Schulinternes Curriculum

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Schulinternes Curriculum des Erzb. St. Joseph-Gymnasiums Rheinbach für das Fach Sozialwissenschaften Sekundarstufe II / EF

Inhalt Seite 1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit 3 2 Entscheidungen zum Unterricht 4 2.1 Unterrichtsvorhaben 4 2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben 6 2.1.2 Konkretisierte Unterrichtsvorhaben 11 2.2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit 38 2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung 39 2.4 Lehr- und Lernmittel 45 3 Qualitätssicherung und Evaluation 46 2

1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit Die Fachgruppe Sozialwissenschaften im St. Joseph-Gymnasium Rheinbach Die Fachschaft Sozialwissenschaften hat sich entschieden, die folgenden drei Schwerpunkte im Unterricht im Fach Sozialwissenschaften zu setzen: 1. eine zielgerichtete, kontinuierliche Vorbereitung auf ein mögliches Studium (vor allem unter methodischem und lernpsychologische Aspekt), 2. die Urteilsbildung in einer pluralistischen, durch Kulturvielfalt geprägten Gesellschaft und 3. das Aufzeigen der mannigfaltigen Berufsmöglichkeiten im sozialwissenschaftlichem Aufgabenfeld. Der vorliegende schulinterne Lehrplan geht von 40 Schulwochen je Schuljahr aus. Ein Viertel (also 10 Schulwochen) werden nicht berücksichtigt, da aus verschiedenen Gründen (Klausuren, Exkursionen, Krankheit etc.) es zu Unterrichtsausfällen kommen kann und den Kolleginnen und Kollegen darüber hinaus genügend Freiraum für eigene Schwerpunktsetzungen gegeben werden soll. Daraus ergibt sich, dass sich das schulinterne Curriculum auf ca. 90 Unterrichtsstunden pro Jahr im Grundkurs und auf 150 Unterrichtsstunden im Leistungskurs bezieht. Dem Fach Sozialwissenschaften steht ein eigener Fachraum zur Verfügung. Die Schule ist medial gut ausgestattet. So befindet sich in allen Räumen Zugang zu einem OHP, es gibt zwei Computerräume mit entsprechendem Internetzugang, es gibt einen Klassensatz von IPads. Daneben verfügt die Fachschaft über eine kleine Bibliothek mit Fachliteratur und Nachschlagewerken. Das eingeführte Lehrbuch steht in ausreichender Zahl zur Verfügung. 3

2 Entscheidungen zum Unterricht Hinweis: Die nachfolgend dargestellte Umsetzung der verbindlichen Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans findet auf zwei Ebenen statt. Das Übersichtsraster gibt den Lehrkräften einen raschen Überblick über die laut Fachkonferenz verbindlichen Unterrichtsvorhaben pro Schuljahr. In dem Raster sind außer dem Thema des jeweiligen Vorhabens das schwerpunktmäßig damit verknüpfte Inhaltsfeld bzw. die Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte des Vorhabens sowie Schwerpunktkompetenzen ausgewiesen. Die Konkretisierung von Unterrichtsvorhaben führt weitere Kompetenzerwartungen auf und verdeutlicht vorhabenbezogene Absprachen, z.b. zur Festlegung auf einen Aufgabentyp bei der Lernerfolgsüberprüfung durch eine Klausur. 2.1 Unterrichtsvorhaben Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan besitzt den Anspruch, sämtliche im Kernlehrplan angeführten Kompetenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft, alle Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans bei den Lernenden auszubilden und zu entwickeln. Die entsprechende Umsetzung erfolgt auf zwei Ebenen: der Übersichts- und der Konkretisierungsebene. Im Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben (Kapitel 2.1.1) wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu den einzelnen Jahrgangsstufen sowie den im Kernlehrplan genannten Kompetenzen, Inhaltsfeldern und inhaltlichen Schwerpunkten zu verschaffen. Um Klarheit für die Lehrkräfte herzustellen und die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden in der Kategorie Kompetenzen an dieser Stelle nur die übergeordneten Kompetenzerwartungen ausgewiesen, während die konkretisierten Kompetenzerwartungen erst auf der Ebene konkretisierter Unterrichtsvorhaben Berücksichtigung finden. Der ausgewiesene Zeitbedarf versteht sich als grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf überoder unterschritten werden kann. Um Spielraum für Vertiefungen, besondere Schülerinteressen, aktuelle Themen bzw. die Erfordernisse anderer besonderer Ereignisse (z.b. Praktika, Kursfahrten o.ä.) zu erhalten, wurden im Rahmen dieses schulinternen Lehrplans nur ca. 75 Prozent der Bruttounterrichtszeit verplant. Die exemplarische Ausweisung konkretisierter Unterrichtsvorhaben (Kapitel 2.1.2) besitzt empfehlenden Charakter. Referendarinnen und Referendaren sowie neuen Kolleginnen und Kollegen dienen diese vor allem zur standardbezogenen Orientierung in der neuen Schule, aber auch zur Verdeutlichung von unterrichtsbezogenen fachgruppeninternen Absprachen zu didaktisch-methodischen Zugängen, fächerübergreifenden Kooperationen, 4

Lernmitteln und -orten sowie vorgesehenen Leistungsüberprüfungen, die im Einzelnen auch den Kapiteln 2.2 bis 2.4 zu entnehmen sind. Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bezüglich der konkretisierten Unterrichtsvorhaben sind im Rahmen der wirtschaftlichen, politischen sowie soziologischen Freiheit der Lehrkräfte jederzeit möglich. Sicherzustellen bleibt allerdings auch hier, dass im Rahmen der Umsetzung der Unterrichtsvorhaben insgesamt alle Sach- und Urteilskompetenzen des Kernlehrplans Berücksichtigung finden. 5

