RFID Die Brücke zwischen Information und Warenfluss Identifizierung & Verfolgung von Getränkekästen Ingo Pankoke Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin
Agenda Die VLB Berlin Einsatz von Transpondern bei Getränkekästen (Wieso? Weshalb? Warum?) Bericht über das aktuelle RFID-Forschungsprojekt von VLB, IfH, Gaffel & Rewe Weitere RFID-Aktivitäten in der Getränkebranche
Die VLB Berlin e.v. Gegründet 1883 von der deutschen Brau- und Malzindustrie Mehr als 400 Mitglieder unterstützen die Arbeit der VLB finanziell und ideell Die Mitgliedschaft sichert die Teilnahme an einer modernen Gemeinschaftsforschung Weitere Vorteile für Mitglieder sind unsere Fachausschüsse sowie günstige Konditionen bei unseren Dienstleistungen Unabhängiges Institut für Forschung, Dienstleistung und Ausbildung für die Brau-, Malz- und Getränkeindustrie Standort Berlin, mit Außenstellen in Köln und Dresden 6 Forschungsinstitute und 5 Abteilungen Rund 80 Mitarbeiter Enge Verbindung mit der Technischen Universität Berlin
Das FIM der VLB Berlin Forschungsinstitut für Management- und Getränkelogistik 6 Mitarbeiter - Leitung: Herr Dr.-Ing. Josef Fontaine Betreuung des BWAs der VLB mit den Fachausschüsse: - Logistik, Materialwirtschaft & Einkauf - Controlling - Personal Aktuelle Forschung im Bereich Getränkelogistik - Transpondereinsatz bei Getränkekästen - Ladungssicherheit bei Getränketransporten Veranstaltungen - VLB-Logistikfachkongress für die Getränkebranche - VLB-Forum Getränkeindustrie & Getränkehandel - Verschiedene Klausurtagungen
Was sind die Ziele der Kastenidentifikation? Studie: Optimierung der Mehrweglogistik Getränkehersteller: Bestands- & Behältermanagement / Umlaufstatistiken Qualitätsmanagement / Chargenverfolgung Getränkefachgroßhandel: Elektronische Verarbeitung der Warenströme Optimierung Kommissionierung / Leergutsortierung Einzelhandel: Elektronische Verarbeitung der Warenströme Elektronische Erfassung der Pfandbeträge
Vorteile der Transpondertechnologie (warum RFID?) Ein-eindeutige Identifikation des Kastens (Behältermanagement) Keine optisch sichtbare Markierung notwendig (Marketing) Resistent gegen Verschmutzung / robust (vgl. Mindestkontrast / Lesbarkeit vom Barcode) Größere Datenmengen können dezentral im Transponder gespeichert werden (EAN; MHD; Charge) Daten variabel Mehrwegfähig (vgl. fester Barcode) Schnelligkeit in Prüfprozessen (Kommissionierung; Leergutsortierung) Gegebenenfalls Pulkweise Erfassung möglich (Antikollisionsfunktion) Verschlüsselung (Einbindung mehrerer Nutzerkreise)
Technische Varianten von Transpondern die im Getränkekasten zum tragen kommen könnten Passiv (ohne Batterie) Frequenzen: ~125 khz (LF), 13,56 MHz (HF), 865/915 MHz (UHF) Bauform: Stift (Nagel), Münze, Card, selbstklebendes Label
Studie: Einsatz beim Getränkekasten Problem: Offenes System Viele unterschiedliche Beteiligte Getränkehersteller Getränkegroßhändler Einzelhandel Konsument Verschiedenartige Bauformen von Getränkekästen (ca. 120 verschiedene Typen) Unterschiedlichste Konstruktionen der Abfüll -linien und unterschiedliche Lagerprinzipien.
Studie: Einsatz beim Getränkekasten Problem: Unsicherheit bei den Beteiligten Bei Fassbier kommen bereits Transponder im khz-bereich zum Einsatz. Große Markenartikler, der Einzelhandel und Logistikdienstleister favorisieren den UHF-Bereich für die Konsumgüterbranche. Datenschutz- bzw. Privacydiskussion Einweg vs. Mehrweg / Recycling
Folgerungen... Um ein Verfolgungssystem über die komplette Wertschöpfungskette einsetzen zu können, müssen die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden. Es sollte eine einheitliche Lösung erarbeitet werden. Standards die schon vorhanden sind sollten genutzt werden. Technische Machbarkeit muss durch Labor- und Feldversuche bestätigt werden. Wirtschaftliche Tragfähigkeit muss durch Kosten/ Nutzen-Analysen überprüft werden.
Offene Fragen: Einfluss von Metall und Flüssigkeit Datenrate / Datenvolumen / Antikollision Lese- und Schreibabstände Geeignete Antennen und Lesegeräte Gesetzliche Vorschriften Konstruktion der Transponder Stift Münze Scheckkarte Selbstklebende RFID-Etiketten
Offene Fragen: Anbringung der Transponder Integration der Transponder bei der Herstellung der Kästen birgt folgende Probleme: Hohe Temperatur (~250 C) Hoher Druck (~500 bar) Materialeigenschaften (PE/PP vs. PET/PVC) ( In-Mould Transponder der Fa. Rafsec) Nachträgliche Anbringung erscheint zur Zeit als bessere Möglichkeit. Welche Bauformen lassen sich einfach nachrüsten? Möglichkeiten des Ultraschallschweißens?
