Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum



Ähnliche Dokumente
Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe.

Anleitung über den Umgang mit Schildern

tipps für schülerinnen und schüler Fragen und Antworten Interview mit Unternehmen Fragebogen Interview mit Unternehmen Antwortbogen

Alle gehören dazu. Vorwort

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

»gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber

Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Elma van Vliet. Mama, erzähl mal!

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Papa - was ist American Dream?

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Kreativ visualisieren

Niedersächsisches Kultusministerium. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule. - Leichte Sprache - Niedersachsen

Politische-Bildung. von Dominik. Politische Bildung - mein neues Fach. Mein neues Fach Politische Bildung von Lenny

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Ablauf Vorstellungsgespräch

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Bis jetzt gelingt mir das ganz gut Bahar S. im Gespräch mit Jessica J.

Projekt Zeitung in die Schule

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Elternbrief Infos Vorstellung neue Mitarbeiter Einladung Elternabend und Elternbeiratswahl - Speiseplan

Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen

L10N-Manager 3. Netzwerktreffen der Hochschulübersetzer/i nnen Mannheim 10. Mai 2016

r? akle m n ilie ob Imm

Das Leitbild vom Verein WIR

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Was kann ich jetzt? von P. G.

Unterrichtsreihe für die Grundschule. Mädchen und Jungen. gleichberechtigt, nicht gleichgemacht. Band 5.

Kulturelle Evolution 12

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

ZfP-Sonderpreis der DGZfP beim Regionalwettbewerb Jugend forscht BREMERHAVEN. Der Zauberwürfel-Roboter. Paul Giese. Schule: Wilhelm-Raabe-Schule

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Achten Sie auf Spaß: es handelt sich dabei um wissenschaftliche Daten

DOM IV (Deaf Online Meeting) ~ GL-C@fe 5 Jahre Jubiläum

Gutes Leben was ist das?

Dass aus mir doch noch was wird Jaqueline M. im Gespräch mit Nadine M.

Sie müssen sich für diesen Fall mit IHREM Rechner (also zeitgut jk o.ä.) verbinden, nicht mit dem Terminalserver.

Studienkolleg der TU- Berlin

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

Der professionelle Gesprächsaufbau

Präsentationsordner-Info

Das bringt nichts. Trotzdem. Mach doch, was du willst. Mach ich auch. Wo sind die drei eigentlich hin gefahren? Emmett will sich neue PS3-Spiele

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede

Datensicherung. Beschreibung der Datensicherung

Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

im Beruf Gespräche führen: Bei einem Bewerbungsgespräch wichtige Informationen verstehen und eigene Vorstellungen äußern

Liebe oder doch Hass (13)

Ausbildung. Erfahrungsbericht einer Praktikantin

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Christophorus Siegen Dienst am Wort. vor zwei Wochen habe ich euch schon gepredigt, dass das

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit.

Grußwort. der Ministerin für Schule und Weiterbildung. des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann

Charakteristikum des Gutachtenstils: Es wird mit einer Frage begonnen, sodann werden die Voraussetzungen Schritt für Schritt aufgezeigt und erörtert.

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Papierverbrauch im Jahr 2000

EVANGELISCHES SCHULZENTRUM LEIPZIG in Trägerschaft des Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirks Leipzig

Partitionieren in Vista und Windows 7/8

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

Schule auf Rädern Jahresbericht 2012 / 2013

»Ich mag keinen Kaffee«, stieß Max hervor und schaute ärgerlich in den Boden. Fräulein Amalie stellte sich taubstumm und lächelte weiter.

A2 Lies den Text in A1b noch einmal. Welche Fragen kann man mit dem Text beantworten? Kreuze an und schreib die Antworten in dein Heft.

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Umfrage in den 5er-Klassen zu Hausaufgaben in den Nebenfächern im Schuljahr 2014/15


Anne Frank, ihr Leben

Diese 36 Fragen reichen, um sich zu verlieben

Neues aus Burma. Liebe Projekt- Burma Freunde,

Erfahrungsbericht: Ein Auslandspraktikum bei der Interseroh Austria in Österreich

Sehr geehrter Herr OStD Heihoff, Sehr geehrter Herr Lücking, liebes Lehrerkollegium des Conrad-von-Soest-Gymnasiums, liebe Eltern und liebe Kinder!

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

1. Was ihr in dieser Anleitung

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Wo blüht durch mein Zu-Tun Leben auf? Was drängt in mir zum Leben... oder durch mich?

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Das sogenannte Beamen ist auch in EEP möglich ohne das Zusatzprogramm Beamer. Zwar etwas umständlicher aber es funktioniert

Das Weihnachtswunder

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Kinder der Welt. Sophie

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Festplatte defragmentieren Internetspuren und temporäre Dateien löschen

Nina. 2. Ninas Mutter lebt nicht mit Nina und der Familie zusammen. Warum könnte das so sein? Vermute. Vielleicht ist sie. Möglicherweise.

Leichte-Sprache-Bilder

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache

Netzwerk einrichten unter Windows

Erntedankfest. Danken und Teilen (Entwurf für Eltern Kindgruppen)

Lernwerkstatt 9 privat- Freischaltung

Fotodoppelseiten Lektion 15: Entdeckt

mysql - Clients MySQL - Abfragen eine serverbasierenden Datenbank

Diesen Newsletter online anschauen. am Ende des Jahres gibt es auf allen TV-Kanälen einen obligatorischen Jahres-Rückblick.