2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben Unterrichtsvorhaben I: Thema: Politikverdrossenheit und Wahlenthaltung findet Politik bald ohne den Bürger statt? Kompetenzen*: stellen in Ansätzen Anspruch und Wirklichkeit von Partizipation in gesellschaftlichen Prozessen dar (SK 4) analysieren exemplarisch Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen und Lebenswelten sowie darauf bezogenes Handeln des Staates und von Nicht-Regierungsorganisationen (SK 5) erschließen fragegeleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte sowie Interessen der Autoren (MK 1) erheben fragegeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren an (MK 2) ermitteln mit Anleitung in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation sozialwissenschaftlich relevanter Texte (Textthema, Thesen/Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente und Belege, Textlogik, Auf- und Abwertungen auch unter Berücksichtigung sprachlicher Elemente, Autoren - bzw. Textintention) (MK5) präsentieren mit Anleitung konkrete Lösungsmodelle, Alternativen Unterrichtsvorhaben II: Thema: Gesellschaft: Fessel oder Halt für den Einzelnen? Wertorientierung, Sozialisation, Rollenhandeln, Identitätsentwicklung Kompetenzen*: analysieren exemplarisch gesellschaftliche Bedingungen (SK 1) erläutern in Ansätzen einfache sozialwissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK 3) erheben fragegeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren an (MK 2) analysieren unterschiedliche sozialwissenschaftliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (u.a. positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus sozialwissenschaftlichen Perspektiven (MK 4) stellen auch modellierend sozialwissenschaftliche Probleme unter wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive dar (MK 8) setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung sozialwissenschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von sozialwissenschaftlichen Analysen und Argumentationen ein (MK 9) arbeiten deskriptive und präskriptive Aussagen von sozialwissenschaft- 6

oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten sozialwissenschaftlichen Problemstellung (MK 7) stellen auch modellierend sozialwissenschaftliche Probleme unter wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive dar (MK 8) setzen bei sozialwissenschaftlichen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK 10) analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte auch auf der Ebene der Begrifflichkeit im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen (MK 13) identifizieren eindimensionale und hermetische Argumentationen ohne entwickelte Alternativen (MK 14) ermitteln in sozialwissenschaftlich relevanten Situationen und Texten den Anspruch von Einzelinteressen, für das Gesamtinteresse oder das Gemeinwohl zu stehen (MK 15) Ermitteln in Argumentationen Positionen bzw. Thesen und ordnen diesen aspektgeleitet Argumente und Belege zu (UK 1) ermitteln in Argumentationen Positionen und Gegenpositionen und stellen die zugehörigen Argumentationen antithetisch gegenüber (UK 2) beurteilen exemplarisch politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus der Perspektive von (politischen) Akteuren, Adressaten und Systemen (UK 4) beurteilen exemplarisch Handlungschancen und -alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von politischen Entscheidungen (UK 5) praktizieren im Unterricht unter Anleitung Formen demokratischen lichen Materialien heraus (MK 12) erörtern exemplarisch die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen nationalen Strukturen und Prozessen unter Kriterien der Effizienz und Legitimität (UK 6) praktizieren im Unterricht unter Anleitung Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1) entwerfen für diskursive, simulative und reale sozialwissenschaftliche Handlungsszenarien Handlungspläne und übernehmen fach -, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK 2) Inhaltsfelder: (IF 3) Individuum und Gesellschaft Inhaltliche Schwerpunkte: Ausgehend von Texten, Einzelaussagen, Fallbeispielen, Interviews, Schülerbefragungen zum Bereich Funktion(en) von Schule ergibt sich folgende Einstiegsfrage: Wie (un-)wichtig / bedeutend ist die Schule für die einzelnen Schülerinnen und Schüler? Daraus folgend sollten diese Inhalte schwerpunktmäßig bearbeitet werden: - Sozialisationsinstanzen - Verhalten von Individuen in Gruppen - Identitätsmodelle - Rollenmodelle, -handeln u. konflikte - Strukturfunktionalismus und Handlungstheorie 7

Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1) entwickeln in Ansätzen aus der Analyse wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und sozialer Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK 3) beteiligen sich simulativ an (schul-) öffentlichen Diskursen (HK 5) Inhaltsfelder: (IF 2) Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten Inhaltliche Schwerpunkte: Ausgehend von Texten, Einzelaussagen, Statistiken zum Bereich Haltung zu Parteien, zur Politik i. a. / Wahlbeteiligung / Parteienmitgliedschaft,. ergibt sich folgende Einstiegsfrage: Welche Ursachen gibt es für Politikverdrossenheit? Daraus folgend sollten diese Inhalte schwerpunktmäßig bearbeitet werden: - Partizipationsmöglichkeiten in der Demokratie - Demokratietheoretische Grundkonzepte - Verfassungsgrundlagen des politischen Systems - Kennzeichen und Grundorientierungen von politischen Parteien sowie von NGOs Gefährdungen der Demokratie und mögliche LösungsansätzeThema: Wohlstand für alle oder Reichtum für wenige? (Wie) Funktioniert unser Wirtschaftssystem? Kompetenzen*: erläutern exemplarisch politische, ökonomische und soziale Strukturen, Prozesse, Probleme und Konflikte (SK 2) Unterrichtsvorhaben III: Thema: Was bedeutet die soziale Marktwirtschaft? Grundlagen, Ordnungselemente, Marktsystem, Wettbewerb und die Bedeutung des Betriebs? Kompetenzen*: analysieren exemplarisch gesellschaftliche Bedingungen (SK 1) werten fragegeleitet Daten und deren Aufbereitung im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus (MK 3) stellen themengeleitet exemplarisch sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe und Modelle dar (MK 6) stellen auch modellierend sozialwissenschaftliche Probleme unter wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive dar (MK 8) entwickeln auf der Basis der Analyse der jeweiligen Interessen - und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren abwägend kriteriale selbstständige Urteile (UK 3) erörtern exemplarisch die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen nationalen Strukturen und Prozessen unter Kriterien der Effizienz und Legitimität (UK 6) praktizieren im Unterricht unter Anleitung Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1) entwickeln in Ansätzen aus der Analyse wirtschaftlicher, gesellschaftli- 8

