Sehr ausführlich daher im Originaldruck beschäftigt sich Friedrich Grünhagen in der «Alpreußischen Geschlechterkunde», 13. Jahrgang Heft 3, Königsberg 1939, Seite 49 ff. mit der Frage über:
Zwei Jahre vor dieser Veröffentlichung von Grünhagen schreibt Erhard Riemann in seinem Buch «Ostpreußisches Volkstum um die ermländische Nordostgrenze». Beiträge zur geographischen Volkskunde Ostpreußens. Schriften der Albertus-Universität, hrsg. vom Königsberger Universitätsbund. Geisteswissenschaftliche Reihe Band 8 Königsberg und Berlin 1937 auf Seite 40: «Auch andere Lübecker Familien haben Anteil an der Besiedlung des Ordenslandes. Nach Johann Padeluche ist das Dorf Podlechen bei Mehlsack benannt.... Sein Sohn Heinrich gründete im Ordensgebiet die Städte Schippenbeil und Rastenburg.» Harmjanz nimmt in einer «zornigen» Rezension in den Altpreußischen Forschungen, 15. Jahrgang 1938 Seite 150 dazu die andere Position ein, die «heidnisch-preußische»: Meine Forschungsaktivitäten begannen erst 1977, weil in die Zeit ab 1964 (Brief Georg Freytag an meine Mutter) meine Berufsausbildung und Familiengründung fiel und sie mit beruflichen Interessen und «Zigeunerleben» ausgefüllt war. Ich erhielt durch ein Zitat in der Computerwoche die Initialzündung, mich diesem Thema intensiver zu widmen und suchte Kontakt zu Dr. Johanna Krieger, die mit dem Nachlaß Ihres Onkels Georg Freytag viele Forschungsunterlagen gesammelt hatte. Diese Initiative zu meiner Forschung zündete im Verteidigungsministerium. In der Computerwoche wurde 1977 «Podlech» (ohne Vorname) zitiert, der geäußert habe, daß sich die Regierung mit ihrem Datenschutzgesetz «nicht mit Ruhm bekleckert habe». Dies löste den fragenden Vermerk aus dem Nachbarreferat an meinen Referatsleiter aus: «Wenn das unser Podlech ist, dann hätte er das besser nicht gesagt?!». Weil ich damals auch fachliche Beiträge in der Computerwoche schrieb, hatte mein
Referatsleiter Argwohn, was ich denn da wieder angezettelt haben könnte. Ich klärte ihn auf, daß Adalbert Podlech, der Rechtsprofessor aus Darmstadt, gemeint sei, daß ich seine Auffassung nicht teile und im übrigen nach dem Stand meiner Forschungen mit ihm weder verwandt noch verschwägert sei; die letzte Aussage war reiner Übermut. Weil das Haus Königsstraße meiner Dienststelle eine Hochburg von Ahnen- und Familienforschern war was ich zu diesem Zeitpunkt erst erfuhr wurde ich dann gleich in die Enge getrieben, wie weit ich denn mit meinen Forschungen sei, und so begann s dann leider viel viel zu spät. Auch Florian Peller, der in seiner Ahnenreihe eine Eleonore Podlech hat und schließlich Christel Podlech, die beim Arzt einen Artikel von mir in einer Fachzeitung las, haben in der Gegenwart viele Mosaiksteinchen zusammengetragen, von denen ich profitierte. Von Sonja Schröder, geb. Podlech, Schwester des Metzgermeisters Rüdiger Podlech vom Plauer See, erhielt ich das Tagebuch des Vaters, seine Memoiren. Sie haben mir ein Bild vom Familienleben unserer Eltern und Großeltern in Ostpreußen vermittelt. So ist wie vieles im Leben auch die Familienforschung ein Geben und Nehmen, das Geduld erfordert und auch auf Glückstreffer angewiesen ist. Als Glückstreffer werte ich auch den Brief von Dr. Antje Schmitz. Wenn ich mich der Auffassung über unsere Namensherkunft anschließe, nach der Padelügge in Lübeck der Ursprung der Padeluches ist, die unseren Namen nach Ostpreußen trugen, dann bleibt noch eine Frage: Wie wurde aus Padeluche unser Familienname Podlech? Dr. Antje Schmitz nimmt eine dialektale (niederdeutshe) Variante an. Sie schreibt mir: «Im Zeitraum des Mittelniederdeutschen (800 1600) erfolgten unter anderem Vokalsenkungen (i > e, u > o, ü > ö), Rundungen (a > o, e > ö, i > ü) und Entrundungen (u > i, o > e und ö > e). Rundung und Entrundung erfolgte etwa seit dem 13. Jahrhundert (s. Agathe Lasch, Mittelniederdeutsche Grammatik, 2. unverän. Aufl., Tübingen 1974).» Ich hatte ihr 1995 aus Magdeburg geschrieben: «Ihre Anschrift habe ich aus dem Telefonbuch und ich hoffe, daß Sie die Autorin des Beitrags in einem Band des Herder-Instituts sind, in dem es um deutsch-slawische Namensforschung geht. Aus diesem Bereich habe ich eine Frage, bei der Sie mir sicherlich entscheidende Tips geben und weiterhelfen können: Mein «Namenspatron» Johannes Padeluche ist um 1270 herum in Lübeck geboren, seine Familie nannte sich nach dem Lübecker Stadtgut Padeluche, dem heutigen Stadtteil Padelügge. Im Zuge der lübischen Besiedlung des Ostens gründeten er und seine Nachkomrnen nach ihrem Namen benannte Orte, die in unserem Jahrhundert dann in Ostpreußen Podlechen hießen, heute polnisch Podlechy. Den genealogischen Nachweis zu Johannes Padeluche kann ich nicht führen, für meinen Familiennamen gibt es noch die weitere mögliche Herkunft, daß meine Vorfahren aus diesen Orten kamen und daher so genannt wurden. Können Sie mir bitte eine Quelle nennen oder sonst irgendwie Hilfestellung geben, damit ich nachvollziehen kann und begreife, wie aus Padeluche Podlech wurde? Ihrer Antwort sehe ich mit Spannung entgegen und danke schon im voraus für Ihre Bemühungen.»