Schlauchlining im Überblick Die Zahl der Anbieter und der Systemanwender von Schlauchlining- Verfahren ist groß und für viele verwirrend. Die Ergebnisse der hier dargestellten aktuellen Umfrage sollen für eine bessere Tranzparenzdes Marktes sorgen. von rainer dilg Die Schlauchlining - Verfahren sind ohne jeden Zweifel in der Fachwelt als die am universellsten einsetzbaren Sanierungsverfahren bekannt. Sie gehören zur Gruppe der Renovierungsverfahren und werden mindestens haltungsweise eingesetzt. Über diese allgemeine Definition hinaus gibt es inzwischen eine Vielzahl von Unterschieden bei den einzelnen Vertretern dieser Technikfamilie, die selbst dem Experten nicht alle auf Anhieb bekannt sind und ihm die richtige Wahl des Verfahrens oft erschweren. Die hier vorgestellten Tabellen sind das Ergebnis einer ersten kompletten Umfrage aller namhaften, im deutschen Raum eingesetzten Verfahren. Sie stellen die Vielfalt von Material- und Einbauunterschieden nebeneinander und dienen damit als Hilfestellung bei der Auswahl eines Verfahrens. Außerdem werden erstmals verbindliche Angaben der Unternehmen bezüglich ihrer jährlichen sowie ihrer gesamten Einbauleistungen nebeneinander gestellt. Anlass In diesem Jahr existiert die Technikfamilie der Schlauchlining-Verfahren 30 Jahre - Anlass genug, sich über die inzwischen doch recht unterschiedlichen Varianten dieser erfolgreichen Sanierungstechnik im deutschsprachigen Raum einmal eine möglichst umfassende Übersicht zu verschaffen. Da es sich bei den Varianten teilweise um erhebliche Unterschiede in - Material - Einbau - Aushärtung handelt, ist es wichtig, sich vor der Festlegung auf eine der Varianten ein genaues Bild zu machen, welche Lösung man für seinen speziellen Problem- bzw. Sanierungsfall einkauft. Ohne eine grundsätzliche Wertung vornehmen zu wollen, kann wohl gesagt werden, dass nicht alle Varianten gleichermaßen für jeden Sanierungsfall geeignet sind. Entscheidungskriterien können hierbei beispielsweise sein: - Dimension der Sanierungsstrecke - Länge der Sanierungsstrecke - Lage der Sanierungsstrecke (Grundwasser ja/nein) - Belastung der Leitung (v.a. Temperatur, Medium) Anwender Im deutschsprachigen Raum gibt es z.z. mehr als 30 Anwender von Schlauchlining, von denen inzwischen 21 über das entsprechende RAL-Gütezeichen 961 (S27...) verfügen und die restlichen im Antragsverfahren sind d.h. das RAL-GZ des Güteschutz Kanalbau e.v. hat sich als Qualitätslabel inzwischen zu 99 Prozent durchgesetzt. Dies gilt sogar auch für das benachbarte Ausland, wo sogar in Dänemark, Österreich und der Schweiz je ein Gütezeichen S27... verliehen worden ist. Die vorstehenden Angaben beziehen sich nur auf Techniken für den Einsatz im Sammlerbereich. Im Hausanschlussbereich, d.h. für kleine Dimensionen und kurze Einbaulängen, gibt es eine Vielzahl von Anwendern, von denen z.z. erst 4 oder 5 ein entsprechendes GZ S29.. des Güteschutz besitzen. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Institut für Bautechnik, Berlin, (DIBt) für den Einsatz dieser Verfahren im nicht öffentlichen Bereich (private Hausanschlüsse und Grundleitungen in gewerblichen und Landes- bzw. bundeseigenen Liegenschaften) besitzen z.z. erst vier Verfahrenstechniken. Da bei den Anwendern manchmal mehrere Wettbewerber mit ein und demselben Verfahren arbeiten, d.h. im Regelfall meist vorgefertigte, imprägnierte Schläuche geliefert bekommen und diese mit ihrer eigenen Technik einbauen, wurden bei der hier dargestellten Befragung insgesamt die vierzehn namhaftesten Unternehmen um Auskunft gebeten. Von den angefragten Firmen im deutschsprachigen Raum haben - zehn mit konkreten Informationen geantwortet, - zwei haben auf Ihre Systemlieferanten (s.o.) verwiesen und - zwei haben ohne Angabe von