Rede Dr. Thomas Buchholz Vorstandsvorsitzender (CEO) der UNIWHEELS AG anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2015 Frankfurt am Main, 19. Mai 2016 1
Es gilt das gesprochene Wort Sehr geehrte Aktionäre, sehr geehrte Aktionärsvertreter, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie im Namen des Vorstandes herzlich zur ersten Publikumshauptversammlung der UNIWHEELS AG hier, in Frankfurt am Main. 2
-Erfolgreichstes Jahr der Firmengeschichte- 2015 war für die UNIWHEELS AG nicht nur das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte, sondern auch ein wichtiger Meilenstein. Der Börsengang im Mai der größte der vergangenen zwei Jahre in Polen war ein großer Erfolg und hat erhebliche Kräfte im Unternehmen freigesetzt. Operativ, finanziell und ergebnisseitig war 2015 für uns ein Jahr der Rekorde. 3
Bevor ich Ihnen das Unternehmen UNIWHEELS näher vorstelle und nähere Details zum abgelaufenen Geschäftsjahr erläutere, möchte ich mich zunächst bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Inzwischen beschäftigen wir in Deutschland und in Polen mehr als 2.500 Mitarbeiter Menschen: Produktionsmitarbeiter, Ingenieure und Entwickler, Vertriebsmitarbeiter und Finanzexperten. Ohne ihre Leistung und ihren Einsatz hätten wir dies alles nicht erreicht. 4
-IPO- Meine Damen und Herren, dies hier ist das erste Mal, dass wir eine Hauptversammlung als börsennotiertes Unternehmen durchführen dürfen. Der erfolgreiche Börsengang war das bedeutendste Ereignis im vergangenen Jahr für UNIWHEELS. Und er war ein voller Erfolg. Das Interesse an der Aktie war so groß, dass die erzielten IPO-Erlöse am oberen Ende der internen Zielsetzungen lagen. Beim Ausgabepreis von 105 Zloty waren die Aktien mehr als 2-fach überzeichnet. Von den 71 Institutionellen Investoren, die wir in 9 Roadshow-Tagen gesprochen hatten, haben 63 gezeichnet. 61 waren letztendlich beim Börsengang dabei. Darunter rund ein Viertel internationale Institutionelle aus insgesamt 9 Ländern. Ein riesiger Erfolg! Aufgrund dieser hohen institutionellen Nachfrage musste die Retail-Tranche, die in Polen eine wichtige Rolle spielt, auf 5 Prozent begrenzt werden. 5
-Aktienkurs- Trotz diverser externer Faktoren, wie der Grexit-Diskussion, der China Sorgen im Sommer sowie dem Diesel-Skandal ab dem Herbst letzten Jahres, schloss der Kurs unserer Aktie am 30. Dezember bei 125,90 Zloty. Dies entspricht einer Kursperformance seit IPO von 20 Prozent. Damit entwickelte sich die UNIWHEELS-Aktie deutlich besser als die meisten Vergleichsaktien im Automotive-Sektor. Gegenüber dem polnischen Vergleichsindex mwig40 ist dies eine um 29,1 Prozentpunkte bessere Entwicklung. Im Vergleich zum MDAX entwickelte sich die UNIWHEELS-Aktie um 16,4 Prozentpunkte besser. Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresende bei PLN 1,56 Milliarden Zloty beziehungsweise 368 Millionen Euro... 6
Diese erfreuliche Entwicklung hat sich dieses Jahr fortgesetzt. Der Schlusskurs am 9. Mai, also ein Jahr nach dem Börsengang, lag bei 148 Zloty, ein Plus von 41 Prozent seit IPO. Meine Damen und Herren, diese Performance unterstreicht, dass wir in nur einem Jahr Börsennotierung einen hervorragenden Ruf am Kapitalmarkt aufbauen konnten. Wir sind schnell in den Polnischen Aktienindex mwig40, dem Äquivalent zum MDAX, aufgestiegen. Wir wurden mit dem Preis Bester IPO in Polen 2015 ausgezeichnet. Diese Erfolge am Kapitalmarkt motivieren uns, den Weg der kontrollierten und bedachten Expansion, der operativen Spitzenleistung und des soliden Finanzmanagements konsequent weiter zu gehen. Im Jahr 2015 führte UNIWHEELS internationale Roadshows in London, Warschau, Frankfurt, Paris, Wien, Kopenhagen und Stockholm durch. Auf