Fliegl Abschiebewagen Gigant ASW 268 mit Achsverschiebung

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Transkript:

Fliegl Agrartechnik GmbH Fliegl Abschiebewagen Gigant ASW 268 mit Achsverschiebung Sicherheit DLG-Prüfbericht 32F Inhalt des Tests 11/ Sicherheit Anmelder Fliegl Agrartechnik GmbH Söderbergstraße D-8413 Töging/ Inn Telefon: +49 8631 37- Telefax: +49 8631 37 Internet: www.fliegl.com E-Mail: toeging@fliegl.com Vergleich eines Abschiebewagens mit Achsverschiebung und gefederter Deichsel mit einem konventionellen Anhänger. Für den Test stand ein Fliegl Abschiebewagen Gigant ASW 268, mit BPW-Achsen und Parabelfederung (Titan-Tandemaggregat), zur Verfügung. Der Wagen hatte folgende Ausstattung: zul. Gesamtgewicht 21t, 8er Kugelkopfkupplung für Untenanhängung am Schlepper, 6 km/h Version, Reifen 7/x22, Ziel des Tests Vergleich des Anhängers bezüglich Fahrverhaltens mit gefederter und ungefederter Deichsel sowie die Vorteile der Achsverschiebung und der Abschiebetechnik herausstellen. Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft e.v. DLG Testzentrum Technik & Betriebsmittel

Kurzbeschreibung Der Anhänger ist mit einem Wechselfahrgestell mit Containerverrieglung und hydraulisch verschiebbarem Fahrwerk ausgestattet. 4 mm beträgt der Achsverschiebeweg in Längsrichtung. Die Achsfederung wird von drei Parabelfedern übernommen, die jeweils links und rechts in einer Schwinge gemeinsam gelagert sind. Die Führung der Achsen erfolgt durch die Parabelfedern. Da durch, dass die Vorder- und Hinterachse über die Parabelfedern miteinander verbunden sind, übertragen sich Wege oder Bewegungen der einen Achse gleichläufig auf die andere. Die Bremskraftreglung erfolgt lastabhängig über beide Achsen. Die Deichselfederung erfolgt über zwei Parabelfedern und einen Gummidämpfer. Über einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder wird die Abschiebewand stufenlos betätigt. Die Heckklappe wird ebenfalls hydraulisch geöffnet und geschlossen. Bild 2: Fahrwerk mit Titan-Tandemaggregat und BPW-Achsen an Gigant ASW 268 Bild 3, 4: Abschiebesystem, Schieber hinten, entladen Bild : Deichselfederung zum Test blockiert Bild 6: Hydraulische Achsverschiebung, Stellung hinten, Zylinder ausgefahren DLG-Prüfbericht 32 F 2

Beurteilung kurzgefasst Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Fahrverhalten des Fliegl Abschiebewagen, leer und beladen gut + Achsverschiebung Sehr gut ++ Abschiebetechnik Sehr gut ++ Standsicherheit beim Abladen Sehr gut ++ Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard) Messverfahren Der Anhänger wurde für die Messungen mit sechs Positionssensoren instrumentiert. Montiert wurden zwei Weggeber pro Achse, jeweils links und rechts, zur Messung der Federwege. Ein Geber zwischen Schlepper und Anhänger, zur Messung der Nickbewegungen und ein zweiter Geber zur Erfassung der Gierbewegung wurden angebaut. Eine Messzugöse (instrumentierte 8er Kugelkopfkupplung der Fa. Scharmüller) wurde zur Ermittlung der Kräfte in x- und z- Richtung (x = Zugkraft, z = Stützkraft) verwendet. Mit einem Sensor, aufgeklebt auf die Querstrebe des Fahrwerks, wurde die Beschleunigung in z-richtung gemessen. Der Reifeninnendruck wurde nach Angabe des Reifenherstellers auf 1, bar eingestellt. Als Zugfahrzeug diente ein Fendt 818 mit einer Höchstgeschwindigkeit von km/h. Mit einem Correvit wurde die Fahrgeschwindigkeit berührungslos gemessen. Die Geschwindigkeits- und Messdatenerfassung erfolgte mittels PC. Diese Daten wurden mit Hz Tiefpass gefiltert und mit einer Abtastrate von 128 Hz aufgezeichnet. Für die Messung wurden folgende Messfahrten mit gefederter und ungefederter Deichsel, leer und mit max. Zuladung, jeweils zweimal auf derselben Strecke, durchgeführt: 1. m Sitzprüfbahn, nach 76/774/EWG. Die Fahrgeschwindigkeit wurde in Stufen von 2, km/h, von km/h bis auf 22, km/h erhöht. 2. Straßenfahrt, ca. 2 km, auf einer normalen, ausgebesserten Kreisstraße. Die Fahrgeschwindigkeit betrug 3 km/h, 4 km/h und km/h. 3. Links- und Rechtskurvenfahrten auf der DLG-Messbahn mit 3m Kurvenradius. Die Fahrgeschwindigkeit betrug 2 km/h, 2 km/h und 3 km/h. 4. Stoppbremsungen auf der DLG-Messbahn. Die Fahrgeschwindigkeit betrug 2 km/h, 3 km/h und 3 km/h.. Messung des Gewichtsausgleichs zwischen Vorder- und Hinterachse bei vertikalem Versatz einer Achse. 6. Messung der Stützkräfte beim Abschiebevorgang Die Messwerte aller Messungen wurden anschließend ausgewertet und interpretiert. Für die Messfahrten auf der m Sitzprüfbahn und auf der Straße wurden dazu die Messungen beider Fahrten zusammengefasst und gemittelt und die Standardabweichungen der Messwerte über der Fahrgeschwindigkeiten aufgetragen. Alle Messungen wurden mit demselben Wagen durchgeführt. Für die Messungen ohne Deichselfederung, wurde diese mechanisch gesperrt. DLG-Prüfbericht 32 F 3

