Wieder kraftvoll zubeißen

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Transkript:

4. LIVE-Workshop BIO-Logische Prothetik an der UCLA Los Angeles Wieder kraftvoll zubeißen Ein Beitrag von Sibylle Wolz, Bad Säckingen/Deutschland Seit nunmehr 3 Jahren veranstaltet die Vita Zahnfabrik, Bad Säckingen, LIVE-Workshops zum Aufstellkonzept BIO-Logische Prothetik. Der 4. LIVE Workshop fand diesmal vom 30. März bis 01. April 2006 an der UCLA (University of California, Los Angeles) School of Dentistry statt (wir berichteten). Dr. Eugen End, Entwickler des Aufstellkonzeptes Vita BLP und der Zahnlinie Vita Physiodens, Zahntechniker Viktor Fürgut, Spezialist für herausnehmbare Prothetik, und Dr. Eckhard Busche, OA an der Universität Witten/Herdecke erklärten den Meinungsbildnern aus den USA, Kanada, Brasilien und China abwechselnd die Theorie und Praxis des Aufstellkonzeptes. Hier wird nun das Konzept Vita BLP anhand eines Patientenfalls dargestellt und erklärt. Zur Geschichte der BIO-Logischen Prothetik Abb. 1 Die Ausgangssituation. Die Prothese hatte aufgrund des atrophierten Unterkiefers keinen festen Halt. Vor zirka 30 Jahren quälte sich der junge Zahnmedizinstudent Eugen End mit vielen Fragen über die bestehenden Aufstellkonzepte. Warum müssen wir Prothesen nach statischen mechanischen Gesichtspunkten aufstellen und warum ist so vieles in den Theorien der Alten Meister so widersprüchlich? Statt von seinen damaligen Professoren Antworten zu bekommen, wurde End angehalten, die für ihn fragwürdigen Theorien weiter zu lernen und umzusetzen. Doch seine Skepsis blieb und so entwickelte der Student in seiner Freizeit die erste Garnitur der heutigen Vita Physiodens Seitenzähne und befasste sich noch intensiver mit dem Thema menschliche Gebisse. End hat hunderte vollbezahnte Patientengebisse, welche nur sehr geringe oder gänzlich keine Abnutzungserscheinungen aufwiesen, ausgemessen und untersucht. Die folgenden Merkmale und Gesetzmäßigkeiten hat er dabei herausgefunden und niedergeschrieben. Dr. Eugen End entwickelte das Aufstellkonzept BIO- Logische Prothetik. Die Theorie der BIO-Logischen Prothetik Die sechs Merkmale der physiologischen Zentrik: 1. Nahezu gleichmäßige und gleichzeitige Punktkontakte im Seitenzahnbereich in typischer Verteilung mit individueller Variationsbreite 2. Im Durchschnitt findet man 20 Kontaktpunkte pro Kiefer im Seitenzahnbereich, also 10 in einem Quadranten mit einer Bandbreite von 6 bis 14 Punkten. 3. Die Kontaktpunkte befinden sich vorwiegend auf den Arbeitshöckern, im Oberkiefer auf den palatina- 70 dental dialogue 7. JAHRGANG 2006

