Fragen zur Sendung A Wie wird Schütz genannt? B Wo wurde Schütz geboren? C Wie heißt die erste deutsche Oper, die Schütz komponiert hat? D Wer förderte Schütz und bezahlte ihm einen Studienaufenthalt in Venedig? E Bei wem studierte Schütz in Venedig? F Was lernte er dort kennen? G Wo arbeitete Schütz als Kapellmeister? H Wie reagierte Schütz musikalisch auf die wirtschaftliche Not des Dreißigjährigen Kriegs? I Was ist revolutionär an der Musik von Schütz? J Welcher Zeitgenosse von Heinrich Schütz ist heute wesentlich bekannter? K Nenne zwei Werke von Heinrich Schütz
Fragen zur Sendung Lösung A Wie wird Schütz genannt? B Wo wurde Schütz geboren? C Wie heißt die erste deutsche Oper, die Schütz komponiert hat? D Wer förderte Schütz und bezahlte ihm einen Studienaufenthalt in Venedig? E Bei wem studierte Schütz in Venedig? F Was lernte er dort kennen? G Wo arbeitete Schütz als Kapellmeister? H Wie reagierte Schütz musikalisch auf die wirtschaftliche Not des Dreißigjährigen Kriegs? I Was ist revolutionär an der Musik von Schütz? J Welcher Zeitgenosse von Heinrich Schütz ist heute wesentlich bekannter? K Nenne zwei Werke von Heinrich Schütz der Geburt Jesu Christi, SWV 435), Daphne (nicht erhalten), Musikalische Exequien, Psalmvertonungen (Psalmen Davids) I. Dass er biblische Personen sprechen lässt, z. B. König David. / J. Claudio Monteverdi / K. Weihnachtsoratorium (Historia F. Mehrchörigkeit, Generalbass, Oper, den konzertanten Stil / G. In Dresden / H. Er schreibt Stücke für kleine Besetzungen. / Lösung: A. Vater der deutschen Musik / B. In Köstritz / C. Daphne / D. Landgraf Moritz der Gelehrte / E. Giovanni Gabrieli /
Wichtige Stationen und Persönlichkeiten im Leben von Heinrich Schütz 1. Recherchiere zu folgenden Orten und Personen und finde heraus, inwieweit sie für Schütz wichtig waren. 2. Ordne die Orte und Personen anschließend in chronologischer Reihenfolge. Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656) San Marco in Venedig Claudio Monteverdi (1567-1643) Landgraf Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632) Gasthaus Zum Schützen in Weißenfels Giovanni Gabrieli (1557-1612)
Wichtige Stationen und Persönlichkeiten im Leben von Heinrich Schütz Lösung 1. Recherchiere zu folgenden Orten und Personen und finde heraus, inwieweit sie für Schütz wichtig waren. 2. Ordne die Orte und Personen anschließend in chronologischer Reihenfolge. Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656) Johann Georg I. ist Kurfürst von Sachsen und Dienstherr von Schütz. Schütz arbeitet für ihn als Kapellmeister von 1617 bis 1657. San Marco in Venedig Schütz lernt neue Kompositionsprinzipien der venezianischen Schule von Gabrieli und Monteverdi kennen. Im Dom San Marco in Venedig, wo sich auf gegenüberliegenden Emporen je eine Orgel befand, entstand durch Einbeziehung von Chor und Instrumentalgruppen das neue Prinzip des alternierenden oder gleichzeitigen Musizierens von zwei Chören oder Instrumentalensembles, die so genannte Mehrchörigkeit. Claudio Monteverdi (1567-1643) Auf seiner Italien-Reise 1629 studiert Schütz intensiv den konzertierenden Generalbasssatz Claudio Monteverdis. Schütz schreibt zum Zweck seiner Reise: [ ] der inzwischen auffgebrachten Neuen und heutiges Tages gebrauchlichen Manier der Music mich zu erkundigen. Landgraf Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632) Der junge Heinrich wird als Dreizehnjähriger von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel wegen seiner schönen Sopranstimme entdeckt. Der Landgraf bietet für Heinrich eine Erziehung am Kasseler Mauritianum an, wo dieser eine vorzügliche humanistische Ausbildung erhält. Mit einem Stipendium des Landgrafen studiert Schütz bei Giovanni Gabrieli in Venedig. Das Gasthaus Zum Schützen in Weißenfels Der junge Heinrich wird als Dreizehnjähriger von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel wegen seiner schönen Sopranstimme entdeckt. Der Landgraf nächtigte damals im Gasthaus Zum Schützen in Weißenfels, das der Vater von Heinrich Schütz führte. Giovanni Gabrieli (1557-1612) Schütz studiert in Venedig bei Gabrieli, wo er sich zum Komponisten und Organisten ausbilden lässt. Dort lernt er den neuen konzertierenden Stil auf der Grundlage des Generalbasses und die prächtige Mehrchörigkeit der venezianischen Schule an San Marco kennen.
