CREATION WILLI GELLER INTERNATIONAL SIMPLY BRILLIANT VERARBEITUNGSANLEITUNG CREATION PRESSKERAMIK Bertrand Thiévent CP 1
INHALT Einleitung 3-4 Zahnpräparation 5 Modellation 6 Anstiften 7 Einbetten 8-9 Pressen 10 Ausbetten 11 Ausarbeiten 12 Maltechnik 13 Schichttechnik / Waschbrand 14 Schichttechnik / Glanzbrand 15 Adhäsive Zementierung/Vorbereitung d. Zahnersatzes 16 Brenntabellen 17 Farbtabelle 18 Physikalische Eigenschaften 19 Impressum Herausgeber: Creation Willi Geller International AG Inhalt: ZTM Patrick Boche, ZTM Oliver Heinzle Bildnachweis: Bertrand Thiévent 1, Oliver Heinzle 6/7/8/9/11/12/13/14/15 Layout: ganahl. Kommunikation & Design 2
EINLEITUNG Ob Schicht- oder Maltechnik: Creation CP ist eine vielseitige Presskeramik zur Herstellung von Inlays, Onlays, Veneers und Einzelzahnkronen. Dank des perfekt aufeinander abgestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten der einzelnen Materialien lassen sich die Pellets sowohl mit dem niedrigschmelzenden Creation LF-System als auch mit der bewährten hochschmelzenden Feldspat-Metallkeramik Creation CC anwenden. 3
EINLEITUNG MALTECHNIK Mit dieser Technik können Inlays, Onlays,Veneers und Einzelzahnkronen effizient und doch hochwertig hergestellt werden. Die Arbeiten werden in ihrer endgültigen anatomischen Form modelliert und anschließend mit dem entsprechenden transparenten Rohling gepresst. Nachdem die Pressteile fertig ausgearbeitet sind, werden sie mit Creation CC.LF. Make Up Instant individualisiert. SCHICHTTECHNIK Diese Technik kann auch bei ästhetisch anspruchsvollen Rekonstruktionen angewendet werden. Hierbei können voll anatomisch modellierte Teile gepresst und anschließend inzisal reduziert werden, oder die Kappen werden bereits reduziert aufgewachst und in der entsprechenden Dentinfarbe gepresst. Verblendet werden die Gerüste mit Creation CC oder Creation LF. Creation CC.LF. Make Up Instant ermöglicht eine perfekte Individualisierung. Die Farben können sowohl eingemischt, überschichtet als auch an der Oberfläche angewendet werden. 4
ZAHNPRÄPARATION 2,0 1,5 INLAYS Empfohlen wird eine Kastenpräparation mit abgerundeten Ecken und Kanten und ohne Federrand. Die Innenwände sollten nicht parallel, sondern ca. 15 zur Kaufläche hin geöffnet sein. Eine Mindesttiefe von 2 mm ist für die okklusale Präparation optimal. Antagonistenkontakte am Übergang zum Inlay sollten vermieden werden. 1,5 2,0 KRONEN Empfohlen wird die Präparation einer ausgeprägten Hohlkehle oder Stufe ohne scharfe Kanten bzw. Ränder. An der Schneidekante sollte 2 mm, labial/bukkal 1 1,5 mm reduziert werden. Palatinal muss durch Beschleifen mindestens 1 mm Platz geschaffen werden. 1,5 2,0 2,0 1,5 1,5-2,0 1,5 VENEERS Empfohlen wird die Präparation einer Hohlkehle. Die labiale Reduktion sollte an der gingivalen Hohlkehle mindestens 0,5 mm betragen. An der Schneidekante darf maximal 1 mm beschliffen werden. 0,7 0,5 0,5 5
MODELLATION 1 3 2 4 Die Stümpfe werden zunächst bis maximal 1 mm vor der Präparationsgrenze mit Distanzlack überzogen. Bei der anschließenden Wachsmodellation gilt: Es sollten ausschließlich Materialien verwendet werden, die für die Presskeramik freigegeben sind. MALTECHNIK Für die Maltechnik wird das Objekt voll anatomisch ausmodelliert. Nach dem abgeschlossenen Pressen weist es keine Dimensionsveränderungen auf. SCHICHTTECHNIK Für die Schichttechnik sind zwei Modellations-Varianten möglich: 1. Die Restauration wird voll anatomisch ausmodelliert und anschließend nach dem Pressen mit geeigneten Schleifkörpern reduziert (hierbei kann ein Vorwall der Modellation als Kontrolle für die Reduzierung verwendet werden). 2. Die Kappe wird bereits reduziert aufgewachst und anschließend gepresst. 5 Bei beiden Varianten muss eine Mindeststärke von 0,8 mm des Gerüstes eingehalten werden bzw. muss 2/3 der anatomischen Form aus Presskeramik bestehen! Zusätzlich können beim Brennen die Keramikobjekte mit der flüssigen Brennwatte von Creation fixiert werden. 6
ANSTIFTEN Der Ansatzpunkt der Pressmaterialzuführung ist bei Frontzähnen an der inzisalen Schneidekante; bei Seitenzähnen liegt er an der dicksten Stelle, meist an den palatinalen oder lingualen Höckern. Der Wachsdraht mit einem Durchmesser von 3 3,5 mm sollte 5 6 mm lang sein und sich zum Objekt hin nicht verjüngen. Der Presskanal wird auf dem Rand des Muffelformers im Winkel von 35 45 angewachst. Die Ansatzstellen der Kanäle sollten ausreichend verschwemmt sein. Der Abstand zwischen den einzelnen Objekten in der Muffel sollte hierbei mindestens 3 mm betragen. Bei einer 100 g-muffel muss das Objekt am besten senkrecht und zentral auf den Muffelformer aufgewachst werden. Ein Pellet reicht für maximal 0,6 g, zwei Pellets für maximal 1,4 g Wachsgewicht. 7
EINBETTEN 1 Zunächst wird der Silikonring des Creation CP-Muffel-Sets auf den Muffelformer geschoben. Dann wird er mit der speziell für Creation CP entwickelten, schnell aufheizbaren und phosphatgebundenen Spezialeinbettmasse für Presskeramik Creation CP- Vest bis ca. 5 mm unter den Rand des Silikonrings aufgefüllt. Der Muffelbodenformer wird anschließend mittels leichtem Drehen in den Silikonring aufgesetzt; die Einbettmasse sollte sich hierbei durch die zentrale Öffnung des Muffelbodenformers leicht hoch drücken. 2 3 8
EINBETTEN 4 5 Nach Ablauf der Abbindezeit der Einbettmasse (Gebrauchsanweisung des Herstellers beachten!) werden Muffelbodenformer und Muffelformer durch vorsichtiges Drehen wieder abgezogen und der Muffelboden mit einem Gipsmesser geebnet. Der Muffelboden muss absolut plan sein, sodass die Muffel beim Pressen senkrecht und stabil im Pressofen steht. Ansonsten kommt es beim Pressvorgang zu Verkantungen, wodurch Muffel und Pressofen stark beschädigt werden können. Das Vorwärmen erfolgt gemäß der jeweiligen Herstellerangaben für Einbettmassen. Die Pellets und die Creation CP-Einweg-Presskolben dürfen nicht vorgewärmt werden, der Aluminium voxid-kolben muss dagegen vorgewärmt werden! 6 9
PRESSEN KLEMA PRESS (KLEMA) Bereitschaftstemp. 800 C Verschlusszeit 00:00 min. Anstiegsgeschwindigkeit 60 C/min. Vakuumstart 800 C Vakuumverzögerung 30:00 min. Vakuumgrenze 730 mm Brenntemperatur 1.050 C Verzögerung 20:00 min. Presstemperatur 1.050 C Presszeit 10:00 min. EP 500 (IVOCLAR) Schließtemperatur B 700 C Aufheizrate T 60 C/min. Vakuumstart T 1.050 C Endtemperatur 20:00 min. Presszeit 2 min. Vakuum an V1 500 C Vakuum aus V2 1.050 C Pressdruck 4,5 5 bar PRO PRESS (WHIPMIX) Starttemperatur 700 C Heizrate 60 C/min. Endtemperatur 1.050 C Haltezeit 20 min. Presszeit 10 min. Vakuum 100 % Die angegebenen Brennparameter sind Richtwerte und müssen der jeweiligen Situation angepasst werden. 10
AUSBETTEN 1 2 Die Länge des Presskolbens wird auf der Muffelwand außen angezeichnet und dann entlang der Markierung mit einer geeigneten Trennscheibe einsepariert. Anschließend werden die so separierten Muffelteile vorsichtig entfernt. Die Pressobjekte werden grob mit Glasperlen (50 μm) bei 4 bar Druck mit einem Griffelstrahler abgestrahlt und dann vorsichtig ebenfalls mit Glasperlen (50 μm) bei 2 bar Druck freigelegt. Kein Aluminiumoxid zum Abstrahlen verwenden! 3 4 11
AUSARBEITEN Die Gussstifte werden mit einer geeigneten Trennscheibe vorsichtig abgelöst. Nun werden die Pressteile auf den Stumpf aufgepasst und anschließend je nach angewendeter Technik ausgearbeitet. 1 2 3 4 Beim Ausarbeiten muss eine Mindeststärke des Gerüstes von 0,8 mm eingehalten werden bzw. 2/3 der anatomischen Form aus Presskeramik bestehen! MALTECHNIK Die Objekte werden fertig ausgearbeitet (Kontaktpunkte, Oberflächentextur etc.). Bei Verwendung von Silikon-Gummipolierern muss mit Aluminiumoxid (50 μm) und geringem Druck (2 bar, ca. 10 cm Abstand) abgestrahlt werden. SCHICHTTECHNIK Die anatomisch modellierte Restauration wird mit Schleifkörpern, die zur Keramikbearbeitung geeignet sind, um den Schneideanteil reduziert oder die bereits reduziert modellierte Restauration wird zur Verblendung vorbereitet. Vor dem Schichten sollte die Oberfläche mit Aluminiumoxid (50 μm) bei geringem Druck (2 bar, ca. 10 cm Abstand) abgestrahlt werden. Nach der gründlichen Reinigung (Dampfstrahler/Ultraschallgerät) kann mit der Schichtung begonnen werden. 12
MALTECHNIK Eventuelle Korrekturen können vor dem Bemalen noch mit der Schichtkeramik vorgenommen werden. Die individuelle Charakterisierung erfolgt dann mit Creation CC.LF. Make Up Instant. Je nach Situation können ein oder mehrere Malfarbenbrände durchgeführt werden. Die fertig bemalte Restauration wird anschließend ein bis zwei mal glasiert. 13
SCHICHTTECHNIK - WASCHBRAND Bei Prämolaren und Molaren wird ein Wasch-Brand auf der Kaufläche mit der entsprechenden Dentinfarbe fixiert. Gebrannt wird auf Brennwatte. Die vorgehensweise ist wie beim 1. Dentinbrand (Haltezeit: 1:30 min. bei 900 C). Brennparameter beachten! 14
SCHICHTTECHNIK - GLANZBRAND 1 2 Vor dem Schichten kann noch ein Charakterisierungsbrand mit Creation CC.LF. Make Up Instant-Malfarbe z.b. auf dem Wasch-Brand fixiert werden. Fehlende Dentinanteile können mit Dentinmasse ergänzt werden. Die Schneideanteile werden zur anatomischen Form ergänzt und anschließend entsprechend den Vorgaben der Brenntabelle gebrannt. Gebrannt sollte nur auf Brennwatte werden. Falls notwendig kann ein Korrekturbrand vorgenommen werden. 3 4 Bei der Schichttechnik muss eine Mindeststärke des Gerüstes von 0,8 mm eingehalten werden bzw. 2/3 der anatomischen Form aus Presskeramik bestehen! Mit Creation CC.LF. Make Up Instant-Malfarbe können nun noch kleine zusätzliche individuelle Akzente gesetzt werden. Zum Schluss wird glasiert oder mechanisch poliert. 5 6 15