Gründen nicht geantwortet. Neben vergleichenden Gegenüberstellung der Verfahren in Matrix-Form mit den einzelnen Anwendungsgrenzen, Material- und Einbauparametern wurde bei der Umfrage auch erstmals nach der Gesamt-Einbauleistung seit Beginn der Aktivitäten sowie für das letzte abgeschlossene Kalenderjahr 2001 letzteres, um Aussagen über die aktuellen Einbauleistungen zu ermitteln - abgefragt. Die Angaben wurden nach Systementwicklern und Systemanwendern getrennt ausgewertet. Außerdem wurden zusätzliche Schätzungen durch den Autor, der den Markt seit mehr als 25 Jahren intensiv beobachtet, für nicht mehr auf dem deutschen Markt existierende Systeme vorgenommen, so dass die Ergebnisse ziemlich genau sein dürften. Schlauchliner Techniken Es gibt Unterschiede in verwendeten Materialien, sowohl bei den Schläuchen als auch den eingesetzten Harzen. Entweder wird mit Schlauchträgern aus korrosionsbeständiger Synthesefaser meist als Nadelfilz oder mit Schläuchen aus Glasfasergewebe meist aus korrosionsbeständigem E-C-R-Glas gearbeitet. Die Schläuche bzw. Schlauchträger können nahtlos extrudiert bzw. gewebt sein oder stumpf bzw. überlappend genäht sein. Auch nur überlappend zusammengelegte Bahnware wird als Schlauch (GFK) eingesetzt. Schlauchträger aus Synthesefaser benötigen zum Erreichen der statischen Anforderungen eine größere Einbaudicke, da die flexible Faser keine verstärkende Wirkung hat. Ihre Anwender verweisen jedoch auf die größere betriebliche Eignung dickerer Laminate, d.h. bei Abrieb durch Granulat und sonstige Feststoffe im Abwasser und die Beanspruchung bei den Spülvorgängen mit HD - Spüldüsen und hohem Wasserdruck. Alle Schlauchlining-Verfahren sollten deshalb heute über entsprechende betriebliche Praxisversuche wie den Darmstädter Kippversuch oder dem HD - Spülversuch (Hamburger Modell) ihre Eignung nachweisen können. Bei den Harzen wird zwischen ungesättigten Polyesterharzen (UP) und Epoxidharzen (EP) bi UmweltBau 6 02 51
unterschieden, wobei die Anwender der UP- Harze ein durch einen Folienschlauch (sog. PreLiner ) oder eine aufkaschierte Folienbeschichtung vom Altrohr getrenntes Rohr-im- Rohr-System favorisieren und die Anwender von EP-Harzen auf eine Verklebung des Schlauchliners mit dem Altrohr setzen. Es ist jedoch nahezu unmöglich, einen praktische Nachweis hierfür im Ergebnis abhängig vom Reinigungsgrad zu führen; aus diesem Grund wird eine solche Verbindung zum Altrohr in den Richtlinien zur statischen Berechnung auch nicht berücksichtigt. EP-Harze verfügen außerdem nur über eine kurze Verarbeitungsdauer (Topfzeit), was meist zu einer Verlagerung des Mischens und Imprägnierens zum bzw. in die unmittelbare Nähe des Einbauortes führt. Dies wiederum sollte aus Gründen der Güte- und Qualitätssicherung vermieden werden, es sei denn, das Unternehmen verfügt über entsprechende mobile technische Einrichtungen wie z.b. der CityLiner oder Insituform (für kleinere Dimensionen). Als Spezialharze für höhere thermische und chemische Belastungen (v.a. im industriellen Einsatzbereich) werden häufig auch noch Venylesterharze (VE) eingesetzt, die nach ihrem chemischen Aufbau zur Familie der UP-Harze gehören. Die Imprägnierung der Schläuche bzw. Schlauchträger erfolgt heute in der Regel in zentralen Zulieferbetrieben mit industrieller Fertigungstechnik, d.h. Abwiegen und Mischen der Harze, der Zusatz von Füllstoffen und das Imprägnieren mit Hilfe von Vakuumanlagen sind weitestgehend automatisiert. Die entsprechenden Betriebe arbeiten zudem alle nach zertifizierten Qualitätsmanagementsystemen (DIN EN ISO 9000:2000 ff). Bisher weniger verbreitet aber wegen der sensiblen Stoffe wünschenswert wäre natürlich auch die generelle Anwendung eines zertifizierten Umweltmanagementsystem (DIN EN ISO 14 000). Die