Konferenzen in Warschau, Frankfurt und Prag wurde der Kontakt zu neuen Investoren hergestellt. Darunter auch Fonds aus Nordamerika und Asien. Das Management präsentierte sich in rund 130 Einzelgesprächen aktuellen und potenziellen institutionellen Investoren. UNIWHEELS bot zudem Finanzanalysten und Investoren mehrere Werksbesichtigungen an. Das Investor-Relations-Team machte in zahlreichen internationalen Telefonkonferenzen institutionelle Investoren und Analysten mit dem Unternehmen vertraut. Auch in Zukunft werden unsere IR-Aktivitäten die zuverlässige und offene Kommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern forcieren. Das Ziel ist, weiterhin einen transparenten Einblick in Geschäftsmodell und -verlauf von UNIWHEELS zu gewährleisten. UNIWHEELS plant auch 2016 wieder, an internationalen Roadshows und Investorenkonferenzen teilzunehmen. 7
. 8
Der enge und transparente Dialog mit dem Kapitalmarkt besitzt bei UNIWHEELS einen hohen Stellenwert. Ziel der Investor-Relations- Arbeit bei UNIWHEELS ist es, mit einer zuverlässigen, offenen, konsistenten und zeitnahen Kommunikation bei allen Teilnehmern des Kapitalmarkts Vertrauen zu schaffen. Wir wollen Anleger vom Geschäftsmodell der UNIWHEELS AG überzeugen sowie eine angemessene Marktbewertung der UNIWHEELS Aktie erlangen. Auf unserer Website werden sämtliche Publikationen allen Anlegern gleichermaßen zur Verfügung gestellt. Unsere Prognosepolitik wird weiterhin bedacht und konservativ sein. 9
-Portrait Unternehmen- Meine Damen und Herren, lassen Sie mich in dieser ersten Publikums-HV die Gelegenheit nutzen, Ihnen erstmals UNIWHEELS als Unternehmen vorzustellen: UNIWHEELS ist der drittgrößte europäische OEM-Radzulieferer für die Automobilindustrie sowie der marktführende Hersteller von Leichtmetallrädern für den Zubehörmarkt in Europa. Der Name UNIWHEELS steht für höchste Qualität bei Leichtmetallrädern in allen Varianten. Unsere Expertise erstreckt sich dabei über die gesamte Wertschöpfung von der Entwicklung neuer Felgendesigns über moderne Herstellungsverfahren bis hin zur Entwicklung von High- End-Rädern. Und zwar für den Motorsport und die Premiummarken der internationalen Automobilindustrie. 10
Weltweit werden jedes Jahr knapp 2 Millionen Fahrzeuge mit neuen Rädern aus dem Hause UNIWHEELS ausgerüstet, Tendenz steigend. Dank innovativer Produktionsverfahren und den hohen Qualitätsstandards hat sich UNIWHEELS zu einem der führenden Partner der europäischen Automobilindustrie entwickelt. Vom Standard-Niederdruckgussrad über Leichtbautechnologien und spezielle Oberflächenbeschichtungen bis hin zu High-End- Schmiederädern für den Motorsport bei UNIWHEELS arbeiten wir an allen Varianten hochwertiger Leichtmetallräder.. 11
Mit den entstehenden Synergien aus den verschiedenen Bereichen schaffen wir Spitzenprodukte für alle Anforderungen und Zielgruppen. Dieses breite Spektrum, entstanden aus über 40 Jahren Erfahrung, unterscheidet uns von den meisten unserer Wettbewerber und ist der Schlüssel für unseren Erfolg. Das Aluminium-Leichtmetallrad hat seinen Siegeszug in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund seiner vielfältigen Design- und Anwendungsmöglichkeiten in der internationalen Automobilbranche unbeirrt fortgesetzt. Unsere Erfolgsgeschichte ist eng mit dieser anhaltenden Entwicklung verknüpft. An den drei Produktionsstandorten in Stalowa Wola in Polen, Werdohl und Fußgönheim beide in Deutschland - sowie in der Konzernzentrale in Bad Dürkheim arbeiten aktuell über 2.700 MITARBEITER am Erfolg unserer Unternehmensgruppe und daran, jedes Rad noch besser zu machen. 12
