Hörstück zur Einführung in die Ausstellung GULAG

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Transkript:

Eine negative Schule des lebens. Hörstück zur Einführung in die Ausstellung GULAG Spuren und Zeugnisse 1929 1956

Eine negative Schule des Lebens so hat der Autor Warlam Schalamow das Gulag-System genannt. Er selbst musste 19 Jahre seines Lebens im Gulag Zwangsarbeit leisten. Nach seiner Freilassung hat er den grausamen Alltag im Lager genau und unerbittlich beschrieben. Dieses Hörstück führt in die Ausstellung Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929 1956 ein, erklärt Zusammenhänge und Begriffe und erzählt von den Hintergründen dieser Ausstellung. Es kann kopiert und durch MP3-Player, Smartphones oder ähnliche Geräte wiedergegeben werden. Optimal ist es, das Hörstück (ab Track 1) unter Kopfhörern zu Beginn eines Rundgangs in der Ausstellung vor Ort zu hören. Natürlich ist eine Vor- oder Nachbereitung des Ausstellungsbesuches mit dem Hörstück (Track 2) ebenfalls möglich. Modell des Tatlin-Turmes in der Ausstellung. Foto: Claus Bach Neben dem Hörstück (Track 1 + Track 2, 20 Minuten) enthält die cd: eine Karte der Sowjetunion mit den wichtigsten Lagerstandorten ein Glossar Statistiken zu den Häftlingszahlen im Gulag Interaktive Übersicht deutscher und sowjetischer Lagersysteme Bildserie von Überresten sowjetischer Lager

Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929 1956 Aufbau der Ausstellung Von der Oktoberrevolution zum Gulag Revolution und Terror Die Neue Ökonomische Politik Das Solowezker Lager zur besonderen Verwendung Stalinisierung der Kommunistischen Partei Der Fünfjahrplan Zwangskollektivierung Die Anfänge des Gulag Verfolgung und Deportation Verfolgung und Deportation Verhaftungen und Ermittlungen Untersuchungshaft Verurteilungen und Strafe Transporte Gulag-System, Gewalt und Lagerregime Das Lager Frauen, Kinder und Nationalitäten Lagerpersonal Propaganda und verordnete Kultur Zwangsarbeit, Überleben und Sterben im Lager Arbeitsbedingungen Planvorgaben und Norm Hunger und Krankheiten Freiräume und Kontakte zur Außenwelt Sterben im Lager Auflösung des Gulag-Systems und Gulag-Erinnerung Der Tod Stalins und die Reaktion der Häftlinge Begrenzte Amnestie Aufstände in den Lagern 1953/54 Das Ende des Gulag Die Gulag-Erinnerung zwischen 1953 und 1985 Gulag-Erinnerung nach 1985 und die Tätigkeit der Gesellschaft Memorial Ausgewählte Häftlingsbiografien

Von der Oktoberrevolution zum Gulag Für Lenins bolschewistische Partei war die Revolution ein unvermeidlich gewaltsamer sozialer Umbau: Eine Diktatur des Proletariats sollte den Weg in eine neue, humane Gesellschaft frei machen. Nach dem Sieg der Bolschewiki im Jahre 1917 verselbstständigte sich die Repression jedoch immer mehr und die bessere Gesellschaft blieb ein Versprechen. Ausgeprägte Feindbilder und die Verfolgung von Gegnern der Sowjetmacht waren erste Wegmarken für das spätere Gulag-System. Es entstand jedoch nicht zwangsläufig, sondern im Gefolge politischer Weichenstellungen bis Ende der 1920er Jahre. Erst die stalinistische Umgestaltung der sowjetischen Gesellschaft schuf den Lagerkosmos, der mit dem von Alexander Solschenizyn geprägten Namen Archipel Gulag bezeichnet wird. GPU. Der revolutionäre Blitz. Plakat von Viktor Deni, 1930. Der Text im unteren Teil stammt von dem Dichter Demjan Bedny. Er verkündet, dass der Blitz der Revolution alle Konterrevolutionäre und Schädlinge auslöschen wird. Lotman-Institut, Bochum Rechts: Erkennungsdienstliche Aufnahmen von Inhaftierten aus der Zeit von 1929 bis 1953. Sammlung Memorial, Moskau

Verfolgung und Deportation Die Verhaftungen trafen zunächst sogenannte Feinde der Sowjetmacht. Aber auch Kriminelle oder Menschen, die sozial unerwünschtes Verhalten an den Tag legten, waren betroffen. Es gab keine rechtsstaatlichen Möglichkeiten, sich gegen die Anschuldigungen zu wehren. Nach einer entwürdigenden Untersuchungshaft mit häufigen Verhören und Folter kamen die Häftlinge nach langen Transporten im Lager an.

