NZZ-REISE ÄTHIOPIEN
Äthiopien 1 NZZ-REISE ÄTHIOPIEN MIT WALTER EGGENBERGER VERMÄCHTNIS DER KÖNIGIN VON SABA Mythisches Reich, legendenumwoben, uralt. Das ehemalige Abessinien ist ein afrikanischer Ausnahmefall. Die Geschichte des ältesten durchgehenden Staates der Welt reicht bis ins 9. Jh. v. Chr. zurück. Auch die Skelettüberreste des Urmenschen Lucy ihr amharischer Name lautet Dinknesh, "du Wunderbare" stammen von hier. Homer und Hesiod schreiben über die "Äthiops" gleichbedeutend für Menschen mit sonnengebranntem Gesicht. Seit jeher übt Äthiopien eine Faszination auf entdeckungsfreudige Reisende aus und bleibt trotzdem ein Geheimtipp. Denn hier am Horn von Afrika trifft man auf einen unerwarteten kulturellen Reichtum, grandiose Landschaften und anmutige Völker. Walter Eggenberger, anerkannter Journalist mit langjähriger Korrespondententätigkeit und Engagement auf humanitärer Ebene, bildet Ihr wertvolles Bindeglied zu Äthiopien. Selbst eine Zeit lang im Land gelebt, erleichtert er Ihnen exklusiv für diese NZZ-Reise nicht nur tiefgreifende Begegnungen vor Ort mit Menschen in ihrem Alltag, Projektverantwortlichen oder Geistlichen sowie Schweizer Kontakten auf der Botschaft und der DEZA-Vertretung. Sondern gibt mit seinem Wissen auch einen Teil seiner Leidenschaft weiter. Mit ihm lernen Sie ein kontrastreiches Land kennen, wo der Tourismus gerade erst zu blühen beginnt. Auch setzen Sie sich mit der nie an Brisanz einbüssenden Frage auseinander, wie sinnvoll die Arbeit von Hilfswerken ist.
Äthiopien 2 Highlights Walter Eggenberger: Seine Verbundenheit zu Äthiopien ermöglicht Ihnen eine differenziertere Herangehensweise an das Land als Ganzes und einen leichten Zugang zu Gesprächspartnern aus verschiedenen Bereichen. Eine Alttestamentliche Welt: Tief wurzelt der Glaube im äthiopischorthodoxen Christentum. Gepaart mit alten lokalen Traditionen werden Sie Gesang, Trommelrhythmen, Felsenkirchen und Ikonographie bewegen. Rauchendes Wasser : So nennen die Einheimischen die Tis Issat-Wasserfälle, wo der Blaue Nil mit Wucht 42 m hinunterprescht. Achtes Weltwunder: Mittelalterliche Siedlung, dank ihrer Abgerücktheit im Hochland von Übergriffen verschont, biblischer Pilgerort und architektonischer Leckerbissen. Die Monolithkirchen Lalibelas suchen ihresgleichen. Präsente Schweiz: Sie besuchen Stiftungen und NGOs wie Solar Valley oder Signum Vitae, die mit Schweizer Unterstützung eine bessere Energieversorgung oder die Einbindung behinderter Menschen angehen. Dauer: Referent: Reiseleitung: Teilnehmerzahl: 16 Tage Walter Eggenberger noch offen max. 20 pro Gruppe Preis pro Person in CHF Doppelzimmer: 8 950.- Einzelzimmerzuschlag: 580.-
Äthiopien 3 Reiseprogramm Tag 1: Zürich Qatar Addis Abeba Flug ab Zürich via Qatar nach Äthiopien. Gegen Mitternacht landen Sie in Addis Abeba und übernachten ein erstes Mal auf rund 2'200 m.ü.m. in der dritthöchstgelegenen Hauptstadt der Welt. Tag 2: Addis Abeba Addis Alem Addis Abeba Auf einer kurzen Rundfahrt lernen Sie die kontrastreiche Millionenstadt kennen, bevor Sie Walter Eggenberger zum Aufforstungsprojekt von Green Ethiopia in Addis Alem begleitet. Die erfolgreichen Resultate sind hier bereits zu sehen, die Bäume wachsen stetig. Die Reihen von Gewächshäusern entlang des Wegs hingegen zeugen vom aufstrebenden internationalen Agrobusiness sind die Rosen ein Segen für die Landbevölkerung oder eine Form der Ausbeutung durch die Erste Welt? Ein dorniges Thema. Im Solar Valley engagiert sich eine Schweizer Organisation zusammen mit den Einheimischen dafür, dass die Energieversorgung dank Solarzellen auch in den abgeschiedensten Dörfern des Landes möglich wird. Sie reden mit den Verantwortlichen über die Herausforderungen und Chancen. Zur Einleitung auf die kommende Rundreise empfängt Sie der Schweizer Botschafter zu einem Gespräch und erzählt von seinen Erfahrungen in diesem besonderen Land am Horn von Afrika. Tag 3: Addis Abeba Debre Libanos Debre Markos Die Reisegruppe bricht auf Richtung Norden entlang der historischen Route. Durch die Schluchten des Blauen Nils windet sich die Strasse tief hinab und steigt Plateau für Plateau wieder hinauf auf über 3 000 m.ü.m. eine atemberaubende Fahrt durch grandiose Landschaften. Im wichtigen Pilgerort Debre Libanos erleben Sie auf eindrückliche Weise das lebendige Christentum, lauschen den örtlichen Heiligen-Legenden und thematisieren die Rolle der Religion in der Geschichte und im heutigen Äthiopien. Für die Nacht quartieren Sie sich in einer etwas einfacheren Unterkunft in Debre Markos ein.
