Adper Prompt. L-Pop. Selbstätzendes Adhäsiv. Technisches Produktprofil

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Transkript:

Adper Prompt L-Pop Selbstätzendes Adhäsiv Technisches Produktprofil

Inhalt Vorwort... 5 Einleitung... 6 Geschichte... 6 Motivation... 7 Indikationen... 7 Chemischer Hintergrund... 8 Haftmechanismus konventioneller Adhäsive... 8 Haftmechanismus von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv... Produktzusammensetzung... 12 Testergebnisse... 13 Applikationstest... 13 Laborauswertung... 13 Technische Richtlinien... 18 Gebrauchsanweisung... 19 3

Vorwort 3M ESPE Adper Prompt L-Pop ist eine neues selbstätzendes Adhäsiv, das auf dem bewährten 3M ESPE Prompt L-Pop All-in-One Adhäsiv basiert. Es dient zur Befestigung von direkt lichthärtenden Composite- und Compomermaterialien an Dentin und Schmelz. In Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv ist die innovative, preisgekrönte 1 L-Pop- Blisterverpackung weiterentwickelt worden. Es bietet eine neuartige Aktivierungskontrolle und verbesserte chemische Eigenschaften für ein zuverlässigeres und konstant gutes Ergebnis. Der Adhäsivfilm lässt sich gleichmäßiger auftragen, was zu verbesserten Dentinhaftwerten führt. Gleichzeitig ist durch die einzigartigen chemischen Eigenschaften ein direktes Ätzen des Schmelzes möglich. Damit entfällt die mit herkömmlichen Adhäsiven notwendige zusätzliche Ätzprozedur. Da Ätzen, Primen und Bonden in einem einzigen Arbeitsvorgang erfolgen, wird im Vergleich zu Total-Etch"-Systemen Zeit gespart. Die geringere Anzahl von Arbeitsschritten führt auch zu einer geringeren Fehleranfälligkeit. Da Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv nicht auf dem Total-Etch"-Konzept basiert, ist die Gefahr, daß das Dentin vor der Applikation des Adhäsivs zu naß oder zu trocken sein könnte, wesentlich kleiner. Das Risiko von postoperativen Sensibilitäten wird reduziert. Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv enthält Campherchinon und ist für alle Arten der Lichthärtung wie Halogen, LED, Plasma und Laser geeignet. Die gelbe Farbe des Campherchinons dient als optische Kontrolle für die richtige Aktivierung des Applikationssystems. Aufgrund seines Einmal-Applikationssystems trägt Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv auch zu einer wirkungsvollen Reduzierung des Infektionsrisikos in der Praxis bei. 1 1999 gewann die innovative L-Pop Blisterpackung sowohl den Deutschen als auch den Internationalen Verpackungspreis, World Star 1999. 5

Einleitung Die Einführung von zahnfarbenen Restaurationscompositen war ein großer Sprung nach vorn bei der Entwicklung von Adhäsivsystemen. Anfangs war eine zuverlässige Haftung nur an den Schmelz möglich. Dieses Haftvermögen wurde durch Säurekonditionierung des Schmelzes mit Phosphorsäure erreicht. Im Vergleich dazu ist Dentin ein Trägermaterial, mit dem der adhäsive Verbund von Compositen viel schwieriger ist. Die heutzutage verwendeten Adhäsivsysteme erzeugen sowohl an Schmelz als auch an Dentin zufriedenstellende Haftwerte. Die Schwierigkeit bei den meisten Systemen ist die Art und Weise der Anwendung. Für die Verwendung von Dentinadhäsiven ist eine komplexe Abfolge von Arbeitsschritten nötig. Anwendungsfehler und die daraus folgende Reduzierung der Haftung können zu vorzeitigen Schäden an der Füllung führen. Geschichte Der Haftverbund zwischen Füllungsmaterial und Zahnsubstanz ermöglicht eine ästhetische Behandlung, die gleichzeitig die Zahnsubstanz erhält. In den 6er Jahren erschienen die ersten Adhäsive auf dem Dentalmarkt. In den darauffolgenden 3 Jahren wurden diese Adhäsive derartig verbessert, dass der klinische Erfolg von Adhäsivfüllungen heute unbestritten ist. Um die Adhäsive besser einteilen zu können, wurde der Begriff Generationen eingeführt, der eine relativ einfache Klassifikation der Adhäsivsysteme gestattet. Die einzelnen Generationen unterscheiden sich zum Beispiel dadurch, dass bei den ersten Produkten (zweite Generation) die Schmierschicht auf dem Dentin nicht entfernt wurde, wohingegen sie bei späteren Generationen (dritte, vierte und fünfte Generation) mit Phosphorsäure entfernt wird. Ein anderes Unterscheidungsmerkmal ist die Anzahl von verwendeten Komponenten. Während die vierte Generation der Adhäsive größtenteils aus einem Primer und einem Haftvermittler besteht, haben Produkte der fünften Generation, auch als Einflaschen-Adhäsive bekannt, nur eine einzige Komponente für Priming und Bonding. Während der Begriff Generationen häufig für Adhäsivsysteme verwendet wird, die eine zusätzliche Ätzprozedur erfordern, ist es praktisch unmöglich, selbstätzende Produkte mithilfe des Generationen -Begriffes zu kategorisieren. Aus diesem Grund wurde auf dem 2. ESPE Dental Symposium im Mai die Klassifikation der Adhäsive nach der Anzahl der Arbeitsschritte und der Art der Interaktion mit dem Dentin beschlossen: Tabelle 1: Klassifikation der Dentinadhäsive Anzahl der Komponenten 3 2 2 1 Komponenten Ätzgel Ätzgel Selbstätzender Selbstätzender Primer Primer/Haftver- Primer Primer/Haftver- Haftvermittler mittler Haftvermittler mittler Entfernung der Ja Ja Schmierschicht Auflösung der Schmierschicht Ja Ja Beispiele Adper Adper Clearfil SE Adper Scotchbond Scotchbond 1 (Kuraray) Prompt Multi-Purpose L-Pop 6

