Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald

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Transkript:

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Batteriestrasse/Heubeeriweg, 8044 Zürich 28.3.2001 bis 19.7.2001 MESSBERICHT Bericht Nr. 20040630 Verfasser/in: Markus Scheller, wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachbereich Labor Zürich, Juni 2004 Gesundheits- und Umweltdepartement

Impressum Herausgeberin Stadt Zürich Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich UGZ Abteilung Umwelt Fachbereich Labor Walchestrasse 31 8021 Zürich Sachbearbeitung Markus Scheller Susanne Schlatter Noël Rederlechner Jürg Brunner

INHALTSVERZEICHNIS 1 Einleitung und Zielsetzung...1 2 Messprogramm und Methodik...2 3 Messort und Messperiode...3 4 Resultate...5 5 Beurteilung...11

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 1 1 Einleitung und Zielsetzung In den Schubladen des UGZ lagen seit längerer Zeit Projektideen, um die Filterfunktion des Waldes auf Luftschadstoffe zu untersuchen. Der Anstoss zu einer Immissionsmessung im Wald gab das Praktikum System Anthroposphäre Teil Umwelthygiene, welches jährlich im Rahmen des Studienganges der Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich durchgeführt wird. Das Praktikum behandelt Themen aus dem Bereich der Mensch-Umwelt-Beziehungen. Im Jahr 2001 bestand das Praktikumsziel in der sytemischen Betrachtung der Beziehungen von Mensch, Wald und Luftschadstoffen. Im Zürichbergwald sollten auch Erfahrungen im Bereich der Messtechnik gesammelt werden. Der UGZ begleitete dieses Messpraktikum und bot Hilfe bei messtechnischen Problemen. Zudem wurde das UGZ-Messfahrzeug mit Online-Gasanalysatoren zur Verfügung gestellt. Nebst der Begleitung des ETH-Praktikums, bot sich die Möglichkeit die Waldmessdaten mit den Messdaten der nahe gelegenen Ozon-Messstation Heubeeribüel zu vergleichen, um einen allfälligen Ozonabbau durch den Pflanzenbewuchs erkennen zu können. Aussagen über eine abschirmende Wirkung der Waldvegetation sollten so möglich gemacht werden.

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 2 2 Messprogramm und Methodik Kontinuierlich erfasst wurden Ozon und Stickstoffoxide. Mit NO 2 -Passivsammler wurden 14- Tagesmittelwerte erfasst Die eingesetzten Messgeräte: Stickoxide: Horiba APNA 350 E Stickstoffdioxid: Passivsammler mit Turbulenzsperren, 3-fach Bestimmung (Methode UGZ) Ozon: Dasibi 1008 AH, Horiba APOA 350 E

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 3 3 Messort und Messperiode 3.1 Messort Es erwies sich als sehr schwierig, am Zürichberg im Wald einen geeigneten Messort, mit einem Stromanschluss in der Nähe, zu finden. Freundlicherweise konnte uns der Zoo Zürich behilflich sein und richtete uns einen Abstellplatz für das Messfahrzeug ein. Der Messort befand im Bereich Rütiholz, auf dem Gelände des Zoo Zürich. In der Nähe der Kreuzung Batteriestrasse/Heubeeriweg stand der Messwagen im Wald. Die Distanz zum Waldrand betrug zirka 50 Meter. Die nächste Strasse mit Motorfahrzeugverkehr liegt mehr als 300 Meter vom Messort entfernt. Abb. 1 Kartenausschnitt vom Quartier Fluntern mit rot markiertem Messstandort. Der schwarze Kreis bestimmt ein Gebiet mit einem Radius von ca. 500 Metern. 3.2 Bilder vom Messort Detailansichten vom Messort zur Orientierung und Dokumentation der näheren Umgebung Abb. 2 Fotos vom Messort.

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 4 Abb. 3 Orthofoto des Messorts. 3.3 Messperiode Die Messperiode im Zoo Zürich fiel relativ kurz aus, da der Messwagen ab August 2001 für Qualitätskontrollfunktionen gebraucht wurde. Von Ende März bis Mitte Juli standen somit etwa dreieinhalb Monate zur Verfügung. Auch wenn die zur Beantwortung der Fragestellung wichtige Phase des Hochsommers nur relativ knapp in die Messperiode fiel, war es doch interessant während der Vegetationsentwicklung messen zu können. Tab. 1 Eckdaten der Messungen. Messung Beginn Ende Waldrand, Zoo Zürich 28. März 2001 19. Juli 2001