Entwickeln Sie Ihre Vision!

Transkript:

Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum Hauptschule Garching Festakt und Feier am 06. Juli 2007

Seite 2 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Inhaltsverzeichnis Grußwort des Ersten Bürgermeisters Manfred Solbrig... S. 3 Grußwort des Staatlichen Schulamts im Landkreis München... S. 4 Grußwort des Elternbeiratsvrositzenden Herrn Schwarzbach... S. 5 Grußwort des Rektors Franz Morawietz... S. 6 Geschichte der Hauptschule Garching 1957-2007... S. 8 Aus der Schulchronik von 1957... S. 14 Zeitungsartikel zur Schulhauseinweihung 1957... S. 17 Interviews mit früheren Schülern und Lehrern der Hauptschule Garching... S. 20 Was ereignete sich 1957... S. 23 Bau der Montgolfiére... S. 24 Unser neuer Computerraum... S. 28 Medien on demand... S. 29 Arbeitsgemeinschaft Kunst... S. 30 Sportveranstaltungen... S. 32 Jugendsozialarbeit... S. 34 Berufsvorbereitung in den 8. Klassen... S. 36 Betriebspraktikum der 8. Klassen... S. 38 Anschlussfahrt der 9. Klassen nach Frankreich... S. 42 Klassenberichte (Thema: Vorbild / Besuch des Theaterstücks Feuerhex / Ausflug ins Schloss Oberschleißheim / Reime / Schach / Im Tierpark / Beim Eislaufen) S. 47 Zickenterror - eine Bildergeschichte... S. 54 Streitschlichter... S. 58 Alle Klassen mit Klassenfotos... S. 60 Lehrerfoto und Gute Geister der Hauptschule Garching... S. 70 Das wünsche ich unserer Schule... S. 71

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 3 Garching, den 10.06.2007 Sehr geehrter Herr Morawietz! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Schülerinnen und Schüler! Für das Leben und nicht nur für die Schule haben in der Garchinger Schule St. Severin schon Generationen von Schülerinnen und Schülern gelernt. Heute blickt sie auf ein 50-jähriges Bestehen zurück, und zu diesem langen erfolgreichen Lehren und Lernen möchte ich vielmals gratulieren. Wenn man die von Generation zu Generation der Schule als solcher gegenüber gepflegten Vorurteile beiseite schiebt und ganz und gar objektiv bleibt, kann es keinen Zweifel geben: Die Schule ist nach der Familie die wohl wichtigste Station im Kindes- und Jugendalter. Gerade weil dies so ist, kommt es sehr darauf an, an welcher Schule man das nicht immer uneingeschränkte Vergnügen hatte, für das Leben zu lernen. Schule ist nun einmal nicht gleich Schule. Wir müssen die Institution trennen von der einzelnen Lehranstalt, wo die berühmte graue Theorie auf ganz unterschiedliche Weise im Einzelfall Wirklichkeit wird. Die eigene Schule dürfte jedem unvergesslich bleiben, weil damit einfach viel zu viele Erinnerungen verbunden sind gute, aber auch weniger gute. Und dann begeht diese Schule, eine Einrichtung, die von ständigem Wechsel geprägt ist, ihr Jubiläum. Lehrer kommen und gehen. Schüler kommen und werden gegangen, nur in ganz seltenen Ausnahmefällen natürlich. Das einzig Bleibende ist normalerweise das Schulgebäude. Kann sich da wirklich eine Verbundenheit mit der Schule entwickeln? Eine Beziehung, die Jahre überdauert? Ich meine: ja! Nur dann allerdings, wenn ein guter Geist an der Schule geherrscht hat. Was darunter zu verstehen ist, lässt sich nur schwer beschreiben. Von Einfluss waren wohl alle, ohne deren Zusammenwirken Schule im positiven Sinne nicht möglich ist: die Schulleitung, die Verwaltung, die Lehrer, die Eltern und natürlich auch die Schüler. Keinem wurde etwas geschenkt. Jeder wusste dies aber auch. Gerade deshalb war jeder dazu bereit, seinen mehr oder weniger gelungenen, meist zumindest aber gut gemeinten Beitrag im Interesse der Gemeinschaft zu leisten. Die Schule St. Severin hat stets das Ihrige getan, um die Schülerinnen und Schüler zu fördern und weiterzubringen. Ich wünsche ihr, dass sie auch in Zukunft engagierte Lehrerinnen und Lehrer in ihren Reihen hat und so erfolgreich arbeitet wie bisher. Ihr Manfred Solbrig Erster Bürgermeister Grußwort des Ersten Bürgermeisters der Stadt Garching b. München Manfred Solbrig anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Schule St. Severin am 06.07.2007