Motivation Die gegenwärtig auf dem Markt erhältlichen Adhäsivsysteme sind unterschiedlich komplexe Produkte, deren Verarbeitung eine Vielzahl von Arbeitsschritten verlangt. Die dabei häufig auftretenden Anwendungsfehler können in Extremfällen zu Schäden an der Füllung führen. Prompt L-Pop All-In-One Adhäsiv wurde entwickelt, um diesem Problem entgegenzuwirken. Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv setzt diese Strategie fort. Zusätzliches Säure-Ätzen, Absprühen und Trocknen der Kavität sind nicht mehr nötig. Die folgende Tabelle vergleicht die Arbeitsschritte bei der Verwendung von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv und Adhäsivsystemen der fünften Generation. Total-Etch -Adhäsiv Adper Prompt L-Pop Ätzen mit Phosphorsäure Absprühen der Säure Trocknen der Kavität Applikation des Adhäsivs Applikation des Adhäsivs Verblasen mit Luftstrom Verblasen mit Luftstrom Lichthärtung Sekunden Lichthärtung Zweite Adhäsivschicht Verblasen mit Luftstrom Lichthärtung Füllung mit Composite Füllung mit Composite Tabelle 2: Arbeitsschritte für die Anwendung von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv im Vergleich zu einem Total-Etch -Adhäsiv Wie oben erwähnt ist das Ätzen mit Phosphorsäure das Standardverfahren bei der Vorbehandlung von Schmelz und Dentin. Im klinischen Alltag ist die Total-Etch -Technik jedoch schwierig, da sie viele Arbeitsschritte umfasst. Aber obwohl diese komplexe Technik (siehe Tabelle oben) fehlerträchtig ist, führt sie unter Idealbedingungen zu sehr guten Ergebnissen. Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv reduziert bei optimaler Qualität die Anzahl der erforderlichen Arbeitsschritte. Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv erzeugt ein gut definiertes Ätzmuster am Zahnschmelz. Die Applikation ist ganz einfach, ein nachträgliches Absprühen oder Trocknen ist nicht erforderlich. Das minimiert die Anzahl der Arbeitsschritte. Indikationen Durch die hohen Schmelz- und Dentinhaftwerte ist Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv zur Befestigung von rein lichthärtenden Composite- und Compomer-Füllungsmaterialien geeignet. Das Fotoinitiator-System enthält Campherchinon. Das bedeutet, dass Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv mit allen konventionellen Polymerisationsgeräten gehärtet werden kann. Dazu gehören nicht nur Halogengeräte, sondern auch Plasmalichtgeräte, Lasergeräte und LED-Geräte. 7

Chemischer Hintergrund Haftmechanismus konventioneller Adhäsive Die adhäsive Zahnheilkunde ermöglicht eine minimal invasive Arbeitsweise. Die Präparation kann ohne Retentionsformen erfolgen, so dass weniger Zahnsubstanz entfernt werden muss. Die Haftung des Füllungsmaterials an die Zahnhartsubstanz wird durch Adhäsivsysteme erreicht. Die zugrundeliegenden Haftmechanismen werden im folgenden detailliert erklärt. Haftmechanismus zum Schmelz Unbehandelter Schmelz geht keinen haltbaren Verbund mit dem Composite ein, da er nur eine geringe Porosität aufweist und seine Oberfläche sich nicht gut mit Monomeren benetzen läßt. Infolge der Säurekonditionierung mit zum Beispiel 3%iger bis 4%iger Ortho-Phosphorsäure werden Schmelzprismen und interprismatischer Schmelz in unterschiedlichem Maße aufgelöst und es wird ein Mikroretentionsrelief erzeugt. Auf geätztem Schmelz verteilt sich ein dünnes Composite oder ein Schmelzadhäsiv (Haftvermittler) leicht, durchdringt die Mikroporositäten der behandelten Schmelzoberfläche und sorgt so für eine Mikroretentionshaftung des Composites. Abbildung 1: Schmelz-Ätzmuster 35%ige Phosphorsäure Haftung zum Dentin Die Anwendung des Schmelz-Ätzverfahrens auf Dentin war viele Jahre lang aufgrund chemischer und morphologischer Unterschiede zwischen den beiden Substraten zum Scheitern verurteilt. Wenn Dentin mit Phosphorsäure behandelt wird, erhöht sich seine Permeabilität dramatisch. Durch den erhöhten Ausfluß von Dentinflüssigkeit entsteht eine sehr feuchte Haftkontaktstelle, die den Verbund mit den hydrophoben Kunststoffen, die in Schmelz-Bonding -Systemen und Compositefüllungen enthalten sind, beeinträchtigt. Der beeinträchtigte Verbund kann zur Randspaltbildung während der Aushärtung des Composites führen. Die ersten Dentinadhäsive hatten keine zufriedenstellende Dentinhaftung. Es folgten Adhäsive mit bifunktionellen Molekülen auf Methacrylat-Basis. Diese Moleküle ermöglichen einen mechanischen und chemischen Verbund des Composites mit den organischen und anorganischen Dentinkomponenten. 8