harzimprägnierten Schläuche werden je nach der Aushärtemethode entweder in Kühlbehältern oder lichtundurchlässig verpackt auf die Baustellen geliefert. Die warmhärtenden Systeme sind mehrere Tage lang, die lichthärtenden Systeme nach Herstellerangabe sogar bis zu sechs Monate ohne Qualitätseinbuße lagerstabil. Der Einau der Schläuche erfolgt entweder durch - Inversion (Einstülpen) mittels eines hydrostatischen oder Luft Drucks oder - Einziehen mittels Seilwinde und anschließendem Aufstellen mit Druckluft oder Wasserdruck - Auch eine Kombination aus Einziehen und Inversion ist möglich und wird entweder als generelle Einbautechnik (KM INLINER ) oder bei besonders großen bzw. schweren Schlauchlinern (Insituform Doppelinversion ) eingesetzt. Die Anwender machen auch hierbei entsprechende Vorzüge für die jeweilige Einbautechnik geltend, welche natürlich teilweise auch vom Schlauchmaterial abhängen. So besteht bei Glasfasern die Gefahr, bei einem Umstülpen zu brechen, weshalb Schläuche aus diesem Material nur eingezogen werden können. Die Inversionstechniken betonen hingegen vor allem den schonenden Einbau ihres Materials, wobei der Schlauch(träger) nur der gleichbleibenden Druckbeaufschlagung des Inversionsmediums ausgesetzt ist und die beharzte Seite des Schlauches nach dem Einbau nicht mehr bewegt wird sondern durch den Innendruck fest an die Wandung des Altrohres gepresst wird. Hierdurch soll kein Harz abfließen und so eine möglichst gleiche Wanddicke über den gesamten Radius erzielt werden. Die Aushärtung zum fertigen Rohr-im-Rohr (UP / VE) bzw. zur Auskleidung (EP) wird erzeugt durch - Warmhärtung mittels Heißwasser oder Dampfbeaufschlagung) oder - UV-Lichthärtung Da bei der reinen Lichthärtung durch gewisse Vermilchungseffekte und das Brechen der Lichtstrahlen (Nanometer - Bereich) Grenzen bei der Durchhärtung dickerer Laminate gesetzt sind, wird seit einiger Zeit bei einem Anwender (Brandenburger Liner) eine sog. Kombi-Här- 52 bi UmweltBau 6 02
tung mit zusätzlich beigemischten Peroxiden erzeugt, welche bei einer erreichten Reaktionstemperatur bei der Lichthärtung anspringen und gewissermaßen eine Wärmeaushärtung zuschalten. Eine Lichthärtung ist nur bei UP / VE-Harzen möglich. Die auf dem Markt öfter auch anzutreffende sog. Kalthärtung (Aushärtung bei Umgebungstemperatur ohne weitere Wärmequelle) ist in ihrem Ablauf relativ unsicher bzw. unkontrollierbar und für die Dimensionen im Sammlerbereich ungeeignet. Ihre Anwendung erfolgt meistens im Hausanschluss- oder Grundleitungsbereich (kleiner Dimensionen). Abschlussarbeiten Hausanschlusstechniken Die Schlauchliner werden entweder haltungsweise oder über mehrere Haltungen eingebaut, wobei nach erfolgter Aushärtung in den Zwischenschächten Halbschalen ausgeschnitten werden und das Gerinne meist erhalten bleibt. In Anfangs-, Zwischen- und Endschächten sind gewisse Anbindearbeiten notwendig, welche heute meist mit Handlaminaten, seltener mit Mörtel durchgeführt werden, um die Stirnwände auszugleichen und den späteren Einbau von Umlenkrollen und anderen Gerätschaften zum Unterhalt der sanierten Strecken zu ermöglichen. Die Anschlüsse werden mittels Fräsroboter, meist mit hydraulischem Antrieb, aufgefräst und mit unterschiedlichen Techniken eingebunden bzw. die Anschlussbereiche mehr oder weniger tief in den Anschlusskanal hinein bearbeitet: - Robotertechniken (Spachteln) - Injektionen (Stutzensanierung) - Manschetten - Hutprofilen Hierneben gibt es heute zwei Hausanschlusssysteme (Insituform FAS und KMG Hydraulischer SIDELINER ), die vom Sammler aus in den Anschlusskanal hinein Schläuche mit sog. offenen Enden einbauen, wobei Anfangs- und Endpunkt dieser Sanierung nicht zugänglich sein muss. Neben systemeigenen Techniken der Insituform