Das richtige Verhalten bei einem Trauerfall

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Das richtige Verhalten bei einem Trauerfall

Bestattung Wien rund um die Uhr erreichbar Telefon: (01) 501 95-0 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser! Ein Todesfall wirft viele Fragen auf: Die direkten Angehörigen müssen neben der Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen den letzten Weg des oder der Verstorbenen organisieren. Was hier wann zu tun ist, welche Entscheidungen zu treffen sind und welche Formalitäten erledigt werden müssen, weiß das Bestattungsunternehmen. Die Bestattung Wien hat zu diesen Fragen erst vor Kurzem einen Ratgeber herausgegeben. Eine Frage, die immer wieder an die Bestatter herangetragen wird, betrifft aber nicht so sehr die Organisation einer Beerdigung, sondern das Verhalten rund um einen Todesfall: Besonders entferntere Verwandte und Freunde wissen oft nicht, was bei so einem traurigen Anlass von ihnen erwartet wird. Wie drücke ich mein Beileid richtig aus? Darf ich per E-Mail kondolieren? Wie viel Zeit habe ich dafür? Welche Blumen passen bei einer Bestattung? Welche Kleidung soll ich tragen? etc. Impressum Eigentümer und Verleger: Bestattung Wien GmbH Simmeringer Hauptstraße 339 1110 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Bestattung Wien GmbH Konzept und Redaktion: Kovar & Köppl Public Affairs Consulting GmbH Gestaltung: Mark & Mark Herstellung: Lischkar & Co GmbH Sie erhalten den Ratgeber kostenlos unter der Bestellhotline 0800 555 800 Die Bestattung Wien hat daher als größtes Bestattungsunternehmen Österreichs gemeinsam mit dem Wiener Benimm- Spezialisten Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer einen kleinen Ratgeber für diesen Anlass verfasst, der wertvolle Tipps gibt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Bestattung Wien GmbH gestattet. 6. Auflage Stand: Jänner 2014 BE MK 105003955 5.000 1/2014 Mag. Jürgen Sild Geschäftsführer der Bestattung Wien Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer

B E S T A TTUNG W I E N 04 VOR DER BESTATTUNG 05 VOR DER BESTATTUNG Vor der Bestattung Die Parte Unmittelbar nach einem Todesfall bleibt es die schwere Pflicht der Angehörigen, diesen bekannt zu geben. Üblicherweise sendet man die Parte (Todesanzeige) mit der Nachricht des Ablebens an Verwandte, Freunde und Geschäftspartner des oder der Verstorbenen per Post. Eine Parte folgt zumeist einem vorgegebenen Aufbau (siehe Abbildung), lässt aber dennoch Raum für persönliche Gestaltung (Text, Foto). Herr, was von dir kommt, ist gut, wenn es mich auch schmerzt. Adalbert Stifter Wir geben die schmerzliche Nachricht, dass unser unvergesslicher Gatte, Vater und Schwiegervater, Herr Vorname Zuname Sonnstag, den 12. März 2006, nach kurzem Leiden, im 54. Lebensjahr verstorben ist. Der liebe Tote wird auf dem Friedhof Baumgarten aufgebahrt und Montag, den 20. März 2006, um 13.30 Uhr, nach erfolgter Trauerfeier verabschiedet. Die heilige Messe wird in der Pfarrkirche zum heiligen Laurentius in Breitensee (14, Laurentiusplatz) Dienstag, den 28. März 2006, um 7.30 Uhr gefeiert. Vorname Zuname Vorname Zuname Verwandtschaftsgrad Verwandtschaftsgrad im Namen aller Verwandten Die Reihenfolge der Unterschriften auf der Parte gliedert sich nach den Verwandtschaftsgraden: Ehegatten vor Kindern, Schwiegerkindern, Enkelkindern, Geschwistern der oder des Verstorbenen. Damit dies bei einer großen Familie keine zu lange Liste wird, ergänzen die Hinterbliebenen diesen Teil meist mit den Worten im Namen aller Verwandten. Es ist durchaus möglich, dass der Arbeitgeber des/der Verstorbenen zusätzlich zur Familie über das Ableben eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin informiert, vor allem, wenn die Person vor der Pensionierung verstirbt und/oder eine herausragende Position im Unternehmen bekleidete. Für diesen Fall muss der Arbeitgeber unbedingt Rücksprache mit der Familie halten, was Form (eventuell Anzeige in der Zeitung) und Inhalt der Todesnachricht betrifft. Unmittelbare Geschäftspartner der/des Verstorbenen sind ebenfalls durch den Arbeitgeber so rasch wie möglich zu informieren. Dies kann auch per E-Mail geschehen. Richtig kondolieren Sollten Sie eine Parte bekommen, dann sollten Sie auf diese mit einem Trauerbrief antworten. Ein kurzes Telefonat mit den Hinterbliebenen, um sein Beileid auszudrücken, ist ebenfalls passend. Tipp Elmayer Wien, den 13. März 2006 Kondolenzadresse Muster einer Parte