Der Composite-Dentin-Haftmechanismus Für die Schmierschicht des präparierten Dentins gibt es drei unterschiedliche Befestigungsstrategien: Erhalt, Modifikation und komplette Entfernung der Schmierschicht (Abbildung 2). Die meisten im Handel erhältlichen Adhäsive basieren auf der Entfernung der Schmierschicht ( Total- Etch -Technik). Entfernung der Schmierschicht Total-Etch -Technik Um die Schmierschicht zu entfernen und die Dentinoberfläche zu demineralisieren, wird Phosphorsäure verwendet. Dadurch wird das Kollagenfasergeflecht auf der Oberfläche freigelegt. (Abbildung 3). Abbildung 2: Schmierschicht unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM) Abbildung 3: Demineralisiertes Dentin unter dem Rasterelektronenmikroskop Ein Primer mit bifunktionellen Monomeren kann verwendet werden, um das Kollagenfasergeflecht zu modifizieren, so dass der verwendete Haftvermittler das Dentin nachträglich wirkungsvoller durchdringt. Dieses Eindringen der Monomere in das Kollagenfasergeflecht erzeugt eine Hybridschicht, die für eine mikromechanische Verankerung von Composite und Dentin sorgt. Die Entwicklung sogenannter Tags in den Dentintubuli stellt einen zusätzlichen mechanischen Verbund zum Dentin her. Infiltration des Haftvermittlers in demineralisiertes Dentin Polymerisationstiefe Abbildung 4: Diagramm der Funktionsweise eines Dentinadhäsivs ( Total- Etch -Technik) Tag Intertubuläres Dentin Dentintubuli 9

Abbildung 5: Hybridschicht und Tags unter dem Rasterelektronenmikroskop Wenn die Kollagenschicht feucht bleibt, dringt ein Maximum an Kunststoffmonomeren ein. Bei Austrocknung dagegen kollabiert die Kollagenschicht. Das Eindringen der Kunststoffmonomere wird erschwert und die Bildung einer Hybridschicht im demineralisierten Bereich beeinträchtigt. Unter diesen Bedingungen kann die lokale Adhäsion während der Polymerisationsschrumpfung des Compositefüllmaterials reduziert werden, und es kann zu einer Spaltbildung zwischen Adhäsiv und Dentin kommen. Klinisch bedeutet das ein erhöhtes Risiko für postoperative Sensibilitäten. Haftmechanismus von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv Im Gegensatz zu den oben beschriebenen konventionellen Adhäsivsystemen, ist das Ätzen und das nachfolgende Eindringen von Monomeren in das demineralisierte Dentin mit Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv nur ein Arbeitsschritt. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Ätztiefe mit der Eindringtiefe des Adhäsivs übereinstimmt. Abbildung 6: Ätz- und Eindringtiefe mit konventionellen Systemen und Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv Eindringtiefe Demineralisierung Konventionelle Adhäsive Eindringen des Kunststoffs Gefahr von Nanoleakage Konventionelle Adhäsive Demineralisierung Eindringen des Kunststoffs Demineralisierung Eindringen des Kunststoffs Gefahr von Nanoleakage Zeit Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv Demineralisierung + Eindringen des Kunststoffs Demineralisierung + Eindringen des Kunststoffs Demineralisierung + Eindringen des Kunststoffs Eindringtiefe Zeit

