Schwalbenprojekt 2012-2013 Helft unseren Schwalben Projektträger: BirdLife Österreich Landesgruppe Kärnten und die kath. Pfarrgemeinde Ludmannsdorf Finanziert durch das Land Kärnten BirdLife Österreich Landesgruppe Kärnten führt in Zusammenarbeit mit der kath. Pfarrgemeinde Ludmannsdorf ein Schwalbenprojekt zur Bestandserhaltung und förderung der Mehl- und Rauchschwalben durch. Der erste Schwalbenturm für Kärnten der zweite in Österreich In Österreich gibt es zur Unterstützung der Mehlschwalben einen Schwalbenturm mit künstlichen Nisthilfen in Hohenau an der March. In Deutschland und der Schweiz wird den Schwalben mit Schwalbentürmen schon längere Zeit erfolgreich weitergeholfen. Deshalb wollen auch wir diesen Weg einschlagen. Durch die Kooperation von BirdLife Kärnten mit der kath. Pfarrgemeinde von Ludmannsdorf, wird 1. Informationen zum Schwalbenschutz vermittelt, 2. praktische Naturschutzarbeit kennen gelernt und 3. durchgeführt. 4. Weiters wird ein Schwalbenturm errichtet.
Gefahren für unsere Schwalben sind Der Pestizideinsatz: Gifte in der Landwirtschaft und in unseren Gärten vernichten ihre Nahrungsgrundlage Flächenversiegelung: durch das Zubetonieren der Landschaft und Trockenlegen feuchter Bereiche finden die Schwalben oft keine Lehmpfützen mehr, die sie zum Nestbau benötigen Der neue Vollwärmeschutz verhindert/erschwert das Haften der Lehmkügelchen beim Nestbau Menschen stören/zerstören den Schwalbenbau, wegen der Verschmutzung, die durch den Nestbau und bei der Aufzucht der Jungen anfällt Verschließen von Fenster und/oder Türen für Rauchschwalbenbrutplätze Maßnahmen zur Mehlschwalbenhilfe (Bestandsverbesserung): Information der Bevölkerung zur Situation unserer Schwalben
Unterstützungsmaßnahmen: Motivieren, Nester am Haus zuzulassen und Montage von Kotbrettern Anlegen von Lehmlacken Montage von Kunstnestern Information in Schulklassen: zum Schwalbenschutz und zur -förderung Errichtung des Schwalbenturms mit künstlichen Nisthilfen Der Schwalbenturm erfüllt drei bedeutende Aufgaben. 1. Schaffung eines selten gewordenen Lebensraums, 2. die Möglichkeit zu persönlichem Einsatz für den Artenschutz mit (hoffentlich) nachhaltiger Wirkung und 3. Sensibilisierung des Naturbewusstseins bei der Bevölkerung, vor allem bei den Schulkindern Unterstützungsmaßnahmen für Rauchschwalben: Auf Gifte weitgehend verzichten Kleinräumige Feuchtstellen nicht trockenlegen, sie feucht halten Lehmpfützen anlegen, damit sie das passende Material (ca. 700 bis 1500 Lehmkügelchen sind für ein Nest notwendig) finden.
Einflugmöglichkeiten erhalten, auch wenn keine Tiere mehr im Stall sind. Ein Fenster oder eine Türe vom Frühjahr bis Herbst durchgehend geöffnet lassen, da sie im Inneren von landwirtschaftlichen Gebäuden, aber auch in Garagen oder z.b. Werkshallen brüten Künstliche Nisthilfen anbringen Schwalben helfen uns Sie erbeuten ihre Nahrung ausschließlich im Flug. Mücken, Blattläuse, Fliegen, Käfer, kleine Schmetterlinge und Stechmücken. Ein Paar verfüttert für eine Brut etwa 1kg Insekten Das sind ca. 250 000 Insekten Die Schwalben sind Sommergäste, sie kommen im Frühjahr, suchen ihre Brutplätze auf, erledigen den Nestbau, ziehen ihre Jungen auf und verlassen uns bereits ab September wieder. Sie sind Langstreckenzieher, d. h., sie überwintern südlich der Sahara bis Südafrika In Kärnten brüten die Mehlschwalbe Delichon urbicum die Rauchschwalbe Hirundo rustica und die Felsenschwalbe Ptyonoprogne rupestris. Sie überwintert im Mittelmeerraum. Die Uferschwalbe Riparia riparia ist ein Durchzügler.
Die Mehlschwalbe Sie kommt ab April und ist ein Kolonienbrüter sie wird etwa 12 cm groß, ca. 20g schwer Sie nistet an den Außenwänden der Häuser, direkt unter dem Dachüberstand Der Nestbau dauert 8 bis 10 Tage Ca. 700 bis 1500 Lehmkügelchen für ein Nest
Sie brütet 1 bis 3 Mal, zwischen Mai und September Anzahl der Jungen 3 bis 5 Junge Die Brutdauer beträgt 12 bis 15 Tage Die Nestlingszeit 21 bis 28 Tage
junge Mehlschwalbe Lebensraum der Mehlschwalbe gelb: Lebensraum Sommer blau: Überwinterungsgebiet Quelle: Wikipedia
Die Rauchschwalbe Sie kommt vereinzelt bereits ab Mitte März sie wird etwa 18 cm groß und wiegt ca. 20g Sie nistet im Innern von Gebäuden Der Nestbau dauert 8 bis 12 Tage, das Nest ist nach oben hin offen Sie brütet 1 bis 3 Mal, zwischen Mai und September Die Brutdauer beträgt ca. 14 Tage Die Nestlingszeit ca. 21 Tage
Die Jungen werden nach dem Verlassen des Nests außerhalb weitergefüttert und übernachten noch ca. 1 Woche im Nest
Unterscheidung Mehl- und Rauchschwalben und ihr Nest Zeichnung: Siegfried Wagner Das Nest der Rauchschwalbe ist nach oben offen und wirkt durch die eingearbeiteten Halme unordentlicher als das nach oben geschlossene Nest der Mehlschwalbe.
Sammeln im Herbst
Die Felsenschwalbe Sie kommt als erste bereits ab Februar bei uns an. Sie brütet bei uns im Gebirge, kommt aber als Kulturfolgerin auch in tieferen Lagen vor und brütet bereits unter Brücken und an größeren Gebäuden. Junge Felsenschwalben
Wir helfen der Mehlschwalbe Der neue Schwalbenturm bietet 48 neue Brutplätze und Platz für eigene Nestbauten an. In der den Turm umgebenden Apfelrosen-Hecke können andere Singvögel brüten, Schutz und Nahrung finden. Weiters werden ca. 60 künstliche Nisthilfen in Ludmannsdorf an Gebäuden angebracht. Weitere Projektunterstützer: die Gemeinde Ludmannsdorf Freiwillige Mitarbeiter der Pfarrgemeinde Ludmannsdorf BirdLife Mitglieder Firmen Mikon Fördertechnik Holzbau Gasser Dachbau Hedenik Der Wegweiser Fotos: Hermann Pirker