erläutern in Ansätzen einfache sozialwissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK 3) erschließen fragegeleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte sowie Interessen der Autoren (MK 1) erheben fragegeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren an (MK 2) stellen auch modellierend sozialwissenschaftliche Probleme unter wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive dar (MK 8) setzen bei sozialwissenschaftlichen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK 10) ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11) Ermitteln in Argumentationen Positionen bzw. Thesen und ordnen diesen aspektgeleitet Argumente und Belege zu (UK 1) ermitteln in Argumentationen Positionen und Gegenpositionen und stellen die zugehörigen Argumentationen antithetisch gegenüber (UK 2) praktizieren im Unterricht unter Anleitung Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1) nehmen unter Anleitung in diskursiven, simulativen und realen sozialwissenschaftlichen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK 4) cher und sozialer Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK 3) entwickeln sozialwissenschaftliche Handlungsszenarien und führen diese ggf. innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK 6) Inhaltsfelder: (IF 1 / 3) Marktwirtschaftliche Ordnung / Individuum und Gesellschaft Inhaltliche Schwerpunkte: Ausgehend von der Analyse des Arbeitsmarktwandels mit Hilfe von Texten und Statistiken und in Vorbereitung des anstehenden Betriebspraktikums ergibt sich folgende Einstiegsfrage: Welche Auswirkungen haben die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt für die aktuelle Schülergeneration? Daraus folgend sollten diese Inhalte schwerpunktmäßig bearbeitet werden: - Individuelle Zukunftsentwürfe sowie deren Norm- und Wertgebundenheit - Soziologische Perspektiven zur Orientierung in der Berufs- und Alltagswelt - Rolle der Akteure (z. B. Haushalte, Unternehmen, Staat) in einem marktwirtschaftlichen System - Marktsysteme und ihre Leistungsfähigkeit 9

Inhaltsfelder: (IF 1) Marktwirtschaftliche Ordnung Inhaltliche Schwerpunkte: Ausgehend von Statistiken zur Verteilung (z.b. Einkommen, Vermögen), Texten, Schaubildern (Maslow), Schülerumfragen zu eigenen Bedürfnissen, ergibt sich folgende Einstiegsfrage: Welche Verteilungswirkung hat unser Wirtschaftssystem? Daraus folgend sollten diese Inhalte schwerpunktmäßig bearbeitet werden: - Rolle der Akteure (z. B. Haushalte, Unternehmen, Staat) in einem marktwirtschaftlichen System - Ordnungselemente (Privateigentum, Vertragsfreiheit und Wettbewerb) und normative Grundannahmen (z. B. Rationalitätsprinzip) - Marktsysteme und ihre Leistungsfähigkeit - Wettbewerbs- und Ordnungspolitik *sollten die genannten Kompetenzen nicht in diesem Unterrichtsvorhaben berücksichtigt werden, so muss dies in einem der übrigen geschehen. 10

2.1.2 Konkretisierte Unterrichtsvorhaben Unterrichtsvorhaben I: Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten (Inhaltsfeld 2) Wer entscheidet über die Politik? Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten in der Demokratie Inhaltliche Schwerpunkte: Partizipationsmöglichkeiten in der Demokratie Demokratietheoretische Grundkonzepte Verfassungsgrundlagen des politischen Systems Kennzeichen und Grundorientierungen von politischen Parteien sowie NGOs Gefährdungen der Demokratie Zeitbedarf: 32-38 Std. Die genannten Themen decken alle vorgeschriebenen konkretisierten Sach- und Urteilskompetenzen für das Inhaltsfeld II und die weiteren übergeordneten Kompetenzen ab. Der Themenbereich Politik und Medien kann wahlweise im ersten (im Zusammenhang mit E-Demokratie ) oder dritten Unterrichtsvorhaben (Die Rolle der Medien in der Politik) vertiefend behandelt werden. Folgende Methoden samt Erläuterungen werden in diesem Inhaltsfeld zu den einzelnen Unterrichtsthemen angeboten: Blitzlicht, Modellbildung am Beispiel des Politikzyklus, Visualisierung, Kurzvortrag, Pro-Kontra-Debatte, Analyse von Wahlprogrammen, Operationalisierung und Indikatorenbildung. 11

Vorhabenbezogene Konkretisierung: Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase I Jugend trifft auf Politik Politikverständnis und Politische (digitale) Partizipation Jugendlicher (Zeitbedarf: 10-12 Std.) Was ist Politik? - Enger und weiter Politikbegriff und die drei Dimensionen des politischen Prozesses Politik und kein Ende? Politik als dynamischer Prozess der Problemlösung und das Modell des Politikzyklus Politik? Jein danke!? Möglichkeiten politischen Engagements für Jugendliche Ich bin dann mal web Möglichkeiten, Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler erläutern das Spezifische von Politik und fassen es in einer kurzen Definition zusammen sowie erläutern die Unterschiede zwischen politischem und sozialem Handeln und zwischen dem engen und dem weiten Politikbegriff (SK 3); beschreiben den Charakter politikwissenschaftlicher Modelle sowie erläutern und beurteilen die Modelle des Politikzyklus und der politischen Dimensionen (SK 3); überprüfen und beurteilen die Reichweite und Erklärungsleistung des Politikzyklus- Modells durch die Analyse eines politischen Fallbeispiels (SK 3). beschreiben die Möglichkeiten des sozialen und politischen Engagements von Jugendlichen und beurteilen diese im Hinblick auf die Bedeutsamkeit für ihr eigenes Verhalten (SK 1,4); beschreiben und erörtern die Veränderung politischer Beteiligungsmöglichkeiten durch die Ausbreitung digitaler Medien (SK 1,4); analysieren und erörtern Formen, Chancen unterschiedliche Politikverständnisse im Hinblick auf deren Erfassungsreichweite bewerten (S. 10-18) Ein politisches Fallbeispiel mit Hilfe der Grundbegriffe des Politikzyklus analysieren (S. 19-23) Methode: Modellbildung der Politikzyklus als politikwissenschaftliches Modell Formen und Möglichkeiten des sozialen und politischen Engagements von Jugendlichen beschreiben Formen des sozialen und politischen Engagements unter den Perspektiven eines engen und weiten Politikverständnisses, privater und öffentlicher Handlungssituationen sowie der 12