Seite 4 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Grußwort des Staatlichen Schulamts im Landkreis München Schulamtsdirektorin Andrea Lehner Im Namen des Staatlichen Schulamts im Landkreis München gratuliere ich der Hauptschule Garching zum 50. Geburtstag. Hauptschulen, ihr Auftrag und ihre Weiterentwicklung, stehen mehr denn je im Blickpunkt des öffentlichen Interesses im Leben einer Kommune. Dies verwundert auch nicht angesichts der sich wandelnden Verhältnisse in Gesellschaft und Familie, die großen Einfluss auf die Lebenswelt und die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler haben. Die gesellschaftlichen Veränderungen erfordern kreative pädagogische Konzepte. Die Hauptschule Garching war sich stets der Bedeutung ihres pädagogischen Auftrags bewusst und hat sich immer phantasievoll, flexibel und unkonventionell den Herausforderungen der Zeit gestellt. Nicht nur die Leitidee der Förderung verantwortlichen Urteilens und Handelns in der Schulverfassung, sondern auch eine Vielzahl attraktiver thematisch weit gestreuter Projekte gehören heute zu den herausragenden Merkmalen dieser Hauptschule. Sie zeugen von einem weit über die eigentliche Unterrichtsarbeit hinausgehenden Engagement der Lehrerinnen und Lehrer. Schule als Lern und Lebensort zu verstehen und so die ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler zur Ausbildungsreife zu führen, - dieses ganzheitliche Verständnis ist wohl die Grundlage des Erfolgs der Hauptschule Garching. Projekte wie Sozialwirksame Schule Integration von Zuwandererkindern durch die Hauptschule miteinander und voneinander lernen oder so wirk(t)s zeigen, worauf es der Schule ankommt: Stärkung der sozialen Kompetenz, Toleranz im alltäglichen Miteinanders sowie den schulischen Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Kein Wunder, dass dieses beispielhafte Engagement von zwei Bundespräsidenten Johannes Rau und Horst Köhler in den Jahren 2003 und 2005 gewürdigt und ausgezeichnet wurde. So verbinde ich meine Glückwünsche mit einem großen Dank an die Schulleitung, Herrn Rektor Morawietz, an alle Lehrerinnen und Lehrer, an den Elternbeirat, aber auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendsozialarbeit an Schulen für das gute Zusammenwirken mit den Schülerinnen und Schülern, sowie der Stadt Garching, die ihrer Hauptschule immer Unterstützung gewährt. Ohne dieses vertrauensvolle Miteinander wäre das reiche und anregende Schulleben und die intensive Förderung der Schülerinnen und Schüler nicht möglich. Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern der Hauptschule Garching Kraft, Mut und Freude in ihrem Bemühen, den Schülerinnen und Schülern die ihnen gemäße ganzheitliche Förderung zu geben und bei ihnen die schulischen Voraussetzungen für einen gelingenden Lebensweg in immer komplexeren Lebensbezügen zu schaffen. München, den 21. Mai 2007 Andrea Lehner Schulamtsdirektorin

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 5 Grußwort des Elternbeiratsvorsitzenden Herrn Schwarzbach Grüß Gott liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer der Hauptschule Garching, Optimale Bildungs- und Erziehungsarbeit einer Schule ist angewiesen auf ein enges Zusammenwirken von Lehrern, Eltern und Schülern. Dieses zu fördern und zu unterstützen ist auch eine der vorrangigen Aufgaben der gewählten Elternvertreter, des Elternbeirats. Das neue Jahrtausend und auch die Zeit davor hat viele allgemeine Veränderungen an die Hauptschule Garching für die Schüler und Ihre Lehrer gebracht, wie die Rechtschreibreform, die neue Bildungsoffensive, oder für die Zukunft ganz aktuell, der Ganztagszug, aber auch ganz spezifische Sachen, wie zum Beispiel das Schülercafe, der neue IT Raum oder die hochmoderne Schulküche. Veränderungen dieser Art sind gut, denn sie bedeuten Fortschritt und damit auch eine Herausforderung an Lehrer, Eltern und ganz besonders natürlich auch an die Schüler, den sich ständig ändernden Anforderungen unserer Gesellschaft gerecht zu werden. Viele Generationen von Kindern haben in den 50 Jahren die Hauptschule Garching besucht und wurden hier auf ihr gesellschaftliches Leben vorbereitet, viele Generationen werden sie noch besuchen. Wir freuen uns, euch liebe Schülerinnen und Schüler ein Stück weit auf diesem Weg begleiten zu können. Der Elternbeirat der Hauptschule Garching Olaf Schwarzbach Vorsitzender

Seite 6 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Grußwort von Rektor Franz Morawietz

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 7

Seite 8 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Geschichte der Hauptschule Garching 1957-2007 Der jetzige Bau II war der erste Bau der neuen Schule. Das Schulhaus hatte noch ein Satteldach. Der zweite Stock wurde erst 1970 gebaut. Auf der südlichen Seite, zur St.-Severin-Kirche hin, wurde das Gebäude später um ein Klassenzimmer pro Stockwerk verlängert. Das Schulgebäude im Jahr 1957 von Nord-Ost aus gesehen. (heutiger Bau II) Es hatte im Erdgeschoss und im ersten Stock je zwei Klassenzimmer mit Garderoben. Im Keller war die Schulküche. Unter dem Dach sieht man die Hausmeisterwohnung. Später wurde der Bau auf der südlichen Seite (auf dem Foto linke Seite) um ein Klassenzimmer pro Stockwerk verlängert (Einweihung im November 1964). Im September 1970 wurde die Aufstockung um einen zweiten Stock fertiggestellt. Der neue Bau hatte dann ein Flachdach anstelle des Satteldachs.