06 VOR DER BESTATTUNG 07 VOR DER BESTATTUNG TIPP Inhalte, die für einen Kondolenzbrief geeignet sind: l Erinnerungen an den Verstorbenen l Würdigung des Verstorbenen l Anteilnahme, Solidaritätsbekundung, eigene Gefühle l Hilfsangebot, Unterstützung l Zitate l Tod/Abschied allgemein Muster 2: Für die Hinterbliebenen eines/r Geschäftspartners/ Geschäftspartnerin, eines Kollegen/einer Kollegin Werte (Hinterbliebene/n)/ Sehr geehrte/r Herr/Frau XX, mit großer Bestürzung haben wir davon erfahren, dass Herr/Frau XX verstorben ist. Dies sind Augenblicke, in denen uns Menschen unerbittlich vorgeführt wird, wie zerbrechlich und vergänglich das menschliche Leben ist. Muster Trauerbrief Muster 1: Für nahe Verwandte/Freunde Liebe/r Briefanfang Die Nachricht, dass Name des/der Verstorbenen/Dein Mann/ Deine Frau/XX gestorben ist, hat mich sehr getroffen. Worte der Wertschätzung und der Anteilnahme XX fehlt mir (oder: Obwohl ich sicher nicht zu eurem engsten Lebenskreis gehört habe), ich trauere mit dir/euch zusammen um einen liebenswerten Menschen. Ich wünsche uns/euch den Mut, uns/euch an die schönen Stunden und die guten Zeiten mit XX zu erinnern. Zur Beisetzung werde ich bei dir/euch sein, und wenn du jemanden zum Reden brauchst, steht dir/euch meine Tür immer offen. Abschiedsworte Deine/Dein oder In tiefem Mitgefühl In den vielen Jahren, die wir mit (Verstorbene/r) zusammengearbeitet haben, hat er uns immer wieder durch seine Kompetenz, Großzügigkeit und seinen Humor beeindruckt, mit denen er die Schwierigkeiten des Alltags meisterte. Uns bleibt die Achtung vor (ihr/ihm), die Erinnerung und die Dankbarkeit, sie/ihn gekannt zu haben. In tiefem Mitgefühl/Unser aufrichtiges Mitgefühl Der Trauerbrief sollte nicht zu lang sein. Der Absender soll darin sein Beileid ausdrücken und kurz die persönliche Wertschätzung für die/den Verstorbene/n schildern. Idealerweise wird der Brief von Hand und mit Tinte geschrieben und auf persönlichem Briefpapier verfasst. Nach Erhalt der Parte sollte die Antwort innerhalb einer Woche erfolgen. Wenn Sie persönlich bzw. am Telefon kondolieren möchten, bereiten Sie sich vor und tun Sie dies nicht spontan. So können Sie sicher sein, dass Sie in dieser schwierigen Situation auch die richtigen Worte finden. Tipp Elmayer

