AUCH HUNDE WERDEN WIE MODE-ACCESSOIRES AUSGEWÄHLT. FALLS SICH DIE TREND-FRAUCHEN ANPASSEN, KANN DAS SOGAR GUT GEHEN JACK RUSSELL TERRIER Größe Rüde ca. 35 cm, Hündin ca. 33 cm Gewicht 5 9 kg Fell kurzhaarig: dicht, glänzend, glatt; rauhaarig: dicht, hart, drahtig Farbe Grundfarbe Weiß mit braunen und/oder schwarzen Flecken Preis ca. 600 800 Euro Mutiger und schneller Jagdhund, wegen seiner unerschöpflichen Energie gut für Marathonläufer geeignet. Enthusiastischer Kläffer, streitsüchtig und sehr selbstbewusst. Lässt sich mit Ausdauer gut erziehen. Gut gelaunt, sehr komisch und nicht kleinzukriegen. Für kleine Kinder ungeeignet. Foto: Getty 196 A FEBRUAR 04
LABRADOR Foto: Davis Factor/Outline/Corbis Größe Rüde 55 62 cm, Hündin 54 60 cm Gewicht Rüde 30 36 kg, Hündin 25 32 kg Fell hartes, dichtes Deckhaar mit Wasser abweisender Unterwolle Farbe Schwarz, Gelb, Chocolat Preis 500 1000 Euro Für das Leben am Wasser geboren, hat Schwimmhäute zwischen den Zehen, braucht viel Auslauf und die regelmäßige Möglichkeit zum Schwimmen. Feinfühlig, anpassungsfähig und unerschütterlich, kinderlieb, lernwillig und sehr verfressen. Großer Menschenfreund, kennt kein Misstrauen und daher völlig ungeeignet als Wachhund. Ohne engen menschlichen Kontakt verloren. FEBRUAR 04 A 197
GOLDEN RETRIEVER Größe Rüde 56 61 cm, Hündin 51 56 cm Gewicht Rüde 32 37 kg, Hündin 27 32 kg Fell glattes oder leicht gewelltes Deckhaar mit Fransen und wasserdichter Unterwolle Farbe alle Goldtöne oder Weizenblond Preis ca. 900 Euro 198 A FEBRUAR 04 Kluger Jagdhund und guter Schwimmer. Geduldig mit Kindern, liebenswürdig und sehr anpassungsfähig. Braucht zwei Stunden Bewegung am Tag und möchte ab und zu schwimmen. Allerdings ist die Rasse so modisch, dass mittlerweile auch dämliche und sogar bissige Exemplare vorkommen. Foto: dpa/picture alliance
Foto: Pat 1997 from Polaroids, Knesebeck Verlag by William Wegman WEIMARANER Größe Rüde 59 70 cm, Hündin 57 65 cm Gewicht Rüde 38 kg, Hündin ca. 32 kg Fell kurzes, feines, dichtes Haar oder langhaariger Schlag Farbe Maus-, Silber- oder Rehgrau Preis ca. 800 Euro Hervorragender Jagdhund von hoher Intelligenz, selbstbewusst mit dominanter Persönlichkeit. Braucht große Nähe und einen erfahrenen Besitzer, weil er hochsensibel, gleichzeitig aber stur und nicht leicht zu erziehen ist. Mindestens zweieinhalb Stunden Auslauf täglich plus Beschäftigung in Form von Aufgaben.