2 dd Grafik 1 Darstellung der Arbeits-, Scherund Randwulstkontakte vgl. [1] und [2]. Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Vita Zahnfabrik len, im Unterkiefer auf den bukkalen Höckern. Sie finden sich vorwiegend auf den inneren Abhängen, aber auch zentral auf den höchsten Wölbungen. 4. Es finden sich weniger Randwulstkontakte. 5. Auf den inneren Abhängen der Scherhöcker findet man weniger Kontakte. 6. Die Frontzähne können alle oder auch nur teilweise gleichzeitig mit den Seitenzähnen Kontakt haben. Abb. 2 Das erste Patientengespräch 3 Die Gesetzmäßigkeiten der physiologischen Okklusion: Abb. 3 Die Auswahl der passenden Form und Farbe erfolgt am besten am und mit dem Patienten. Hier wird die Farbauswahl mit dem Vita System 3D- Master vorgenommen 4 Grafik 2 Beispiel für die physiologische Kontaktpunktverteilung vgl. [1] und [2]. Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Vita Zahnfabrik Abb. 4 Die Oberkieferfunktionsabformung muß sehr exakt vorgenommen werden. Sie ist der Schlüssel zu einem perfekten Sitz der Prothese 5 1. Nahezu gleichmäßiger und gleichzeitiger Punktkontakt im Seitenzahnbereich in typischer Verteilung mit individueller Variationsbreite, mit teilweisen oder vollständigen leichten zentrischen Punktkontakten auf den Frontzähnen Abb. 5 Übertragung der Camper schen Ebene 7. JAHRGANG 2006 dental dialogue 71

Abb. 6 Grafik mit Informationen, die eine Bissschablone enthalten muß Abb. 7 Die Meistermodelle müssen genau analysiert werden. 2. Keine Abnutzung der natürlichen Kauflächen und Frontzahnflächen bei physiologischer Tätigkeit 3. Schlussbissstellung in physiologischer Zentrik (entspannt locker, neuromuskulär geführte Kontaktposition des Unterkiefers mit dem Oberkiefer, die immer wieder aus der Ruheschwebelage des Unterkiefers eingenommen werden kann) 4. Weder frontal noch lateral zahngeführte Exkursionsbewegungen, sondern nur zentrische Punktkontakte auf den Seiten- und Frontzähnen 5. Optimierte Frontzahnstellung nach ästhetischen, phonetischen und funktionellen Gesichtspunkten in unterschiedlicher individueller Variationsbreite. Die Praxis der BIO-Logischen Prothetik In der praktischen Umsetzung der BIO-Logischen Prothetik wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass die künstlichen Zähne dort hingestellt werden, wo zuvor die eigenen Zähne einmal standen. Ein weiterer wichtiger Punkt der BIO-Logischen Prothetik ist die Ästhetik in der Prothetik. Nachdem der Zahnarzt die Erstabformung genommen hat und sowohl die Farbe als auch die Form der Zähne ausgewählt wurden, erstellt der Zahntechniker die Bissschablone. Sie muß einen sicheren Halt im Mund des Patienten haben so dass der Zahnarzt alle wichtigen Bezugspunkte anzeichnen kann: Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Dr. End verwendet bei seinen Bissnahmen einen individuellen Löffel mit Bisswall, mit welchem im Anschluss auch die Funktionsabformungen vorgenommen werden. Diese Methode erspart nicht nur einen ganzen Arbeitsschritt sie ist zusätzlich die sicherste und genaueste Methode, um die gewonnenen Daten sicher in den Artikulator zu übertragen. Der Wachswall wird nach mittelwertigen Angaben vorgefertigt. Der Wachswall sollte entsprechend den Zähnen ausgeformt sein, das heißt zirka 3mm stark im labialen Bereich der Frontzähne, zirka 5mm im Prämolarenbereich und zirka 8mm im Molarenbereich. Dr. End formt den Wachswall direkt im Mund der Patienten nach, damit diese das Gefühl für die Position des Zahnersatzes bekommen. Viele Zahntechniker haben immer noch nicht die Möglichkeit, die Patienten persönlich sehen zu können. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der behandelnde Zahnarzt eine Schablone fertigt, bei der der Zahntechniker alle wichtigen Parameter für eine patientengerechte Aufstellung ablesen kann. Zudem sind Situationsmodelle und Jugendbilder des Patienten eine wertvolle Hilfe und Diskussionsgrundlage. Folgende Informationen sind bei diesem Arbeitschritt auf der Bissschablone festzuhalten: 1. Die Mittellinie 2. Die Lachlinie 3. Position der Eckzahnmitte 4. Länge der Frontzähne Zudem muss die Bissschablone auf die Camper sche Ebene und die Bipupillarlinie ausgerichtet werden. Abb. 8 Der Frontzahnschlüssel aus Silikon, an dem die Informationen aufgenommen und übertragen werden. 72 dental dialogue 7. JAHRGANG 2006