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 5 4 Resultate Die Basis der Auswertung bildeten 30-Minuten-Mittelwerte. Wurden Tageswerte verschiedener Stationen miteinander verglichen, berücksichtigte man nur die Tage mit gültigen Messwerten aller Stationen. 4.1 Periodenwerte Zoo Zürich Tab. 2 Periodenmittelwerte. NO x NO NO 2 O 3 O 3 Mittelwert Mittelwert Mittelwert Mittelwert Anzahl Überschreitungen ppb µg/m³ µg/m³ µg/m³ >120 µg/m³ 28.3.01 19.7.01 11.8 3.3 17.6 77.1 129 4.2 Vergleich der Mittelwerte zwischen Stampfenbachstrasse, Zoo und Schulhaus Heubeeribüel Tab. 3 Hochrechnung Jahresmittelwerte NO x NO NO 2 O 3 Mittelwert Mittelwert Mittelwert Mittelwert ppb µg/m³ µg/m³ µg/m³ Zoo 11.8 3.3 17.6 77.1 Stampfenbachstrasse 29.5 14.2 34.8 59.6 Heubeeribüel - - - 75.2 Verhältnis Zoo/Stampfenbachstr. 0.40 0.23 0.51 1.29 Jahresmittel 2001 Stampfenbachstr. 41.2 27.0 37.4 40.2 Jahresmittel Zoo berechnet 16.5 6.2 19.1 51.9 4.3 Ozonvergleich während der Messperiode vom 28. März bis zu 19. Juli In Abb. 4 ist der Vergleich der maximalen Stundenmittelwerte pro Tag grafisch dargestellt. Es mussten gültige Messresultate aller drei Messstellen vorliegen, damit sie in der Darstellung aufgeführt wurden. Im Frühling und Frühsommer weist die Station Zoo Zürich an den meisten Frühlingstagen die grössten Belastungen auf. Teilweise sind jedoch sogar die Ozonwerte der verkehrsexponierten Station Stampfenbachstrasse die Höchsten. Die Grafik zeigt ebenfalls, dass die Ozonmessstation Heubeeribüel jedoch ab Anfang Juli jeweils an stark ozonbelasteten Tagen die deutlich

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 6 höchsten maximalen Stundenwerte aufweist. Auch mit der Verlegung der Station Heubeeribüel in die benachbarte CS-Sportanlage (auf Grund grösserer Umbauarbeiten im Schulhaus Heubeeribüel), hat sich das Verhältnis der Spitzenwerte nicht verändert. Tab. 4 Ozon-Kenndaten. Zoo Stampfenbachstrasse Heubeeribüel max. 1h-Mittel 169.3 µg/m³ 153.4 µg/m³ 176.2 µg/m³ Verhältnisse 110 % 100 % 115 % 98% Wert 137.3 µg/m³ 131.5 µg/m³ 137.3 µg/m³ Anz. Überschreitungen > 120 µg/m³ 165 101 138* Anz. Überschreitungen > 160 µg/m³ 3 0 11 * Die Anzahl Überschreitungen der Messstation Heubeeribüel ist auf Grund von Messgerätausfällen an ozonbelasteten Tagen zu tief ausgefallen. Ohne Messausfälle dürfte sie um 20 bis 40 Überschreitungen höher liegen. Die Ozonwerte vom Zoo Zürich sind ab Mitte Juni deutlich niedriger als diejenigen vom Heubeeribüel. Der Mittelwert der maximalen Ozonstundenmittel vom Zoo sinkt von 112 % des Stampfenbachstrassewertes in der ersten Periode, auf 103 % in der zweiten Periode. Vergleich der täglichen maximalen Ozonstundenmittelwerte 200 180 Stampfenbachstrasse Schulhaus Heubeeribüel ZOO 160 140 120 µg/m³ 100 80 60 40 20 0 Mo.26.03.01 Mo.02.04.01 Mo.09.04.01 Mo.16.04.01 Mo.23.04.01 Mo.30.04.01 Mo.07.05.01 Mo.14.05.01 Mo.21.05.01 Mo.28.05.01 Mo.04.06.01 Mo.11.06.01 Mo.18.06.01 Mo.25.06.01 Mo.02.07.01 Mo.09.07.01 Mo.16.07.01 Abb. 4 Vergleich der maximalen Stundenmittel pro Tag von drei Stationen während der Messperiode. von Ende März bis Mitte Juli 2001. Die Werte in den folgenden drei Tabellen beziehen sich jeweils nur auf die Tage mit Messwerten aller drei Stationen.