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 9 Das Schulgebäude im Jahr 1957 von Süd-Osten aus gesehen. Ausschnitte aus der Gemeindechronik Band II von 1979 Garching b. München - Aus Gouuirichinga wurde Garching Grund- und Hauptschulen in Garching Autoren des Artikels: Manfred Solbrig, Josef Mrazek, Ernst Wengen, Siegfried Eichner, Gertrud Schmid (Der Artikel ist in alter Rechtschreibung) Nachkriegszeit, 1945 bis 1953 Die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bis in den Anfang der Sechziger Jahre blieb in der Garchinger Schule im Personal- wie im Schulaufwand geprägt von äußerster Sparsamkeit. Das war in Anbetracht der Probleme, die ein verlorener Krieg stellt und des kläglichen Steueraufkommens der Gemeinde nur zu verständlich. Diese Zeit brachte der Schule große Schwierigkeiten. Durch den Zustrom der Heimatvertriebenen hatte sich die Schülerzahl mehr als verdoppelt. Die drangvolle Enge erreichte ihren Höhepunkt, als im Schuljahr 1947/48 356 Schüler in sieben Klassen unterrichtet werden mußten. Dabei war nicht nur jede Klasse im Schichtunterricht, sondern die 1. und 2. Klassen bekamen, da für sie nur ein Lehrer zugeteilt war, auch nur je 15 Stunden Abteilungsunterricht. Eine kleine Erleichterung brachte im Jahre 1951 die Schrumpfung der Schülerzahl auf 303 und damit auf nur sechs Klassen. Erst 1952/53 normalisierte sich die Lage, da nur noch sechs Klassen mit 250 Schülern in drei Schulzimmern unterzubringen waren. Alle Kinder konnten, wenn auch im Schichtunterricht, mit der vollen vorgeschriebenen Unterrichtszeit versorgt werden.

Seite 10 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Neubau der Volksschule, 1. Bauabschnitt: 1953 bis 1957 Im Jahr 1953 nahm der Gemeinderat unter Bürgermeister Josef Amon die Beseitigung der Garchinger Schulraumnot mit allen Kräften in Angriff. Von Heinrich Popp kaufte man um 12 000 DM den Schulbaugrund an der Poststraße. Von nun an wurde jede Mark, die erübrigt werden konnte, für den Schulhausbau zurückgelegt. So kamen 120 000 DM zusammen. 60 000 DM fl ossen aus dem Verkauf des Geländes für den Atommeiler; dazu weitere 8000 DM aus laufenden Haushaltsmitteln. Ein Darlehen der Kreissparkasse von 120 000 DM, 12 000 DM Staatszuschuß und 7000 DM vom Sportverein VfR Garching reichten mit dem Übrigen zur Deckung der Baukosten von 327 000 DM aus. Im Oktober 1955 wurde Architekt Weinert mit der Planung von vier Schulsälen an der Poststraße beauftragt. Im Juni 1956 konnte mit dem Bau begonnen und am 26. Oktober 1956 Richtfest gefeiert werden. Ein Jahr danach, am 5. Oktober 1957, wurde die Schulhauseinweihung zu einem Freudentag für die ganze Gemeinde. Vier Schulsäle mit Garderoberäumen, eine Schulküche mit Vorratsraum, ein Brausebad, das hauptsächlich dem VfR diente, sowie Umkleide- und Versammlungsräume für den Fußballverein, der ja auch an den Kosten des Baus beteiligt war, wurden ihrer Bestimmung übergeben. Lehrerzimmer, Arztzimmer, Schulleiterbüro und Lehrmittelraum fanden nur provisorischen Unterschlupf, da sie erst in späteren Bauabschnitten unterzubringen waren. Die sanitären Anlagen und die Heizungsanlage waren in der Kapazität bereits so ausgelegt, daß sie auch für eine Vergrößerung des Hauses reichten. Im Dachgeschoß entstand eine Hausmeisterdienstwohnung. Auch die Freisportanlage, die ebenfalls dem VfR zur Verfügung stand, war ohne Umzäunung nur behelfsmäßig angelegt worden. 2. und 3. Bauabschnitt: 1963 bis 1966 Im September 1963 übernahm Rektor Josef Mrazek die Schulleitung von seinem pensionierten Vorgänger Winkler. Noch im November dieses Jahres begannen die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt der Schule Garching und gleichzeitig auch der Neubau einer Schule in Hochbrück. Ein Teil des Schulgrundstücks war an die kath. Pfarrgemeinde zum Bau einer neuen Kirche abgegeben worden. So konnten in diesem Abschnitt in südlicher Verlängerung des neuen Schulhauses nur zwei Schulsäle und ein Arztraum angefügt werden. Im Januar 1964 wurden die Lehrerdienstwohnungen in dem weiterhin benützten Schulhaus an der Rathausstraße aufgehoben. Zur gleichen Zeit stellte die Schulleitung wegen der weiterhin stark anwachsenden Schülerzahlen und damit auch des Schichtunterrichts den Antrag, daß mit dem dritten Bauabschnitt im Frühjahr 1965 begonnen werden möge, damit der Schulraummangel in erträglichen Grenzen gehalten werden könne. Der Gemeinderat hatte Verständnis für dieses Anliegen. Er beschloß im Juni 1964, den Architekten Voltenauer mit der Planung des dritten Bauabschnitts zu beauftragen. Am 11. November 1964 konnte der zweite Bauabschnitt mit zwei Schulsälen gleichzeitig mit der neuen Hochbrücker Schule eingeweiht werden. Die Baukosten in Höhe von 215 000 DM geben im Vergleich zu den Kosten des ersten Abschnitts ein deutliches Bild der Preise, aber auch der gestiegenen Ansprüche. Schon am 23. August 1965 erfolgte der erste Spatenstich zum 3. Bauabschnitt. Am 26. November 1965 wurde Richtfest gefeiert. Im September 1966, rechtzeitig zum Schuljahresbeginn, konnten die neuen Räume bezogen werden. Damit war es endlich möglich, alle 15 Klassen in dem neuen Schulgebäude unterzubringen. Das alte Schulhaus, das 73 Jahre lang seine Dienste getan hatte, wurde endgültig aufgegeben. Das lästige Pendeln von Lehrern und Schülern zwischen zwei Schulhäusern über die stark befahrene Bundesstraße 11 hinweg war endlich überstanden.