08 VOR DER BESTATTUNG 09 VOR DER BESTATTUNG Kondolieren per E-Mail ist zwar nicht verboten, sollte allerdings nicht das einzige Mittel sein, um jemandem sein Beileid auszusprechen. Brief und Telefonat sollten diese neue Kommunikationsform ergänzen. Was definitiv nicht geht, ist das Kondolieren per Kurznachricht (SMS). Adressat des Trauerbriefs ist der Absender der Parte. Es ist durchaus üblich, mehrere Trauerbriefe zu schreiben. Todesanzeige in der Zeitung Die Bestattung Wien bietet ihren Kunden an, eine Todesanzeige in der gewünschten Tageszeitung zu veröffentlichen. So können all jene informiert werden, die keine eigene Parte bekommen haben. Im Internet ist zudem via www.bestattungwien.at/bestattungskalender ein Verzeichnis aller Trauerfeiern in Wien abrufbar, sofern die Hinterbliebenen eine solche Veröffentlichung nicht untersagt haben. fen. Die typische Trauerblume gibt es nicht. Rosen sind ebenso erlaubt wie (je nach Jahreszeit) Nelken, Schlüsselblumen, Lilien oder Chrysanthemen. Die Farbe Weiß, die in Asien die Trauerfarbe ist, spielt beim Blumenschmuck in Österreich traditionell eine wichtige Rolle. Aber auch hier gilt: Individuelle Vorlieben gehen vor. Totenwache und Aufbahrung Totenwache oder Aufbahrung des Leichnams zu Hause sind Traditionen aus dem ländlichen Raum, die in Wien nicht üblich bzw. sogar verboten sind. So gilt in der Bundeshauptstadt ein Haus- und Kirchenaufbahrungsverbot. Aufgebahrt werden nur Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an ihren letzten Wirkungsstätten (etwa im Wiener Burgtheater, in der Staatsoper, im Parlament etc.). Im Internet ist zudem via www.bestattungwien.at/bestattungskalender ein Verzeichnis aller Trauerfeiern in Wien abrufbar, sofern die Hinterbliebenen eine solche Veröffentlichung nicht untersagt haben. Blumenschmuck Von Buketts über Sträuße bis hin zu Blumenkränzen ist natürlich alles erlaubt, außer die Hinterbliebenen bitten ausdrücklich, auf Blumenspenden zu verzichten. In diesem Fall ist es auch in Ordnung, mit leeren Händen zu einer Beerdigung zu kommen. Eventuell nimmt man eine Blume mit, um diese ins offene Grab zu wer-

10 DIE BESTATTUNG 11 DIE BESTATTUNG Die Bestattung Die richtige Kleidung Für Damen gilt: schwarzes oder dunkles hochgeschlossenes Kleid oder Kostüm bzw. ein Hosenanzug. Der Mantel ist schwarz oder dunkel (je nach Jahreszeit). Schwarz ist die Trauerfarbe, und somit ist fast alles, was schwarz ist, erlaubt. Keine Dekolletees, nackten Schultern oder unbedeckten Arme. Angehörige tragen schwarze Strümpfe. Kopfbedeckung ist bei Damen möglich. Für Herren gilt: schwarzer Anzug, weißes Hemd, schwarze Krawatte, schwarze Schuhe, schwarzer oder dunkler Mantel (je nach Jahreszeit). Verwandte können einen Trauerflor am linken Arm tragen. Wenn man nicht unmittelbar verwandt ist: dunkler Anzug, Hemd mit dunkler Krawatte, schwarze Schuhe, dunkler Mantel. Der Hut ist bei der Trauerfeier unbedingt abzunehmen. Bei entsprechend schlechter Witterung kann er beim Trauerkondukt wieder aufgesetzt werden. Am Grab muss er allerdings wieder abgenommen werden. Alltagsbekleidung wie Jeans und Turnschuhe haben auf einer Beerdigung nichts verloren. Korrekte Kleidung ist ein wichtiger Bestandteil, um dem oder der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Vergessen Sie nicht auf Taschentücher! In der Aufbahrungshalle Zu einer Beerdigung kommt man unbedingt pünktlich, das heißt 15 bis 30 Minuten vor der Trauerfeier. Wenn man in die Halle eintritt, geht man gemessenen Schrittes an den Sarg oder die Urne, stellt sich davor und verbeugt sich kurz. Es ist mittlerweile auch durchaus Tipp Elmayer üblich, nach dieser Verbeugung den nächsten Angehörigen zu kondolieren. Üblicherweise läuft eine Trauerfeier zur Erdbestattung wie folgt ab (* bei christlichem Ritus): l Orgelakkord als Zeichen des Beginns l Gesangliche und/oder musikalische Darbietung l Orgelspiel (bei gleichzeitigem Einzug des Geistlichen und des Kreuzträgers) l Schließen des Tores des Aufbahrungsraumes l Einsegnung *) (eventuell mit Gesang) l Gesangliche und/oder musikalische Darbietung l Öffnen des Tores l Orgelspiel bis der letzte Trauergast den Aufbahrungsraum verlassen hat l Auszug des Geistlichen und des Kreuzträgers *) l Abtragen der Kränze, die im Kondukt zur Grabstelle gebracht werden (dies sind meist nur die Kränze der engsten Angehörigen, da diese in der Regel am Sarg direkt angebracht werden) l Abtragen des Sarges Bei einer Trauerfeier ohne religiöse Zeremonie ersetzt ein Nachrufredner den Geistlichen. Der Trauerzug/Kondukt Direkt hinter dem Sarg oder der Urne gehen die nächsten Verwandten. Ihnen ist es vorbehalten, bei der Beerdigung direkt am Grab zu stehen.