Erste Praxisanwendung Transponder am Getränkekasten IC P4150 (ASK) 125 khz 64 bit r/o 1 kbit r/w password
Gemeinschaftliches Forschungsprojekt Projektpartner: Institut für Handelsforschung (IfH) Köln Das Institut für für Handelsforschung (IfH) wurde 1929 als an-institut der Universität zu Köln gegründet. Direktor des Instituts: Prof. Dr. Lothar Müller-Hagedorn Geschäftsführung: Dr. Andreas Kaapke, Dr. Kai Hudetz (stv.) Das IfH beschäftigt ca. 30 festangestellte Mitarbeiter und etwa 15 studentische Hilfskräfte.
Gemeinschaftliches Forschungsprojekt Projektpartner: 3 Einzelhändler der Rewe-Gruppe Die Rewe ist eine genossenschaftliche Handelsgruppe. Die selbständigen Einzelhändler bilden die Rewe Basis. Sie führen ihre über 3.000 Märkte unter den Namen REWE Der Supermarkt und REWE Nahkauf. Weitere Filialunternehmen im Lebensmitteleinzelhandel: HL, Minimal, Toom, Kafu, Billa, Stüssgen,... Neben dem Lebensmitteleinzel- und großhandel führt die Rewe Fachmärkte in den Bereichen Drogerie, Baumarkt, Unterhaltungs-elektronik, Textil und engagiert sich in der Touristikbranche.
Gemeinschaftliches Forschungsprojekt Projektpartner: Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. Jahresausstoß ca. 500 thl ; Rund 100 Beschäftigte Geschäftsführung: Reiner Radke, Wilfried Schwab Marken: Kölsch, Kölsch light, Kölsch frei,1396
Gemeinschaftliches Forschungsprojekt Das Forschungsprojekt wird durch das BMWA gefördert. Projektziele: Welche Optimierungspotenziale bietet RFID für die Wertschöpfungskette (Supply Chain)? Wie sieht die Wirtschaftlichkeit (Kosten-Nutzen Potenziale) des RFID Einsatzes aus? Welche Chancen und Risiken ergeben sich für den Mittelstand? Bei welchen Warengruppen erscheint der Einsatz sinnvoll? Wie kann ein Kriterienkatalog für RFID-Projekte aussehen? Welche unterschiedlichen RFID-Systeme gibt es und wofür eignen sie sich? Welche Möglichkeiten bietet die Technik für die Qualitätssicherung?
Laboruntersuchungen 125 khz (LF) Transponderform: Stift (Nagel) Probleme bei der Reichweite Niedrige Datenrate Noch keine aufreichende Pulkerfassung
Laboruntersuchungen 868 MHz (UHF) Problem bei der Pulkerfassung: Wenn Transponder im Inneren des Kastenblocks keine zuverlässige Erfassung, da die Absorption durch die Flüssigkeit in den Flaschen zu groß ist (bei 2 m Durchfahrtsbreite)
Laboruntersuchungen 13,56 MHz, ISO 15639 Checkkartenform (selbstklebend) Optimale Anbringung Problematisch: Metallumgebung
Lösungen Abfülllinie Antennen zur Erfassung der Kästen in der Abfülllinie Terminal mit PC und Lesegeräten
Lösungen Wareneingang und Regal
Lösungen Kasse
Lösungen Leergutrücknahme
Fazit für die Getränkebranche Pulkerfassung möglich, Durchgangsgeschwindigkeit noch zu gering Durchfahrtsbreite (1,4 m) zu gering; notwendig sind mind. 2 m Unterschiedliche Prozesse müssen berücksichtigt werden (z.b. leere Kästen -> Paletteninfo-Tag -> Datenmodell) Erfassung noch nicht überall zufriedenstellend (70% - 95%) Abgrenzung der Sendefelder wichtig Anpassung der RFID-Technik an bauliche Gegebenheiten Kein Plug & Play bei der Technik RFID Technologie verspricht großes Potenzial im Bereich der Mehrweglogistik. Aber, um eine gute Prozesssicherheit zu erreichen muss die Technik noch optimiert werden!
Lesegeräte (UHF): Zukünftige Forschung Prototypen von Lesesystem für Gabelstapler. Am Anbaugerät oder am Schubmast.
RFID zur Identifizierung von Bierfässern Transponder zur Identifizierung der Bierfässer PU-Fässer Edelstahlfässer
Transponder zur Lagersteuerung Ich bin ein Transponder Antenne WLAN Sender-/Empfänger Track + Race Server LAN pro m² ca. 1 Transponder oder pro Lagerreihe 1 Transponder T r a n s p o d e r T r a n s p o n d e r Quelle: Vortrag von Prinz Luitpold von Bayern
Wer mit künstlicher Intelligenz arbeitet, muss auch mit natürlicher Dummheit rechnen. (Klaus Kornwachs, Frauenhofer-Institut für Arbeitswissenschaft u. Organisation, Stuttgart)
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit. Für Fragen und Anmerkungen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. www.transpondertechnikum.de www.rfid-projekt.de FIM der VLB Berlin Ingo Pankoke Seestr. 13 D-13353 Berlin (Wedding) Tel.: 030 / 450 80-192 Fax: 030 / 450 80-210 pankoke@vlb-berlin.org www.vlb-berlin.org