SPECIALdd Die Modellanalyse Bei der Analyse der Modelle überträgt der Zahntechniker zunächst den sagittalen Verlauf des Kieferkamms seitlich auf den Modellsockel. Zur Übertragung dient ein entsprechender Zirkel. Danach wird sowohl am Oberkiefer- als auch am Unterkiefermodell die Hauptbelastungslinie eingezeichnet. Diese Linie ist wichtig für die Modellstatik.Hierzu zeichnet Herr Fürgut im Oberkiefer die Tuber und die Lage der Eckzähne an und markiert die gerade Verbindungslinie auf den Modellsockel. Im Unterkiefer werden die Trigona retromolaria und ebenfalls die voraussichtliche Lage der Eckzähne eingezeichnet und die gerade Verbindungslinie auf den Modellsockel übertragen. Der Frontzahnschlüssel Die Angaben des Oberkieferwachswall (Stellung der Frontzähne) werden zudem auf den Modellsockel übertragen. Als nächstes wird ein Frontzahnschlüssel aus Silikon hergestellt, wobei ebenfalls die Mittellinie und die Eckzahnlinie vom Wachswall übernommen werden. Die labiale Kante des Wachswalles findet sich auch auf dem Frontzahnschlüssel wieder. Die Zahnaufstellung Die Frontzähne werden nun nach ästhetischen und phonetischen Gesichtspunkten aufgestellt. Begonnen wird bei der Aufstellung mit den Oberkiefer Frontzähnen, gefolgt von den Unterkiefer Frontzähnen. Sind die Frontzähne aufgestellt, wird mit der Aufstellung der Seitenzähne begonnen. Zunächst wird der gesamte Unterkiefer mit Ausrichtung nach cranial-central aufgestellt. Der erste obere Seitenzahn der bei der BIO-Logischen Prothetik aufgestellt wird, ist der erste Molar. Zahn 14 dient zunächst als Orientierungshilfe. Die Seitenzähne werden ebenso ins muskuläre Gleichgewicht gestellt. Ziel der BIO-Logischen Prothetik ist es, alle Zähne so aufzustellen, dass sie neuromuskulär in ein statisches und dynamisches Gleichgewicht kommen. Die Modellstatik zusammen mit der neuromuskulären Statik gibt der Prothese außerhalb der Okklusion ihren Halt. Die Zahnfleischmodellation Bei der Zahnfleischmodellation ist darauf zu achten, dass das Zahnfleisch nicht bis in den Inzisalbereich modelliert wird und die Papillen eher in den Bereich Zahnkrone/Zahnhals gelegt werden. Die gewählte Zahnlinie ermöglicht durch ihr körperhafte Form eine exakte interdentale Modellation. Die v-förmigen Einschnitte zwischen den Zähnen geben der Front ihre Dreidimensionalität und Lebendigkeit. Die Wachsanprobe Nachdem der Zahntechniker die Aufstellung fertig ausmodelliert hat, erfolgt die Wachseinprobe. Geprüft werden neben Form und Farbe alle ästhetischen und phonetischen Aspekte. Aufgrund der guten Vorarbeit sind hier meist nur minimale Veränderungen vorzunehmen. Fertigstellung der Prothese Bei der Fertigstellung haben Zahnarzt und Zahntechniker die Möglichkeit, eine einfache und sehr effektive Privatleistung anzubieten. Die individuelle Zahnfleischgestaltung benötigt nur einen geringen Zeitaufwand und bieten den Patienten die Möglichkeit, eine Prothese zu erhalten, die als solche kaum zu erkennen ist. Zahntechniker Viktor Fürgut, der mit Dr. End zusammenarbeitet, verwendet hierbei einen opaken Basiskunststoff und verschiedene Effektfarben. Ist die Prothese auspolymerisiert, wird sie ausgearbeitet und poliert. Im Anschluss daran wird die Prothese in ein Wasserbad gelegt, um eventuelles Restpolymer aus dem Basiskunststoff zu waschen. Einprobe der fertigen Prothese Die fertige Prothese wird der Patientin eingesetzt. Wie bei der Wachseinprobe wird die Patientin erneut gebeten, die Sprechlaute F und S zu sprechen. Im Anschluss werden die Anzahl der Kontaktpunkte überprüft. Pro Quadrant sollte die Anzahl der Kontaktpunkte zwischen 6 und 10 liegen. 7. JAHRGANG 2006 dental dialogue 73