Da die bei der Total-Etch"-Technik übliche zusätzliche Ätzprozedur entfällt, sind selbstätzende Adhäsive auch nicht mehr von der Feuchtigkeit der Kavitätenoberfläche abhängig, wie es für Ein-Flaschen-Adhäsivsysteme sonst charakteristisch ist. Dieser Punkt ist insofern wichtig, weil das Risiko von Anwendungsfehlern bei einem Adhäsiv, das eine feuchte Bonding-Technik verlangt, mit postoperativen Sensibilitäten in Verbindung gebracht wird. Ein möglicher Haftmechanismus beim ursprünglichen Prompt L-Pop All-in-One Adhäsiv wurde von Professor Reinhardt (Universität Münster) beschrieben und gilt jetzt als Grundlage für die Wirkung von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv. Der Erfolg von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv, ist zuallererst darauf zurückzuführen, dass die wässrige Phosphorsäureester-Lösung die Schmelz- und Dentinoberfläche auflöst. Wegen seines geringen ph-wertes ätzt Adper Prompt L-Pop Adhäsiv den Schmelz auf ähnliche Weise wie Phosphorsäure. Das Ergebnis ist ein Ätz-muster für die mikromechanische Verankerung des Füllungsmaterials. Der Vorteil ist, dass Adper Prompt L-Pop Adhäsiv nicht mit Wasser abgesprüht werden muss. Man braucht nur eine dünne Schicht aufzutragen und zu verblasen. Überschüssige Phosphorsäureester werden bei der darauffolgenden Polymerisation mitgehärtet. Eindringen Demineralisierung Säure-Basen-Reaktion Lichthärtung Polymere Abbildung 7: Schematische Darstellung der Funktionsweise des selbstkonditionierenden Adhäsivs Adper Prompt L-Pop am Dentin Der Verbund zum Dentin erfolgt wie bei konventionellen Systemen durch die Bildung einer Hybridschicht und die Erzeugung von Tags. Auch hier werden durch die Verwendung von Adper Prompt L-Pop Adhäsiv die anorganischen Bestandteile der Dentinoberfläche aufgelöst. Die Monomere, die den Ätzprozess verursachen, sind ebenfalls für den Verbund verantwortlich. Die Tiefe des demineralisierten Bereiches entspricht der Eindringtiefe der zu härtenden Monomere. Ein Nanoleakage, das auf eine unzureichende Eindringtiefe des Adhäsivs zurückzuführen ist, kann durch diesen Mechanismus verhindert werden. Mit voranschreitender Ätzprozedur steigt der ph-wert des Phosphorsäureesters. Dadurch wird die Demineralisierung beendet. Während des anschließenden Trocknungsprozesses können die Monomere von Adper Prompt L-Pop Adhäsiv aufgrund ihrer hohen Viskosität nicht mehr aus dem demineralisierten Bereich oder aus den Dentintubuli entfernt werden. Die Präzipitate, die während dieses Prozesses entstehen, werden entweder mit dem überschüssigen Adhäsiv entfernt oder während der Polymerisation mit eingearbeitet. Abbildung 8: REM-Aufnahme einer Hybridschicht, die mit Adper Prompt L-Pop Adhäsiv erzeugt wurde Zusätzlich zum mechanischen Verbund zwischen Adhäsiv und Dentin kann man davon ausgehen, dass Phosphorsäureester auch einen chemischen Verbund zwischen dem Calciumhydroxylapatit und der Matrix bewirken. Der Phosphorsäureester heftet sich an die Calciumionen des Apatits. 11

Produktzusammensetzung Produktkomponenten Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv ist ein Adhäsiv auf Wasserbasis, das aus zwei Komponenten besteht. Diese werden unmittelbar vor der Verarbeitung vermischt. Eine Maximierung der Schmelz- und Dentinhaftwerte wurde teilweise durch die Optimierung der relativen Mengen von nicht-säurehaltigen funktionellen Methacrylaten und säurehaltigen Methacrylat-Phosphorsäureestern erreicht. Das Ergebnis ist eine Formel, die hohe Dentinhaftwerte erreicht und wie beim ursprünglichen Prompt L-Pop Adhäsiv ein Ätzen des Zahnschmelz ermöglicht. Die Komponenten bestehen aus: Flüssigkeit 1 (rotes Kissen): Methacrylat-Phosphorester Bis-GMA Initiator auf Campherchinon-Basis Stabilisatoren Flüssigkeit 2 (gelbes Kissen): Wasser 2-Hydroxyethyl-Methacrylat (HEMA) Polyalkensäure Stabilisatoren Verpackung Die innovative L-Pop Blisterpackung war die erste praktische Verpackung eines Zwei- Komponenten-Adhäsivs, das vor der Applikation vermischt werden muss. Beim Adper Prompt L-Pop Adhäsiv ist der L-Pop-Dispenser mit einer Aktivierungskontrolle ausgestattet, um ein gleichmäßigeres Mischergebnis zu gewährleisten. Wie die Abbildung unten zeigt, ist die mittlere Kammer vor der Aktivierung leicht konkav. Wenn das rote Kissen gedrückt wird, wird sein Inhalt in die mittlere Kammer befördert und erzeugt so eine sichtbare Ausbuchtung. Wie unten im Applikationstest beschrieben, trägt diese Veränderung zu einer verbesserten Aktivierung bei. Abbildung 9: Prompt L-Pop Blisterverpackung 12

