Die Eigenkompostierung

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Transkript:

Die Eigenkompostierung Eigenkompostierung, Biotonne, oder vielleicht sogar Beides? Diese Broschüre soll Ihnen helfen, die für Sie richtige Lösung zu finden! 1

2 Wofür ist eine Kompostierung gut? Das wichtigste und vorrangige Ziel einer modernen Abfall- und Kreislaufwirtschaft ist die Vermeidung von Abfällen. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Kompostierung von organischen Abfällen. Aus fast einem Drittel der Haushaltsabfälle in Wesel kann so Kompost erzeugt werden. Das gilt sowohl für die kompostierbaren Abfälle, die im Garten selbst kompostiert werden, als auch für die Abfälle, die über die Biotonne gesammelt und in einem Kompostierwerk verarbeitet werden. Die gewonnene Komposterde kann z. B. den knappen Rohstoff Torf ersetzen und trägt damit zur Ressourcenschonung bei. Ob man sich nun für eine Biotonne oder doch lieber für die Eigenkompostierung entscheiden sollte, ist nicht immer einfach. In vielen Fällen ist eine Kombination aus beiden Komponenten die beste Lösung. Welche Möglichkeiten haben Sie in Wesel? Egal wofür Sie sich entscheiden, das Ziel ist es möglichst alle kompostierbaren Abfälle vollständig zu verwerten. Als Entscheidungshilfe hat der ASG diese Broschüre für Sie entwickelt. Sie enthält wertvolle Tipps für eine erfolgreiche und fachgerechte Eigenkompostierung. Pressemitteilungen und der Umfrage zur Biotonne im letzten Jahr konnten Sie bereits entnehmen, dass Bioabfälle ab 01.01.2015 vom Restmüll getrennt gesammelt werden müssen. Die Stadt Wesel startet damit am 01.01.2014 und stellt durch den ASG Biotonnen, die alle zwei Wochen geleert werden, zur Verfügung. Für die Entsorgung von saisonal anfallenden größeren Gartenabfallmengen stehen Ihnen zur Zeit weiterhin die in den Ortsteilen aufgestellten Grünschnittcontainer der mobilen Grünschnittsammlungen (genau Daten entnehmen Sie bitte dem Abfallkalender) zur Verfügung. Aber auch die Selbstanlieferung am Wertstoffhof ist natürlich für Gartenabfälle weiterhin möglich. Was ist bei einer fachgerechten Kompostierung zu beachten? Bei Häusern oder Wohnungen mit Garten wird oft überlegt, ob anfallende kompostierbare Abfälle selbst kompostiert werden sollten oder ob die Anschaffung einer Biotonne sinnvoller ist. Für diese Entscheidung sind die vorhandenen Rahmenbedingungen maßgebend. Grundsätzlich gilt, dass mit der Eigenkompostierung weder das Wohlbefinden von Menschen, Tieren als auch von Pflanzen beeinträchtigt werden darf. Außerdem sind schädliche oder nachteilige Einwirkungen auf Boden, Wasser und Luft auszuschalten oder zumindest so gering wie möglich zu halten. Entscheidender Faktor für eine fachgerechte Kompostierung ist die Grundstücksgröße! Da es nach den gesetzlichen Vorgaben notwendig ist, den selbst erzeugten Kompost auf dem eigenen Grundstück sinnvoll und fachgerecht zu verwerten, spielt die nutzbare Gartenfläche hier eine besonders wichtige Rolle. Eine sinnvolle Verwertung ist nur dann gegeben, wenn für die