Äthiopien 4 Tag 4: Debre Markos Bahar Dar Sie fahren weiter durch die von Tafelbergen gesäumten Hochplateaus nach Bahar Dar, mit palmengesäumten Strassen und Gärten voller tropischer Vegetation eine erholsame grüne Oase im Hochland. Die Stadt liegt am Ufer des Tanasees, auf rund 1800 m.ü.m. der höchstgelegene See Afrikas. Die Quelle des Blauen Nils entspringt hier und zahlreiche Inseln verbergen legendenumwobene runde Kirchen und Klöster, in denen es kunstvolle Malereien und Schätze zu bestaunen gibt. Sie kreuzen auf einem Bootausflug Einheimische in ihren traditionellen Papyrusbooten und ganze Kolonien von Pelikanen und mit etwas Glück sogar Nilpferde. Der See bietet am Abend die Kulisse für einen Apéro mit unvergesslichem afrikanischem Sonnenuntergang. Tag 5: Bahar Dar Gondar Am Morgen, wenn das Farbenspiel am schönsten ist und die Sonne in der Gischt Regenbögen erscheinen lässt, machen Sie einen Abstecher zu den Wasserfällen des Blauen Nils. Unterwegs kreuzen Sie Einheimische, die leicht- und häufig auch barfüssig mit ihren Tieren kilometerweit zu den Märkten marschieren. Der Pfad schlängelt sich zunächst durch fruchtbare Felder, führt dann über einen tiefen Graben, der von einer malerischen Steinbrücke aus dem 17. Jh. überspannt wird und öffnet schliesslich einen wunderbaren Blick auf das rauchende Wasser, wie die Fälle auf Amharisch genannt werden. Die einst riesigen Wassermassen sind heute reduziert ein Damm gab auch Anlass zu heftigem Streit zwischen Äthiopien, dem Sudan und Ägypten. Der Nil als Lebensader und Streitpunkt: Walter Eggenberger liefert Hintergrundinformationen dazu. Die prachtvolle Kaiserstadt Gondar, die während über zwei Jahrhunderten Äthiopiens Hauptstadt war, ist Ihr nächstes Ziel.
Äthiopien 5 Tag 6: Gondar Auf dem quirligen Samstagsmarkt werden nebst Gewürzen, Kaffee und sogar Maultieren farbenfrohe Textilien, Körbe und Töpfereien angeboten. Und natürlich Teff, kleinstes Getreide der Welt und Brot Äthiopiens. Wenn Sie Lust haben, können Sie heute auch mal an Bord eines Badschadsch, der äthiopischen Variante einer Motorradrikscha durch die Strassen sausen. Verschiedene Herrscher bauten in Gondar dutzende Schlösser und Paläste und liessen dabei portugiesische, indische und jemenitische Baustile einfliessen. Die meisten Gebäude haben dem Zahn der Zeit widerstanden und bilden heute eine faszinierende historische Stätte. Walter Eggenberger referiert über die bewegte Vergangenheit Äthiopiens, das übrigens als einziges afrikanisches Land nie eine Kolonie war! Die einzigartigen Wandmalereien in der Kirche von Debre Birhan Selassie sind überwältigend. Von der Decke blicken wunderschöne Engelsgesichter mit ihren grossen Augen auf den erstaunten Besucher. Tag 7: Gondar Simien Nationalpark Gondar Ein Ausflug führt Sie heute in den Simien Nationalpark, Teil des UNESCO- Weltnaturerbes, von den Einheimischen auch Spielplatz der Götter genannt. Auf Spaziergängen erkunden Sie die grandiosen Landschaften mit wilden Schluchten, steilen Felswänden und Tafelbergen und sehen den Gelada oder Blutbrustpavianen zu, die in Äthiopien ihre einzige Heimat haben. Auch die Falascha, eine Volksgruppe jüdischen Glaubens, ist in dieser Region verwurzelt. Sie erfahren mehr über ihre bewegte Geschichte. Wer sich im Schultertanz üben möchte, schliesst sich am Abend in einem Azmari-Bet den Einheimischen an und lässt sich die spezielle Musikform mit humoristisch-kritischen Texten erklären.
