Festakt am 19. September 2008 Liebe Mitglieder und Freunde des FV 08 Zum heutigen Festakt aus Anlass des 100-jährigen Bestehens unseres Vereins begrüße ich Sie sehr herzlich. Ein besonderer Gruß gilt: Begrüßung: Volker Kauder Fraktionsvorsitzender CDU/CSU OB Thomas Engeser Bürgermeister Werner Guhl Frau Margarete Lehmann Präsidiumsmitglied WFV Werner Schwanzer Bezirksvorsitzender Schwarzwald Dietmar Spadinger Schiedsrichterobmann Bezirk Robert Nübel 1. Vorsitzender Sportkreis RW Manfred Trescher, Vorsitzender Stadtverband Sport Vertreter der Franktionen ( Posselt, Günther CDU Stegmann, Walter FWV Friedrichs, Heide Grüne Wössner, Winfried SPD Vogt, Heinz SPD Ehrenvorsitzender FV 08 Heinz Bucher Klaus Dieter Sieloff, Nationalspieler
Sponsoren, Vertreter unseres Patenvereins FC Göllsdorf Totenehrung: Bernd Estermann Werner Pauen Bruno Vesenmaier Mit dem heutigen Festakt erreichen die vielfältigen Aktivitäten in unserem Jubiläumsjahr einen weiteren Höhepunkt aber auch einen Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten. Durch ihre heutige, zahlreiche Teilnahme bekunden Sie Ihre Verbundenheit zum Verein. Darüber freuen wir uns. Am heutigen Abend wird Herr Dr. Hecht auf die Entwicklungen und Besonderheiten der letzten 100 Jahre eingehen. Meine Ausführungen beschränken sich deshalb auf die Aktualität und die Perspektiven der Zukunft. Bei einer Betrachtung der Rahmenbedingungen, unter denen Amateursport heute organisiert und betrieben werden kann, ist ein Blick auf den Profi Sport unverzichtbar. Der Profisport befindet sich meines Erachtens in einer Identitätskrise die durch zwei Faktoren ausgelöst ist: dem Thema Doping und der Eigentümerstruktur und Finanzsituation einzelner Vereine Zwar ist Doping vorerst eine eher seltene Erscheinung im Fußball und man kann nur hoffen, dass dies so bleibt, umso
mehr verwundert welche Unsummen in Vereine investiert werdem. Warum erwähne ich dies? Welche Auswirkungen entstehen daraus für den Amateursport? Die Vorbildfunktion des Profifußballs auf die heranwachsende Generation ist nicht zu überschätzen. Aus diesem Vorbild werden Eindrücke vermittelt und Ansprüche abgeleitet die unerfüllbar sind. Im Amateurfußball stürzen sich Vereine immer wieder und immer häufiger in finanzielle Abenteuer und Abhängigkeiten die letztendlich in der Insolvenz oder aber im Ruf nach der öffentlichen Hand enden. Ich habe den Eindruck, dass der Sport und damit die Gesellschaft ganz unmerklich einen Teil ihrer Ideale verliert. Amateursport und Fußball im Besonderen erschöpft sich aber nicht im Erreichen sportlicher Ziele, so wertvoll und wichtig diese sind. Unsere Aufgabe ist es unserer Verantwortung für die vielen Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden, die in unserem Verein Fußball spielen, und noch stärker als bisher einen Beitrag für ein friedliches Miteinander der verschiedenen Kulturen zu leisten. Wie sehen nun unsere regionalen, örtlichen Rahmenbedingungen aus? Ich bestätige der Stadt Rottweil gerne, dass Sie ausgezeichnete Sportstätten geschaffen hat und diese in einem hervorragenden Zustand sind. Von vielen Vereinen werden wir dafür beneidet. Die Zusammenarbeit mit den Gremien der Stadt ist ausgezeichnet und basiert auf gegenseitigem Vertrauen.
Gestatten sie mir trotzdem an dieser Stelle den Hinweis, dass die Unterstützung der Jugendarbeit des Vereins nachhaltiges Verbesserungspotential aufweist. Man kann nicht immer wieder die Bedeutung der Jugendarbeit, die Notwendigkeit der Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund hervorheben ohne gleichzeitig für eine substantielle Unterstützung zu sorgen. Was die ehrenamtlich tätigen Trainer, Übungsleiter, Betreuer in der Jugendarbeit leisten ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe mit der man die Vereine nicht alleine lassen darf. An dieser Stelle betone ich, dass ich sowohl die staatliche als auch die Unterstützung durch den DFB für absolut unzureichend halte. Die Erhöhung der Übungsleiterpauschale und der Freibeträge für den Wirtschaftsbetrieb der Vereine sind ein guter Ansatz reichen aber nicht aus. Für mich ist es ein unerträglicher Zustand, dass der Verein aus den Aktivitäten seiner ehrenamtlichen Mitglieder deutlich mehr Steuern und Abgaben abführt als er in Summe an Zuschüssen erhält. Welches sind nun die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft?? Basis unserer Arbeit ist und bleibt eine umfangreiche Jugendarbeit sowohl in der Breite als auch in der Spitze. Zu unserer Entscheidung, unsere aktiven Mannschaften im Wesentlichen aus dem eigenen Nachwuchs zu rekrutieren gibt es nach meiner Auffassung keine wirkliche Alternative. Die Breite und die sportliche Leistung in der Jugendarbeit aufrecht zu erhalten wird jedoch schwieriger werden. Auf die demographische Entwicklung müssen Antworten gefunden
werden. Sie wissen sicherlich, dass der DFB erwägt die Anzahl der Spieler in den unteren Klassen auf 9 zu reduzieren. Eine engere Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und mit den Schulen ist ebenso unverzichtbar wie die Ausweitung des Angebots für Kinder und Jugendliche. Es wird nicht mehr genügen nur das Fußballspielen zu vermitteln. Bedenken müssen wir auch die Auswirkungen des Turbo-Abiturs auf die Trainingszeiten. Die Jugendlichen werden zunehmend ihre Nachmittage in der Schule verbringen. Die Frage die sich u.a. stellt lautet: Steht der Vereinssport irgendwann auf dem Stundenplan Unser Verein lebt von dem Engagement seiner Mitglieder und dem der gewählten Funktionsträger. Heute habe ich vor zahlreichen Mitgliedern die seltene Gelegenheit an sie alle zu appellieren: Helfen Sie mit den Verein bei der Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben zu unterstützen. Es muss uns gemeinsam gelingen die Zahl derjenigen, die sich aktiv im Verein engagieren deutlich zu steigern. Die Aufgaben müssen auf mehr Schultern verteilt werden. Wenn uns dies gelingt, und ich vertraue darauf, kann dieser Verein mit viel Zuversicht die Aufgaben und Herausforderung der Zukunft meistern. Dank an: Stadt Rottweil für die gute Zusammenarbeit speziell beim Bau des Vereinsheims und des Kunstrasen
An das Gremium, das sich im Herbst des vergangenen Jahres zur Ausgestaltung und Organisation der Veranstaltungen im Jubi- Jubiläumsjahr konstituiert hat. An alle Amtsträger und Mitglieder, die diesen Verein tragen und sich für seine Ziele engagiert haben. Dank an die Mitglieder der Stadtkapelle (Dirigent Herr Holzer)