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 7 Tab. 5 Mittelwerte der maximalen Ozonstundenmittel. Stampfenbachstrasse Heubeeribüel Zoo 28. März 2001 20 Juni 2001 92.0 µg/m³ 99.3 µg/m³ 102.8 µg/m³ Verhältnis 100 % 108 % 112 % 21. Juni 2001-19. Juli 2001 101.2 µg/m³ 114.4 µg/m³ 104.1 µg/m³ Verhältnis 100 % 113 % 103 % Tab. 6 Überschreitungen des Kurzzeitgrenzwerts. Stampfenbachstrasse Heubeeribüel Zoo 28. März 2001 20 Juni 2001 36 61 91 21. Juni 2001-19. Juli 2001 34 77 54 Tab. 7 Ozonmittelwerte. Stampfenbachstrasse Heubeeribüel Zoo 28. März 2001 20 Juni 2001 57.3 µg/m³ 73.3 µg/m³ 77.1 µg/m³ Verhältnis 100 % 128 % 135 % 21. Juni 2001-19. Juli 2001 63.9 µg/m³ 81.8 µg/m³ 74.6 µg/m³ Verhältnis 100 % 128 % 117 % Ozonspitzenwerte und Quantile im Vergleich als "100 % Quantil" ist der maximale Stundenwert angegeben 200 180 ZOO Stampfenbachstrasse Schulhaus Heubeeribüel 160 140 120 100 µg/m³ 80 60 40 20 0 100% 98% 96% 94% 92% 90% 88% 86% 84% 82% 80% 78% 76% 74% 72% 70% Quantil Abb. 5 Darstellung der Quantilwerte und der maximalen Stundenmittelwerte während der Messkampagne vom 28. März 2001 bis zum 19. Juli 2001. Die Quantilwerte während der Messperiode vom 28. März bis zum 19. Juli sind in Abb. 5 dargestellt. Zusätzlich sind die maximalen Stundenwerte der drei Stationen als 100 % Quantil aufgezeichnet. Bei hohen Quantilwerten (> 95 Prozent) zeigen die Heubeeribüel-Daten die

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 8 höchsten Werte. Unterhalb des 95 Prozentwertes weist hingegen die Messstation Zoo die höchsten Werte auf. Beim Standort Zoo Zürich handelt es sich um einen ozongünstigen Messpunkt, jedoch scheinen die Ozon-Spitzenbelastungen im Hochsommer im Vergleich zu Heubeeribüel abgeschwächt zu werden. 4.4 Halbstundenwerte im Vergleich In Abb. 6 sind zwei Ozonverläufe dargestellt. Der Obere deckt die Periode von Ende April bis Anfang Mai ab, die Untere die Periode von Ende Juni bis Anfang Juli. Beide Zeiträume zeichnen sich durch relativ hohe Ozonbelastungen aus. Ende April, anfangs Mai beginnt die Vegetationsperiode der Laubbäume im Wald. Das heisst es haben sich zu diesem Zeitpunkt etwa 50 % ihrer Blätter entfaltet. An den meisten Tagen der Grafik Ozonverlauf April / Mai sind die höchsten Ozonkonzentrationen bei der Station Zoo auszumachen. Im Sommer ändert sich dieses Bild und es herrschen bei der Messstation Heubeeribüel die stärksten Ozonbelastungen. 200 Ozonverlauf April / Mai Ozon Zoo Ozon Staba Ozon Heub 160 µg/m³ 120 80 40 0 25.4 26.4 27.4 28.4 29.4 30.4 1.5 2.5 3.5 4.5 5.5 6.5 7.5 200 Ozonverlauf Juni / Juli Ozon Zoo Ozon Staba Ozon Heub 160 µg/m³ 120 80 40 0 25.6 26.6 27.6 28.6 29.6 30.6 1.7 2.7 3.7 4.7 5.7 6.7 7.7 Abb. 6 Vergleich des Ozonverlaufes im Frühling, zu Beginn der Vegetationsperiode im Wald und im Sommer während einer Schönwetterperiode. 4.5 Ozonvergleich: Maximale 1h-Werte über das ganze Jahr Einen Vergleich der Ozonüberschreitungen für das ganze Jahr ist mit den Werten aus der Messkampagne Zoo nicht möglich. Zum Einschätzen der Ozonbelastung während des gesamten Sommers 2001 sind die Werte von der Stampfenbachstrasse und Heubeeribüel in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 9 Tab. 8 Maximaler Stundenwert und Anzahl Überschreitungen des Kurzzeitgrenzwerts über das ganze Jahr. Zoo Stampfenbachstrasse Heubeeribüel Max. 1h-Mittel - 208 µg/m³ 230 µg/m³ Verhältnisse - 100 % 111 % Grenzwertüberschreitungen - 199 270 Verhältnisse - 100 % 136 % 4.6 Stickoxidbelastung am Messort Zoo Zürich Die Verkehrsexposition der Messstation Zoo Zürich ist minimal. Die am nächsten gelegene, stärker befahrene Strasse liegt in etwa 400 Metern Entfernung. Dies ist gut am NO-Verlauf zu erkennen, denn Stickstoffmonoxid ist ein primärer Schadstoff und wird direkt von den Motorfahrzeugen ausgestossen. Er zeigt an Werktagen nur geringe Tagesspitzen. Am Beispiel der direkt verkehrsexponierten Station Stampfenbachstrasse sind die typischen Doppelspitzen morgens und abends recht gut zu erkennen. Die sekundär gebildete Sticksoffdioxidbelastung ist auch bei der Station Zoo an den NO 2 -Spitzen zu erkennen. 160 140 120 NO2 Zoo NO Zoo O3 Zoo 100 80 60 40 20 0 So. 1.7. Mo. 2.7. Di. 3.7. Mi. 4.7. Do. 5.7. Fr. 6.7. Sa. 7.7. So. 8.7. 160 140 120 NO2 Staba NO Staba O3 Staba 100 80 60 40 20 0 So. 1.7. Mo. 2.7. Di. 3.7. Mi. 4.7. Do. 5.7. Fr. 6.7. Sa. 7.7. So. 8.7. Abb. 7 Stickoxid-Situation bei der Messstation Zoo Zürich anfangs Juli im Vergleich zur Situation an der Stampfenbachstrasse im gleichen Zeitraum. 4.7 Witterung Frühling / Sommer 2001 Die warmen Monate Januar bis März bewirkten einen frühen Start der Vegetationsperiode. Durch den kühlen April verlor die Vegetation ihren Vorsprung wieder. Dadurch verlief die spätere Vegetationsentwicklung mehr oder weniger normal. Das bedeutet, dass auch die Entwicklung