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 11 Luftbild von Garching 1957. Unten rechts sieht man den ersten Bauabschnitt des neuen Schulzentrums auf dem Anger des Popp-Anwesens. Am Rand der Isarauen erkennt man die Baustelle des Atomreaktors. Die Siedlung an der Lehrer Stieglitzstraße war bereits einzeilig entstanden. In Garching lebten damals nur 2947 Einwohner. 1967 waren es schon 7535 und 1977 war die Einwohnerzahl auf 10634 gestiegen. 4. Bauabschnitt und Abtrennung der Grundschule Garching West: 1967 bis 1970 Doch der Gemeinde blieb keine lange Pause beim Schulhausbau. Garching wuchs stürmisch weiter. Bereits am 3. März 1967 wurde Architekt Rischbeck als Nachfolger des inzwischen verstorbenen Architekten Voltenauer mit der Planung des 4. Bauabschnitts beauftragt. Er sollte drei Klassenzimmer, einen Kursusraum sowie eine Turnhalle mit Schwimmhalle umfassen. Damit wäre die Aufnahmefähigkeit des Baugeländes erschöpft gewesen. Von der Schul leitung stammte der Vorschlag, das auf dem Südteil des Fußballplatzes vorgesehene Rathaus doch an anderer Stelle unterzubringen, um dadurch Platz für weitere zehn bis zwölf Schulzimmer zu gewinnen. Außerdem könnten durch ein größeres Schulzentrum die bestehenden Spezialräume rationeller ausgenützt werden. Am 21. April 1967 stimmte der Gemeinderat dieser Vorstellung zu und beauftragte den Architekten Rischbeck mit der Erstellung von Vorentwürfen. Darüber hinaus aber sollte er auch untersuchen, ob eine Aufstockung des ersten und zweiten Bauabschnitts möglich sei. Der Umbau des alten Schulhauses zu einem Jugendfreizeitheim wurde bereits für diesen Sommer beschlossen.

Seite 12 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Das Jahr 1967 brachte aber auch schulorganisatorische Neuerungen rechtlicher Art. Das Wachstum Garchings wirkte sich unübersehbar in einer Erstarkung des evangelischen Bevölkerungsanteils aus. Da die evangelischen Schüler nicht zur durchgehenden Bildung von Jahrgangsklassen als evang. Bekenntnisklassen ausreichten, riefen die Eltern zur Gründung einer christlichen Gemeinschaftsschule auf. Erfolg war, daß bereits 1966/67 zwei erste Klassen dieser Schulart gebildet wurden. Nach der Schuleinschreibung 1967 kam eine voll ausgebaute Gemeinschaftsschule mit 13 Klassen zustande. Am 24. Juli 1968 wurde mit dem 4. Bauabschnitt der Schule begonnen; im Februar 1969 war Richtfest. Auf Grund weiter steigender Einwohnerzahlen wurde die Planung des 5. und 6. Bauabschnitts zur gleichen Zeit in Angriff genommen. Zu Beginn des Schuljahres 1969/70 war die Garchinger Schule auf 19 Klassen angewachsen. Da damit eine optimale Größe überschritten war, wurde die Grundschule Garching-West mit sieben Klassen abgetrennt, blieb aber im gleichen Hause untergebracht. Mit der Schulleitung wurde die Lehrerin Inge Hampel beauftragt. 5. und 6. Bauabschnitt: 1970 bis 1973 Am 10. April 1970 wurde der vierte Bauabschnitt der Garchinger Schule eingeweiht. Die Baukosten beliefen sich auf 1,9 Mill. DM, denn das im Kellergeschoß der Turnhalle untergebrachte Lehrschwimmbecken mußte in das Grundwasser gebaut werden. Noch in den großen Ferien 1970 wurde auch die Aufstockung des ersten und zweiten Abschnitts in Angriff genommen. Sie wurde pünktlich zum Schulbeginn im September fertiggestellt. Der Herbst 1971 brachte den Start des sechsten und letzten Bauabschnitts des Schulkomplexes. Das war dringend notwendig, denn 1972 standen für insgesamt 26 Klassen nur 19 Schulsäle zur Verfügung. Die Folge war, daß fast alle Grundschulklassen vom Schichtunterricht betroffen waren. Trotzdem wurde mit Zustimmung der Elternbeiräte und der Schüler die Fünf-Tage-Woche eingeführt, da die Räume des sechsten Abschnitts nach Weihnachten zur Verfügung stehen sollten. Im Januar 1973 konnte tatsächlich der Neubau bezogen werden. Mit seinen neun Schulsälen, einem Handarbeitsraum, Gymnastiksaal und Horträumen standen nunmehr für 26 Klassen bereit: 28 Schulsäle, Gymnastikhalle, Lehrschwimmbecken, Turnhalle, zwei Handarbeitszimmer, Werkraum, Physikraum, Musikraum, Filmraum, drei Kursusräume und ein Arztraum. Außerdem wurde in zwei Räumen und einem Speisesaal ein Gemeindehort eingerichtet. Im Speisesaal konnten nun auch Schüler ein warmes Mittagessen einnehmen, die nicht den Hort besuchten. In dem gesamten Schulkomplex unterrichteten 23 Klassenlehrer und neun Fachlehrer. Die Einweihung des Hauses fand am 5. Oktober 1973 statt. Trennung von Grund- und Hauptschule, Grundschule Garching Ost: 1973 bis 1975 Das Schuljahr 1973/74 brachte außerdem eine Neuorganisation der Schule. Es wurden die Grundschule unter Rektor Kopp mit 16 Klassen und die Hauptschule unter Rektor Mrazek mit elf Klassen gebildet. Noch im Sommer begann die Planung des neuen Schulzentrums in Garching- Ost, als dessen erster Teil eine weitere Grundschule entstehen sollte. Im August 1974 begannen die Bauarbeiten auf dem Gelände am Prof.-Angermair-Ring. Für die neue Schule wurde, obwohl sie erst im Bau war, rechtzeitig als neuer Rektor Ernst Wengert bestellt. Die weiteren Lehrkräfte kamen aus der bisherigen Grundschule Garching.