12 DIE BESTATTUNG 13 DIE BESTATTUNG Die Reihenfolge eines Trauerzugs könnte wie folgt aussehen: l Abordnungen von Vereinen oder Formationen von Uniformträgern mit ihren Musikkapellen, Fahnenträger jeweils an der Spitze. l Kranzträger (können durch Blumenwagen ersetzt werden; der Kranz der Witwe/des Witwers ist stets der Letzte vor dem/der Verstorbenen) l Ordenträger (wenn der oder die Verstorbene Träger/in einer solchen Auszeichnung war, so werden diese auf Kissen aufgenäht getragen auch hier gilt, dass der ranghöchste Orden dem oder der Verstorbenen am nächsten ist) l Kreuzträger *) l Geistlichkeit *) l Nachrufredner l Sarg l Familie l Trauergäste Am Grab Die Trauerfeier an der Grabstelle wird üblicherweise wie folgt ablaufen: l Segnung des Grabes *) l Versenkung des Sarges l Einsegnung *) l Eventuell Nachruf(e) l Gesangliche und/oder musikalische Darbietung Bei einer Sargbestattung ist es Brauch, dass die Trauergäste Erde ins offene Grab werfen. Für christliche Begräbnisse gilt, dass sich die Gäste danach bekreuzigen. Angehörige und enge Freunde können eine Blume nachwerfen. Im Falle einer Urnenbestattung wird auf diese Tradition verzichtet. Im Rahmen von Gruftbestattungen werden immer Blumen verwendet und nie Erde. Nach der Zeremonie kondoliert man den Hinterbliebenen noch einmal persönlich kurz und mit Handschlag, bevor man den Friedhof verlässt. Dabei wird man sein aufrichtiges Beileid aussprechen (und nicht sein herzliches ). Wenn Sie an der gesamten Trauerfeier teilnehmen, ist es nicht unbedingt notwendig, den Hinterbliebenen zwei Mal zu kondolieren (in der Aufbahrungshalle und an der Grabstelle). Könnte dies doch für die Trauernden mehr Belastung als Trost sein. Kondolieren Sie in diesem Fall am Ende der Zeremonie, d. h. am Grab. Es ist aller-dings möglich, dass auf Wunsch der Familie am offenen Grab von Beileidsbezeugungen Abstand genommen werden möge. In den meisten Fällen wird dies der Konduktleiter (ein Mitarbeiter der Bestattung oder der Friedhöfe) rechtzeitig verkünden. Diese Bitte ist natürlich unbedingt zu respektieren. Trauerreden Es ist der Planung der Hinterbliebenen vorbehalten, ob und wie viele Reden es geben soll. Bei konfessionellen Begräbnissen ist es üblich, dass der Geistliche dies übernimmt. Es ist aber auch möglich, dass ein professioneller Nachrufredner die Trauerrede hält oder dass es mehrere Reden gibt. Tipp Elmayer