3 Ausbringung des Kompostes pro gemeldeter Person zwischen 30m² 50m² intensiv genutztes Gartenland (Rasenfläche kann und darf hier nicht berücksichtigt werden.) zur Verfügung steht. Damit soll auch eine Überdüngung der Fläche, die zu einer nachhaltigen Bodenschädigung und eine damit einhergehende Grundwassergefährdung führen kann, möglichst ausgeschlossen werden. Besteht der Garten nur aus Rasenfläche kann keine sinnvolle Verwertung des erzeugten Komposts auf dem Grundstück vorgenommen werden. Einerseits fehlt es bei reinen Rasenflächen an ausreichendem Strukturmaterial, das neben dem Rasenschnitt für die Herstellung von Kompost dringend notwendig ist, und zum Anderen fehlt der notwendige Nutzgarten auf dem der erzeugte Kompost ausgebracht wird. Deshalb ist die Eigenkompostierung auf kleinen Grundstücken häufig problematisch. Wichtig: Vergessen Sie bei Ihren Überlegungen nicht, dass es keine entweder/oder-entscheidung sein muss. In vielen Fällen liegt die optimale Lösung in der zusätzliche Nutzung der Biotonne z. B. für kritische Abfälle (Speiseabfälle, größere Mengen an Rasenschnitt oder Wildkräuter, etc.) deren Verwertung dann in einem Kompostwerk durchgeführt wird. Während die einfach zu kompostierenden Abfälle im Garten zu wertvollem Kompost verarbeitet werden können. Zu guter Letzt kann der Kompost dann zur Bodenverbesserung und Düngung eingesetzt werden. Fällt nicht viel Abfall an (kleine Grundstücke, wenig Nutzer), ist die kostengünstige gemeinsame Nutzung der Biotonne mit dem unmittelbaren Nachbarn in jedem Fall zu empfehlen. Der richtige Standort für den Komposter Es ist sehr wichtig den richtigen Standort für eine fachgerechte Kompostierung zu wählen. Ein Komposthaufen, der an einem schattigen und windgeschützten Ort liegt und über einen ausreichend großen Platz zum Umsetzen verfügt, ist genau richtig um guten Kompost herzustellen. Wenn dann noch Lagerplatz für Strukturmaterial, das zum Beimischen benötigt wird, vorhanden ist, steht einer fachgerechten Kompostierung nichts mehr im Wege. Die richtige Standortwahl für den Komposter ist auch aus Gründen der evtl. entstehenden Geruchsbelästigung sehr wichtig. Richtig angelegte Komposthaufen riechen angenehm nach Walderde. Aber gerade im Sommer lassen sich unangenehme Gerüche oder vermehrtes Auftreten von Fliegen nicht immer vermeiden. Komposthaufen oder aufgestellte Thermokomposter in der Nähe der Terrasse des Nachbarn führen da schnell zu Streitigkeiten. Deshalb ist ein klärendes Gespräch im Vorfeld mit dem angrenzenden Nachbarn auch immer sehr hilfreich für eine gute Standortwahl. Eigenkompostierung oder Biotonne? Wer sich für die reine Eigenkompostierung entscheidet, muss gewährleisten, dass der gesamte kompostierbare Abfall auch wirklich auf dem Grundstück kompostiert wird. Es dürfen keine kompostierbaren Bioabfälle mehr in der Restmülltonne entsorgt werden. Eine fachgerechte Eigenkompostierung setzt voraus, dass strukturarme Abfälle (z. B. Küchenabfälle, Rasenschnitt oder Laub) mit strukturreichen Abfällen (z. B. Heckenschnitt, Äste, Stauden) gemischt eingebracht werden. Diese Mischung ist allein deshalb schon unverzichtbar, weil bei der Kompostierung von größeren Mengen einseitiger strukturarmer Materialien, aufgrund von fehlender Durchlüftung, Geruchsbelästigungen entstehen.