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 13 Das Richtfest wurde am 25. März 1975 gefeiert. Schon am 3. Oktober 1975 wurde das Gebäude nach kurzer Bauzeit feierlich bezogen und im Mai 1976 die Einweihung gefeiert. Die neue Schule hatte anfangs neun Klassen und 340 Schüler. Die Klassenzahl stieg 1976/77 auf zwölf, die Schülerzahl auf 370. Das Haus weicht von der konventionellen Bauweise eines Schulhauses ab. Es vermeidet lange Gänge. Die notwendigen Verkehrsflächen sind einbezogen in die zentrale Pausenhalle. Von hier aus sind sämtliche Klassenzimmer, aufgeteilt in vier Gruppen zu je drei Zimmern pro Jahrgang erreichbar. Bemerkenswert ist die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen Wände öffnen zu können. Verschiebbare Trennwände lassen neue Räume entstehen, klassenübergreifender Unterricht wird somit ermöglicht. Es ist das Verdienst des Architekten M. Tavas, hier mit großem Einfühlungsvermögen gearbeitet zu haben und der Schule die Möglichkeit einzuräumen, jene musischen Kräfte im Kind freizumachen und zu pflegen, die es in einer zunehmend technisierten Welt benötigt, um bestehen zu können. Dem bewährten Modell der Schule an der Poststraße folgend, wurde im Schulgebäude ein Kinderhort mit 50 Plätzen untergebracht. Rektoren und Rektorinnen der Garchinger Volksschule bzw. Hauptschule: ab November 1957: Rektor Johann Winkler ab September 1963: Rektor Josef Mrazek ab September 1981: Rektor Heinrich Ziegeltrum ab September 1996: Rektor Bernhard Buckenleib ab September 1999: Rektorin Christina Grasse ab September 2004: Rektor Franz Morawietz Schulklasse 1960 im neuen Schulgebäude.

Seite 14 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Aus der Schulchronik von 1957 Eintrag in die Schulchronik am 5. Oktober 1957, dem Tag der Schulhauseinweihung (In feinsäuberlicher Handschrift, die ein Lehrer damals beherrschen musste, vermutlich vom neuen Rektor Johann Winkler. Er wurde am 1. Nov. 1957 offiziell zum Rektor ernannt.) oben: Aufkleber auf der Schulchronik (begonnen im Schuljahr 1950/51)

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 15 Eintrag in der Schulchronik am 5. Oktober 1957 5. Oktober 1957 Heute wurde der erste Bauabschnitt des neuen Schulhauses eingeweiht. Der Feier ging ein katholischer Schülergottesdienst voraus (9.30). Danach zog die Schuljugend unter Führung ihrer Lehrkräfte und dem Geleit des Pfarrherrn Dr. Hogger zum neuen Schulhaus. Als Festgäste waren u.a. erschienen: Landrat Dr. Hecker Oberregierungsrat Reimann vom Landratsamt Regierungsrat Komniker vom Landratsamt vom Gesundheitsamt: Obermedizinalrat Dr. Prichter Medizinalrat Dr. Kleber Jugendfürsorgerin Frl. Jung Schulrat Putzenlechner Ludwig der Kreissparkassendirektor Die Bürgermeister: Dr. Zeitler, Ismaning Schmid, Lohhof Brix, Schleißheim Herr Bürgermeister Amon begrüßte zunächst die Ehrengäste und gab dann einen Überblick über die Notwendigkeit, Planung und Durchführung des Neubaus. Er hob dabei besonders die Überwindung der finanziellen Schwierigkeiten durch die Gemeinde hervor. Nach der Begrüßung vollzog Herr Pfarrer Dr. J. Hogger die Weihe des Hauses. Er leitete sie ein mit einer kurzen Ansprache, in der er Elternhaus, Schule und die Kirche als die Sterne bezeichnete, die über jedem Menschenleben stehen. Die Glückwünsche des Landratsamtes überbrachte Herr Landrat Dr. Hecker. Er versicherte die Gemeinde auch bei ihren zukünftigen Aufgaben der Unterstützung durch das Landratsamt. Die Grüße und guten Wünsche der Nachbarstadt München sprach der Stadtschulrat Dr. Fingerle aus. In ausführlicher Rede verglich Schulrat Ludwig Putzenlechner ein Schulhaus mit einer Festung, einer Burg, gegen die die Feinde in Form des Materialismus oder elenden Mammons, der Hast und Unruhe in der Vermassung anstürmen. Die Schule habe die hohe Aufgabe gegen diese Feinde die Mittel des Unterrichtes, des Beispiels, der Feiergestaltung, Besinnung, Ruhe und Verinnerlichung zu setzen. Zum Schluß ergriff der Schulleiter Johann Winkler das Wort. Er sprach besonders dem Gemeinderat und dem Bürgermeister den Dank der Schule aus und hob hervor, daß die Kinder in ihrem eigenen Schulzimmer das Zuhause finden sollen, das vielen heute leider fehlt. Die Schuljugend umrahmte die Feierstunde mit weltlichen und geistlichen Liedern mit Gedichten und einem Sprechchor. Durch die zur Zeit herrschende Grippe, war leider nur ein Teil der Kinder anwesend.

