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Transkript:

1 Spenden? 1 Menschen mit zu geringen Einkommen brauchen sich nicht angesprochen fühlen. Herwig Duschek, 7. 5. 2012 895. Artikel zu den Zeitereignissen www.gralsmacht.com Zur Geschichte der geistigen Mission des Deutschtums (25) (Ich schließe an Artikel 894 an.) Nach der Verbrennung des tschechischen Reformators Jan Hus 2 auf dem Konzil zu Konstanz am 6. Juli 1415 suchte der schwache böhmische König Wenzel 3 wohl aus Angst vor Rom die hussitischen Anhänger aus Kirchen- und Staatsämtern auszuschließen. Das Vorgehen Wenzels führte zu einem Aufstand. Dabei kam es am 30. Juli 1419 zum ersten Prager Fenstersturz, bei dem Hussiten das Rathaus stürmten und einige Ratsherrn aus dem Fenster warfen. (Prag: Das Neue Rathaus Hier fand 1419 der erste Prager Fenstersturz statt 4. 1 GRALSMACHT, Raiffeisenbank Kempten, Kontonummer 528927, BLZ 73369902 Für Auslandsüberweisungen: GRALSMACHT, IBAN: DE24 7336 9902 0000 5289 27, BIC: GENODEF1KM1 2 Siehe Artikel 892 (S. 2-4), 893 und 894 3 Siehe Artikel 893 (S. 3/4) und 894 (S. 1) 4 http://www.heinzalbers.org/page-prag0054.htm

2 König Wenzel soll laut zeitgenössischen Angaben, als ihn die Nachricht vom Fenstersturz erreichte, der Schlag getroffen haben. Am 16. August 1419, keine drei Wochen später, starb der böhmische König 5. Seinen (Halb-)Bruder Sigismund 6 wollten die Hussiten (verständlicherweise) nicht als König anerkennen, da er das seinerzeit Jan Hus versprochene sichere Geleit nicht eingehalten hatte; er galt geradezu als dessen Mörder. In den Tagen nach dem Tode Wenzels unterwarfen hussitische Volksmassen in Prag Kirchen und Klöster gewaltsam der Kelchkommunion oder zerstörten und verbrannten sie. Der Aufstand dauerte mehrere Wochen. Im Dezember 1419 erlitt eine kaiserlich-katholische Einheit in der Nähe von Pilsen eine erste Niederlage gegen ein kleines hussitisches Kontingent. (Li: Schlacht bei Sudomer am 25. März 1420 [s.u.]. Re: hussitischer Heerführer Jan Zizka [1360-1424]) Die Kreuzzugsbulle von Papst Martin V. vom März 1420 führte dazu, dass aus dem Aufstand ein regelrechter Krieg wurde (!). Wenige Tage nach Erlass der Bulle griffen katholische Truppen Ende März in Südböhmen in der Schlacht bei Sudomer vergeblich eine hussitische Einheit unter Jan Zizka an. Die Niederlage begründete den militärischen Ruhm Zizkas und gab den Auftakt für die Entwicklung der Taktik der Wagenburg auf Seiten der Hussiten. Katholische Truppen unter dem späteren Kaiser Sigismund zogen zwar im Juni 1420 auf der Prager Burg, dem Hradschin, ein. Der Versuch, ganz Prag zu erobern, wurde aber am 14. Juli in der Schlacht am Prager St. Veitsberg von Hussiten-Truppen unter Jan Zizka zurückgeschlagen. Im Herbst 1420 scheiterte die Eroberung der anderen Prager Burg, des Wyschehrad. Zizka führte ein straffes Regiment, das unter anderem ( dank Roms Politik 7 ) zum Tod und zur Vertreibung vieler Deutscher aus Böhmen führte. 5 http://de.wikipedia.org/wiki/hussitenkriege 6 Siehe Artikel 894 (S. 2-4) 7 Siehe Frage in Artikel 892 (S. 2)