14 DIE BESTATTUNG 15 NACH DER BESTATTUNG Nach der Bestattung Das Verhalten auf Friedhöfen Manche Wiener Friedhöfe wirken zwar wie große Parkanlagen und werden auch als Naherholungsgebiete genützt, es gelten aber spezielle Regeln und diese wiederum müssen besonders bei einem Begräbnis beachtet werden. Die Besucher müssen ihr Verhalten während ihres Aufenthalts der Würde und Widmung eines Friedhofes anpassen. Das Betreten von Grabstellen ist verboten dies betrifft natürlich auch die umliegenden Gräber bei einer Einsegnung. Selbstverständlich ist die Benützung von Sportgeräten wie Skateboards oder Rollschuhen untersagt. Auch Tiere sind am Friedhof nicht zugelassen ausgenommen sind Blindenführ- und Partnerhunde für behinderte Personen. Das Totenmahl Je nach Wunsch der Angehörigen gibt es nach der Bestattung noch ein gemeinsames Essen, bei dem noch einmal alle Gäste zusammenkommen und der/des Toten gedenken. Der Ursprung dieses Brauches liegt darin, dass die Angehörigen nicht sofort allein gelassen werden sollten, sondern die Möglichkeit haben, sich in vertrautem Kreis Schmerz und Trauer von der Seele reden zu können. Der Leichenschmaus kann zu Hause bei den Hinterbliebenen oder in einem nahe gelegenen Restaurant stattfinden. Er dauert in der Regel etwa zwei Stunden und beinhaltet einen Imbiss oder Ähnliches. In Wien gibt es keine traditionelle Speise, die zu so einem Anlass gereicht wird. Daher sollte die Speisenwahl frei sein. Beim Totenmahl gilt jedenfalls: Dies ist keine üppige Tafel. Auch beim Totenmahl kann es eine oder mehrere Würdigungen der oder des Verstorbenen geben. Diese sollten aber jedenfalls mit den Hinterbliebenen vorher besprochen werden. Der Trauerredner hält sich kurz (maximal drei Minuten). Der ranghöchste Redner spricht zuletzt. Tipp Elmayer Eine Sitzordnung ist auch bei diesem traurigen Anlass angebracht. Für die Gäste ist es meist angenehmer, wenn sie einen Platz zugewiesen bekommen. Grundsätzlich gilt, dass nähere und ranghöhere (ältere) Verwandte und Freunde näher bei den Angehörigen sitzen als die anderen Gäste. Die Hinterbliebenen sprechen meist eine persönliche Einladung zum Totenmahl direkt auf der Beerdigung aus. Manchmal wird bereits auf der Parte eine Einladung in ein Lokal vermerkt.

16 NACH DER BESTATTUNG 17 ANHANG Anhang Das Kondolenzbuch Wenn ein Kondolenzbuch bei der Trauerfeier aufliegt, dann sollte man sich in dieses mit kurzer Widmung und Namen einschreiben. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit virtueller Kondolenzbücher. Diese geben weiter entfernt lebenden Verwandten und Freunden, die nicht zur Beerdigung kommen können, die Gelegenheit, sich einzutragen und so Abschied zu nehmen Möglichkeit dazu bietet das neue Trauerportal (www.trauerportal.at) oder der Online-Bestattungskalender der Bestattung Wien (www.bestattungwien.at/bestattungskalender). Auf beiden Seiten kann auf Wunsch im Zuge der Veröffentlichung der Parte im Netz auch ein Online-Kondolenzbuch bereitgestellt werden. Danksagung nach der Bestattung Nach der Bestattung erhalten die Hinterbliebenen vom Arrangeur eine Liste der Blumenspenden und können sich dann mit einer Karte für Anteilnahme, Kondolenzschreiben und Blumen bedanken. Diese vorgedruckte oder handgeschriebene Danksagung sollte in Büttenpapier oder ähnlicher Papierqualität sein und so rasch als möglich versendet werden. Trauerfeiern nichtchristlicher Religionsgemeinschaften Der vorliegende Ratgeber erläutert christliche oder nichtkonfessionelle Trauerfeiern. Dies deckt zwar einen Großteil der Begräbnisse in der Stadt Wien ab, aber natürlich nicht alle. So gibt es seit 2008 einen islamischen Friedhof in Wien. Der Wiener Zentralfriedhof hat Abteilungen für viele Konfessionen. Sollten Sie zu einer nichtchristlichen Trauerfeier eingeladen sein, machen Sie sich mit den speziellen Regeln vertraut. Blumen sind beispielsweise bei Begräbnissen vieler Glaubensrichtungen dezidiert nicht erwünscht Gleiches gilt auch für Gesang oder Musik. Wenn Sie mehr über die Begräbnis-Riten verschiedener Konfessionen erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an die jeweilige Glaubensgemeinschaft. Die wichtigsten Adressen Römisch-Katholische Kirche Erzdiözese Wien Wollzeile 2 1010 Wien Telefon: +43 (0)1 515 52-0 Evangelische Kirche A.B. und H.B. Ungargasse 9 Tür 10 1030 Wien info@evang.at Altkatholische Kirche Österreich Schottenring 17 Stiege 1 3. Stock Tür 12 1010 Wien Israelitische Kultusgemeinde Wien Seitenstettengasse 4 1010 Wien Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich Bernardgasse 5 1070 Wien info@derislam.at Telefon: +43 (0)1 526 31 22 Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft Fleischmarkt 16 1010 Wien Telefon: +43 (0)1 512 37 19 office@buddhismus-austria.at Fax: +43 (0)1 512 37 19 Zeugen Jehovas in Österreich Gallgasse 42 44 1134 Wien Telefon: +43 (0)1 712 54 61-0 Fax: +43 (0)1 712 54 61-50 Telefon: +43 (0)1 317 83 94 Fax: +43 (0)1 317 83 94-9 Telefon: +43 (0)1 531 04105 Fax: +43 (0)1 531 04108 Telefon: +43 (0)1 804 53 45 Serbisch-griechisch-orientalische Kirchengemeinde zum Hl. Sava in Wien Veithgasse 3 1030 Wien redakcija@serb-kirche.at Telefon: +43 (0)1 924 67 81

