Mussorgskij: Bilder einer Ausstellung. So., Uhr Schwörhaus, Radgässle (nahe Marktplatz)

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Transkript:

So.,17.11.2013 19 Uhr Schwörhaus, Radgässle (nahe Marktplatz) Michael Nuber spielt Bilder einer Ausstellung von Mussorgski sowie große Klavierwerke von Chopin (Ballade As-Dur op.47, 2 Scherzi: b-moll op.31 und cis-moll op.39, Prélude cis-moll op.45) Promenade I.Gnomus - Der Gnom II.Il vecchio castello Das alte Schloss III.Tuileries (Dispute d'enfants après jeux) Die Tuilerien (Spielende Kinder im Streit) IV.Bydło Der Ochsenkarren V.Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen VI. Samuel Goldenberg und Schmuÿle VII.Limoges. Le marché - Der Marktplatz von Limoges VIII.Catacombae (Sepulcrum romanum) Die Katakomben- Cum mortuis in lingua mortuamit den Toten in einer toten Sprache (eine Version der Promenade) IX.Die Hütte auf Hühnerfüßen (Baba-Jaga) X.Das Heldentor - Das große Tor von Kiew Modest Mussorgski (1839-81): Als Mussorgski mit 35 Jahren seinen Klavierzyklus Bilder einer Ausstellung schrieb, stand er auf der Höhe seiner Schaffenskunst. Sein 2 Jahre vorher vollendeter Boris Godunow war Anfang des Jahres 1874 erfolgreich aufgeführt worden. Im Frühjahr dieses Jahres wurden in einer der Petersburger Akademie der Künste veranstalteten Gedächtnisausstellung Aquarelle, Zeichnungen und Entwürfe von Viktor A. Hartmann gezeigt. Dieser Architekt und Maler, dessen Arbeiten heute fast vergessen und nur teilweise erhalten sind, ein Freund Mussorgskis und nur wenig älter als er, war im Sommer des vorhergehenden Jahres plötzlich verstorben. Sein Tod war Mussorgski sehr nahegegangen. Mag der künstlerische Wert seiner damals ausgestellten Arbeiten auch nicht bedeutend sein, so haben sie doch in dem sie betrachtenden und ergriffen sich erinnernden Freund eine lebhafte Reaktion ausgelöst. Die Musik zu einigen Bildern muß den Komponisten schon bald nach seinem Besuch der Ausstellung beschäftigt haben; beendet hat Mussorgski seine Arbeit schon am 22.6. dieses Jahres. Der Komponist schrieb in dieser Zeit in einem Brief:... Hartmann brodelt, wie der Boris gebrodelt hat Töne und Idee hingen in der Luft herunter, ich schlucke sie und esse mich daran voll, kaum schaffe ich es, sie auf s Papier zu bringen. Mussorgskij: Bilder einer Ausstellung Als eine Promenade bezeichnet Mussorgskij die Introduktion, welche der

Reihe der musikalischen Bildbetrachtungen vorausgeht: eine ruhige, nahezu symmetrisch in sich kreisende Tonfolge mit wechselnden Akzentuierungen (5/4- und 6/4-Takt) schildert den gemächlich hin- und herschreitenden Ausstellungsbesucher und sein versonnenes Innehalten vor den einzelnen Bildern. Wie ein roter Faden zieht sich dieses Thema durch das Werk. Der programmatischen Bedeutung entsprechend verbindet es, neugeformt zu kürzeren Zwischenspielen, einige Bilder miteinander. Zweimal greift es an entscheidender Stelle aussagekräftig in die thematische Gestaltung der Stücke selbst ein. Ein mißgestalteter Zwerg ist Gegenstand des ersten Bildes mit dem Titel Gnomus. Seine musikalische Darstellung vollzieht sich auf der Ebene naturalistischer Nachahmung von Bewegungen; ein zerklüftetes Achtel-Motiv, weite Tonsprünge und abrupte Unterbrechungen, chromatisch schleifende Bässe und lauernde Triller verdeutlichen die grotesken Sprünge, das Stolpern und Hinken des häßlichen und gleichermaßen bedauernswerten Wesens. Mehr symbolisch wird Das alte Schloss beschrieben. Eine getragene Melodie über dem Orgelpunkt Gis, dazu die Siciliano-Begleitung rufen Erinnerungen an den fahrenden Sänger mit der Drehleier herauf. Tändelnde Kleinterzintervalle, die umschlagen in eilige Sechzehntel, charakterisieren die spielenden und sich streitenden Kinder in den Tuileries. Auch das nächste Bild, Bydlo, formiert sich zur kleinen Szene. Ein großer, zweirädriger Ochsenkarren fährt polternd vorbei. Hier ist es das gleichmäßig durchlaufende Quasi-Ostinato, das den Klanggrund für das schwermütige Solo abgibt; mit einem gewaltigen Crescendo nähert sich das Gefährt und verschwindet, immer leiser werdend und motivisch sich auflösend, in der Ferne.- Das Ballett der Küken in ihren Eierschalen, nach einer flüchtig hingeworfenen Kostümskizze Hartmanns, ist ein duftiges Scherzino, dreiteilig mit einer kurzen Coda. Die hohen Lagen ahmen mit vielerlei zierlichen Spielfiguren das Piepsen und Flattern der ausschlüpfenden Küken nach. Zwei gegensätzliche Gedanken bilden das Ausgangsmaterial für die Unterhaltung der beiden Juden Samuel Goldenberg und Schmuyle. Sie werden getrennt exponiert, zuerst das wichtigtuerische Unisono des reichen Samuel, dann die weinerlich stammelnden Tonrepetitionen und Vorschläge als Antwort des armen Juden, um sich endlich zum lautstarken Gegeneinander der Argumente zu vereinigen. Geschäftiges Leben, das fröhliche Geschwätz und Gekreisch der Marktfrauen ist auf dem Markt in Limoges zu hören., einem farbenfrohen Tongemälde. Hartmanns Bildvorlage zu den düsteren Catacombae zeigte den Maler bei einem Besuch der Pariser Katakomben. Mussorgskij teilt sein Bild in 2 Abschnitte ein. Der erste, Sepulchrum Romanum ( Das römische Grab ), schildert mit fahlen, lang klingenden

Akkorden von kühner Modernität und extremer dynamischer Gegensätzlichkeit das Gemisch von Grauen und weihevollem Schauder, das den Besucher der unterirdischen Totenstadt befällt. Der zweite Teil, Cum mortuis in lingua mortua ( Mit den Toten in der Sprache der Toten ), ist ein mystisches Zwiegespräch des Komponisten mit dem verstorbenen Freunde. