Bericht Auslandspraktikum 2016 Marcel Matthes FGM 2013 MTU-BB
Die Vorbereitung Bereits zu Beginn meiner Ausbildung wusste ich von der Möglichkeit eines Auslandspraktikums. Im Sommerurlaub 2014 wurde ich auf die JU-AIR am Flugplatz Dübendorf bei Zürich aufmerksam. Im April 2015 wurde aus der Idee ein Entschluss und somit begann die lange Phase der Vorbereitung. In einem ersten Schritt wurde das Vorhaben an die Lehrmeister herangetragen. Leicht fiel die Kontaktaufnahme zur IHK und Frau Karin Bethke, vielen Dank an dieser Stelle! Leider musste ich bei meinen Vorbereitungen feststellen, dass Praktika in der Schweiz nicht durch das Programm Erasmus Plus gefördert werden schade, aber den Europass habe ich trotzdem bekommen. Eine Unterkunft konnte ich selbstständig organisieren. Und zum Glück konnte ich mich auch auf die finanzielle Unterstützung der MTU-BB verlassen! Vor Beginn des Praktikums mussten noch Formulare für die Krankenkasse und das örtliche Amt für Wirtschaft und Arbeit bearbeitet werden, dabei unterstützte mich tatkräftig Frau Heike Geitner der Abteilung Personalwesen der MTU-BB, an dieser Stelle meinen ausdrücklichen Dank an sie! Im Ergebnis der Vorbereitung möchte ich festhalten, nur durch Fleiß, Kontinuität und ein gesundes Maß an Penetranz konnte ich schließlich alle Hindernisse überwinden. Das Auslandspraktikum Vier Wochen Schweiz Ich absolvierte ein vierwöchiges Auslandspraktikum bei der JU-AIR, vom 21.03.2016 bis 17.04.2016, einschließlich selbstständiger An- und Abreise. Die JU-AIR befindet sich auf dem Militärflugplatz Dübendorf und ist Bestandteil des Air Force Center Dübendorf, es beinhaltet außerdem das Flieger FLAB Museum. Die JU-AIR unterhält vier Flugzeuge, drei Junkers Ju-52 und eine CASA 352, ein spanischer Lizenzbau der Junkers Ju-52. Davon ist die CASA 352 in Mönchengladbach und die drei Junkers Ju-52, Baujahr 1939, in Dübendorf stationiert. Alle vier Maschinen werden mit originalen BMW 132 Sternmotoren geflogen. Durch die Mitarbeiter dort wurde ich freundlich empfangen. Nicht zuletzt durch die gute Ausbildung der MTU waren die Mitarbeiter schnell von mir und der Qualität meiner Arbeit überzeugt. So konnte ich bereits am zweiten Tag, nach kurzer Einweisung, selbstständig arbeiten. Einzigartig ist die Anzahl der Freiwilligen Kräfte im Rahmen eines Vereins mit einer Anzahl von rund 100 Freiwilligen, nur für den Bereich JU-AIR. Vorwiegend handelt es sich bei den Freiwilligen um Ruheständler die in ihrem Berufsleben in der Luftfahrt tätig waren. So war meine Arbeit geprägt von immer neuen Erfahrungsberichten. Neben den Arbeiten am Sternmotor, stand die Erneuerung des Kabinenbodens einer der Ju-52 mit allen notwendigen Arbeiten auf dem Programm. Aber auch routinemäßige Kontrollen des gesamten Luftfahrzeugs waren Bestandteil meiner Arbeit. Im Lauf der Wochen entwickelte ich zunehmend ein Gefühl der Ehrfurcht für die Leistungen des deutschen Ingenieur Hugo Junkers und denen die sein Erbe pflegen. Neben dem Baumuster Ju-52 findet man am Flugplatz Dübendorf auch noch den Nachbau einer Junkers F13, das erste Ganzmetallflugzeug der zivilen Luftfahrt! Aktuell arbeitet man an einem flugfähigen Nachbau mit dem Namen RIMOWA F13 als Prototypen für eine geplante Serienfertigung.
Alles in Allem waren es einzigartige vier Wochen voller interessanten Fachwissen und Einzelschicksalen sowie Freude bei der JU-AIR. Die Arbeit dort hat mir derart Spaß bereitet, dass es die Anstrengungen der Vorbereitung in den Schatten stellt. Mein Fazit im Angesicht von Aufwand und Nutzen lautet: Sogar mit Gegenwind und Steinen im Weg kann man sein Ziel erreichen, man muss es nur wirklich wollen! Impressionen Bild 1: HB-HOS, lackiert 2015, IWC Schaffhausen ist ein Sponsor der JU-AIR
Bild 2: HB-HOP, Motor1, nach abschließender Sichtprüfung montiere ich die Verkleidungsbleche
Bild 3: HB-HOP/Falken Brauerei Schaffhausen, markant ist die aufwendige Farbgebung. Am Motor 1 sind alle Arbeiten nach der Winterkontrolle/ 100h Kontrolle abgeschlossen, im letzten Schritt wird die zweiteilige Haube angebracht
Bild 4: Im Vordergrund die rechte Tragfläche der HB-HOP, daneben die HB- HOT/RIMOWA Bild 5: HB-HOP, 60Liter Öl fasst jeder der drei Öltanks. Links sieht man ein typisches Zeichen der Junker Ju-52/3m g4e, die große seitliche Ladeluke
Bild 6: HB-HOT steht an einem Morgen klar zum Abflug. Bild 7: HB-HOP
Bild 8: HB-HOS/IWS Schaffhausen, Standlauf, Mechaniker Hans Hollenstein beobachtet Anlassverhalten, Verbrennung und bestätigt Dominik Schaller im Cockpit die Funktion von z.b. Landelicht, Pitotrohrheizung und Positionslichtern. Bild 9: Standlauf HB-HOS/ IWC Schaffhausen
Bild 10: HB-HOS/IWC Schaffhausen, Erleichterung nach tadellosem Standlauf bei Mechaniker Dominik Schaller und mir. Abschließend möchte ich mich hiermit bei folgenden Personen bedanken: Andreas Gühmann Andreas Junker Anne Gühmann Bernd Matthes Bernd Stürmer Claudia Bachmann Dominik Schaller Hans Hollenstein Heike Geitner Joachim Pigulla Jürgen Hansche Katrin Matthes Kurt Waldmeier Rita Walder Tobias Koch Sowie bei allen Kollegen und Kolleginnen der MTU-BB und der JU-AIR.