Hutprofile und KMG SIDELINER, gibt es heute eine Vielzahl solcher Anschlusstechniken unterschiedlicher Anbietern, wie z.b. - Cosmic Hutzensystem, - Hechler EL - System, - Janssen Stutzenverpresssystem, - Kasro Laminathut - Setzsystem, - KA TE Schalungsmanschett - Sika Hülsensystem, welche entsprechende Systeme oder Geräte entwickelt haben und an Schlauchliner Anwender zum Kauf oder als Serviceleistung anbieten. Deshalb liegt es heute bei der ausschreibenden Stelle (Auftraggeber oder Ingenieurbüro), die gewünschte Einbindungstechnik in einem Anforderungsprofil bzw. einer detaillierten Positionsbeschreibung zu fordern. Hilfestellung können hierbei die europäische Normung in der pren 13566-4, das Merkblatt des RSV oder das Technische Informationsblatt der GSTT bieten. Anwender Im deutschsprachigen Raum gibt es heute vier verschiedene Arten von Anbietern, die bei der Umfrage beteiligt waren: - Systemanwender mit kompletten Techniken (ohne Lieferung an Dritte) - Insituform Rohrsanierungstechniken Insituform - PRS Rohrsanierung Process Phönix - R + S Rohrtechnik Inpipe (O. Arkil) + T-Liner (BKP-Berolina) - Systemanbieter mit eigener Einbauleistung (und Lieferung an Dritte) - Brandenburger Liner / Brandenburger Kanalsanierung Brandenburger Liner - KMG Kanal Müller Gruppe KM-INLINER - RS-Technik AG (Schweiz) RS CityLiner - Einbauunternehmen mit eigenen Imprägnieranlagen (zugelieferte Schläuche) - Hans Brochier Brochier Liner (KM-INLINER, Saertex Liner, Norditube Liner) - Diringer & Scheidel DS CityLiner (RS CityLiner ) bi UmweltBau 6 02 53
- Geiger + Kunz G & K Supraliner - Haniel Kanalsanierungstechnik HST I- Flexliner - Einbauunternehmen für vorgeharzte Schläuche - impreg Multiliner Multiliner - Kalender Brandenburger Liner - KU Kanalsanierung Brandenburger Liner - Mennicke Rohrbau Saertex Liner - Lieferanten von vorgefertigten, geharzten Schläuchen (ohne eigenen Einbau) - BKP Berolina - SAERTEX Einbauleistungen Es ist relativ schwierig, einen objektiven Maßstab für die Bemessung des Erfolges einer Sanierungstechnik zu finden. Hier scheint die Einbauleistung noch am ehesten Auskunft über den Stand der einzelnen Verfahrensvertreter zu geben. Diese zu beziffern, ist nicht ganz einfach, aber der Verfasser hat es einmal mit seiner kürzlich durchgeführten Umfrage im deutschsprachigen Raum versucht. Es gab dabei einige wenige Firmen, die hierbei ihre Liefer- bzw. Einbauleistungen zum Betriebsgeheimnis erklärt haben. Eine Anzahl von Firmen hat inzwischen ihre Aktivitäten (im Schlauchlining) eingestellt. Neben einer Matrixartigen vergleichenden Gegenüberstellung der Verfahren mit ihren Anwendungsbereichen bzw. -grenzen, Material- und Einbauparametern wurde bei der Umfrage, wie bereits zu Beginn ausgeführt, auch nach der Gesamt - Einbauleistung seit Beginn der Aktivitäten und für das letzte abgeschlossene Kalenderjahr 2001 diese, um eine aktuelle Einbauleistung zu ermitteln gefragt. Die Angaben wurden danach nach Systementwicklern und Systemanbietern getrennt ausgewertet: - Hiernach sind im deutschsprachigen Raum in den letzten dreißig Jahren insgesamt zwischen 6.725 und 7.500 Kilometer Schlauchlining in Sammlern (ohne Hausanschlussleitungen) eingebaut worden. - Die jährliche Einbauleistung dürfte inzwischen auf der Basis der genannten und hochgerechneten Zahlen von 2001 ca. 750-800 Kilometer (mit mehr als 10-prozentigen Steigerungsraten) betragen. Die Gesamt Einbauleistung im deutschsprachigen Raum relativiert sich, wenn man die Einbauleistungen für das am häufigsten angewandte Verfahren kennt: So wurden im genannten Zeitraum von Insituform weltweit mehr als 27.000 Kilometer Schlauchlining und allein von dem dänischen Lizenznehmer Per Aarsleff in Skandinavien, Polen, Russland und den baltischen Ländern mehr als 5.000 Kilometer Schlauchliner eingebaut. Was aber nun die Marktstellung der unterschiedlichen Techniken und Verfahren in dem deutschsprachigen Raum anbetrifft, so kann man nach dieser Umfrage rein statistisch feststellen, dass - Insituform > 40 % - Brandenburger (zusammen mit ihrem Haupt anwender KU) > 18 %und - KMG (zusammen mit H. Brochier) > 17 % der Jahreseinbauleistung installiert bzw. liefert. Diese drei Unternehmen beanspruchen damit 75 % des Schlauchliner Marktes für ihre jeweiligen Verfahren! 54 bi UmweltBau 6 02