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase Chancen und Probleme elektronischer Demokratie und Risiken elektronischer Demokratie (SK 4; UK 1). Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erheben fragegeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren an (MK 2); werten fragegeleitet Daten und deren Aufbereitung im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus (MK 3); stellen themengeleitet exemplarisch sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe und Modelle dar (MK 6); ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11); analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte auch auf der Ebene der Begrifflichkeit im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen (MK 13). Demokratie als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform einordnen (S. 105 113) die Veränderung politischer Partizipationsmöglichkeiten durch die Ausbreitung digitaler Medien erörtern unterschiedliche Formen sozialen und politischen Engagements Jugendlicher im Hinblick auf deren privaten bzw. öffentlichen Charakter, deren jeweilige Wirksamkeit und gesellschaftliche und politische Relevanz beurteilen demokratische Möglichkeiten der Vertretung sozialer und politischer Interessen sowie der Ausübung von Einfluss, Macht und Herrschaft erörtern (S. 114 123) 13

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase II Was heißt Demokratie? Grundlegende Theorien und die demokratische Ordnung des Grundgesetzes (Zeitbedarf: 8-10 Std.) Herrschaft des Volkes oder seiner Vertreter? Identitäts- und Konkurrenztheorie der Demokratie Was legt das Grundgesetz fest? - Grundlegende Gestaltungsprinzipien der politischen Ordnung (Bundesstaat, Sozialstaat, Rechtsstaat, Demokratie) Handlungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwerfen für diskursive, simulative und reale sozialwissenschaftliche Handlungsszenarien Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK 2). Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und vergleichen Entstehungsbedingungen und Charakter der beiden grundlegenden historischen Theorien von Demokratie in ihren wichtigsten Zielen miteinander (SK 3); beschreiben und erörtern die politischen Grundsatzentscheidungen des Grundgesetzes vor dem Hintergrund des historischen Entstehungsbedingungen (SK 2); erläutern die Bedeutung der vier grundlegenden Strukturprinzipien der politischen Ordnung sowie beschreiben wichtige Aspekte, Probleme und konkrete Beispiel ihrer Ausgestaltung in der Verfassungswirklichkeit (SK 2; UK 4,6). Methodenkompetenz Die Chancen und Grenzen repräsentativer und direkter Demokratie (S. 24-31) Methode: Visualisierung Die Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes vor dem Hintergrund ihrer historischen Entstehungsbedingungen erläutern (S. 32-49) 14

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase III Die Parteiendemokratie in der Krise? Aufgabe und Funktion von Parteien und der Ruf nach mehr direkter Demokratie (Zeitbedarf: 14-16 Std.) Wozu brauchen wir Parteien? Aufgaben der Parteien in Deutschland sowie Struktur und Entwicklung des deutschen Parteiensystems Die Schülerinnen und Schüler erschließen fragegeleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte sowie Interessen der Autoren (MK 1) setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung sozialwissenschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von sozialwissenschaftlichen Analysen und Argumentationen ein (MK 9) ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11); identifizieren eindimensionale und hermetische Argumentationen ohne entwickelte Alternativen (MK 14). Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler benennen Kriterien und unterscheiden die Partei von Interessenverbänden, Bürgerinitiativen und anderen Organisationen, und erläutern die wichtigsten Aufgaben (Funktionen), die den Parteien im Parteiengesetz zugeschrieben werden (SK 2); politische Parteien über das Links-Rechts- Schema hinaus durch vergleichende Bezüge auf traditionelle liberale, sozialistische, anarchistische und 15

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase Parteienverdrossenheit in Deutschland? Vertrauensverlust, Mitgliederschwund, sinkende Wahlbeteiligung Vertiefung: Von der Parteiendemokratie zur Mediendemokratie? Die Rolle der Medien in der Politik beschreiben wichtige Entwicklungen in der Geschichte des Parteiensystems seit 1946 (SK 2); ordnen die grundlegenden politischen Ausrichtungen und Positionen der Parteien über das Links-Rechts-Schema hinaus in ein Konfliktlinien-Modell ein und unterscheiden nach traditionellen Orientierungen (SK 2,3; UK 1,2). beschreiben die Zusammensetzung der sechs Staatsorgane der BRD und ihre systematischen Beziehungen zueinander (SK 2; UK 6); beschreiben und beurteilen fallbezogen die Arbeitswiesen der Verfassungsinstanzen, insbesondere des Bundestages und des Bundesrates, im Verfahren der Gesetzgebung (SK 2; UK 4); unterscheiden Verfahren repräsentativer und direkter Demokratie sowie beschreiben mögliche Formen der Volksgesetzgebung in Deutschland (SK 2); analysieren Argumente für und gegen die Einführung von Volksentscheidungen auf Bundesebene und nehmen Stellung in Form einer Pro-Kontra-Debatte (SK 2; UK 1, 2, 4, 6). konservativ politische Paradigmen einordnen Programmaussagen von politischen Parteien und NGOs anhand von Prüfsteinen vergleichen für die Schülerinnen und Schüler bedeutsame Programmaussagen von politischen Parteien vor dem Hintergrund der Verfassungsgrundsätze, sozialer Interessenstandpunkte und demokratietheoretischer Positionen beurteilen S. 68 80 Methode: Analyse der Wahlprogramme 2013 der Bundestagsparteien und Erstellung einer vergleichenden Übersicht Ursachen für und Auswirkungen von Politikerinnen- und Politiker- sowie Parteienverdrossenheit erläutern soziale, politische, kulturelle und ökonomische Desintegrationsphänomene und -mechanismen als mögliche Ursachen für die Gefährdung unserer Demokratie erläutern (S. 81-95) Methode: Operationalisierung und Indikatorenbildung fallbezogen die Funktionen der Medien in der Demokratie erläutern (S. 96-104) 16