Gulag-System, Gewalt und Lagerregime Gulag ist die Abkürzung für Glawnoje Uprawlenije Lagerei. Die 1930 gegründete Behörde war zuständig für die Organisation der Straflager in der UdSSR. Der Begriff Gulag wird stellvertretend für das System von Zwangsarbeiterlagern verwendet, das von 1929 bis 1956 in der Sowjetunion bestand. Lagertor eines Lagers in der Region Workuta, 1945. Viele Lagertore wurden mit Porträts sowjetischer Parteifunktionäre und Propagandalosungen gestaltet. Auf dem Foto ist das Stalin-Zitat zu sehen: Die Arbeit in der Sowjetunion das ist eine Sache der Ehre, des Ruhms, der Tapferkeit und des Heldentums. Staatsarchiv der Russischen Föderation, Moskau

Zwangsarbeit, Überleben und Sterben im Lager Harte Arbeit bei ungenügender Ernährung, schwierigen klimatischen Verhältnissen und unzureichenden hygienischen Verhältnissen zehrte an den Kräften der Häftlinge. Jeder Zehnte überlebte das Lager nicht. Kinder von Häftlingen arbeiten gemeinsam mit ihren Eltern. Weißmeer-Ostseekanal, 1932. Sammlung Memorial, Moskau

Gedenkveranstaltung Die Rückgabe der Namen am Solowezker Stein auf dem Lubjanka-Platz in Moskau, 29.10.2008. Die Gesellschaft Memorial veranstaltet in jedem Jahr am Vorabend des Tages des politischen Gefangenen in der UdSSR auf dem Lubjanka-Platz eine öffentliche Lesung der Namen von Opfern des Terrors. An dieser Lesung können Angehörige, gesellschaftliche Aktivisten und Passanten teilnehmen. Sammlung Memorial, Moskau Auflösung des Gulag-Systems und Gulag-Erinnerung Kurz nach Stalins Tod im März 1953 begann die neue Führung das Gulag-System zu reorganisieren. Die ineffektive Zwangsarbeit und die hohen Kosten der Lager trugen dazu bei, dass der Großteil der Lager aufgelöst wurde. Die Freigelassenen waren häufig in ihrer Berufsund Wohnortwahl eingeschränkt. 1956 wurde die Hauptverwaltung der Lager abgeschafft. Bis zum Ende der UdSSR existierten jedoch noch einzelne Lager für politische Gegner. Eine Aufarbeitung der Geschichte des Gulag fand nicht statt. Schreibmaschine, Typ Erika, aus dem Besitz von Soja Metlizkaja. Die Historikerin schrieb und vervielfältigte mit dieser Maschine kritische Texte des Liedermachers und Schauspielers Wladimir Wyssozki, der Schriftsteller Arkadi und Boris Strugazki, von Alexander Solschenizyn und des Dichters Ossip Mandelstam, der 1938 im Gulag ums Leben gekommen war. Foto: Peter Hansen

Weiterführende Literatur Applebaum, Anne: Der Gulag, München 2005. Applebaum, Anne: Gulag Voices. An Anthology, New Haven/London 2011. GULAG das Lagersystem in der UdSSR. Eine CD-ROM-Dokumentation, hrsg. v. MEMORIAL Deutschland/MEMORIAL Moskau, Berlin/Moskau 2006. (CD-ROM; Begleitheft.) Hedeler, Wladislaw: Karlag. Das Karagandinsker Besserungsarbeitslager 1930-1959. Dokumente zur Geschichte des Lagers, seiner Häftlinge und Bewacher, Paderborn [u.a.] 2008. Kizny, Tomasz: Gulag, Hamburg 2004. Schalamow, Warlam: Erzählungen aus Kolyma, Bd. 1-4, Berlin 2007-2011. Stark, Meinhard: Frauen im Gulag. Alltag und Überleben 1936 bis 1956, München 2005. Werth, Nicolas: Die Insel der Kannibalen. Stalins vergessener Gulag, München 2006. Weitere Links und Literaturhinweise unter www.ausstellung-gulag.org

Eine negative Schule des lebens. Hörstück zur Einführung in die Ausstellung Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929 1956 Konzept: Ronald Hirte Sprecherinnen und Sprecher: Xenia Noetzelmann, Philipp Oehme, Ulla Willick Aufnahmeleitung/Dramaturgie: Rafael Jové Aufnahmetechnik/Sounddesign: Burkhard Blum (Radio Lotte Weimar) Musik: pingfm Sprachberatung: Elena Petuhova Auswahl Text/Zusatzmaterial: Ronald Hirte, Julia Landau Fotos: Claus Bach, Peter Hansen Redaktion: Katharina Brand Gestaltung: Frieder Kraft/werkraum.media Druck/Herstellung: cda Datenträger Albrechts GmbH Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Weimar 2012 www.ausstellung-gulag.org Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Gefördert von der Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.