Testergebnisse Applikationstest Um die Akzeptanz von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv einschätzen zu können, wurde eine umfassende Feldstudie zum Thema Handhabung durchgeführt. 58 Zahnärzte legten mehr als 1.4 Füllungen bei vitalen Zähnen. Die große Mehrheit der Zahnärzte hielt den neuen L-Pop-Dispenser hinsichtlich der Aktivierung für eine Verbesserung. Die Mehrheit der Studienteilnehmer fand es außerdem einfacher, das Adhäsiv nach der Applikation auf dem Zahn zu einer homogenen glänzenden Schicht zu verarbeiten. Number Anzahl of Nennungen Mentions 4 3 Abbildung : Wie gut kann die neue Blisterpackung im Vergleich zum früheren Prompt L-Pop Adhäsiv aktiviert werden? Besser Better Gleich Same gut Schlechter Worse Number Anzahl of Nennungen Mentions 4 3 Abbildung 11: Wie leicht kann eine homogene glänzende Schicht im Vergleich zum früheren Prompt L-Pop Adhäsiv hergestellt werden? Einfacher Easier Gleich Same gut More Schwieriger Difficult Insgesamt wurden von den 1.4 Füllungen in vitalen Zähnen nur drei Meldungen über postoperative Sensibilitäten abgegeben. Diese geringe Anzahl von Meldungen kann als Hinweis für die Verwendungsmöglichkeit von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv zur Vermeidung postoperativer Sensibilitäten gewertet werden. Laborauswertung Testzentren: Belgien: Prof. B. van Meerbeek (Leuven) Deutschland: Dr. K.-H. Friedl (Regensburg) Japan: Dr. Nara (Nippon Dental) USA: Dr. J. Perdigão (Universität Minnesota) Prof. J. Powers (Houston) Diese Tests konzentrierten sich hauptsächlich auf das Haftvermögen. Unterschiedliche Testmethoden führen oft zu Ergebnissen, die hinsichtlich absoluter Werte stark voneinander abweichen. Aus diesem Grund sollte ein Vergleich auf relative Unterschiede zwischen den Materialien beschränkt werden. Auch Rasterelektronenmikroskop- Aufnahmen wurden zur Analyse der Ätzergebnisse beim Zahnschmelz eingesetzt. 13

Scherhaftfestigkeit an Dentin und Schmelz Vergleich zwischen Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv und dem früheren Prompt L-Pop Adhäsiv (Dr. K.-H. Friedl, Regensburg). Abbildung 12: Scherhaftfestigkeit an Dentin und Schmelz 25 Dentin 5 4 Schmelz Enamel 15 3 MPa MPa 5 Adper Prompt L- Prompt L-Pop L-Pop Pop Adper Prompt L- Prompt L-Pop L-Pop Pop Mit Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv wurde eine deutliche Verbesserung der Dentinhaftwerte erreicht. Darüber hinaus stellten die Untersucher fest, dass es im Vergleich zum Vorgängerprodukt mit Adper Prompt L-Pop Adhäsiv einfacher ist, eine gleichmäßige, glänzende Oberfläche zu erzeugen. Microtensile-Messungen an Dentin und Schmelz Adper Prompt L-Pop im Vergleich mit Prompt L-Pop (Professor Dr. B. Van Meerbeek, Katholische Universität Leuven, Belgien) Abbildung 13: Microtensile-Messungen an Dentin und Schmelz 25 Dentin 25 Schmelz Enamel 15 15 MPa MPa 5 5 Adper Prompt L- Prompt L-Pop L-Pop Pop Adper Prompt L- Prompt L-Pop Pop L-Pop In der obengenannten Studie wurden Dentin und Schmelz mit einer Diamantfräse präpariert. Es wurden sowohl am Dentin als auch am Schmelz signifikante Unterschiede zwischen Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv und seinem Vorgänger festgestellt (p<,5). 14

Zughaftung am Dentin Vergleich zwischen Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv und Prime & Bond NT ; Feuchtigkeitseffekt (Dr. J. Powers, Universität Texas-Houston). MPa 25 15 Adper Prompt L-Pop L-Pop Prime & Bond NTNT Abbildung 14: Feuchtigkeitseffekt bei der Dentin-Zughaftung; Vergleich von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv mit Prime & Bond NT 5 Trocken Dry Feucht Moist Nass Wet In dieser Studie wurde der Feuchtigkeitseffekt bei der Dentin-Zughaftung untersucht. Vor der Applikation des Adhäsivs wurde das Dentin entweder fünf Sekunden getrocknet, mittels einer speziellen Absaugtechnik feucht gehalten oder mit µl Wasser nachbenetzt. Die Zughaftwerte zeigten außer beim nassen Dentin bei beiden Adhäsiven eine Toleranz der unterschiedlichen Dentinfeuchtigkeit. Frühere Studien mit Adhäsiven, die nicht auf Wasserbasis hergestellt sind, zeigten eine Beeinträchtigung der Hybridschichtbildung bei der Total-Etch -Applikation auf luftgetrocknetem Dentin. Trotz der oben genannten Ergebnisse wird eine feuchte Bonding-Technik mit Total-Etch -Adhäsiven, die nicht auf Wasserbasis bestehen, empfohlen. Bei Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv erfolgt der Ätzvorgang und das Eindringen des Adhäsivs in den Zahn jedoch gleichzeitig und es reicht aus, den präparierten Zahn vor der Applikation des Adhäsivs kurz zu verblasen. Zughaftung an Dentin und Schmelz (Dr. Nara, Nippon Dental, Japan) Bei der oben beschriebenen Applikations-Feldstudie wurde festgestellt, dass etwa ein Drittel der Studienteilnehmer bei einer Restauration routinemäßig mehr als eine Schicht Adper Prompt L-Pop Adhäsiv appliziert. Die unten dargelegten Ergebnisse beschreiben die Zughaftung, die entsteht, wenn zwei Schichten Prompt L-Pop Adhäsiv appliziert werden. Alle anderen aufgelisteten Materialien wurden entsprechend den Herstellerhinweisen verarbeitet. 4 3 Dentin 4 3 Enamel Schmelz Abbildung 15: Zughaftung an Dentin und Schmelz MPa MPa Adper Prompt Prompt AQ Bond One-Up Prompt L-Pop Bond L-Pop L-Pop Clearfil SE Adper Single Scotchbond Bond 1 Adper Prompt Prompt AQ Bond One-Up Prompt L-Pop Bond L-Pop L-Pop Clearfil SE Adper Single Scotchbond Bond 1 15