4 Aus diesem Grund ist es auch sehr schwierig, auf kleinen Grundstücken, auf denen entweder ein hoher Anfall von Rasenschnitt oder Küchenabfällen besteht, eine richtige und gute Eigenkompostierung durchzuführen. Ein hoher Anteil an Speiseresten in einem Haushalt ist ein weiterer Aspekt, der für die zusätzliche Anschaffung einer Biotonne spricht. Speisereste eignen sich nur in kleinsten Mengen für die Eigenkompostierung. Diese müssen im Komposthaufen so eingegraben werden, dass sie für Nagetiere unerreichbar sind und so mitkompostiert werden können. Größere Mengen an Speiseabfällen müssen auf jeden Fall über eine Biotonne entsorgt werden. Der Arbeitsaufwand Für den Hobbygärtner und Gartenfreund ist ein Komposthaufen ein Muss, da der erzeugte Kompost aus Garten- und Küchenabfällen ein wertvoller und natürlicher Bodenverbesserer und Dünger ist. Eigenkompostierung kann von jedem betrieben werden. Es handelt sich hierbei zwar nicht um eine hochwissenschaftliche Angelegenheit, aber es sind auf jeden Fall einige wichtige Regeln zu beachten. Das richtige Kompostieren verursacht Arbeit und kostet Zeit, denn die Bioabfälle müssen vor dem Einbringen häufig erst zerkleinert werden. Außerdem muss auf die richtige Durchmischung geachtet werden. Der Kompost muss regelmäßig umgesetzt und nach ca. 6-12 Monaten in den Garten eingearbeitet werden. Ob man diese Leistungen dauerhaft erbringen kann und will, sollte daher im Vorfeld selbstkritisch hinterfragt werden. Welche Kompostierungssysteme gibt es? Maßgeblich hängt die Entscheidung, welches Kompostierungssystem das richtige ist, von den äußeren Rahmenbedingungen und natürlich von Ihren persönlichen Ansprüchen und Vorstellungen ab. Um Ihnen die Entscheidung ein wenig zu erleichtern, stellen wir Ihnen hier einige Systeme kurz vor. Der Komposthaufen eignet sich besonders für größere Gärten. Hier werden die kompostierbaren Ausgangsmaterialen in entsprechender Durchmischung aufgeschichtet, dabei sollte der Haufen nicht höher als 1-1,5 Meter werden. Als Vorteil, kann hier die unproblematische Erweiterung bei saisonal bedingtem Anfall von größeren Mengen genannt werden. Außerdem fallen keine Anschaffungskosten an. Holzkomposter bestehen meist aus kostengünstigen Holzlatten. Beliebt ist hier das Kammersystem. Es besteht mindestens aus zwei Kammern. Dieses System eignet sich für mittlere bis große Gärten. In der ersten Kammer werden zunächst alle kompostierbaren Abfälle eingefülltund nach einigen Monaten in die zweite Kammer umgesetzt. Nach dieser Durchmischung kann der Kompost reifen und schließlich nach 6 12 Monaten im Garten eingearbeitet werden. Die erste geleerte Kammer kann dann wieder für die Neueinbringung von Bioabfällen genutzt werden.

5 Thermokomposter sind auf dem Markt (Baumärkte, Raiffeisenmärkte oder Versandhäuser) aus Kunststoff oder Metall zu bekommen. Das Prinzip ist ein geschlossenes isoliertes System. Die durch die Isolierung schnelle und damit platzsparende Kompostierung und die damit einhergehenden höheren Temperaturen sind die Vorteile dieses Systems. Aber auch der Sichtschutz und ein gewisser Schutz vor Nagetieren sind Stärken dies Thermokomposters. Dieses System ist besonders gut geeignet für kleinere Grundstücke. Beim Kauf eines Thermooder Schnellkomposters sollte darauf geachtet werden, dass eine gute Isolierung und eine durchlöcherte Bodenplatte vorhanden ist, sowie ein gutes Handling möglich ist. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Entnahmeöffnungen nicht zu klein sind. Und zu guter Letzt sollte der Thermokomposter auseinanderbaubar sein, damit das notwendige Umsetzen des Haufens problemlos möglich ist. Tipps für die richtige Eigenkompostierung Als Untergrund von Kompostplätzen sollte eine Filterschicht von mindestens 20 cm humushaltiger Gartenerde vorhanden sein, um eine Gefährdung des Grundwassers durch Sickerwasser einzudämmen. Der Untergrund darf nicht mit Steinen ausgelegt oder betoniert sein. Nur so ist gewährleistet, dass Bodenlebewesen (z. B. Regenwürmer) einwandern können. Wichtig für die Luftzufuhr und den nötigen Wasserablauf ist, dass die erste Schicht aus strukturreichen Materialien besteht, wie z. B. Reisig, Strauch- und Baumschnitt sowie Holzhäcksel bis zu einer Höhe von ca. 10-15 cm. Eine gute Mischung des Ausgangsmaterials ist das A und O. Grundlage sollten hier die Küchenund Gartenabfälle bilden, aber genauso wichtig ist die Zumischung von Strukturmaterial (Baumund Strauchschnitt, Heckenschnitt, Stauden) zur Gewährleistung einer guten Durchlüftung. Achtung: Laub, Äste und Rasenschnitt in zu großen Mengen ist nicht gut für Ihren Kompost! (Wenn sie zu viel davon haben, ist es besser die Biotonne damit zu füttern.) Das gesamte Kompostmaterial sollte vor dem Aufbringen zerkleinert werden, da sich Kohlstrünke, Strauch- und Baumschnitt und ähnlich sperrige Grünabfälle unzerkleinert in der üblicherweise kurzen Rottezeit sonst nicht zersetzen kann. Um Nagetiere möglichst fern zu halten, sollte bei offener Kompostierung das Einbringen von Küchenabfällen in der Mitte des Haufens stattfinden. Da Mäuse und Wanderratten eine Vorliebe für unsere warmen und mit einem großen Nahrungsangebot angereicherten Komposthaufen entwickeln und diese als Brut-, Schlaf- und Futterplatz nutzen, ist aus seuchenhygienischen Gründen für die Kompostierung von Bioabfällen tierischer Herkunft und generell für gegarte Speisereste ein ratten- und mäusedichter Behälter zwingend vorgeschrieben. Unter rattendicht ist ein allseitig umschlossener Behälter zu verstehen. Mäuse halten Sie nur fern, wenn die Belüftungsschlitze kleiner als 0,5 cm sind. Brotreste neigen zu Schimmelbildung und sollten, wenn überhaupt, nur in stark zerkleinerter Form