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase Bundestag und Bundesrat im Gesetzgebungsverfahren Volksgesetzgebung auf Bundesebene Belebung oder Gefährdung der parlamentarischen Demokratie? analysieren Indikatoren und Ursachen von Parteienverdrossenheit und beurteilen die politische Bedeutung dieser Entwicklung (SK 2); analysieren unterschiedliche Bewertungen sinkender Wahlbeteiligung und beurteilen diese Entwicklung im Hinblick auf ihre Gefahren für Gesellschaft und Demokratie (UK 1, 2); analysieren Argumente für und gegen eine Einführung des Wahlrechts ab 16 und nehmen dazu Stellung (UK 1, 4). erläutern die Bedeutung des Grundrechts der Pressfreiheit und erklären, inwiefern die Massenmedien unverzichtbare Funktionen für das Funktionieren der Demokratie wahrnehmen (SK 2); analysieren Aspekte und Probleme der Mediatisierung der Demokratie und der Boulevardisierung der Medien und beurteilen im Hinblick auf ihre Folgen für die Gestaltung von Politik (SK 2; UK 1, 4); analysieren und beurteilen die politische macht der Medien anhand eines Fallbeispiels (SK 1). Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung von Verfassungsinstanzen und die Grenzen politischen Handelns vor dem Hintergrund von Normen und Wertkonflikten sowie Grundwerten des Grundgesetzes bewerten fall- und projektbezogen die Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes und die Arbeitsweisen der Verfassungsinstanzen anlässlich von Wahlen bzw. im Gesetzgebungsverfahren erläutern (S. 52 59) die Chancen und Grenzen repräsentativer und direkter Demokratie bewerten demokratische Möglichkeiten der Vertretung sozialer und politischer Interessen sowie der Ausübung von Einfluss, Macht und Herrschaft erörtern (S. 60 67) Methode: Pro-und-Kontra-Debatte zur Volksgesetzgebung 17

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase erheben fragegeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren an (MK 2); analysieren unterschiedliche sozialwissenschaftliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (u.a. positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus sozialwissenschaftlichen Perspektiven (MK 4) stellen themengeleitet exemplarisch sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe und Modelle dar (MK 6); ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11) analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte auch auf der Ebene der Begrifflichkeit im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen (MK 13); ermitteln in sozialwissenschaftlich relevanten Situationen und Texten den 18

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase Anspruch von Einzelinteressen, für das Gesamtinteresse oder das Gemeinwohl zu stehen (MK 15). Handlungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler praktizieren im Unterricht unter Anleitung Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1). Diagnose der Schülerkompetenzen: z.b. Vergleich des eigenen Politikverständnisses mit dem politikwissenschaftlichen Verständnis Analyse des Politischen mit Hilfe der Dimensionen des Politischen und Anwendung des Politikzyklus auf konkrete Beispiele Lösung von Übungsaufgaben Pro-Kontra-Debatte zur Frage Sollten plebiszitäre Elemente auf Bundeseben im Grundgesetz verankert werden? Leistungsbewertung: Präsentation von Arbeitsergebnissen Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Textanalyse, z.b. Analyse des Politischen ; Analyse von Politikverdrossenheit (anhand ausgewählter Indikatoren/ Methode: Operationalisierung); Analyse des zugrundeliegenden Demokratieverständnisses (Identitäts- und Konkurrenzdemokratie) 19

Unterrichtsvorhaben II: Individuum und Gesellschaft (Inhaltsfeld 3) Gesellschaft: Fessel oder Halt für den Einzelnen? Wertorientierungen, Sozialisation, Rollenhandeln, Identitätsentwicklung Inhaltliche Schwerpunkte: Sozialisationsinstanzen Individuelle Zukunftsentwürfe sowie deren Norm- und Wertgebundenheit Verhalten von Individuen in Gruppen Identitätsmodelle Rollenmodelle, Rollenhandeln und Rollenkonflikte Strukturfunktionalismus und Handlungstheorie Soziologische Perspektiven zur Orientierung in der Berufs- und Alltagswelt Zeitbedarf: 26-32 Std. Die genannten Themen decken alle vorgeschriebenen konkretisierten Sach- und Urteilskompetenzen für das Inhaltsfeld III und die weiteren übergeordneten Kompetenzen ab. Folgende Methoden samt Erläuterungen werden in diesem Inhaltsfeld zu den einzelnen Unterrichtsthemen angeboten: Übung Lebensplanung. 20