TEXT: KATHARINA VON DER LEYEN as Beste an Catherine Zeta-Jones Auftritt war nicht sie. Kei- Frage, dass ihre Figur in Ein (un)möglicher Härtefall Dne einem den Atem raubt, aber ohne den gewaltigen weißen Königspudel wäre es nicht ganz so unvergesslich gewesen, wie sie da die Treppe herunterschritt. So ein Hund macht eben was her. Mehr, als es die schillerndste Persönlichkeit des Hundehalters je allein vermitteln könnte. Kaum ein anderer Lebenspartner eignet sich so sehr zur Image-Aufbesserung wie das lebende Accessoire an der Leine. Nachdem der Mensch jahrhundertelang die Genetik des Hundes maßgeschneidert hat, um das ungleiche Zusammenleben zu erleichtern, wird die Wahl des besten Freundes heute gern nach dem Postkartenprinzip getroffen: Wessen Bild am besten gefällt, der soll es sein, und je trendiger, desto besser. Ein dekorierter Afghane lenkt ab von der eigenen Unzulänglichkeit. Der Mops, lange verschrien als Sofarolle, später Mädchen, schaffte in den letzten zwei Jahren seine Resozialisierung als souveräne Frohnatur mit zusätzlichem Adel-Effekt: Wer sich einen Mops hält, befindet sich in bester Gesellschaft von Jackie Kennedy, den Windsors und Andy Warhol. Er suggeriert außerdem, dass er unabhängig von Äußerlichkeiten und psychisch stabil ist. Der chinesische Faltenhund, der Shar-Pei, vermittelt auf jeden Fall das Bild auserlesener Exotik auch wenn man ihn auf den ersten Blick für einen Designfehler halten könnte, weil er eigentlich aussieht wie ein Nilpferd, dem man eine schlecht sitzende Strumpfhose übergezogen hat. Schriftsteller neigen neuerdings wieder dazu, sich Königspudel zuzulegen weniger wegen Catherine Zeta- Jones, sondern in der Tradition von Thomas Mann und John Steinbeck. Und der Weimaraner ist der letzte Schrei unter Galeristen, wofür nicht zuletzt der amerikanische Künstler William Wegman mit seinen hinreißenden Fotos der grauen Schönheiten sorgte. Dass der große, sensible Jagdhund mit der hervorragenden Nase sich zum Herumsitzen auf Parkettboden wenig eignet, spielt keine Rolle: Er ist nun mal das Supermodel der Caniden, und damit basta. In öffentlichen Parks stellt sich die Situation dann etwas anders da. Da sieht man elegante Damen mit hektischen Flecken hinter ihren Terriern herjagen und gut gekleidete Herren am Rande des Nervenzusammenbruchs, weil ihre Rhodesian Ridgebacks sich nicht bändigen lassen. Der Köter kann selten was dafür: Die meisten Probleme zwischen Herr und Hund beruhen darauf, dass die beiden schlicht nicht zueinander passen. Der Mensch will etwas, das er komfortabel lieben kann; für den Hund dagegen ist es harte Arbeit, von jemandem geliebt zu werden, der vergessen hat, dass er seine Welt mit der Nase erlebt und seine Geschichte mit Urin schreibt, und der Erwartungen an ihn richtet, die höchstens ein Filmhund erfüllen kann. Allerdings auch erst nach der 30. Aufnahme. Auch bei vierbeinigen Partnern sind es schließlich doch die inneren Werte, auf die es ankommt. Der allerschönste Hund geht einem entsetzlich auf die Nerven, wenn einem der Charakter nicht liegt,während einem der nudeligste Schweinchenhund in strahlendstem Licht erscheinen wird, wenn das Zusammenleben funktioniert. Es gibt ja auch kein Männermodel, das einen mit seiner faszinierenden Konversation länger als 14 Minuten wach halten könnte. Dabei müsste es bei über 400 Hunderassen für jeden Menschen den passenden Hund geben von Hunden für den Sport, über Hunde, die nur geliebt werden wollen, bis zu Hunden, die fabelhafte Couch-Potatoes darstellen, ist wirklich alles dabei. Der Job der meisten Hunde heutzutage besteht doch darin, Vergnügen zu bereiten und etwas von ihrem unschlagbaren Enthusiasmus an ihre Menschen abzugeben. Niemand braucht eine weitere schwierige Beziehung. << GROSSPUDEL Größe 45 60 cm Gewicht ca. 22 kg Fell üppig, wollig und gut gekräuselt Farbe Schwarz, Weiß, Braun, Silber oder Apricot Preis ca. 1000 Euro Hochintelligenter Hund, humorvoll, sportlich, loyal und leicht zu erziehen. Wurde ursprünglich für die Entenjagd gezüchtet und liebt das Wasser. Aufwendige Pflege, weil er als einziger Hund Haare statt eines Fells hat: muss alle sechs Wochen geschoren werden. Foto: Getty
Größe ca. 25 30 cm Gewicht ca. 6,3 8 kg Fell glatt, dicht, glänzend, weich Farbe Silber, Schwarz, Beige, Apricot, jeweils mit Schwarz Preis ca. 1050 Euro Fühlt sich in einer Stadtwohnung genauso wohl wie auf einem Landsitz, niemals bissig, schnarcht aber entsetzlich. Handlich, riecht und sabbert nicht, kinderlieb und äußerst anpassungsfähig. Lässt sich mit großer Konsequenz und Ausdauer gut erziehen. MOPS Foto: Pamela Hanson/A + C Anthology FEBRUAR 04 A 201