6 dem Kompost beigefügt werden. Pilzsporen beeinträchtigen die Gesundheit und können Allergien auslösen. Es gibt Katzenstreu, dass als kompostierbar auf der Verpackung ausgewiesen ist. Die Experten sind sich aber einig, dass Katzenstreu auf dem Komposthaufen nichts zu suchen hat. Denn es ist nicht auszuschließen, dass dadurch auch Haustierexkremente auf dem Komposthaufen landen können. Haustierexkremente gehören nicht auf den Gartenkompost und auch nicht in die Biotonne. Da sie Überträger von Salmonellen und Wurmeiern sind, ist eine gefahrlose Beseitigung nur über die Restmülltonne möglich. Der Komposthaufen sollte nach 3 6 Monaten zum ersten Mal umgesetzt werden um dann noch einmal einige Monate nachzurotten. Nach 6 12 Monaten ist der Kompost fertig. Je sorgfältiger das Mischen und Aufsetzen der Abfälle vorgenommen wird, desto kürzer ist die Verrottungsdauer. Aber auch die Witterung spielt hier eine große Rolle. Die außen liegenden Teile sollten mindestens einmal pro Jahr in die Haufenmitte umgesetzt werden. Eine gute Luftzufuhr und die Durchmischung beschleunigt die Kompostierung und verkürzt so die Rottezeit. Den fertigen Kompost darf nicht länger als ein Jahr liegengelassen werden, da er sonst stark vererdet und dann nur noch den Wert von normalem Mutterboden hat. Außerdem sollte der fertige Kompost vor dem Aufbringen abgesiebt werden. Die Siebreste (z. B. Äste) können wieder als Strukturmaterial verwendet werden. Das gehört auf den Komposthaufen: Baum- Strauchschnitt, Äste Heckenschnitt Rasenschnitt Gemüse- und Obstreste Salatabfälle Kaffeefilter und Teebeutel Blumen, Blumenerde Brot- und Speisereste (nur geringe Mengen, eingraben) Eierschalen (von gekochten Eiern) Nussschalen Papier und Pappe (unbedruckt, zerkleinert, nur in kleinen Mengen) Küchenpapier Hobelspäne, Holz (unbehandelt) Sägemehl Heu, Laub, Stroh Moos, Nadeln, Rinde Stauden Wildkräuter ( Unkräuter : in der Mitte des Haufens, aufpassen bei wurzelstarken Kräutern wie Quecke und Giersch) Das gehört nicht auf den Komposthaufen: rohes Fleisch Fette, Saucen, Flüssigkeiten Citrusfruchtschalen gespritzt (in größeren Mengen) Streusalz Staubsaugerbeutel Fäkalien Windeln Zigarettenkippen Restmüll allgemein bedrucktes Papier Hygienepapier Metall, Kunststoff, Glas Straßenkehricht behandeltes Holz Textilien, Leder Bauschutt, Steine, Asche Katzenstreu