3 Auch der zweite Kreuzzug im Jahre 1421 scheiterte kläglich. Der Sieg Friedrichs von Meißen über die Hussiten in der Schlacht bei Brüx im August blieb ohne nachhaltige Wirkung. Nur wenige Wochen später, am 2. Oktober, brach ein Kreuzheer die Belagerung des nahegelegenen Saaz ab und räumte das Land in wilder Flucht, nachdem das Gerücht aufgekommen war, dass sich ein hussitisches Heer nähere. Der dritte Kreuzzug endete im Januar 1422 mit zwei weiteren Niederlagen der kaiserlichkatholischen Heere bei Kuttenberg und Deutschbrod. Li: Hussitenschlacht in zeitgenössischer Chronik. Im Frühjahr 1423 brachen schwere Differenzen innerhalb der verschiedenen hussitischen Strömungen auf. In der Schlacht bei Horschitz im April 1423 setzten sich die radikalen Taboriten unter Jan Zizka gegen die Prager Utraquisten 8 durch (? 9 ). Im Juni kam es in Konopischt zu einem zeitweiligen Ausgleich zwischen den verschiedenen Parteien. Nachdem im Oktober 1423 Friedensverhandlungen der Utraquisten in Prag mit Sigismund scheiterten, brach der innerhussitische Gegensatz wieder auf. Im Juni 1424 behielt Zizka in der Schlacht bei Maleschau erneut die Oberhand gegen die Prager (Utraquisten) 10. Der Schwerpunkt der Kämpfe verlagerte sich nun nach Mähren. 8 Die Kalixtiner (auch: Calixtiner von lateinisch calix, der Kelch zuletzt Utraquisten von lateinisch communio sub utraque specie, Abendmahl in beiderlei Gestalt Brot und Wein), waren eine Partei der Hussiten. http://de.wikipedia.org/wiki/utraquisten 9 Zu der Schlacht bei Horschitz heißt es aber: In der Schlacht bei Horschitz im April 1423 besiegten die Hussitenführer Jan Zizka Einheiten der katholischen Allianz. Sie wurde von Vinzenz von Wartenberg angeführt und verstärkt durch Söldner des Heinrich Berka von Dauba und Ernst Flaska von Pardubitz. http://de.wikipedia.org/wiki/schlacht_bei_horschitz Möglicherweise kämpften Prager Utraquisten wie u.a. in der Schlacht bei Maleschau 1924 (s.u.) auf Seiten der katholischen Allianz. Dies würde den Widerspruch auflösen. Tatsache ist, daß schon seit dem Jahre 1423 die hussitische Bewegung gespalten war. 10 In der Schlacht bei Maleschau am 7. Juni 1424 besiegte ein Heer radikaler Hussiten unter dem Kommando von Jan Zizka ein gemeinsames Heer der gemäßigten Prager Hussiten und des katholischen Adels. http://de.wikipedia.org/wiki/schlacht_bei_maleschau

4 Während Herzog Albrecht im Juli von Süden her versuchte, das Land in die Hand zu bekommen, begann von Westen her ein verheerender hussitischer Angriff. Habsburgischkatholisch gesinnte Städte wurden eingenommen und dem Erdboden gleichgemacht. Nach dem Tode Zizkas am 11. Oktober 1424 während der Belagerung der Burg Pribislau übernahm Andreas Prokop die Führung der Hussiten. Auch unter Prokops Kommando blieben die Hussiten siegreich. (Li: Hussitische Wagenburg aus dem 15. Jahrhundert [zeitgenössische Darstellung]. Re: Andreas Prokop [um 1380 1434] war ein ursrpünglich katholischer und dann hussitischer Geistlicher. In den Hussitenkriegen war er nach Jan Ziska Heerführer der Taboriten 11 [Gegenpartei zu den Utraquisten]). Im Jahre 1425 stießen die Hussiten erstmals nach Schlesien vor, doch ansonsten beschränkten sich die Kämpfe, die von beiden Seiten mit großer Grausamkeit geführt wurden, bis Herbst 1425 noch weitgehend auf mährisch-böhmisches Gebiet. Im November 1425 drangen hussitische Heere erneut nach Niederösterreich vor, um Herzog Albrecht, der in Mähren mit wechselndem Erfolg operierte, abzulenken, um die Belastung des eigenen Landes zu verringern und um Beute zu machen. Zahlreiche Klöster und Städte wurden geplündert. Der vierte Kreuzzug 1427 endete für die katholischen Truppen mit einer schweren Niederlage bei Tachau in Westböhmen (= Schlacht bei Mies am 4. August). Zur Aufstellung eines neuen Heeres beschloss der Reichstag zu Frankfurt unter dem römischdeutschen König Sigismund am 2. Dezember 1427 eine Steuer, auch Hussitenpfennig genannt. Schon ab 1428 gingen die Hussiten unter Andreas Prokop zum Angriff auf katholische Bastionen über. Der Kriegszug des Jahres 1428 verheerte Niederösterreich und Teile Schlesiens, 1429 folgte ein neuerlicher Vorstoß nach Niederösterreich und in die Lausitz. Am 25. Juli 1429 kommt es in Plauen zum Bündnis zwischen den Wettinern und den Hohenzollern gegen die Hussiten. Doch schon drei Monate später wurde Altendresden von den Hussiten niedergebrannt, wenige Monate später folgt ein Angriff der Hussiten die Mulde herab durch das Vogtland mit der Eroberung von Altenburg, Plauen (24. Januar 1430), Oelsnitz/Vogtland (6. April 1430) und Auerbach. Der Hussitenzug des Jahres 1430 betraf außerdem Schlesien, Brandenburg, Oberpfalz und Oberfranken, der des Jahres 1431 erneut Brandenburg sowie Teile Ungarns (westliche Slowakei). Auch ein Beschluss zur Bekämpfung der Hussiten auf dem Reichstag zu Nürnberg im Jahre 1431 konnte das Kriegsglück nicht wenden. Der fünfte Kreuzzug unter Kardinal Giuliano Cesarini endete am 14. August 1431 mit einer blamablen Niederlage bei Taus. Der Kaiser suchte dann nach einer Lösung auf Verhandlungsbasis. Währenddessen folgten 1432/34 die weiträumigsten Operationen der Hussiten, die im Osten nach Oberschlesien und in die 11 http://de.wikipedia.org/wiki/andreas_prokop