Die Zahlen sprechen dabei für sich: 7,8 Millionen produzierte Räder, ein erwirtschafteter Umsatz von 436,5 MIO. Euro, ein EBITDA von 58,7 Mio. Euro mit einem Nettoergebnis von 40,7 Mio. Euro im Jahr 2015 sowie eine ungebremst starke Nachfrage nach unseren Produkten. Das alles und die Millionen zufriedenen Fahrer weltweit sind Belege für die hervorragende Arbeit jedes einzelnen Mitarbeiters. Das ist unser Antrieb für die Zukunft. Gemeinsam mit unseren Kunden aus der Automobilindustrie möchten wir diesen erfolgreichen Kurs fortsetzen und ihnen ein führender und vertrauensvoller Partner sein. Nicht zuletzt, wenn es darum geht, CO2-Emissionen durch Gewichtseinsparung bestmöglich zu reduzieren. 13
-Werk 4- Um der anhaltend starken Nachfrage gerecht zu werden, erweitern wir im Jahr 2016 unseren Produktionsstandort im polnischen Stalowa Wola um das neue Werk 4. Mit modernsten Fertigungsverfahren stocken wir so unsere Kapazitäten im Jahr 2017 um weitere 2 Millionen Räder auf ca. 10 Millionen Räder pro Jahr auf. Die Produktionshalle steht, die wesentlichen Maschinen und Anlagen sind aufgebaut... 14
Nun wird alles auf einander abgestimmt und zu einem System verknüpft und getestet, damit im August die erste Ausbaustufe in Betrieb gehen kann. Dabei sorgt die hohe Auftragslage von Beginn an für eine hohe Auslastung des Werks. Die Nachfragesituation hat sich so positiv entwickelt, dass wir uns im März dieses Jahres dazu entschlossen haben, die zweite Ausbaustufe des neuen Werks um ein Jahr vorzuziehen. Anfang 2017 wollen wir dies bereits erreicht haben. Mit über 8 Millionen produzierten Rädern pro Jahr ist der UNIWHEELS-Produktionsstandort in Stalowa Wola einer der weltweit größten seiner Art. Und auch danach geht die Expansion weiter: aufgrund der anhaltend hohen Kundennachfrage prüfen wir zur Zeit weitere Wachstumsoptionen für die Zeit nach Inbetriebnahme des neuen Werks 4 in Polen. Hierfür laufen derzeit Standortanalysen zu den weltweiten Wachstumsmärkten der Automobilindustrie statt. Eine Entscheidung für den Standort eines Werks 5 mit einer Kapazität von bis zu 2 Millionen Einheiten wird von Vorstand und Aufsichtsrat in den nächsten 12 Monaten angestrebt. 15
-Divisionen: Automotive- Meine Damen und Herren, das Geschäftsmodell unseres Unternehmens basiert auf zwei bedeutenden, sich ergänzenden Säulen: der Automotive-Bereich und Accessory-Markt also das Zubehörgeschäft. Beide möchte ich Ihnen gerne kurz vorstellen: Im Jahr 2015 erwirtschafteten wir 80 % unserer Jahresumsatzerlöse im Automotive-Bereich d.h. durch die Belieferung der Automobilhersteller zur Erstausrüstung. Angetrieben durch die wirtschaftliche Entwicklung in verschiedenen Märkten verzeichnen wir eine steigende Nachfrage nach unseren Produkten, insbesondere im Premium Segment.. 16
Kaum eine Branche stellt so hohe technische Anforderungen an ihre Zulieferer wie die Automobilindustrie Insbesondere unsere langjährigen und vertrauensvollen Kundenbeziehungen zu den internationalen Premiumherstellern sind für uns daher Auszeichnung und Antrieb zugleich, um unser starkes Wachstum fortzusetzen und unsere Marktstellung weiterauszubauen. Die stabilen Märkte in Europa unterstützen zudem diesen Trend. Darüber hinaus steigt der Anteil an Leichtmetallrädern bei der Erstausrüstung von PKW seit Jahren kontinuierlich an. So bieten die meisten Fahrzeughersteller heute eine große Vielfalt an unterschiedlichen Leichtmetallrädern bereits bei der Konfiguration von Neuwagen an. Das Aluminiumrad entwickelt sich zunehmend von einem schönen Accessoire zu einem festen Bestandteil des Designs eines Neuwagens. 17
