbach, Regierung, Sulzbacher Akten 1087) 734 Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, Band 6