Alfredo Sacchi und Andreas Haas Peter Meier (Orgel) und Hans Hassler (Akkordeon und Klarinette) haben improvisiert.

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Wir legen Steine in den Weg- Wir räumen Steine aus dem Weg

Transkript:

Die 15. Kerze Versöhnung trotz Gewalt Gottesdienst zum Jahrestag des Attentats in Zug mit Versöhnungsbitte und Scherbenritual Der Hintergrund Der ökumenische Gottesdienst vom 2.11.2002 an Allerseelen in der Zuger Kirche St. Johannes gedachte des Attentäters Friedrich Leibacher. Er hatte am 27.9.2001 ein Attentat auf die Zuger Regierung und den Kantonsrat verübt. Ihm fielen 14 Menschen zum Opfer. In diesem Gottesdienst entzündeten die Liturgen die so genannte 15. Kerze für den Täter. Beim Trauergottesdienst für die 14 Opfer ein Jahr zuvor war diese Kerze nicht angezündet worden. Um diese 15. Kerze entsprang eine heftige Diskussion. Wir geben den Gottesdienst fast unverändert weiter, um seinen dokumentarischen Charakter zu wahren. Seine Elemente sind übertragbar auf andere Situationen. Liturgie: Musik: Alfredo Sacchi und Andreas Haas Peter Meier (Orgel) und Hans Hassler (Akkordeon und Klarinette) haben improvisiert. Übersicht Musikalische Einstimmung Begrüßung Kyrie KG 65 Ritual Scherben in unseren Händen Gebet Zwischenmusik 1 Predigt Jesaja 9,2 Zwischenmusik 2 Überleitung Unser Vater Segen Musik Auf dem Altar liegen Scherben. Mitten drin steht die Osterkerze, davor die 15. Kerze. Liturgiekommission der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz 1

Musikalische Einstimmung Begrüßung und Einleitung Liebe Gottesdienstgemeinschaft, die Gewalttat vom 27. September vergangenen Jahres bewegt uns immer noch. Vergessen können und wollen wir sie nicht. Zuviel Angst und Schmerz und Leid und Sorgen und Probleme hat sie verursacht. Symbolisch liegen die Scherben auf dem Altar. Mitten in diese Scherben haben wir die Osterkerze gestellt: das Licht Gottes, das Osterlicht Jesu Christi. Es symbolisiert unseren Glauben, dass Gott uns nicht im Dunkel lässt dass wir mit unserem Scherbenhaufen nicht allein bleiben. In dieses Licht haben wir heute auch die 15. Kerze gestellt, die so viele Emotionen und Diskussionen hervorgerufen hat. Es ist eine Einladung, uns selbst, unsere Situation Gottes Licht zu übergeben und auch für den Täter sein Licht anzuzünden, damit Versöhnung trotz Gewalt möglich wird. Dieser Gottesdienst möge wirklich ein Dienst Gottes an uns allen werden: ein Dienst der Versöhnung, die wir so dringend brauchen, um Vergangenes zu bewältigen und unsere Kräfte für Gutes einsetzen zu können. Andreas Haas und ich laden Sie ein, unsere Scherben vor Gott hinzulegen, zu beten, auf ein Wort der Bibel zu hören und sich davon berühren und vielleicht auch heilen / versöhnen zu lassen und schliesslich mit Gottes Segen und Auftrag weiterzugehen. Jetzt wollen wir einigen Scherben eine genauere Bedeutung geben und laden Sie ein, in den Ruf um Erbarmen einzustimmen. Kyrieruf KG 65 Herr, nach dessen Plan wir Menschen wurden: Herr, erbarme dich, Herr, erbarme dich. Herr, nach dessen Bild wir heilig wurden: Herr, erbarme dich, Herr, erbarme dich. Herr, dessen Reich einst unser Himmel ist: Herr, erbarme dich. Liturgiekommission der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz 2

Scherben in unseren Händen Beide Liturgen im Wechsel: Leid und Tod Mit dieser Scherbe in meinen Händen beklage ich den Tod, den die Gewalttat vom 27. September 2001 über so viele Menschen gebracht hat und all das Leiden, das für viele noch andauert. Wut Mit dieser Scherbe bringe ich die Wut vor dich, Gott, die wir spürten und immer wieder spüren. Oft ist sie das einzige Gefühl, das wir wahrnehmen können. Angst Mit dieser Scherbe lege ich alle Angst vor dich hin. Angsterlebnisse machen misstrauisch und unsicher. Wir möchten wieder vertrauen können, uns sicher fühlen. Täter Mit dieser Scherbe bringe ich den Attentäter vor dich, Gott. Bei dir ist er aufgehoben. Randständige Mit dieser Scherbe bringe ich die Verletzungen von Menschen vor dich, Gott, die in unserer Gesellschaft zu kurz kommen, ihr Leben nur schwer bewältigen, weil sie sich an den Rand gedrängt fühlen. Wir wollen an sie denken und uns für Gerechtigkeit einsetzen. Mutter des Täters Mit dieser Scherbe bringe ich die ganze Familie, besonders aber die Mutter des Täters vor dich, Gott. Stärke sie mit deinem Licht, und schenke ihr Menschen, die sie in die Arme nehmen. Liturgiekommission der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz 3