Als einer der Qualitäts- und Innovationsführer sind wir Top-Tier- Lieferant der europäischen Automobilhersteller. Der Fokus auf Premium-Hersteller führt zu einem höheren Exportanteil der von uns ausgestatteten Fahrzeuge in globale Märkte. Dadurch sind wir einzelnen Marktschwankungen weniger ausgesetzt. Unsere langjährigen vertrauensvollen Kundenbeziehungen teilweise seit über mehreren Jahrzehnten - erstrecken sich über die gesamte Branche. 18
-Divisionen: Accessory- Auch im Accessory-Markt steht Qualität bei UNIWHEELS an erster Stelle. Mit den vier bekannten Marken ATS, RIAL, ALUTEC und ANZIO - ist UNIWHEELS der marktführende Hersteller im europäischen Ersatzmarkt. 19
Auch im Ersatzmarkt profitieren unsere Kunden von den hohen Qualitätsstandards als Zulieferer der Automobilindustrie. Ein modernes Logistikzentrum und der B2B-Webshop bieten den Kunden darüber hinaus kurze Lieferzeiten und bestmöglichen Service. Ein steigender Anteil unserer Zubehörräder wird im hochwertigen Schmiede-Verfahren hergestellt. Sei es die sensible Entwicklung und Produktion von Prototypen für die Automobilbranche, High- Performance- Schmiederäder für die Luxusklasse oder Räder für Motorsport-Rennserien wie die Formel 3. 20
In unserer ATS Schmiede-und Motorsport-Manufaktur in Fußgönheim in Deutschland, bringen wir High-Tech auf die Straße. Nach der Formel 3 kommt jetzt mit der generellen Ausrüstung der DTM noch die weltbeste Tourenwagen-Rennserie hinzu. Ab 2017 werden sämtliche Tourenwagen der DTM markenübergreifend mit dem neuen ATS Schmiederad starten. ATS, eine Marke der UNIWHEELS AG, wird damit Industriepartner der Serie, sowie offizieller und exklusiver Felgenlieferant der DTM. Der Vertrag sieht eine Laufzeit von mindestens drei Jahren vor. Maximale Gewichtsreduzierung gepaart mit ausgezeichneten Ergebnissen im Bereich Performance haben unsere Marke ATS zu einer der ersten Adressen in diesem Bereich werden lassen. 21
-Produktion- Lassen Sie mich nun auf das Herz unseres Unternehmens eingehen: - Die Produktion! Die Produktion unserer Aluminiumräder ist eine exakte Abfolge aufeinander abgestimmter Prozesse. Vom Gießen über die Bearbeitung bis hin zur Beschichtung bringen wir jedes einzelne Gussrad in jedem Arbeitsschritt der Perfektion ein Stückchen näher. Prozess-Knowhow - das Beherrschen dieser Abfolge von heterogenen Produktionsschritten wie in einem Uhrwerk gehört zu unseren Kernkompetenzen. 22
-Aluminium- Qualität beginnt bereits bei der Auswahl des richtigen Rohstoffes. So berücksichtigen wir nur die hochwertigsten Legierungen namhafter Produzenten für die Produktion unserer Räder. Es kommen ausschließlich Primär-Legierungen von Lieferanten wie Alcoa, EGA, Glencore, Hydro und Rusal und andere namhafte Herstellern zum Einsatz. Vor der Verwendung des Aluminiums wird jede Charge einer eigenen Spektralanalyse unterzogen. Sie wird zudem elektronisch im Datensystem markiert, um die Rückverfolgbarkeit jederzeit sicherzustellen. Rund 88.000 Tonnen haben wir 2015 zu hochwertigen Leichtmetallrädern weiterverarbeitet. Das entspricht 3.500 vollen LKW-Zug-Ladungen! 23
-GIESSEN- Unsere Gussräder stellen wir ausschließlich im Niederdruckgussverfahren her. UNIWHEELS ist einer der Pioniere des Niederdruckgussverfahrens. Bei diesem Verfahren wird die Aluminiumschmelze von unten in den Formhohlraum der aufgesetzten Kokille, dem Dauerform-Werkzeug, gedrückt. Dabei wird die Aufwärtsbewegung des flüssigen Metalls entgegen der Schwerkraft durch einen Überdruck erzeugt. Alle Rohlinge werden auf vollautomatischen Röntgenanlagen zu 100 % geprüft. Für die zusätzliche Wärmebehandlung greifen wir auf robotergestützte Vergütungsanlagen zurück. Auch die Fertigung der Kokillen, also der Werkzeuge, die die Gießform des Rades geben, wird in unserem Hause durchgeführt. 24