Vorhabenbezogene Konkretisierung: Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase I Zukunftsentwürfe und Wertorientierungen von Jugendlichen: Beispiele, Ergebnisse repräsentativer Untersuchungen, eigene Umfrage, Werte und Normen (Zeitbedarf: 8-10 Std.) Was bedeutet Sozialisation und wer ist daran beteiligt? Wie wir Teil der Gesellschaft werden Die Bedeutung der Familie, der Schule und der Gruppe der Gleichaltrigen Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Zukunftsvorstellungen von Jugendlichen und vergleichen diese mit den eigenen (SK 2); erläutern und bewerten die Bedeutung von Werten und Normen, Wünschen und Realisierungschancen für das soziale Handeln allgemein und für die Entwicklung von Zukunftsvorstellungen (SK 2; UK 4). erläutern und erörtern den Begriff Sozialisation und ihre allgemeine Bedeutung für die eigene Persönlichkeitsentwicklung (SK 1,3); erläutern und erörtern im Einzelnen die Bedeutung der Sozialisationsinstanzen Familie und Schule im Hinblick auf ihren jeweiligen Stellenwert, ihre spezifische Sozialisationsleistung und deren Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und die sozialen Lebenschancen (SK 2,3); analysieren und beurteilen die Ergebnisse eines sozialwissenschaftlichen Experiments zum Gruppendruck (SK 3). Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler Zukunftsvorstellungen Jugendlicher im Hinblick auf deren Freiheitsspielräume sowie deren Norm- und Wertgebundenheit vergleichen unterschiedliche Zukunftsentwürfe von Jugendlichen sowie jungen Frauen und Männern im Hinblick auf deren Originalität, Normiertheit, Wünschbarkeit und Realisierbarkeit bewerten (S. 126 135) Methode: Übung Lebensplanung den Stellenwert verschiedener Sozialisationsinstanzen für die eigene Biografie bewerten den Stellenwert kultureller Kontexte für Interaktion und Konfliktlösung erläutern den Stellenwert kultureller Kontexte für Interaktion und Konfliktlösung erläutern den Stellenwert kultureller Kontexte für Interaktion und Konfliktlösung erläutern 21

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase erschließen fragegeleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte sowie Interessen der Autoren (MK 1); werten fragegeleitet Daten und deren Aufbereitung im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus (MK 3); analysieren unterschiedliche sozialwissenschaftliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (u.a. positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus sozialwissenschaftlichen Perspektiven (MK 4) stellen themengeleitet exemplarisch sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe und Modelle dar (MK 6); ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite (S. 136-161) 22

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11); analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte auch auf der Ebene der Begrifflichkeit im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen (MK 13). II Eigenes Leben oder Regieanweisungen der Gesellschaft? Rollenhandeln und Rollentheorie (Zeitbedarf: 10-12 Std.) Die Rolle spielt eine wichtige Rolle Grundbegriffe der Rollentheorie Handlungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln in Ansätzen aus der Analyse wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und sozialer Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK 3); entwickeln sozialwissenschaftliche Handlungsszenarien und führen diese ggf. innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK 6). Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler legen dar, unter welchem Aspekt das Konzept der sozialen Rolle menschliches Handelns betrachtet und zu erklären versucht (SK 3); erörtern Grundbegriffe der Rollentheorie am Beispiel der Lehrerrolle und erörtern ihre Bedeutung (SK 3); arbeiten anhand der Analyse von Alltagssituationen heraus, wodurch sich das alltägliche Interaktionen und Konflikte mithilfe von strukturfunktionalistischen und interaktionistischen Rollenkonzepten und Identitätsmodellen analysieren Menschen- und Gesellschaftsbilder des strukturfunktionalistischen und 23

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase Homo sociologicus oder flexible Ich- Identität? strukturfunktionalistisches und interaktionistisches Rollenverständnis konventionelle Rollenkonzept und Gesellschaftsbild des homo sociologicus und das der strukturfunktionalen Theorie von dem des symbolischen Interaktionismus unterscheiden (SK 3; UK 2); beurteilen die unterschiedlichen Rollenkonzepte und Gesellschaftbilder im Hinblick auf Handlungszwänge, Handlungsund Gestaltungsspielräume des Einzelnen in der Gesellschaft (SK 3; UK 1); erläutern den Begriff der flexiblen Ich- Identität und die vier Qualifikationen des Rollenhandelns und beurteilen an konkreten Beispielen ihre Bedeutung für eigene Handlungssituationen (SK 3). Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erschließen fragegeleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte sowie Interessen der Autoren (MK 1); stellen themengeleitet exemplarisch sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension interaktionistischen Rollenkonzepts erörtern das Gesellschaftsbild des homo sociologicus und des symbolischen Interaktionismus erläutern Situationen der eigenen Berufs- und Alltagswelt im Hinblick auf die Möglichkeiten der Identitätsdarstellung und -balance analysieren (S. 162-185) 24

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase III Wie gestalte ich mein zukünftiges Leben? Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und Probleme der Identitätsentwicklung (Zeitbedarf: 8-10 Std.) Entwicklungsaufgaben als altersbezogene Erwartungen der Gesellschaft Was bin ich? Was will ich sein? Woran soll ich mich orientieren? Probleme der Identitätsentwicklung und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe und Modelle dar (MK 6); setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung sozialwissenschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von sozialwissenschaftlichen Analysen und Argumentationen ein (MK 9). Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler erläutern und erörtern, vor welchen Aufgaben und Erwartungen sich Jugendliche im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung ihres Lebens in der Gesellschaft gestellt sehen (SK 1); erläutern und erörtern, inwiefern die Chancen für die Gestaltung des zukünftigen Lebensweges ungleich verteilt sind und welche Chancen und Probleme in dieser Hinsicht mit dem Prozess der Individualisierung verbunden sind (SK 1,2,5); beurteilen unterschiedliche, auch medial geprägte Identitätsmodelle, insbesondere im Hinblick auf die berufliche und familiäre Lebensplanung, und beurteilen auch unter geschlechtsspezifischen Aspekten (SK 2); die Bedeutung normativ prägender sozialer Alltagssituationen, Gruppen, Institutionen und medialer Identifikationsmuster für die Identitätsbildung von Mädchen und Jungen bzw. jungen Frauen und Männern erläutern (S. 186-201) die Bedeutung der kulturellen Herkunft für die Identitätskonstruktion von jungen Frauen und jungen Männern erläutern unterschiedliche Identitätsmodelle in Bezug auf ihre Eignung für die Deutung von biografischen Entwicklungen von Jungen 25