Seite 16 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Nach der Feier besichtigten die Gäste das neue Haus und sprachen sich lobend über seine Herstellung und Einrichtung aus. Die Kinder erhielten eine Doppelwurst und eine Semmel. Herr Architekt Weinert schätzt die Kosten des Hauses auf etwa 300 000 DM. 12 000 DM erhielt die Gemeinde Zuschuß von der Regierung von Oberbayern, außerdem zinsverbilligtes Geld. Das neue Haus enthält: Erdgeschoß: 2 Schulräume 1 Lehrmittelraum Abortanlagen für Schüler und Lehrer 1. Stock: 2 Schulsäle 1 kleines Lehrerzimmer 1 kleines Schulleiterzimmer 2. Stock: 1 Hausmeisterwohnung 1 Dachboden Untergeschoß: 1 Schulküche mit Vorratsraum 1 Brausebad 1 Arztzimmer 1 Versammlungs /Unterrichtsraum für Sportler 2 Umkleideräume Aborte 1 Heizungsraum. die nächsten Einträge: Oktober 1957: Die Grippeepidemie erfaßte auch Garching und besonders die Schulkinder. Mehrere Klassen wurden für 5-6 Tage geschlossen. 1. November 1957: Hauptlehrer Johann Winkler wurde zum Rektor der Schule ernannt. Ansicht von Garching (Triptychon), gemalt von der AG Kunst unter Anleitung von Fr. Bischoff

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 17 Zeitungsartikel zur Schulhauseinweihung 1957

Seite 18 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Text des Zeitungsartikels zur Schulhauseinweihung 1957 GLUCKWÜNSCHE ZU GARCHINGS NEUER SCHULE Die ganze Gemeinde hat redlich zusammengeholfen, um die unter Architekt Dipl.-Ing. Weinort erbaute Schule zustande zu bringen, die am Samstag in einer Feierstunde der Bürgerschaft übergeben wurde. Amon war der Motor des Schulhausbaues Feierstunde für Garching - Erster Bauabschnitt seiner Bestimmung übergeben G a r c h i n g. Bürgermeister Amon hat in seinen Ausführungen aller gedacht, die sich um die Errichtung des neuen Garchinger Schulhauses verdient gemacht haben, nur sich selbst hat er in seiner großen Bescheidenheit nicht erwähnt. Mit diesen Worten würdigte Landrat Dr. Hecker am Samstagvormittag bei der feierlichen Einweihung dieser vorbildlichen Schule, deren erster Bauabschnitt nunmehr seiner Bestimmung übergeben werden konnte, die großen Leistungen des Bürgermeisters, den er als den Motor des Schulhausbaues bezeichnete. In der Festrede des Landrats fanden auch jene Sätze besondere Beachtung, in denen er sich mit der eingeleiteten Auflösung des Lagers Hochbrück befaßte. In Bälde werde mit dem Bau von 32 Wohnungen begonnen werden können. Zu dem Festakt, der durch das Wetter sehr begünstigt war, hatten sich außer dem Landrat und mehreren seiner engsten Mitarbeiter auch die Bürgermeister Zeitler (Ismaning), Schmid (Unterschleißheim), Brux (Oberschleißheim) und Huber (Kirchheim) eingefunden. Auch der Direktor der Kreissparkasse München, Hubmann, war erschienen. Bürgermeister Amon erwähnte in seiner Ansprache, daß Garching, das vor dem Krieg 900 Einwohner hatte, jetzt 3000 Einwohner zähle. Die drei Schulsäle, die bis jetzt zur Verfügung gestanden hätten, seien vom Morgen bis zum Abend besetzt gewesen. In den letzten fünf Jahren haben wir jede Mark, die wir erübrigen konnten, für den Schulhausbau zurückgelegt, so daß rund 120 000 DM zusammengekommen sind. Die Kreissparkasse München hat uns ein Darlehen von 120000 DM gegeben. Weitere 60 000 DM bekamen wir durch den Verkauf von Gelände an den Atommeiler, 8000 DM steuerten wir aus laufenden Mitteln bei, und schließlich gab uns auch die Regierung noch einen Zuschuß von 12 000 DM. Auf diese Weise konnte die Finanzierung des ersten Bauabschnittes in Höhe von 320 000 DM bewerkstelligt werden. Seinen besonderen Dank sprach der Bürgermeister noch dem Architekten, Dipl.-Ing. Weinert, aus sowie Hauptlehrer Winkler, der sich um die Inneneinrichtung sehr bemüht, und dem Landwirt Popp, der den Grund und Boden zu einem sehr anständigen Preis verkauft habe.

Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Seite 19 Nachdem Pfarrer Dr. Hogger, auch im Namen seines evangelischen Amtsbruders, die Gemeinde zu diesem schönen Bau beglückwünscht und die kirchliche Weihe vorgenommen hatte, würdigte Landrat Dr. Hecker die Leistung der Gemeinde, die nicht zu den reichen gehört. Er sprach namens des Landkreises und des Landratsamtes Garching seinen Dank und seine Anerkennung aus und kam dann auf die bereits seit Jahren eingeleitete Aufl ösung des Barackenlagers Hochbrück zu sprechen. Die entscheidenden Schritte zur Beseitigung dieses Notstandes sind eingeleitet; der Kreistag wird sich in seiner Sitzung vom 14. Oktober mit diesem ganzen Fragenkomplex befassen und zweifellos eine positive Entscheidung fällen. Die Kreissparkasse wird, wie so oft in Erfüllung ihrer sozialen Aufgabe, ebenfalls einspringen, so daß der Errichtung von 32 Wohnungen nichts im Weg stehen wird. Nach einer weiteren Ansprache des Schulrates Putzenlechner überbrachte Stadtschulrat Dr. Fingerle (ein Vetter des Bürgermeisters Amon) die nachbarschaftlichen Grüße der Landeshauptstadt. Mit weiteren Ansprachen des Architekten und des Schulleiters wurde die von Darbietungen der Schuljugend umrahmte Feier abgeschlossen. Die anschließende Besichtigung fand bei den Gästen höchste Anerkennung. Der erste Bauabschnitt der im Endausbau geplanten 14klassigen Schule mit Turnhalle enthält vier modern eingerichtete Klassenzimmer mit anschließenden Garderoberäumen, ein Rektor-, ein Lehrerund ein Lehrmittelzimmer, eine Schulküche mit Nebenraum, einen Duschraum, einen Unterrichtsraum und zwei Umkleideräume für Sportler, einen Geräteraum u. a. m. Besonders gefiel der von den Kindern stammende Bildwandschmuck. Bei dem anschließenden geselligen Beisammensein beim Neuwirt überreichte Landrat Dr. Hecker unter lebhaftem Beifall dem Bürgermeister zur äußeren Ausgestaltung der Schule namens der Kreissparkasse 250 DM und in seiner Eigenschaft als Präsident des Bezirkstages Oberbayern weitere 250 DM.

Seite 20 Festschrift 50 Jahre Hauptschule Garching Interviews mit früheren Schülern und Lehrern der Hauptschule Garching Herr Morawietz, Sie sind jetzt Rektor an der HS Garching. Zu Beginn Ihrer Schulzeit waren Sie ein Jahr lang selbst hier Schüler dürfen wir Sie um ein Interview bitten? 1. Wie fühlten Sie sich an Ihrem ersten Schultag? Ich war sehr aufgeregt und neugierig, was auf mich zukommt. 2. Wie viele Schüler waren damals in Ihrer Klasse? Ich weiß nur noch, dass die Klassen sehr groß waren, ca. 40 Schüler. 3. Welche Fächer hatten Sie damals und was war Ihr Lieblingsfach? Wir hatten Religion, Heimatkunde, Schreiben, Rechnen. Rechnen mochte ich ganz gerne. 4. Welches Fach mochten Sie gar nicht und warum? Schreiben und Musik, weil ich nicht so gut singen kann. 5. An welche Lehrer erinnern Sie sich besonders gut, warum? An den Lehrer/ die Lehrerin in der Grundschule habe ich überhaupt keine Erinnerung mehr. Den Direktor der Adalbert-Stifter-Realschule in München, bei dem ich zunächst meine mittlere Reife gemacht habe, den habe ich in besonderer Erinnerung, weil er immer Berg- und Skitourenwochen in den Kitztaler Alpen angeboten hat und ich mit ihm sehr oft im Gebirge war. Diese Touren haben mich sehr geprägt. 6. Was hat Ihnen als Schüler am meisten Spaß gemacht und welches Fach unterrichten Sie am jetzt am liebsten? Sport hat mir am meisten Spaß gemacht und ich habe es auch am liebsten unterrichtet. Mathematik mag ich auch. 7. Bekamen Sie jemals eine Schulstrafe? Welche und warum? Ja, einen Verweis, weil ich nach Stundenausfall gefragt habe. 8. Was wollten Sie als Schüler an der Schule verändern? Mehr Feste und Partys und mehr hitzefrei. 9. Wollten Sie schon immer Rektor werden oder lieber was anderes? Nein, ich wollte erst Förster werden, aber nach dem Abitur wollte ich Lehrer an Volksschulen werden. Rektor war nie mein Ziel. Erst vor drei Jahren wurde ich gefragt, ob ich die Schulleitung in Garching übernehmen will. 10. Was möchten sie jetzt gern an der Schule verändern? Ich wünsche mir mehr Beteiligung von Eltern und Schülern, damit die Schule besser klappt. Danke für das Interview! Ramona und Dilan 7a