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 10 der Blätter der Laubbäume sich im normalen Zeitrahmen entwickelten. In Abb. 8 sind die mittleren Monatstemperaturen grafisch dargestellt. 30 25 20 Mittlere Tagestemperaturen an der Stampfenbachstrasse kühler April 2001 Januar Februar März April Mai Juni Juli 15 10 5 9.8 C 10.0 11.3 8.0 10.0 10.4 11.1 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004-5 Abb. 8 Mittlere Monatstemperaturen an der Messstation Stampfenbachstrasse.

Immissionsmessungen Zoo Zürich Ozon im Wald Seite 11 5 Beurteilung Der Verlauf der Ozon-Spitzenkonzentrationen lässt sich in zwei Zeitabschnitte einteilen. Im Ersten, bis Mitte Juni, sind vorwiegend die Spitzenwerte der Station Zoo am höchsten. In dieser Periode sind auch die Ozonwerte der Station Stampfenbachstrasse vergleichsweise hoch. Mit dem Beginn der hochsommerlichen Wetter- und Schadstoffbedingungen im zweiten Zeitabschnitt, steigen die Konzentrationsspitzen beim Schulhaus Heubeeribüel verhältnismässig stärker an, an jene der andern beiden Stationen. Ein solches Verhalten zwischen Heubeeri- und Stampfenbachstrasse-Werten liess sich bereits in andern Jahren beobachten. Bei den Mittelwerten bleibt im Hochsommer das Verhältnis Stampfenbachstrasse zu Heubeeribüel konstant bei 128 %, während sich der Mittelwert der Station Zoo gegenüber der Stampfenbachstrasse von 135 % auf 117 % verringert. Aus dem Unterschiedlichen Verhalten der Stationswerte Heubeeribüel und Zoo im Hochsommer kann geschlossen werden, dass Einflüsse vorhanden sein müssen, welche die Bildung von Ozon, besonders von Ozonspitzen, behindern. Ein Faktor im Ozonbildungsprozess ist das Vorhandensein von Vorläufersubstanzen wie VOC und Stickoxide. Sind die Verhältnisse nicht ideal, verringern sich die Ozonspitzenwerte. Einen weiteren Einflussfaktor auf Ozonkonzentrationen stellt das Blätterdach des Waldes dar. Ozon reagiert schnell mit organischen Materialien (z. B. Zellschäden an den Blättern) und baut sich auf diese Weise ab. Der Messwagen im Zoo Zürich stand unter Laubbäumen im Wald in ca. 50 Metern Distanz zum Waldrand. Es ist möglich, dass die im Hochsommer vollständig ausgetriebenen Blätter der Waldvegetation die Ozonspitzenwerte messbar senkten. Den Grund der niedrigeren Ozonwerte der Station Zoo Zürich während der hochsommerlichen Phase lässt sich nicht sicher ermitteln. Dazu wäre eine zweite Station in direkter Nähe, ausserhalb des Waldes von Vorteil gewesen. Mit zwei Stationen in unmittelbarer Nähe hätte man identische Bedingungen annehmen können. Es scheint jedoch wahrscheinlich, dass der Einfluss der Waldvegetation zu einer Senkung der Ozonwerte in der Sommerphase geführt hat.