Microtensile-Test an Dentin und Schmelz und Analyse der Schmelz-Ätzprozedur mittels REM (Dr. J. Perdigão, Universität Minnesota, Zahnmedizinische Schule). In dieser Studie wurde eine mittlere Diamantfräse verwendet, um Dentin und Schmelz zu präparieren. Nicht präparierter Schmelz wurde ebenfalls untersucht durch die Bindung an intakten vestibulären und lingualen Schmelz. Während am Dentin für Clearfil SE höhere Microtensilewerte verzeichnet wurden, schnitt dieses Produkt am Schmelz schlechter ab. Die höhere Zughaftung von Adper Prompt L-Pop Adhäsiv am Schmelz ist vermutlich auf das bedeutend höhere Demineralisierungspotential des Adhäsivs zurückzuführen (siehe REM-Aufnahmen unten). Abbildung 16: Microtensile-Test an Dentin und Schmelz 7 6 5 4 Behandelt Prepared Unbehandelt Unprepared 5 MPa 4 3 MPa 3 Adper Prompt Prompt L-Pop L- Pop Prompt Prompt L- L-Pop Pop Clearfil Clearfil SE SE Adper Prompt Prompt L-Pop L- Pop Prompt Prompt L- L-Pop Pop Clearfil Clearfil SE SE Abbildung 17: Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv mit mittlerem Diamant geschliffener Schmelz Abbildung 18: Clearfil SE mit mittlerem Diamant geschliffener Schmelz Abbildung 17 Abbildung 18 Abbildung 19: Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv - intakter Schmelz Abbildung : Clearfil SE intakter Schmelz Abbildung 19 Abbildung 16

Haftungs-Kompatibilitätstest an Schmelz und Dentin Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv wurde in einem Scherhaftungstest auf Kompatibilität mit verschiedenen Compositefüllungsmaterialien einschließlich Flow- Composite und Compomermaterialien untersucht. Die Ergebnisse sind den beiden Tabellen unten zu entnehmen. 25 Abbildung 21: Haftungs- Kompatibilitätstest an Schmelz 15 MPa 5 Clearfil APX Clearfil APX Herculite XRV Herculite XRV TPH Spectrum TPH Spectrum Tetric Ceram Tetric Ceram F F Dyract Dyract Filtek Flow Filtek Flow Revolution Revolution 25 Abbildung 22: Haftungs- Kompatibilitätstest an Dentin 15 MPa 5 Clearfil APX Clearfil APX Herculite XRV Herculite XRV TPH Spectrum TPH Spectrum Tetric Ceram Tetric Ceram F F Dyract Dyract Filtek Flow Filtek Flow Revolution Revolution 17

Technische Richtlinien Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv Vorbereitung: Reinigen Sie die unbeschliffene Zahnstruktur mit einem Gummipolierer sowie fluor- und ölfreier Reinigungspaste. Sprühen Sie mit reichlich Wasser ab und trocknen Sie den Zahn. Drücken Sie das Material aus dem roten Reservoir in das gelbe (mittlere) Reservoir. Das mittlere Reservoir stülpt sich nach außen und zeigt so den ordnungsgemäßen Flüssigkeitsübertritt an. Biegen Sie das rote Reservoir vorsichtig zurück, bis es auf die flache Seite des gelben Reservoirs trifft. Drücken Sie beim Biegen weiterhin fest auf das rote Reservoir um ein Zurückfließen des Materials zu verhindern. Drücken Sie die Flüssigkeit vom gelben Reservoir in das grüne Reservoir. Führen Sie mit dem Applikator 5 Sekunden eine drehende Auf- und Ab-Bewegung aus, um das Adhäsiv zu vermischen und die Applikatorspitze vollständig zu benetzen. Eine leicht gelbgetönte Applikatorspitze zeigt die richtige Aktivierung an. Applizieren Sie das Adhäsiv auf der gesamten Kavitätenoberfläche und massieren Sie die Lösung 15 Sekunden mit moderatem Fingerdruck ein. Verkürzen Sie die Zeit nicht. Es kommt kein richtiger Verbund zustande, wenn die Lösung nur aufgetragen und verteilt wird. Verblasen Sie das Adhäsiv gründlich mit einem leichten Luftstrahl zu einem dünnen Film. Wenn die Oberfläche nicht glatt und glänzend erscheint, tragen Sie nochmals Adhäsiv auf und verblasen Sie es wie beschrieben. Wiederholen Sie die Prozedur falls nötig. Härten Sie das Adhäsiv Sekunden mit Licht (3 Sekunden mit einem Plasmalichtgerät). 18