Heinrich Schütz Vater der deutschen Musik deutsche kirchenmusik Lucas Cranach d. Ä.: Porträt von Martin Luther, um 1529 Heinrich Schütz hat für die deutsche Sprache eine ähnlich große Bedeutung wie der Reformator Martin Luther (1483-1546). Mit seiner deutschen Bibelübersetzung ermöglichte Luther den Menschen, die Heilige Schrift zu lesen und zu verstehen. Vor allem in seinen deutschen Kirchenliedern, die er zu bekannten Choralmelodien schrieb, erklärte er die wichtigsten reformatorischen Botschaften den Menschen, die nicht lesen konnten. Christoph Spetner: Porträt von Heinrich Schütz, um 1660 Der Komponist Heinrich Schütz gilt als Vater der deutschen Musik, da er die deutsche Übersetzung der Luther-Bibel für seine Kompositionen entdeckt hat. Zum ersten Mal in der Musikgeschichte werden deutsche Texte vertont. Schütz gelingt es, mit seinen Kompositionen die deutsche Sprache als gesungene Sprache hoffähig zu machen. Fast alle seiner 500 überlieferten Werke sind auf deutsche, religiöse Texte komponiert. Der aus Sachsen stammende Heinrich Schütz studierte bei Giovanni Gabrieli, dem berühmten Komponisten und Kirchenmusiker an San Marco in Venedig, die neuesten Entwicklungen der Kompositionskunst. Einerseits beeindrucken ihn dort klangprächtige mehrchörige Werke, bei denen zwei oder mehrere Chöre auf unterschiedlichen Emporen im Dom San Marco musizierten. Andererseits lernt er in Venedig geistliche Vokalmusik kennen, bei der eine einzige Stimme über einem Generalbass singt. Diese Singstimme wurde von Akkordfolgen begleitet, die den Musikern so geläufig waren, dass das Notenbild auf zwei Systeme beschränkt werden konnte: Das obere enthält die Singstimme, das untere die instrumentale Bassstimme mit verschiedenen Bezifferungen, die Abweichungen vom einfachen Dreiklang angeben. Diese musikalische Kurzschrift wird Generalbass (oder Basso continuo) genannt. Der Generalbass spielte in der Barockmusik eine zentrale Rolle. Daher wird das Zeitalter des Barock auch Generalbasszeitalter genannt. Schütz übertrug die musikalischen Neuheiten aus Italien auf die deutsche Sprache. Seine einzigartige Kompositionskunst bestand darin, die inhaltliche Aussage der vertonten deutschen Texte in Musik zu übersetzen. 1. Warum wird Schütz Vater der deutschen Musik genannt? 2. Welche Gemeinsamkeiten haben Martin Luther und Heinrich Schütz? 3. Welche beiden neuen Kompositionsprinzipien lernte Schütz in Venedig kennen?
Kleine Geistliche Konzerte II: Ich liege und schlafe, SWV 310 Ich liege und schlafe und erwache, denn der Herr hält mich. Diesen Text (aus Psalm 3, 6-9) hat Heinrich Schütz in seiner zweiten Sammlung Kleine Geistliche Konzerte für Bassstimme und Generalbass vertont. Im Folgenden siehst du den Anfang dieses Kleinen Geistlichen Konzerts. ich liege und schlafe, swv 310 Bass Basso continuo 1. Höre Ich liege und schlafe von Heinrich Schütz an. 2. Untersuche anhand des Notenbeispiels, wie Schütz den Text in Musik übersetzt hat. Wie vertont Schütz folgende Verben: liegen, schlafen, erwachen? 3. In Takt 7 gibt es einen Taktwechsel. Was bezweckt Schütz mit diesem Taktwechsel? Zusatz-Aufgabe: Untersuche den Generalbass. Wie heißen die Töne des Dreiklangs über dem ersten Ton? Wo zeigt die Bezifferung eine Abweichung vom regulären Dreiklang an? Was könnte das Kreuz unter dem C in Takt 6 bedeuten?