5 westliche Slowakei führten, in Richtung Norden in die Lausitz, nach Niederschlesien, über die Neumark in den Raum Danzig (Land des Deutschen Ordens) sowie nach Polen. Ein kleinerer Vorstoß im April 1432 betraf erneut Brandenburg (u. a. Frankfurt (Oder), Bernau, Strausberg). Da den kaiserlichen und päpstlichen Truppen bis auf kleinere Gefechte der Sieg gegen die Hussiten verwehrt blieb, wurde zwischen 1431 und 1433 mit ihnen verhandelt. Zwar hatte Kurfürst Friedrich II. von Sachsen am 23. August 1432 schon einen Sonderfrieden mit den Hussiten auf zwei Jahre geschlossen, doch erst 1436 endeten die Kriegshandlungen überall. Auf dem Basler Konzil wurden den Hussiten mit den Prager Kompaktaten einige Zugeständnisse gewährt. Auf das Konzil wurde seitens der Böhmen unter Prokop durch die Belagerung der katholischen und reichstreuen Stadt Pilsen ab Mitte 1433 Druck ausgeübt. Die Obere Pfalz, heute Oberpfalz, war dabei wie schon öfter von Raubzügen der Hussiten bedroht. Am 21. September 1433 wurde ein Teilkontingent des hussitischen Belagerungsheeres, das zum Fouragieren (Pferdefutter herbeischaffen) in die Obere Pfalz eingedrungen war, von dem wesentlich kleineren Heer des Pfalzgrafen Johann von Pfalz- Neumarkt, der Hussitengeißel", bei Hiltersried vernichtend geschlagen. Während des Konzils von Basel kehrte der gemäßigtere Hussitenflügel der Utraquisten bzw. Calixtiner (s.o.) wieder in den Schoß der katholischen Kirche zurück und verbündete sich sogar ( wie schon zuvor [s.o.] ) mit den kaiserlichen Truppen gegen die radikaleren Taboriten. Diese wurden schließlich 30. Mai 1434 in der Schlacht von Lipan nach einem taktischen Fehler von Prokop vernichtend geschlagen (Josef Matthauser, Schlacht bei Lipan)

6 Als letztes Gefecht der Hussitenkriege gilt zumeist die Schlacht bei Brüx am 23. September 1434. wobei die inzwischen mit den Polen verbündeten Hussiten eine schwere Niederlage gegen Kaiser Sigismund. Friedrich II. und Heinrich von Schwarzburg erlitten 12. (Die Schlacht bei Taus am 14. August 1431 fand in unmittelbarer Nähe des Dorfes Kauto [deutsch: Kauth] statt. Dort wurde um das Jahr 1300 der große tschechische Seher Jüngling von Prag [ blinde Hirte ] geboren 13.) Fortsetzung folgt. 12 http://de.wikipedia.org/wiki/hussitenkriege 13 Das Thema wird noch ausführlich bearbeitet.