Gebrauchsanweisung Adper Prompt L-Pop selbstätzendes Adhäsiv Produktbeschreibung Adper Prompt L-Pop Adhäsiv von 3M ESPE ist ein selbstätzendes Adhäsiv in einer Einweg-L-Pop Blisterverpackung. Nach der Aktivierung beider Komponenten in der Blisterpackung ist die Lösung gebrauchsfertig. Ätzen, Primen und Bonden finden in einem Arbeitsschritt statt, während das Adhäsiv aufgebürstet wird. Das Adhäsiv kann mit Halogen-, Laser-, LED- oder Plasmalichtgeräten polymerisiert werden. Anwendungsgebiete Befestigung zwischen Dentin/Zahnschmelz und Compositefüllungsmaterialien Befestigung zwischen Dentin/Zahnschmelz und Compomerfüllungsmaterialien Adper Prompt L-Pop Adhäsiv ist geeignet für rein lichthärtende Composites oder Compomer-materialien, jedoch nicht für dualhärtende oder selbsthärtende Materialien. Vorsichtsmaßnahmen Vermeiden Sie den Kontakt mit Schleimhaut, Haut und Augen. Sollte es zu einem versehentlichen Kontakt kommen, spülen Sie den betreffenden Bereich gründlich mit Wasser. Tragen Sie während der Verarbeitung Handschuhe! Verwenden Sie einen Kofferdam falls nötig. In einigen Fällen kann es zu oberflächlichen Zahnfleischveränderungen kommen, die sich von selbst zurückbilden. Es sollten eugenolfreie Produkte verwendet werden, da Unterfütterungs-Materialien, die Eugenol enthalten, die Polymerisation des Adhäsivs negativ beeinflussen können. Vorbereitung Entfernen Sie lose Präparationsreste durch Absprühen mit Wasser und trocknen Sie den betreffenden Bereich gründlich. Vermeiden Sie eine Übertrocknung! Reinigen Sie den unbehandelten Zahn mit einem Gummipolierer und einer fluorfreien Reinigungspaste (z.b. Bimssteinpaste). Sprühen Sie mit reichlich Wasser ab und trocknen Sie den Zahn. Pulpenschutz Um eine Reizung der Pulpa zu vermeiden, sollte auf die Bereiche um die Pulpa Calciumhydroxid aufgetragen werden (z.b. Alkaliner Unterfüllungsmaterial der Firma 3M ESPE). Das Calciumhydroxid-Material kann mit einem Liner wie z.b. Vitrebond Unterfüllungsmaterial der Firma 3M ESPE abgedeckt werden.

Mischen von Adper Prompt L-Pop selbstätzendem Adhäsiv Achtung: Aktivieren Sie Adper Prompt L-Pop Adhäsiv nicht ohne einen Einwegapplikator! Halten Sie den Schaft des Einwegapplikators mit einer Hand. Mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand drücken Sie das rote Flüssigkeitsreservoir in Richtung des Einwegapplikators, indem sie mit dem äußeren Ende beginnen. Wenn das Reservoir vollständig ausgedrückt ist, ist der gelbe Blisterbereich deutlich nach außen gewölbt. Diese deutlich sichtbare Ausbuchtung ist ein Zeichen dafür, dass der Blister ordnungsgemäß aktiviert ist. Drücken Sie das rote Reservoir bis es vollständig leer ist und biegen Sie es dann vorsichtig an der Verbindungsstelle zum gelben Reservoir. Drücken Sie während des Biegens weiterhin das rote Reservoir, um ein Zurückfließen der Flüssigkeit zu verhindern. Der rote und gelbe Blisterbereich liegen jetzt übereinander (nur das grüne Ende des Blisters ist sichtbar). Drücken Sie die gesamte Flüssigkeit aus dem gelben Bereich in den grünen Bereich des Blisters. Beginnen Sie wieder am äußeren Ende. Üben Sie einen angemessenen Druck aus und halten Sie die Blisteröffnung am Applikatorschaft mit dem Daumen zu. So vermeiden Sie ein Herausspritzen des Inhaltes und eine Kontaminierung von Haut und Kleidung. Sobald die Flüssigkeit in den grünen Blisterbereich geflossen ist, bewegen Sie den Einweg-Applikator in der Flüssigkeit vor und zurück. So mischen Sie die Flüssigkeit noch einmal und der Applikator wird vollständig benetzt. Für eine leichtere Applikation des Adhäsivs in der Kavität kann der Applikator noch im Blister geknickt werden. Dafür ziehen Sie den Einweg-Applikator nur so weit aus dem Blister, dass der vorgesehene Bereich (schmale Stelle des Applikatorschaftes) am Rande der Folie sichtbar wird. Knicken Sie den Applikator an dieser Stelle über den Daumen. Der Applikator sollte nur zur Behandlung herausgezogen werden. Wenn die Flüssigkeit optimal gemischt ist, hat sie eine gleichmäßig gelbliche Farbe ohne Streifen! Behandeln Sie jeden Zahn einzeln und zügig wie unter Applikation beschrieben. Während der Behandlung befördern Sie die Flüssigkeit in das offene Ende, indem sie den grünen Blisterbereich vollständig ausdrücken. Auf diese Weise kann der Applikator erneut benetzt werden, ohne gleichzeitig den Applikatorschaft zu benetzen. Sollte der Schaft dennoch feucht werden, achten Sie darauf, dass er nicht in Kontakt mit der Schleimhaut kommt. 21