Äthiopien 6 Tag 8: Gondar Lalibela Es steht eine lange aber eindrückliche Fahrt bevor, durch das zerklüftete Hochland, das sich schier endlos bis zum Horizont erstreckt und dort mit dem Himmel verschmilzt. Unterwegs teilen Sie sich die neue chinesische Strasse immer wieder mit Mensch und Tier, die mit ihrer Ware beladen in langen Tagesmärschen zu den Märkten ziehen. Sie erreichen schliesslich Lalibela, wo die ganz in weiss gehüllten Gläubigen und Pilger durch die Strassen zu den Kirchen ziehen. Bei einer traditionellen Kaffeezeremonie geniessen Sie den herrlichen äthiopischen Buna und erleben die einzigartige Atmosphäre. Tag 9 & 10: Lalibela Der Gesang und der Trommelrhythmus der religiösen Musik begleiten Sie während Ihres Aufenthaltes in Lalibela, das wegen seiner elf Monolithkirchen als achtes Weltwunder bezeichnet wird und ein wichtiger Pilgerort für orthodoxe Christen ist. Die mehrgeschossigen Felsenkirchen zählen heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Alle Kirchen sind untereinander mit einem komplizierten, verwirrenden Labyrinth aus Tunneln, Gängen und versetzten Krypten, Grotten und Galerien verbunden. Fast unvorstellbar, wie diese überwältigenden Meisterwerke im 12./13. Jahrhundert von Hand in die rote Basaltlava gemeisselt wurden es müssen wohl Engel dabei mitgewirkt haben, wie es die Legende erzählt Sie treffen Priester und Diakone, die in dieser geheimnisvollen und wunderbaren Welt ihrer ganz alltäglichen Arbeit nachgehen. Der äthiopische Kalender ist gefüllt mit kirchlichen Feiertagen zu Ehren der unzähligen Heiligen. Sie werden zusammen mit den Gläubigen Teil einer magischen, feierlichen Stimmung und man fühlt sich inmitten der eindrücklichen Prozessionen in biblische Zeiten zurückversetzt. Besondere Momente, die garantiert unvergesslich bleiben werden. Lalibela ist auch ein idealer Ort, um am Abend in einem typischen Tej-Bet das zweite Nationalgetränk, den Honigwein, zu probieren.
Äthiopien 7 Tag 11: Lalibela Mekele Sie verlassen Lalibela und machen sich auf in die Region Tigray ganz im Norden des Landes. Die Strasse führt entlang des östlichen Abhanges des äthiopischen Hochlandes, mit wunderschönen Ausblicken sowohl über die Berge als auch über die Danakil-Ebene. In Mekele, der relativ jungen und für äthiopische Verhältnisse modernen Stadt, erreichen wir einen wichtigen Handelspunkt. Völker verschiedenster Ethnien und Religionsgruppen treffen auf dem Markt zusammen und die Salzstrasse aus der Danakil-Ebene findet hier ihr Ziel. Vielleicht kreuzen Sie unterwegs gar eine Karawane und können sehen, wie die grossen Salzbarren bearbeitet werden. Tag 12: Mekele Gheralta Im Gheralta-Massiv entdecken Sie eine spektakuläre Landschaft mit bizarren Gesteinsformationen, Felsnadeln aus rotem Sandstein und uralten Sykomoren- Bäumen. Die aussergewöhnlichen Felskirchen der Region nisten zum Teil in unzugänglichen Orten und Höhen. Eine kleine (freiwillige) Kletterpartie ist auch nötig, um zur Kirche von Maryam Korkor zu gelangen. Der Priester der Kirche und Verwahrer der Schlüssel sowie die Kinderschar der Umgebung werden Sie dabei begleiten. Die Anstrengung wird von der Aussicht und den einmaligen Malereien in der Kirche mehr als belohnt, die beeindruckende Lage und Abgeschiedenheit sind ein bleibendes Erlebnis Tag 13: Gheralta Adua Axum Wieder sind Sie auf einer der schönsten Strassen des Landes inmitten der grandiosen Berglandschaft unterwegs, nach Axum. In Adigrat treffen Sie die Vertreter einer interreligiösen Organisation zu einem spannenden Gespräch. Katholiken, Orthodoxe und Muslime setzen sich hier gemeinsam für Lösungen der Probleme in dieser abgeschiedenen Region ein. Zum Mittagessen sind Sie in einer Schule eingeladen, wo Sie einen Blick ins Klassenzimmer werfen dürfen und sehen, mit wieviel Eifer und Enthusiasmus die Kinder ihre Chance auf eine gute Bildung wahrnehmen. Gegen Abend erreichen Sie Axum, Zentrum des legendären Reichs der Königin von Saba.