Namenloses Leid Gott, diese Scherbe hat keinen Namen, sie steht für unsere Ohnmacht, für das Leid, das wir nicht benennen können, das wir übersehen. Gib Du, Gott, deinen Geist, damit wir einander beistehen und weiterhelfen können. Gebet So legen wir all unsere Scherben vor dich hin, besonders jene, die wir nach dem Attentat in Händen halten. Scherben zeigen unsere Verletzungen, können aber auch weiter verletzen. Zeige du uns Wege zur Versöhnung, und schenke uns die Kraft, sie Schritt für Schritt zu gehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der uns die Botschaft der Liebe gebracht und ans Herz gelegt hat. Amen. Zwischenmusik 1 Predigt zu Jesaja 9,2 (Pfr. Andreas Haas, Zug) Liebe Mit-Menschen, denn als solche sind wir hier zusammen gekommen, als Mit-Menschen, die wir um die Abgründe des Lebens wissen wie auch um seine Schönheit, als Mit-Menschen, die wir unsere Unsicherheit, unsere Angst und Wut wie auch unsere Hoffnung auf einen Neuanfang, auf Versöhnung mit einander zu teilen versuchen, liebe Mit-Menschen, Scherben zeugen von unfassbarer und doch menschlicher Gewalt. Sie hat Leben ausgelöscht, Hoffnungen zerstört. Sicherheit und Geborgenheit sind nicht mehr selbstverständlich. Wir erfahren: Zerstörung ist eine Lebensrealität. Ich frage mich oft: Ist es da nicht lebensfremd, zynisch, ja geradezu kitschig, in diese Zerstörung ein Licht zu stellen? Ich kann auf diese Frage nur eine persönliche Antwort geben. Ich kann den Weg der Versöhnung trotz Gewalt nur als vorläufigen und persönlichen zu skizzieren versuchen. Liturgiekommission der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz 4

Gewalt und Zerstörung sind Lebensrealitäten. Ich kann nicht umhin, sie als solche zu akzeptieren jedoch ohne sie hinzunehmen oder zu entschuldigen. Mich berührt ein Wort, das vor gut 2500 Jahren aus der Mitte von Menschen hervorgekommen ist, deren Lebensgrundlage, deren Lebenshoffnung und Träume vollkommen zerstört waren. Dieses Wort ist uns im Buch des Propheten Jesaja überliefert. Aus dem Scherbenhaufen heraus, vor dem die Menschen standen, ruft es ihnen zu: Das Volk, das in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht; die im Lande des Dunkels wohnen, über ihnen strahlt ein Licht auf. (Jesaja 9,2) Eine Verheißung, eine Hoffnung, ja ein Ansporn, der nicht an irgendeinem Schreibtisch oder in einem Therapieraum entstanden ist, sondern auf einem Scherbenhaufen gewachsen, errungen worden ist. Deshalb berührt mich diese Stimme und treibt mich an, nicht an der Finsternis, nicht an meinem Trauma haften zu bleiben. Mit meinem Leib und in meiner Seele zu spüren: Trotz der Zerstörung, trotz der Gewalt ist das Licht Gottes, ist das Licht des Lebens da und strahlt auch mir, strahlt jedem Menschen dies ist für mich ein Schritt der Versöhnung. Zunächst ein Schritt der Versöhnung mit dem, was mir zugestoßen ist. Dieses Licht, von dem der Prophet Jesaja in einer vollkommen aussichtslosen Situation spricht, leuchtet auch uns. Es kann mir helfen, Unfassbares in meinem Leben als etwas anzunehmen, was zu mir gehört, es mit Schmerzen zu akzeptieren, ohne in ihm sitzen zu bleiben. Manchmal gelingt mir ein solcher Schritt und manchmal nicht. Ich glaube, dass Gottes Licht in der Finsternis eines jeden / einer jeden von uns leuchtet und uns einlädt, das Dunkle, das Erschütternde nicht zu leugnen, ihm aber auch nicht das letzte Wort zu geben. Ich glaube, dass Gottes Licht auch in der Finsternis im Leben des Attentäters geleuchtet hat und ihm weiterhin leuchtet. Gottes Licht lässt die Finsternis klar und unzweideutig als solche erkennen, letztlich wird das Licht die Finsternis jedoch umfangen. Dieses Geheimnis wurde an der Expo bei der Ausstellung Un ange passe im Himmel Mystère für mich aufwühlend dargestellt. In der Beschreibung des Raumes heißt es: Aller menschlichen Logik zum Trotz wird Vergebung und Liebe nicht nur dem Unschuldigen zuteil, sondern auch dem Verdammten. Das Volk, das in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht; die im Lande des Dunkels wohnen, über ihnen strahlt ein Licht auf. (Jesaja 9,2) Ich wünsche uns allen dieses Licht, und ich träume davon, dass es uns vor dem Hintergrund des Schrecklichen, das noch immer in unseren Knochen steckt, dazu anspornt, alle Menschen menschenwürdig zu behandeln. Amen Liturgiekommission der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz 5

Zwischenmusik 2 Überleitung Wir glauben an einen Gott, der in der ganzen Zwiespältigkeit und Zerrissenheit unseres menschlichen Lebens mit uns geht, uns helfen will, die Spannungen auszuhalten und uns immer wieder für das Gute zu entscheiden. Ich lade Sie jetzt ein mit den Worten Jesu zu beten. Darin bitten wir um das Kommen des Reiches Gottes, bitten um Vergebung, wie auch wir vergeben. Wenn wir beten, sind wir noch nicht am Ziel, aber wir machen uns auf den Weg. Unser Vater / Vater Unser Segen Das Licht der Vergebung erhelle uns den Weg. Der Baum des Friedens gebe uns Schatten. Die Welle der Liebe trage uns durch den Sturm des Lebens. Die Kraft der Versöhnung lasse uns Hindernisse überwinden. Die Liebe Gottes fliesse durch unsere Hände und Füsse. Amen Musik zum Auszug 2004 Liturgiekommission der evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz 6