Musikalisch-rhetorische Figuren Musikalische Figuren hatten in der Musik des Barock eine zentrale Bedeutung. Als musikalisch-rhetorische Figuren bezeichnet man kürzere Tonfolgen, die die inhaltliche Aussage des vertonten Textes musikalisch darstellen. Diese Figuren dienten dazu, den Sinn und den Affekt des Textes leichter zu verstehen. Angelehnt ist diese Figurenlehre an die klassischen Redefiguren der Rhetorik. Wie die rhetorischen Figuren Abweichungen von der gewöhnlichen Art zu sprechen sind, so sind musikalische Figuren Abweichungen vom strengen kontrapunktischen Satz. Im Folgenden sollen einige wichtige musikalische Figuren erklärt und benannt werden: Anabasis (griech. Aufstieg): eine aufwärtsgerichtete melo dische Bewegung, z. B. bei Textstellen wie empor, Himmelfahrt, auferstehen etc. Katabasis (griech. Abstieg): eine abwärtsgerichtete melodische Bewegung, z. B. bei Textstellen wie hinabgestiegen etc. Klimax (griech. Treppe, Stufe): mehrfache, sich steigernde Wiederholung eines Motivs auf einer höheren Stufe. Exclamatio (lat. Ausruf): ein aufwärtsgerichteter Sextsprung zur Darstellung von traurigen Affekten (kleine Sexte) oder freudigen Affekten (große Sexte). Passus duriusculus (lat. ein harter Schritt): übermäßige Sekunde um eine Übertretung, Leid oder Trauer auszudrücken. Der Gang über drei große Sekunden (in einen Tritonus) wird als saltus duriusculus bezeichnet. Suspiratio (lat. Seufzer): abwärtsgerichtete, meist wiederholte kleine Sekundschritte, um Qual, Mühe oder Leiden auszudrücken. 4. Suche im ersten Teil von Ich liege und schlafe nach musikalisch-rhetorischen Figuren. 5. Schreibe eine eigene einfache Melodie zu folgendem Text: Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel. Der Text stammt aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis. Du vertonst also wie Schütz einen geistlichen Prosatext. Gehe dabei wie Heinrich Schütz vor. Untersuche zunächst die Textaussage, bevor du mit deiner Kompositionsarbeit beginnst. Achte darauf, dass die Melodie leicht zu singen ist.
Heinrich Schütz und der 30-jährige Krieg 1617, ein Jahr vor Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs, wird Schütz Kapellmeister am kurfürstlichen Hof in Dresden. Dort bieten sich ihm optimale Möglichkeiten, musikalisch zu arbeiten. Doch schon 1618 Schütz ist inzwischen 33 Jahre alt bricht in Europa der Dreißigjährige Krieg aus, der über 8 Millionen Menschen das Leben kostete und zu einem fast vollständigen Zusammenbruch des kulturellen Lebens in Deutschland führte. die folgen des kriegs Als der Dreißigjährige Krieg ein geregeltes Musizieren und Arbeiten selbst am kurfürstlichen Hof in Dresden nicht mehr zuließ, beginnt für Schütz ein unsteter Lebens - abschnitt mit vielen Reisen und Aufenthalten an anderen Höfen, u. a. in Venedig, Kopenhagen, Wolfenbüttel und Hannover. In der Vorrede zur ersten Sammlung seiner Kleinen Geistlichen Konzerte (1636) beklagt Schütz die Kriegswirren und deren Einfluss auf die Künste: Unter anderen freien Künsten [ist] auch die löbliche Musik von den noch anhaltenden Kriegs-Läuften in unserm lieben Vaterlande deutscher Na tion nicht allein in großes Abnehmen geraten, sondern an manchem Ort ganz niedergelegt. Die immer schwieriger werdenden Bedingungen zwingen Schütz, seine musikalischen Ansprüche zu reduzieren. Hier erweist sich der Komponist als Realist. Damit mein von Gott verliehenes Talentum in solcher edlen Kunst nicht gantz ersitzen bleiben sondern nur etwas weniges schaffen und darreichen möchte, verzichtet er aus Mangel an geeigneten Kräften auf die Aufführung mehrchöriger Werke mit großer Besetzung. Trotz der Zerstörungen und Grausamkeiten des Kriegs soll das Wort Gottes weiter gesungen werden. Schütz komponiert daher Werke für Generalbass und Sologesang, da ohne des in großer Music oder auf viel Chor zu Musicieren nicht möglich were. Matthäus Crocinus: Porträt von Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen und Schütz Dienstherr, 1637 da pacem domine eine politische musik 1627 findet in Mühlhausen ein Treffen aller verfeindeten deutschen Kurfürsten und des Kaisers statt. Schütz begleitet seinen Dienstherrn Johann Georg I. von Sachsen zu dieser Friedenskonferenz. Zu ihrer Eröffnung komponiert er eine doppel - chörige Motette (Da pacem, Domine, in diebus nostris SWV 465). Der erste Chor singt dabei die eindringliche Bitte Da pacem domine ( Gib Frieden Herr ), während der zweite Chor mit lauten Vivat -Rufen die Politiker begrüßt und hochleben lässt. Mit musikalischen Mitteln appelliert Schütz hier an die Kurfürsten, endlich Frieden zu schließen und den Krieg zu beenden. 1. Was beklagt Schütz in der Vorrede zu seinen Kleinen Geistlichen Konzerten? 2. Welche Schwierigkeiten bringt der Krieg für Schütz Arbeit und wie reagiert er darauf? 3. Wie versucht Schütz die Kurfürsten 1627 in Mühlhausen zu beeinflussen? Matthäus Merian d. Ä. (1593-1650): Mühlhausen (Thüringen), Kupferstich vor 1650