-MECHANISCHE BEARBEITUNG- Die komplette mechanische Bearbeitung erfolgt auf verketteten Bearbeitungszentren und Roboterzellen. Zur laufenden Überwachung der Maßhaltigkeit werden sowohl vollautomatische wie auch manuelle Kontrollen durchgeführt. Alle Räder werden zu 100 % sowohl auf Plan- und Rundlauf als auch auf Unwucht und Dichtigkeit geprüft. Für die optimale Vorbereitung der späteren Beschichtung erfolgt bereits nach der Bearbeitung ein Durchlauf durch eine automatische Entfettungsanlage. 25
-BESCHICHTUNG UND LACKIERUNG- Zentrales und absolutes High-Tech- Element in jedem unserer Werke ist die Lackieranlage. Alle UNIWHEELS-Räder werden in der Lackieranlage mittels eines aufwendigen Verfahrens umweltgerecht vorbehandelt. Dadurch wird die Korrosionsbeständigkeit stark erhöht. Die Beschichtung der Räder erfolgt auf modernsten Lackieranlagen. Im Anschluss werden alle Räder mit einer Pulverbeschichtung und der vom Kunden gewünschten Farbe versehen. Je nach gewünschtem Design laufen die Räder zum Klarlackieren oder werden weiteren Prozessen wie Glanzdrehen, auch Diamond Cut genannt, Lasern oder High Gloss unterzogen. Die endgültige Beschichtung erfolgt dann in einem erneuten Lackierdurchlauf. Zum Abschluss des mehrschichtigen Lackaufbaus erhält jedes Rad einen aufwendigen Klarlack. 26
-PACKAGING UND VERSAND- In der letzten Phase erfolgt die Verpackung wahlweise auf OE- Tauschpaletten oder in Kartons. Unsere zentrale Lage in Europa gewährleistet eine Lieferung innerhalb von 24 bis 72 Stunden auf dem gesamten Kontinent. 27
-STEIGENDE WERTSCHÖPFUNG PRO RAD- Neben der Anzahl der verkauften Räder gibt es drei wesentliche Faktoren, die für eine stetig steigende Wertschöpfung sorgen: 1.Radgröße. Derzeit haben rund 75 % aller UNIWHEELS-Räder, die an OEMs geliefert werden, einen Durchmesser von 17 bis 20 Zoll. Der Trend zu immer höheren Raddurchmessern bis zu 23 Zoll führt zu einer höheren Wertschöpfung pro Rad. 2.Komplexe. Oberflächen. Immer weiter zunehmende Design- und Qualitätsanforderungen und auch der Trend zur Individualisierung von Autos führen zu immer komplexeren Oberflächen von Leichtmetallrädern. Beispiele sind High-Gloss-Lackierungen, Diamond Cut und Korrosionsschutz-Finish... 28
3.Leichtbau-Technologie. Aufgrund der regulatorischen Anforderungen, die CO2-Emissionen zu senken, liegt ein Schwerpunkt bei der Gewichtsreduzierung. Um dem gerecht zu werden, bieten wir Innovationen im Bereich der Leichtbau-Technologien an, zum Beispiel Flow-Forming oder Undercut. Unabhängig von diesen werterhöhenden Trends steigt die Ausrüstungsquote durch die immer strengeren CO2 Richtlinien weiter stark an. Es ist dabei klar absehbar, dass in den nächsten Jahren das sehr schwere Stahlrad vollständig durch das viel leichtere Alurad verdrängt werden wird. Dies alleine birgt zusätzliche Absatzpotentiale von mehreren Millionen Rädern alleine in Europa und bis weit über Ende des aktuellen Jahrzehnts hinaus. 29
-TECHNOLOGISCHE HIGHLIGHTS- Meine Damen und Herren, um bei den hohen Qualitäts-, Sicherheits-, Effizienz- und Design-Anforderung im Automobil-Sektor mithalten zu können, muss ein Räderhersteller in Bezug auf Technologie, Forschung und Entwicklung an der Spitze sein. Innovation ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit, denn Forschung und Entwicklung gewährleisten die Zukunftsfähigkeit und damit den langfristigen Erfolg der UNIWHEELS Gruppe. An allen Unternehmensstandorten arbeiten verschiedene Entwicklungsteams daran, unsere Produktions- und Prüfverfahren technisch und qualitativ immer weiter zu perfektionieren. Leichtbautechnologien zur Gewichts- und damit Abgasreduzierung stehen immer stärker im Fokus der Automobilindustrie. Produktionsverfahren wie die Flow-Forming-Technologie werden dadurch zunehmend stark nachgefragt. Bereits heute