Äthiopien 8 Tag 14: Axum Die imposanten Stelen von Axum verkörpern ein Wahrzeichen der jahrtausendealten äthiopischen Kultur. Einer der grössten bearbeiteten Monolithen der Welt ist hier zu finden. In der Kirche der Heiligen Maria von Zion soll sich eines der wichtigsten Heiligtümer überhaupt verstecken, nämlich die Bundeslade mit den Tafeln der Zehn Gebote. Eine Kopie des Tabot wird in jeder Kirche Äthiopiens aufbewahrt und steht bei den religiösen Feiern im Zentrum der Prozessionen. Das seit dem 4. Jh. verankerte Christentum ist nach wie vor lebendig: Sie haben die Gelegenheit, den Schreibern über die Schultern zu schauen, die bis heute die Heiligen Schriften von Hand auf Pergament kopieren. Tag 15: Axum Addis Doha Mit den vielen Eindrücken von Ihrer Rundreise fliegen Sie nach Addis Abeba zurück. In der Schule der Stiftung Selam werden Sie zum Mittagessen herzlich auf Schweizerdeutsch empfangen von der Äthiopierin Zahai Röschli, die Ihnen stolz ihr Projekt zeigt. Auch die Organisation Signum Vitae und die unter anderem von der DEZA unterstützte NGO Addis Guzo basieren auf Schweizer Initiativen. Sie dürfen einen Blick in die Augenklinik und Brillenfabrikation werfen und finden Rollstühle aus Bern in Addis wieder. Gemeinsames Hauptziel: die soziale und wirtschaftliche Integration von Menschen mit Behinderungen in Äthiopien. Anschliessend haben Sie Zeit, um einen Vorrat des herrlichen äthiopischen Kaffees für zuhause einzukaufen. Letzte Impressionen der Kultur der verschiedenen Ethnien und der leckeren Küche erhalten Sie beim traditionellen Abendessen. Am späten Abend heisst es schliesslich Abschied nehmen von Äthiopien. Sie treten in der Nacht die Heimreise an. Tag 16: Doha Zürich Am frühen Morgen Umsteigen in Doha und Weiterflug nach Zürich, wo Sie um die Mittagszeit ankommen.
Äthiopien 9 Ihr Fachreferent Walter Eggenberger Walter Eggenberger war zwischen 1998 und Juni 2001 im Einsatz für das Schweizerische Katastrophenhilfekorps in Äthiopien und Nordkorea und leitet heute noch ein Hilfsprojekt in Äthiopien im Bereich Land- und Forstwirtschaft. Im Gedächtnis vieler Schweizer ist er als Moderator des TV-Magazins «10 vor 10» (1990-1995). Weitaus mehr geprägt haben ihn, nach eigenem Bekunden, die Jahre als In- und Auslandredaktor fürs Schweizer Radio, sieben Jahre als Bundeshauskorrespondent und fünf Jahre als Berichterstatter aus den USA. Heute ist er freischaffender Journalist. Er versorgt die Reiseteilnehmer an 10 Tagen mit Vorträgen zu Themen, welche Land und Leute verständlicher machen, berät, informiert und gibt Hintergrundinfos. Die Stiftung Green Ethiopia leistet Unterstützung zur Selbsthilfe an die arme bäuerliche Bevölkerung in Äthiopiens abgelegenen, ländlichen Gebieten, mit dem Ziel der nachhaltigen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Die Aufforstung dient zur Bekämpfung der Erosion und zur Wiedergewinnung von Kulturland, aber auch der Entwicklung der Artenvielfalt und hat langfristig eine positive Auswirkung auf das Klima.