Prüfergebnisse und Einzelbeurteilungen Diagramm 1: Ergebnisse der Beschleunigungsmessungen in z-richtung, auf der m Sitzprüfbahn Federweg [mm] 3 2 2 1 - - -1-2 -2-3, hi_re [mm]; vo_re [mm]; hi_li [mm] vo_li [mm] voll, D-ungef., 3km/h, Linkskurve 2,, 7,, 12, 1, 17, 2, 22, 2, Zeit [sec] Diagramm 2: Ergebnis der Kurvenfahrtmessungen, Deichsel ungefedert, beladen, 3 km/h, auf der Messbahn Linkskurve Federweg [mm] 3 2 2 1 - - -1-2 -2-3, hi_re [mm]; vo_re [mm]; hi_li [mm] vo_li [mm] voll, D- gef., 3km/h, Linkskurve 2,, 7,, 12, 1, 17, 2, 22, 2, Zeit [sec] Diagramm 3: Ergebnis der Kurvenfahrtmessungen, Deichsel gefedert, beladen, 3 km/h, auf der Messbahn Linkskurve DLG-Prüfbericht 32 F 4

Das Diagramm 1 zeigt deutlich, das an der Messstelle, Querstrebe des Fahrwerks, im leeren Zustand, vergleichsweise hohe Beschleunigungen in z-richtung (senkrecht) auftreten. Bei Fahrt mit beladenem Anhänger liegen die Werte der Beschleunigung und somit des Federverhaltens des Fahrwerks und der Deichsel, bei allen gefahrenen Geschwindigkeiten, auf etwa gleich niedrigem Niveau. Das heißt, es gibt nur einen geringen Anstieg der Beschleunigung mit Zunahme der Geschwindigkeit. Bei dem Vergleich der Messwerte, der gefederten und ungefederten Deichsel, auf der m Sitzprüfbahn und der Straße, konnte kein deutlicher Unterschied zwischen beiden Deichselvarianten, bezüglich des Gesamtfahrverhaltens festgestellt werden. Beschleunigungen in senkrechter Richtung sind von entscheidender Bedeutung für das Fahrverhalten. Geringe Beschleunigungen in z- Richtung bedeuten geringeres Springen des Anhängers bei Fahrbahnunebenheiten (vor allem leer). Wie die Diagramme 2 und 3 zeigen, lässt sich ein geringer Unterschied bei den Kurvenfahrten zwischen der gefederten und der ungefederten Deichsel feststellen. Die Federwege sind bei gefederter Deichsel größer. Auch zeigt sich das der Anhänger hinten rechts wenig einknickt und somit der Aufbau fast senkrecht bleibt. Dieses Verhalten trägt zur Fahrsicherheit in schnell gefahrenen Kurven bei. Während der Bremsfahrten wurden Spitzenwerte bei der Stützlast von kn erreicht. Durch die gefederte Deichsel werden die übertragenen Schwingungen auf die Zugmaschine reduziert, nicht aber die Stützkraft. Zu erkennen ist dies daran, dass bei der gefederten Deichsel die Stützkraftänderungen geringer sind, die Mittelwerte der Kraftverläufe sind vergleichbar. Die Bremsungen waren sicher und problemlos, d.h. der Zug blieb immer gestreckt. Tabelle 1: Vertikaler Versatz der Vorderachse um 7 mm Beladen normal VA angehoben Differenz Differenz % ges. Gewicht kg 19.82 19.82 Stützlast kg 3.2 2.7 32,6 Last auf HA kg 8.39 7.9 8 9,6 Last auf VA kg 8.4 9.3 + 1.12 + 13,4 Der statische Ausgleich zwischen den Achsen wurde durchgeführt um auftretende Laständerungen an den Achsen und der Kugelkopfkupplung aufzuzeigen. Eine ungleichmäßige Verteilung der Lasten verringert die Fahr- und Standsicherheit des Anhängers. Kraft (kn) (km/h) Kraft (kn) (km/h) 6 4 4 3 3 2 2 1 6 4 4 3 3 2 2 1 Voll, D- ungef. 