Abb. 9 Aufstellung des ersten Frontzahnes 9 10 Abb. 10 Aufstellung der Oberkiefer Frontzähne mit Hilfe des Silikonschlüssels. Abb. 11 Die komplette Frontzahnaufstellung 11 12 Abb. 12 Die Aufstellung der Unterkiefer Seitenzähne Abb. 13 Die Unterkieferzähne werden in Richtung cranialcentral aufgestellt. 13 14 Abb. 14 Der erste obere Molar ist aufgestellt. Er dient zunächst als Platzhalter. Abb. 15 Zahntechniker Viktor Fürgut erklärt die Praxis der BIO-Logischen Prothetik Abb. 16 Die komplette Wachsaufstellung 74 dental dialogue 7. JAHRGANG 2006

Abb. 17 Um die Zähne und die Zahnfleischmodellation vor Gips zu schützen, wird zum Einbetten Silikon verwendet. Abb. 18 Mit wenig Aufwand lässt sich das Zahnfleisch individuell gestalten. Abb. 19 Das fertig ausgearbeitete und polierte Zahnfleisch.

Abb. 21 Die komplett fertiggestellte Prothese im Mund der Patientin Abb. 20 Die fertiggestellte und polierte Prothese Resümee Obwohl bei der Patientin des 4. LIVE Workshop zur BIO-Logischen Prothetik der Unterkiefer stark atrophiert war, ist es für sie dank der guten Teamarbeit und der Philosophie der BIO-Logischen Prothetik, welche die neuromuskuläre Führung und die richtige Zentrik in den Mittlepunkt stellt nicht nötig an Befestigung mittels Implantate zu denken. Seit Jahren besitzt sie endlich wieder eine festsitzende Unterkieferprothese und konnte nach über 10 Jahren wieder herzhaft in einen Apfel beißen. Diesen hatte sie zuvor für den Härtetest von zu Hause mitgebracht.. Kontaktadressen Viktor Fürgut Hochbergstrasse 49 88213 Ravensburg Fon 0171 4975-830 v.fuergut@t-online.de Sibylle Wolz Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG Postfach 1338 79704 Bad Säckingen Fon +49 7761 562-231 Fax +49 7761 562 299 s.wolz@vita-zahnfabrik.com www.vita-zahnfabrik.com Literatur [1] End E.: Die physiologische Okklusion des menschlichen Gebisses, VNM (2005) [2] Vita Zahnfabrik 767D Vita Zähne, Vita Physiodens Aufstellung der künstlichen Zahnreihen nach dem Vorbild der Natur. BIO-Logische Prothetik (Vita BLP) Produktliste Indikation Name Hersteller/ Vertrieb Bisswallwachs Gaumenfalten Bisswallwachs mittelhart rosa Wachsschablonen für Gaumenfalten Aesthetic Set Erkodent Bredent Candulor Prothesenkunststoff Prothesenzähne Silikon Vita Physiodens Compact lab putty super hart VITA Detax 76 dental dialogue 7. JAHRGANG 2006