werden alle Radkonstruktionen von unserer Entwicklungs- und Designabteilung mittels realitätsnaher Fertigkeitsberechnung, also FEM-Simulation, auf maximale Haltbarkeit bei geringstmöglichem Radgewicht entwickelt und optimiert. Darüber hinaus greifen wir zur weiteren Optimierung auch auf eigens entwickelte Verfahren und Technologien zurück. So liegt derzeit ein Schwerpunkt in der Entwicklung alternativer Gießprozesse. Mit Hilfe des Light Weight Performance Casting lassen sich nicht nur sehr dünne Wandstärken sondern auch mechanische Eigenschaften nahe denen einer Schmiedelegierung realisieren. Eine Gewichtsersparnis von bis zu 10 % erscheint durch Verwendung dieser Technologie möglich. 30
Die Machbarkeit wurde in der virtuellen Entwicklung bestätigt, Versuchswerkzeuge für erste Gießversuche und Legierungs- Optimierungen sind fertig gestellt. Die Testphase mit dem Guss der ersten Räder hat begonnen. Ferner wurde ein schmiedeähnlicher Herstellungsprozess untersucht und mit ersten Rohlingen das hohe Potential der mechanischen Eigenschaften bestätigt. Im Bereich Accessory-Markt wird eine größere Anzahl an Schmiederohlingen produziert, um die Prozessfähigkeit dieses Verfahrens zu bewerten. Im Bereich der komplexen Oberflächen steht bei uns der Tampon- Druck kurz vor der Marktreife. Hierbei werden mehr farbige Drucke - wie Logos etc. - auf den Rädern möglich. Die Forschung an neuen Materialien und die Entwicklung neuer Produktionsverfahren waren schon immer von hoher strategischer Bedeutung in unserer Unternehmensgruppe. Die Einführung des Niederdruckgussverfahrens für Aluminiumräder; die Herstellung von Rädern für Hochleistungsrennserien wie der Formel 3; oder die Entwicklung von Prototypen für die Premiummarken der Automobilbranche. So konnten wir unsere Innovationskraft in den vergangenen Jahrzehnten permanent und nachweislich unter Beweis stellen. Ich hoffe, dass dieser 360-Grad-Überblick über UNIWHEELS Ihnen ein umfassendes Bild verschafft hat. Unser effektives Geschäftsmodell, Bemühungen im Bereich Vertrieb, Produktion, Kostenkontrolle und Finanzierung haben das Jahr 2015 zum Erfolgreichsten in der Firmengeschichte gemacht. 31
-Geschäftsentwicklung 2015- Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2015 verlief vollauf zufriedenstellend. Das Marktumfeld war günstig: Insgesamt wurden 2015 in Europa (EU & EFTA) 14,2 Millionen Neuwagen zugelassen, 9,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber noch unterhalb des Vorkrisenniveaus im Jahr 2007. Insofern sehen wir im Markt noch ein entsprechend großes Wachstumspotenzial. 32
Unsere bereits zuvor gute Positionierung im anspruchsvollen Markt für Leichtmetallräder hat sich weiter verbessert. Die sehr erfolgreichen und auf das Premiumsegment fokussierten Kundenbeziehungen in der Automobilindustrie wurden nochmals ausgebaut. Im Automotive-Bereich konnten wir das gesamte Jahr hindurch Rekordumsätze erzielen. Der Oktober 2015 war mit mehr als 855.000 verkauften Rädern der absatzstärkste Monat in der Geschichte von UNIWHEELS. Trotz weitestgehend vollständiger Kapazitätsauslastung gelang es uns, durch Effizienzgewinne in den Produktionsabläufen Engpässe zu beseitigen und so die Menge der produzierten Räder zu erhöhen. Daher sehen wir der baldigen Inbetriebnahme von Werk 4, dessen Anlauf voll im Zeitplan liegt, sehr positiv entgegen. Damit wird die Jahreskapazität von UNIWHEELS ab diesem Sommer in mehreren Teilschritten bis Anfang 2017 um bis zu 2 Mio. Einheiten bzw. 25 % gesteigert werden. 33