3 km/h, Bremsfahrt bis zum Stillstand Stützkraft (kn) Fahrgeschwindigkeit (km/h) Nach dem die Vorderachse bis zur maximalen Einfederung (Bild 7) angehoben war, wurden Änderungen der Achslasten festgestellt (siehe Tabelle 1). Die Vorderachslast stieg, wodurch die Hinterachsund auch die Stützlast verringert wurden. Somit wird die Vorder- Voll, D- gef. 3 km/h, Bremsfahrt bis zum Stillstand Stützkraft (kn) Fahrgeschwindigkeit (km/h) Diagramm 4 und : Ergebnis der Bremsfahrten bis zum Stillstand, beladen, Deichsel gefedert und ungefedert, 3 km/h, auf der Messbahn DLG-Prüfbericht 32 F

Bild 7: Vertikaler Versatz der Vorderachse um 7 mm Fahrwerk, Vorderachse angehoben Kraft (kn) 4 4 3 3 2 2 1 - Voll = 28, kn Stützkraft (kn) 3/4 = 8,4 kn Abschiebevorgang Fahrwerk in vorderster Stellung 1/2 = -1, kn 1/4 = -1,2 kn Diagramm 6: Abschiebevorgang, Fahrwerk in vorderer Position Kraft (kn) 4 4 3 3 2 2 1 - Voll = 46, kn 3/4 = 23, kn Stützkraft (kn) 1/2 = 9,3 kn FW vorn Schieber läuft Klappe geschlossen Wagen leer leer = -3,3 kn Abschiebevorgang Fahrwerk in hinterster Stellung 1/4 = 6,9 kn FW hinten Schieber läuft Klappe geschlossen Wagen leer leer=8,2 kn FW vorn Schieber vorn =,8 kn Wagen leer FW hinten Schieber vorn = 1,4 kn Wagen leer achse, beim Überfahren von Hindernissen und Unebenheiten, stärker belastet. Während des Abschiebens von Sand wurden die Stützkräfte an der Kupplung gemessen. Wie in der Tabelle 2 und den Diagrammen 6 und 7 ersichtlich ist, wird die Kupplung im Normalbetrieb, Fahrwerk vorn, während des Abschiebevorgangs entlastet. Bei Fahrt auf dem Acker wird der Schlepper dadurch an der Hinterachse entlastet, d.h. die Schlupfgefahr wird größer. Durch die Verschiebung des Fahrwerks nach hinten wird erreicht, dass die Stützlast an der Kupplung immer positiv ist. Beim Abkippen nach hinten, mit einem konventionellen Muldenoder Dreiseitenkipper, verlagert sich das Gewicht des beladenen Aufbaus langsam von unten nach oben und von vorn nach hinten. Dadurch wird auch die Stützlast verringert. Dies bedeutet, dass sich der Schwerpunkt des Wagens vertikal und horizontal verlagert. Durch die Verlagerung des Schwerpunktes, Abkippen des Gutes, wird die Standsicherheit in schrägem und unebenem Gelände beeinträchtigt. Das Konzept des Fliegl Abschiebewagen ist, dass das abzuladende Gut immer parallel zum Boden abgeschoben wird. Somit erfolgt in der Vertikalen keine Schwerpunktänderung. Hierdurch ist auch in unebenem Gelände eine sehr gute Standsicherheit während des Abladens gewährleistet Um dies zu belegen wurden die Schwerpunkte für Sand und Weizen, bei maximaler Beladung des Anhängers mit 14,3 t, errechnet. Es ergaben sich folgende maximale Neigungswinkel für das Gelände: Wie in der Tabelle 3 und in der Zeichnung 1 zu sehen ist, ist die Standsicherheit beim Abschieben wesentlich größer als beim Abkippen. Die horizontale Schwerpunktverlagerung wird in diesem Konzept weiterhin positiv durch das verschiebbare Fahrwerk kompensiert. Diagramm 7: Abschiebevorgang, Fahrwerk in hinterer Position DLG-Prüfbericht 32 F 6

