Das Leitbild der Ivo-Frueth-Schule und die Umsetzung im Alltag. Kinder stark machen



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Transkript:

Kinder stark machen Unser Ziel ist es, unsere Schüler stark zu machen für eine selbständige Lebensführung. Schüler an Förderschulen haben Versagen und Niederlagen erlebt und dadurch häufig ein beschädigtes Selbstbild. Deshalb liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit auf folgenden Punkten: Aufbau schützender Bindungs- und Beziehungsstrukturen Verankerung von Schutzfaktoren - Verminderung von Risikofaktoren Kinder stark machen Wir wollen Kinder stark machen. Sie sollen später ihr Leben selbst bestimmen. Wer die Förderschule besucht,hat oft schlechte Erfahrungen mit der Schule gemacht. Manchmal denken diese Kinder schlecht über sich. das kann ich nicht, ich bin dumm, man mag mich nicht Die Ivo-Frueth-Schule will das ändern Die Lehrer haben die Kinder gern Die Lehrer schützen die Kinder Die Lehrer machen den Kindern Mut 1

Wir gehen respektvoll und achtsam miteinander um. Wertschätzender, autoritativer Erziehungsstil der Lehrpersonen Gegenseitiges wertschätzendes und respektvolles Lernklima Verstehbarkeit: Die Herausforderungen der Schule werden von den SchülerInnen als vorhersehbar und durchschaubar erlebt. Wertschätzende Lehrer Schüler und Schüler Schüler-Interaktionen sind entscheidende Bedingungen für eine die Resilienz stärkende Beziehung. Sensibilisierung der Lehrkräfte für die Qualität interpersonaler Prozesse Prosoziales Rollenmodell: Vorbild der Lehrpersonen Wir hören einander zu und sind höflich zueinander. Es gibt klare Regeln, die von allen eingehalten werden. Wird eine Regel gebrochen, gelten für alle die gleichen Strafen (Konsequenzen). Wir rücken die Stärken in den Vordergrund und vermeiden Überforderung. Angemessene Leistungsanforderungen durch die Lehrpersonen Machbarkeit und Handhabbarkeit: Im Unterricht werden die Zuversicht und das Vertrauen vermittelt, dass die Aufgabenstellungen nicht unüberwindbar, sondern handhabbar (lösbar) sind. Wir stellen die Stärken ganz nach vorne. Wir verlangen von keinem zu viel. Die Schüler bekommen Aufgaben, die sie lösen können. Bei schwierigen Aufgaben erhalten die Schüler Hilfe, wenn es nötig ist. So können auch schwere Aufgaben erfolgreich gelöst werden. (Förderung des Selbstbewusstseins / Selbstvertrauens) Wir fordern und fördern die Leistungsbereitschaft sowie eigenverantwortliches Arbeiten aller Schülerinnen und Schüler. Bereitstellen anregender Lernumwelten In unserer Schule gibt es viele Dinge, mit denen lernen Spaß macht. Diese Dinge laden mich ein, etwas zu entdecken: Bücher zu verschiedenen Themen Bilderbücher Freiarbeits-Material Spielzeug für die Pause 2

Gesellschaftsspiele In vielen Klassenzimmern eine Leseecke Computer mit Lernprogrammen Internet Küche Bedeutsamkeit / Sinnhaftigkeit: Die Probleme im Lernprozess werden als sinnvolle, schwierige, jedoch zu bewältigende Herausforderungen angesehen. Jeder Schüler kennt seine eigenen Probleme beim Lernen. Damit er besser im Leben zurechtkommt, möchte er sich verbessern. Dabei bekommt er Hilfe. So wird das Problem zu einer lösbaren Aufgabe. Vielfältige Anlässe für Partizipation und konkrete Verantwortungsübernahme durch die SchülerInnen Unsere Schüler entscheiden bei gemeinsamen Aufgaben und deren Lösungen mit. So übernehmen sie Verantwortung: Klassenrat Planung des Schullandheims SMV Präsentationstag Vesper Wir lassen im Rahmen unserer Möglichkeiten so viele Anläufe zu, wie ein Schüler zum Erreichen seines Zieles benötigt. Vertrauensvolle gegenseitige Haltungen aller Beteiligten Jeder Schüler bekommt die Hilfe, die er benötigt um sein Ziel zu erreichen Wir suchen individuelle Perspektiven, die in Absprache mit Erziehungsberechtigten, Praktikums- und Ausbildungsbetrieben und Schülern erfolgsversprechend sind. Enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus Kooperation mit ausserschulischen Einrichtungen (Netzwerkbildung) Wir suchen passende Möglichkeiten für jeden Schüler. Jeder kann seine Fähigkeiten entwickeln. Dazu sprechen wir mit den Erziehungsberechtigten. mit den Betrieben, mit der Agentur für Arbeit und mit den Schülern Wir arbeiten mit Erziehungsberechtigten, Praktikums- und Ausbildungsbetrieben und Schülern daran, eine realistische Selbsteinschätzung anzubahnen. 3

Angemessene Leistungsanforderungen durch die Praktikumsbetriebe Unsere Schüler wissen, was sie gut können Unsere Schüler wissen, was sie noch lernen müssen. Wir reden mit den Erziehungsberechtigten. Wir reden mit den Ausbildern. Wir suchen gemeinsam einen passenden Betrieb. Nicht jeder Taum wird wahr. Wir machen Kindern Mut, Ängste zu überwinden und Neues auszuprobieren. Bereitstellen anregender Lernumwelten In unseren Klassenzimmern finden die Schülerinnen und Schüler viele Dinge, die sie neugierig machen. Uns ist wichtig, dass Schüler Vieles selber ausprobieren. Wenn etwas nicht klappt, helfen wir ihnen, damit sie nicht aufgeben. Wir gestalten unsere Schule und unser Schulleben so, dass sich alle in der Schule wohl fühlen. Wir machen unsere Schule schön. Alle kommen gerne Bei uns fühlt sich jeder gut. Alternativ: Wir kümmern uns darum, dass unsere Schule schön aussieht. Wir feiern viele Feste. Wir unternehmen viel gemeinsam. Weitere wichtige Merkmale eines Resilienz fördernden Unterrichts Sind: Auch diese Dinge helfen, unsere Schüler stark zu machen. Im Unterricht achten wir auf: Wert legen auf ein aktives, selbstständiges Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler 4

Die Schüler kommen gerne in die Schule. Sie wollen lernen. Die Lehrer unterstützen die Schüler dabei. Dinge, die die Schüler interessieren, werden ernst genommen. Die Schüler arbeiten freiwillig Aufbau von Problemlösestrategien Die Schüler wissen, wo und wie man Hilfe holen kann. Sie können mit der Hilfe arbeiten. Ermöglichen von Selbstwirksamkeitsüberzeugungen Die Schüler erleben, dass sie mit ihrer Beteiligung etwas verändern können. Einführen eines zielorientierten, erfolgversprechenden Arbeitsverhaltens Die Lehrkräfte lenken das Kind so, dass die Arbeit gut wird. Kursiv: Hansheini Fontanive, Fachpsychologe für Kinder- und Jugendpsychologie FSP, Hinterer Steisteg 10, 6430 Schwyz 5