Unterscheidet man nach der Aushärtemethode, so führen die sog. klassischen Verfahren der Warmhärtung mit ca. 75 % vor der Lichthärtung mit ca. 25 %. Der ursprünglich einmal gepriesene Vorteil der schnelleren Aushärtung mit UV-Licht scheint also nicht mehr zu stimmen (siehe z.b. Dampfhärtung) bzw. kostenmäßig nicht mehr relevant zu sein. Betrachtet man die eingesetzten Materialien, so scheinen die Schlauchmaterialien von geringerer Bedeutung zu sein: Rund 70 % der Schlauchliner sind aus Synthesefaser hergestellt, obwohl hier in der Regel größere Wanddicken als bei Glasfaser Schläuchen benötigt werden. Bei den eingesetzten Harzen führen die UP / VE Harze mit > 90 % klar. Die EP Harze sind im Freispiegelbereich übrigens ganz im Gegensatz zum Druckleitungsbereich nur von marginaler Bedeutung. An dieser Präferenz der UP - Harze hat auch die in den vergangenen drei Jahren aufgekommene oder müßte man sagen hochgebrachte Diskussion um das Styrol als Hauptbestandteil dieser Harzgruppe nichts geändert! Eine positive Randerscheinung wird aus der Umfrage auch deutlich: Alle wichtigen Schlauchliner - Anwender (mit einer Ausnahme) verfügen über mindestens ein RAL-GZ 961 und sechs von zwölf Betrieben inzwischen auch über die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für die eingesetzten Verfahren. Dies macht deutlich, dass der Güte- und Qualitätssicherung sowohl vom Auftraggeber als auch von den Anwendern vermehrte Aufmerksamkeit gewidmet wird. Schlauchlinertag Der vorstehende Artikel und nicht zuletzt die vorstehend genannten Einbauleistungen dürften die herausragende Stellung der Schlauchlinertechniken bei den Renovierungsverfahren im drucklosen Bereich hinlänglich deutlich machen. Aus dem hieraus gewachsenen Selbstbewusstsein der Schlauchlining-Branche hat sich eine Idee entwickelt, deren geistiger Urheber Herr Franz Hoppe von der Hamburger Stadtentwässerung ist:, nämlich die Idee eines Deutschen Schlauchlinertages, welcher nun erstmals am 20.03.2003 im Congress Centrum Hannover stattfindet. Die Organisation liegt bei der Technischen Akademie Hannover. Dieser Tag wird von den meisten großen deutschen Schlauchlining-Unternehmen, Herstellern wie Anwender, getragen und soll zukünftig als Forum für spezielle Fragestellungen an die grabenlose Sanierung, vor allem aber an die Schlauchlining-Techniken dienen. Hierbei wird bei jeder geplanten Veranstaltung ein Schwerpunktthema behandelt und in einem breiten Zeitrahmen von Experten und Teilnehmern diskutiert werden. Im kommenden Jahr wird dieses Thema voraussichtlich die volkswirtschaftlichen Vorteile grabenloser Techniken (und damit des Schlauchlinings) sein. Mit dieser Veranstaltung wird dem Schlauchlining erstmals im Gegensatz zu der Vielzahl bereits existierender Veranstaltung ein entsprechender eigener Rahmen geboten, um seine speziellen Themen abzuhandeln. Diese/r Schlauchlinertag/e sollen nicht nur einer Selbstdarstellung der Branche dienen, sondern es sind selbstverständlich auch die Kritiker zur Teilnahme aufgerufen und Themen wie z.b. die Werkstoffproblematik stehen ebenfalls auf der Agenda. Rainer Dilg ist Sachverständiger für Kanalsanierung und Mitglied im Güteausschuss des Güteschutz Kanalbau e.v. bi UmweltBau 6 02 55