18 ANHANG 19 ANHANG Bestattung Wien Zentrale Simmeringer Hauptstraße 339 1110 Wien office@bestattungwien.at Telefon: +43 (0)1 501 95-0 www.bestattungwien.at Fax: +43 (0)1 501 95-28509 Unsere Kundenservicestellen sind Mo. Fr. von 7.30 bis 15.30 Uhr für Sie geöffnet. Die Kundenservice Zentrale ist Mo. Fr. von 8.00 bis 16.30 Uhr und Sa., So. und Feiertags von 7.30 bis 15.30 Uhr für Sie geöffnet. Um Wartezeiten zu vermeiden, vereinbaren Sie bitte einen individuellen Gesprächstermin. Hausbesuche auf Wunsch, nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. (01) 501 95-28600 Die Kundenservicestellen Öffentlich erreichbar mit der Linie Kundenservice Landstraße 1030 Wien Ungargasse 41 U3, 0, S-Bahn (01) 501 95-28620 landstrasse@bestattungwien.at Kundenservice Margareten Amtshaus Margareten 1050 Wien Schönbrunner Straße 54 U4, 12A, 14A, 59A (01) 501 95-28630 margareten@bestattungwien.at Kundenservice Josefstadt Amtshaus Josefstadt 1080 Wien Schlesingerplatz 2 5, 33 (01) 501 95-28640 josefstadt@bestattungwien.at Kundenservice Favoriten Amtshaus Favoriten 1100 Wien Laxenburger Straße 43 45 U1, 0, 14A (01) 501 95-28650 favoriten@bestattungwien.at Kundenservice Zentrale 1110 Wien Simmeringer Hauptstraße 339 6, 71 (01) 501 95-28610 simmering@bestattungwien.at Kundenservice Hietzing Amtshaus Hietzing 1130 Wien Hietzinger Kai 1 3 (Eingang Dommayerg. 12) U4, 10, 58, 60, 51A, (01) 501 95-28660 56B, 58B, 156B hietzing@bestattungwien.at Kundenservice Ottakring Amtshaus Ottakring 1160 Wien Richard-Wagner-Platz 19 9, 46 (01) 501 95-28670 ottakring@bestattungwien.at Kundenservice Währing Amtshaus Währing 1180 Wien Martinstraße 100 40, 41 (01) 501 95-28680 waehring@bestattungwien.at Kundenservice Brigittenau Amtshaus Brigittenau 1200 Wien Brigittaplatz 10 U6, 33 (01) 501 95-28690 brigittenau@bestattungwien.at Kundenservice Floridsdorf Amtshaus Floridsdorf 1210 Wien Am Spitz 1 U6, S-Bahn, 26, 31, (01) 501 95-28700 33, 28A, 29A floridsdorf@bestattungwien.at Kundenservice Donaustadt 1220 Wien Donaustadtstraße 1, 4. Stock U1, 25, 26, 23A, 24A, Donauzentrum - Ärtzezentrum 25A, 26A, 31A, 93A, 94A (01) 501 95-28710 donaustadt@bestattungwien.at Kundenservice Stadlau 1220 Wien Langobardenstraße U2, 26, 84A (U2 Station Donauspital) (01) 501 95-28720 stadlau@bestattungwien.at Kundenservice Penzing 1140 Wien Hütteldorferstraße 174 176 49 (01) 501 95-28730 penzing@bestattungwien.at

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