Tabelle 2: Stützlasten während des Abschiebevorgangs Stellung des Schiebers, Beladungszustand Stützlast an der Kugelkopfkupplung Fahrwerk Fahrwerk Differenz vorn hinten Differenz % Voll 28, kn 46, kn + 17, kn + 61,4 3 /4 8,4 kn 23, kn + 14,6 kn + 173,8 1 /2-1, kn 9,3 kn +,3 kn + 1.3, 1 /4-1,2 kn 6,9 kn + 8,1 kn + 67, Leer, Schieber hinten - 3,3 kn 8,2 kn + 11, kn + 348, Leer, Schieber vorn,8 kn 1,4 kn + 4,6 kn + 42,6 Tabelle 3: Neigungswinkel ASW 268 Kipper leer α 46 46 14,3 t Weizen α 3 19 14,3 t Sand α 4 21 Zeichnung 1: Maximale Neigungswinkel Zusammenfassung und Beurteilung Das Fahrverhalten des geprüften, abgeleitet von den gemessenen Beschleunigungswerten in z-richtung sowie den gemessenen Federwegen und den Kräften an der Kugelkopfkupplung, wird abschließend mit gut beurteilt. Sehr positiv wirkt sich die Deichselfederung dadurch aus, dass sie auftretende Schwingungen auf die Zugmaschine dämpft. Mit sehr gut werden die Messergebnisse und die Funktion des verschiebbaren Fahrwerks beurteilt. Auch das Abschiebekonzept und die daraus resultierende höhere Standsicherheit beim Abladen in unebenem Gelände, wird mit sehr gut beurteilt. DLG-Prüfbericht 32 F 7

Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Zulässiges Gesamtgewicht kg 21. Zulässige Stützlast (8er Kugelkopfkupplung) kg 3. Zulässige Achslast vorn kg 9. Zulässige Achslast hinten kg 9. Achsverschiebeweg mm 4 Achsabstand mm 1.4 Spurweite mm 2.1 Reifen vorn, hinten ALLIANCE 7/x22, Reifeninnendruck bar 1, Gesamtgewicht (gewogen) leer beladen Gewicht während der Messungen kg 7.32 19.82 Stützlast, Fahrwerk vorn kg 1.72 2.77 Achslast vorn kg 2.8 8.6 Achslast hinten kg 2.79 8.4 Technische Daten Titan-Tandemaggregat 2 1 3 1. Pendellagerung 6 mm Durchmesser auf DU Buchsen gelagert, mit Dauerschmierung (Wartungsfrei!) 2. Pendelweg ist je nach Fahrzeughöhe und Bereifung durch einen Pendelanschlag einzustellen (Federweg bei 2 to. 4 mm) 3. Seitenführung zur Seitenstabilisierung des Tandemaggregats Seitenanschlag (für bessere Kurvenfahreigenschaften) Prüfung Prüfungsdurchführung Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft e.v. DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Max-Eyth-Weg 1 D-64823 Groß-Umstadt Projektleiter Dipl.-Ing. (FH) Ottmar Degrell Berichterstatter Dipl.-Ing. (FH) Thilo Keunecke /2 DLG ENTAM European Network for Testing of Agricultural Machines, ist der Zusammenschluss der europäischen Prüfstellen. Ziel von ENTAM ist die europaweite Verbreitung von Prüfergebnissen für Landwirte, Landtechnikhändler und Hersteller. Mehr Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter www.entam.com oder unter der E-Mail-Adresse: info@entam.com Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. DLG Testzentrum Technik & Betriebsmittel Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt, Telefon: 678 963-, Fax: 678 963-9 E-Mail: Tech@DLG.org.de, Internet: www.dlg-test.de Download aller DLG-Prüfberichte unter: www.dlg-test.de! DLG-Prüfbericht 32 F 8