Unsere Erfolge im Räderabsatz spiegeln sich auch in hervorragenden Finanzkennzahlen wider. Im vorangegangenen Jahr erzielte UNIWHEELS Umsatzerlöse in Höhe von 436,5 Millionen Euro also 20,4 Prozent mehr als im Jahr 2014. Das EBITDA wuchs um 27,9 Prozent auf 58,7 Millionen Euro, und die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 13,4 Prozent. Solide Finanzkennzahlen, eine Eigenkapitalquote von über 60 Prozent und eine sehr geringe Nettoverschuldung sind die tragenden Säulen für die weitere Expansion und die Erreichung unseres strategischen Zieles, schneller als der Markt zu wachsen.. 34
Der Vorteilhafte Produktmix durch größere Räder bedingt durch den Trend zu mehr SUVs-Fahrzeuge und mehr Räder mit Komplexen Oberflächen wie Diamond Cut sowie den vermehrten Einsatz von Leichtgewicht-Technologien wie Flow-Forming, führten zu deutlichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Wir möchten uns bei unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen in unser Unternehmen herzlich bedanken. Um Sie an unserem Erfolg angemessen teilhaben zu lassen, werden wir Ihnen daher auf dieser Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,65 Euro vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 50 % vom Jahresüberschuss. Sie liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt bei Automotive-Aktien. 35
-Q1 2016- Die Ergebnisse des ersten Quartals 2016 deuten auf ein erneut sehr gutes Jahr hin: im 1. Quartal 3,8 Millionen Pkw-Neuzulassungen für die EU. Damit liegen die Pkw-Neuzulassungen satte 8,2 Prozent über Vorjahr. Wir haben im ersten Quartal den Räderabsatz um über 10 Prozent und unter Berücksichtigung der vierteljährlichen Aluminiumpreisanpassungen den Umsatz um über 4 Prozent gesteigert. Das EBITDA stieg überproportional um 6,7 Prozent. Damit verbesserte sich die EBITDA-Marge im ersten Quartal gegenüber Q1 2015 nochmals auf 12,9 Prozent... 36
Maßgeblich für diese Entwicklung ist auch, dass wir stets an der Diversifizierung unseres Kundenstamms arbeiten. So erfolgte in diesem Quartal eine erste Räderlieferung an unseren Neukunden Hyundai. Der Vorstand wurde auf drei Mitglieder erweitert. Der Aufsichtsrat hat im April beschlossen, Herrn Dr. Wolfgang Hiller mit Wirkung zum 01. Juni 2016 als weiteren Vorstand zu bestellen. Herr Dr. Hiller übernimmt hierbei als Chief Operating Officer COO- die Verantwortung für die Operations sowie die Leitung der Accessory- Division. Herzlich Willkommen Herr Dr. Hiller, wir wünschen Ihnen einen guten Start! 37
-Prognose- Für das Jahr 2016 gehen wir aktuell weiterhin von einer guten Entwicklung aus. Unter Berücksichtigung der erwarteten positiven Branchenentwicklung, der zusätzlichen Produktionskapazität von 500.000 Rädern für 2016 im neuen Werk 4, sowie Performancesteigerungen in den drei bestehenden Produktionswerken planen wir für das laufende Geschäftsjahr 2016: eine wesentliche Steigerung des Konzern-Jahresräderabsatzes in einer Bandbreite zwischen 8% und 12%. Für den Konzern-Umsatz haben wir uns trotz der Alu-Preisanpassungen ein Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich zum Ziel gesetzt. Für die Inbetriebnahme der ersten und zweiten Phase von Werk 4 plant UNIWHEELS Anlaufkosten in angemessener Höhe ein. Unter Berücksichtigung der operativen Performancesteigerungen erwarten wir einen Anstieg des Konzern-EBITDA in einer Bandbreite zwischen 8% und 12%. 38
-Schluss- Meine Damen und Herren, Sie sehen, UNIWHEELS hat das beste Jahr in seiner Geschichte abgeschlossen und das laufende Jahr zeigt ebenfalls eine bisher erfreuliche Entwicklung! Das Unternehmen ist hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Wir werden auch in Zukunft hart daran arbeiten, ein herausragendes Unternehmen zu sein. Ich freue mich daher darauf, Ihnen auch im nächsten Jahr von unseren Fortschritten berichten zu dürfen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! 39