Applikation Tragen Sie das Adhäsiv mit einem Bürstchen auf der gesamten Kavitätenoberfläche auf und massieren Sie es bei einer Behandlungsfläche von circa 5 x 5 mm (25 mm 2 ) 15 Sekunden mit Druck ein. Für größere Flächen sind längere Massagezeiten erforderlich. Die Massagezeit kann nicht verkürzt werden! Es ist nicht ausreichend, das Adhäsiv lediglich aufzutragen und zu verteilen! Das Adhäsiv muss in die gesamte Oberfläche einmassiert werden, da es sich hierbei um den Arbeitsschritt handelt, bei dem die Kavitätenoberfläche geätzt, konditioniert und abgedeckt wird. Je gründlicher das Adhäsiv einmassiert wird, desto wirkungsvoller ist es! Der Einwegapplikator muss während der Behandlung vor Licht geschützt werden. Wenn der Applikator durch Blut oder Speichel verschmutzt ist, verwenden Sie ein neues Adper Prompt L-Pop oder einen neuen Einweg-Applikator. Einwegapplikatoren sind einzeln in den Größen M (medium) und XS (fein) erhältlich. Als nächstes verblasen Sie das Adhäsiv zu einem dünnen Film. Die Oberfläche muss einen gleichmäßigen Glanz aufweisen, andernfalls muss das Adhäsiv erneut mit der Bürste aufgetragen und verblasen werden. Oberflächen ohne einen seidenen Schimmer beeinträchtigen das Haftvermögen! Härten Sie das Adhäsiv Sekunden mit einem Halogen- oder LED-Polymerisationsgerät. Wenn Sie ein Laser- oder Plasmapolymerisationsgerät verwenden, beträgt die Polymerisationszeit nur 3 Sekunden. Danach halten Sie sich an die für das verwendete Füllmaterial vorliegende Gebrauchsanweisung. Entsorgen Sie die Blisterverpackung mit dem Rest des Adhäsivs nach der Behandlung. Anmerkungen Es ist äußerst wichtig für das Haftvermögen, dass beide Adhäsivkomponenten vollständig vermischt werden. Die Verwendung unvollständig aktivierter Adper Prompt L-Pop Blister kann eine Neutralisierung des Haftvermögens nach sich ziehen. Eine lediglich teilweise Einmassierung des Adhäsivs oder eine verkürzte Massagezeit beeinträchtigen ebenfalls das Haftvermögen. Entsorgung Entsorgen Sie nur vollständig leere Packungen. Überreste von Ätzflüssigkeiten können nach Neutralisierung oder starker Verdünnung mit Wasser durch den Abfluss entsorgt werden. 22

Unverträglichkeit Bei empfindlichen Patienten kann eine Produktunverträglichkeit nicht ausgeschlossen werden. Wenn allergische Reaktionen auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen und das Produkt vollständig entfernt werden. In seltenen Fällen, insbesondere wenn die Verarbeitungshinweise nicht beachtet werden, kann eine Pulpenreizung auftreten. Lagerung und Lagerfähigkeit Adper Prompt L-Pop Blisterverpackungen sollten lichtgeschützt gelagert werden. Das Produkt darf nicht bei Temperaturen über 25 C gelagert werden. Es darf nicht nach Ablauf des Verfallsdatums verwendet werden. Kundeninformation Niemand ist autorisiert, Informationen weiterzugeben, die von den Informationen dieser Gebrauchsanweisung abweichen. Garantie 3M ESPE garantiert, dass dieses Produkt frei von Material- und Herstellungsfehlern ist. 3M ESPE GIBT KEINE ANDEREN GARANTIEN WIE MÄNGELGEWÄHRLEISTUNG UND GEBRAUCHSTAUGLICHKEITSGARANTIE FÜR EINEN BESTIMMTEN ZWECK. Der Nutzer trägt die Verantwortung dafür, daß das Produkt für seinen Verwendungszweck geeignet ist. Wenn dieses Produkt in der Garantiezeit Mängel aufweisen sollte, ist 3M ESPE nur verpflichtet, das Produkt zu reparieren oder zu ersetzen. Haftungsbeschränkung Soweit gesetzlich zulässig, haftet 3M ESPE nicht für Verluste bzw. direkte, indirekte, Neben- oder Folgeschäden, die aus der Verwendung dieses Produktes resultieren, ungeachtet der Garantie, des Vertrages, der Fahrlässigkeit oder der Kausalhaftung. 23

3M ESPE AG ESPE Platz 82229 Seefeld Germany Freecall 8-2 75 37 73 Freefax 8-3 29 37 73 E-mail: info3mespe@mmm.com Internet: http://www.3mespe.com 3M Österreich GmbH Brunner Feldstraße 63 A-238 Perchtoldsdorf Telefon 43 1 866 86-434 Telefax 43 1 866 86-33 E-mail: dental-at@mmm.com 3M, ESPE, Alkaliner, L-Pop, Prompt, Scotchbond und Vitrebond sind eingetragene Warenzeichen von 3M ESPE oder 3M ESPE AG. Dyract, Prime & Bond NT, Spectrum und TPH sind eingetragene Warenzeichen oder Warenzeichen von Caulk/Dentsply oder Dentsply DeTrey-DeDent. Tetric Ceram ist eingetragenes Warenzeichen von Vivadent Ivoclar. Herculite und Revolution sind eingetragene Warenzeichen von Kerr. Clearfil ist ein eingetragenes Warenzeichen von Kuraray Company. 7953829/1(12.2)