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase erläutern und erörtern spezifische Probleme der Identitätsentwicklung Jugendlicher mit Migrationshintergrund (SK 1, 2, 4); charakterisieren und bewerten Sackgassen der Identitätsentwicklung (SK 1). Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erschließen fragegeleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte sowie Interessen der Autoren (MK 1); stellen auch modellierend sozialwissenschaftliche Probleme unter wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive dar (MK 8); ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11) analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte auch auf der Ebene der Begrifflichkeit im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen (MK 13). und Mädchen auch vor dem Hintergrund der Interkulturalität beurteilen (S. 193 201) 26

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase Handlungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln in Ansätzen aus der Analyse wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und sozialer Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK 3). Diagnose der Schülerkompetenzen: z.b. Fallanalyse unter Verwendung der Fachbegriffe der Rollentheorie (soziale Rolle, soziales Handeln, soziale Werte und Normen, Inter- und Intrarollenkonflikt) Gesellschaft: Fessel oder Halt für den Einzelnen? Bewertungen vor dem Hintergrund der bekannten Theorie Abgrenzung der Begriffe Erziehung und Sozialisation Leistungsbewertung: Präsentation von Arbeitsergebnissen Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Textanalyse, z.b. Analyse des Menschen- und Gesellschaftbildes im Modell des homo sociologicus; Analyse der Bedeutung unterschiedlicher sozialer Gruppen (Familie, Gruppe der Gleichaltrigen, Schule) für den Prozess der Sozialisation bzw. der Ich-Identitätsbildung 27

Unterrichtsvorhaben III: Marktwirtschaftliche Ordnung (Inhaltsfeld 1) Was bedeutet uns die soziale Marktwirtschaft? Grundlagen, Ordnungselemente, Marktsystem, Wettbewerb und die Bedeutung des Betriebs Inhaltliche Schwerpunkte: Rolle der Akteure in einem marktwirtschaftlichen System Ordnungselemente und normative Grundannahmen Marktsysteme und ihre Leistungsfähigkeit Wettbewerbs- und Ordnungspolitik Zeitbedarf: 32-38 Std. Im Rahmen des Unterrichtsvorhabens Was geschieht in Unternehmen? Der Betrieb als ökonomisches und soziales System wird das absolvierte Betriebspraktikum in der Einführungsphase angemessen berücksichtigt. Folgende Methoden samt Erläuterungen werden in diesem Inhaltsfeld zu den einzelnen Unterrichtsthemen angeboten: Arten von Definitionen unterscheiden/ Begriffsbildung, der homo oeconomicus als Idealtyp, Ökonomische Modelle, Modellannahme ceteris paribus. 28

Vorhabenbezogene Konkretisierung: Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase I Wie funktioniert der Wirtschaftsprozess? Wirtschaftskreislauf, Marktsystem und die Rolle des Konsumenten (Zeitbedarf: 12-14 Std.) Was heißt Wirtschaften? Grundbegriffe, Grundprobleme und Denkweisen der Ökonomie (Bedürfnisse, Güter, Knappheit/ Produktion und Produktivität) Ist der Mensch ein Nutzenmaximierer? Das ökonomisches Prinzip und das Modell des homo oeconomicus Im Kreislauf der (Markt-)Wirtschaft: Marktwirtschaft, Märkte und Marktpreise sowie Grenzen des Marktes Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler legen dar, inwiefern das Spannungsverhältnis zwischen menschlichen Bedürfnissen und knappen Gütern als die Grundlage des Wirtschaftens angesehen wird, und erläutern näher und problematisieren dazu das Verständnis der Begriffe Bedürfnisse und Güterknappheit (SK 1, 2); beschreiben differenziert die Bedeutung der drei Produktionsfaktoren für die Güterproduktion (SK 2); definieren den Begriff Produktivität und beschreiben und erörtern die zentrale Rolle, die Produktivität nicht nur für die betriebliche Produktion, sondern auch für die gesamte Volkswirtschaft und in der wirtschaftspolitischen Diskussion spielt (SK 2; UK 4). erläutern, inwiefern wirtschaftliches Handeln als Entscheidungshandeln verstanden wird und welche Kriterien für das handeln nach dem ökonomischen Prinzip zugrunde gelegt werden (SK 2; UK 4); erklären, welche Rolle in diesem Zusammenhang das Modell des homo das Spannungsverhältnis zwischen Knappheit von Ressourcen und wachsenden Bedürfnissen erörtern (S. 204 216) Chancen und Leistungsfähigkeit des Marktsystems im Hinblick auf Wachstum, Innovationen und Produktivitätssteigerung erläutern (S. 217 221) die Modelle des homo oeconomicus sowie der aufgeklärten Wirtschaftsbürgerin bzw. des aufgeklärten Wirtschaftsbürgers hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit zur Beschreibung der ökonomischen Realität bewerten (S. 222 225) Methode: Der homo oeconomicus ist ein Idealtyp 29