ZEMENTIEREN VOLLKERAMISCH GEPRESSTER KRONEN Der aus Creation CP hergestellte Zahnersatz muss adhäsiv verklebt werden! Vorbehandlung des Zahnersatzes vor dem Verkleben (bitte den jeweiligen Herstellerangaben folgen): Die Innenseite der Kronen wird mit Al 2 O 3 (50 μm) und 1 bar Druck vorsichtig abgestrahlt. Abgestrahlte Oberfläche. Die aufgerauhte Oberfläche mit maximal 10 % Flusssäure zwei Minuten, entsprechend den Herstellerangaben, anätzen. Die Säurerückstände gründlich unter fließendem Wasser entfernen. Anschließend mit Ultraschall oder Dampfstrahler reinigen. Im trockenen Zustand ist eine milchig-weiße Oberfläche (Fluorsilikatkristalle) erkennbar. Die Fluorsilikatkristalle mit Phosphorsäure (39 %) eine Minute absäuern. Anschließend gründlich unter fließendem Wasser reinigen. Die mikroretentive Oberfläche ist fertig zum adhäsiven Verkleben. 16
BRENNTABELLEN MALTECHNIK (CREATOPM CC.LF. MAKE UP INSTANT) Starttemp. Trockenzeit Temp.-Anstieg V 1. Brand 2. Brand Haltezeit Malfarbe 450 C 4 min. 45 C/min. - 850 C 850 C 1 min. Glasur 450 C 4 min. 45 C/min. - 850 C 840 C 1 min. SCHICHTTECHNIK (CREATION CC) Starttemp. Trockenzeit Temp.-Anstieg V Endtemp. Haltezeit 1. Dentinbrand 580 C 6 min. 55 C/min. + 900 C 1:30 min. 2. Dentinbrand 580 C 4 min. 55 C/min. + 895 C 1:30 min. Glanzbrand 600 C 2 min. 55 C/min. - 900 C 1:30 min. Glanzbrand mit Glasur 450 C 4 min. 45 C/min. - 850 C 1 min. SCHICHTTECHNIK (CREATION LF) Starttemp. Trockenzeit Temp.-Anstieg V Endtemp. Haltezeit 1. Dentinbrand 450 C 6 min. 45 C/min. + 770 C 1 min. 2. Dentinbrand 450 C 6 min. 45 C/min. + 760 C 1 min. Glanzbrand 480 C 2 min. 45 C/min. - 770 C - Glanzbrand mit Glasur 450 C 4 min. 45 C/min. - 750 C 1 min. Die angegebenen Brennparameter sind Richtwerte und müssen der jeweiligen Situation angepasst werden. Entscheidend ist das richtige Brennresultat. 17
FARBTABELLE Vita Shade A1 A2 A3 A3,5 A4 B1 B2 B3 B4 C1 C2 C3 C4 D2 D3 D4 Dentine 16 A1 A2 A3 A3,5 A4 B1 B2 B3 B4 C1 C2 C3 C4 D2 D3 D4 Bleach Dentine 3 BL-1 BL-2 BL+ Dentine Opaque 3 DO-1 ivory DO-2 flamingo DO-3 orange Enamel 4 E57 E58 E59 E60 Enamel + 4 E57+ E58+ E59+ E60+ Opazität circa 75 % circa 70 % circa 85 % circa 50 % circa 55 % Transpa 2 NT neutral NT clear circa 35 % circa 25 % Enamel 5 SI-01 light yellow SI-02 medium yellow SI-03 heavy yellow SI-04 light orange SI-06 heavy orange Enamel Intensive + 5 SI-01+ SI-02+ SI-03+ SI-04+ SI-06+ PS-0 Bleach Enamel 2 TI-2 Vita ist ein eingetragenes Warenzeichen der VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG, Bad Säckingen, Deutschland. circa 50 % circa 55 % circa 60 % circa 55 % OPAZITÄT Die Messwerte beziehen sich auf eine Stärke von 1 mm der Probenplättchen und einen Messbereich von 400 700 nm. Sie sind Mittelwerte, die zur Orientierung im System dienen sollen. 18
PHYSIKALISCHE EIGENSCHAFTEN Eigenschaften Maßeinheit Wert Norm Wärmeausdehnungskoeffizient (25 500 C) 10-6 xk -1 13,5 ± 0,3 Glastransformationspunkt C 635 ± 10 Löslichkeit µg/cm 2 20 max. 100 Biegefestigkeit MPa (Nmm 2 ) 110 min. 100 Die angegebenen technischen bzw. physikalischen Werte beziehen sich auf jeweils hausintern hergestellte Proben und die dort befindlichen Messinstrumente. 19
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