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase Die Stellung des Konsumenten in der Marktwirtschaft oeconomicus spielt, problematisieren die Annahmen dieses Modells und seine Erklärungskraft und nehmen Stellung dazu auch vor dem Hintergrund eigenen Verhaltens (SK 2, 3; UK 1,2). geben Merkmale und Funktionen an, die Modelle in der Ökonomie kennzeichnen, und analysieren den einfachen bzw. den erweiterten Wirtschaftskreislauf als modellartige Darstellung der Beziehungen zwischen den wirtschaftlichen Akteuren (SK 2,3); erläutern den Begriff Markt und die Merkmale eines marktwirtschaftlichen Systems (SK 2, 3); erläutern und erörtern Bestimmungsgründe des typischen, interessengeleiteten Verhaltens der Nachfrager und Anbieter im Modell des Marktes und erörtern und erklären, jeweils die grafische (Angebotsund Nachfragekurve) Darstellung (SK 2,3; UK 4, 6); benennen Faktoren, die zu einem veränderten Marktverhalten führen können, und erklären für die jeweils entsprechende grafische Darstellung die Bedeutung der Modellannahme ceteris paribus (SK 3); beschreiben den Prozess der Preisbildung im Modell des Marktes und stellen diesen mit Hilfe des Modells des erweiterten Wirtschaftskreislaufs die Beziehungen zwischen den Akteuren am Markt erläutern die Aussagekraft des Marktmodells und des Modells des Wirtschaftskreislaufs zur Erfassung von Wertschöpfungsprozessen aufgrund von Modellannahmen und restriktionen beurteilen (S. 227-254) die Rolle als Verbraucherinnen und Verbraucher im Spannungsfeld zwischen Bedürfnissen, Knappheiten, Interessen und Marketingstrategien analysieren das wettbewerbspolitische Leitbild der Konsumentensouveränität und das Gegenbild der Produzentensouveränität vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen und verallgemeinernder empirischer Untersuchungen erörtern unter Berücksichtigung von Informationsund Machtasymmetrien Anspruch und erfahrene Realität des Leitbildes der Konsumentensouveränität analysieren Interessen von Konsumenten und Produzenten in marktwirtschaftlichen Systemen beurteilen und Interessenkonflikte bewerten die ethische Verantwortung von Konsumentinnen und Konsumenten sowie 30

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase grafisch dar (SK 3; UK 4). legen an konkreten Beispielen dar, inwiefern die Annahmen ( Prämissen ) des zugrunde gelegten Marktmodells in der Realität oft nicht gegeben sind (SK 1, 2; UK 6); erläutern und erörtern die Bedeutung des Begriffs Marktversagen und der darauf bezogenen Aspekte negative externe Effekte und öffentliche Güter auch an konkreten Beispielen (SK 1, 2; UK 6). Analysieren und erörtern Bedeutung und Geltungsanspruch des Leitbilds der Konsumentensouveränität und des Gegenbilds der Produzentensouveränität (SK 2; UK 2); setzen sich mit den Argumenten auseinander, die für und gegen die Annahme einer Verhaltenssteuerung der Konsumenten angeführt werden kann, und analysieren und beurteilen in diesem Zusammenhang insbesondere die Bedeutung von Marketing- und Werbestrategien (UK 1, 2, 6); analysieren und erörtern die Rolle und die Verantwortung der Verbraucher im marktwirtschaftlichen System sowie die Bedeutung, die Möglichkeiten und die Verbreitung und die Verbreitung ethischen Produzentinnen und Produzenten in der Marktwirtschaft bewerten die eigenen Möglichkeiten zu verantwortlichem, nachhaltigem Handeln als Konsumentinnen und Konsumenten erörtern (S. 255 263) 31

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase (nachhaltigen) Konsums (SK 2; UK 6); erörtern Notwendigkeit und Ausmaß staatlicher Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher sowie beschreiben und beurteilen Ziel, Träger und Handlungsbereiche des bestehenden Verbraucherschutzes (UK 4, 6). Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler ermitteln mit Anleitung in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation sozialwissenschaftlich relevanter Texte (Textthema, Thesen/Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente und Belege, Textlogik, Auf- und Abwertungen auch unter Berücksichtigung sprachlicher Elemente, Autoren- bzw. Textintention) (MK 5); stellen themengeleitet exemplarisch sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe und Modelle dar (MK 6); stellen auch modellierend sozialwissenschaftliche Probleme unter 32

Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen Materialbasis in POLITIK GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT SII Einführungsphase II Welche Bedeutung hat die Wirtschaftsordnung? Soziale Marktwirtschaft als ordnungspolitisches Leitbild (Zeitbedarf: 8-10 Std.) Von der freien zur sozialen Marktwirtschaft wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive dar (MK 8); ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11); arbeiten deskriptive und präskriptive Aussagen von sozialwissenschaftlichen Materialien heraus (MK 12). Konkretisierte Sach- und Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren die Leitidee sowie wichtige Grundannahmen und Merkmale insbesondere im Hinblick auf die Rolle des Staates der Wirtschaftstheorie des Klassischen Liberalismus und beschreiben und erörtern die Erfahrungen, die mit der Orientierung des Wirtschaftssystems am reinen Marktliberalismus in Europa gemacht wurden (SK 2, 3); beschreiben die zentralen Elemente, die das nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte ordnungspolitische Leitbild der sozialen Marktwirtschaft kennzeichnen, und vergleichen dieses Konzept mit den Vorstellungen des klass. Liberalismus (SK2, 3; UK 2); erläutern die Bedeutung des Wettbewerbs Rationalitätsprinzip, Selbstregulierung und den Mechanismus der unsichtbaren Hand als Grundannahmen liberaler marktwirtschaftlicher Konzeptionen vor dem Hintergrund ihrer historischen Bedingtheit erklären Grenzen der Leistungsfähigkeit des Marktsystems im Hinblick auf Konzentration und Wettbewerbsbeschränkungen, soziale Ungleichheit, Wirtschaftskrisen und ökologische Fehlsteuerungen erklären Privateigentum, Vertragsfreiheit und Wettbewerb als wesentliche Ordnungselemente eines 33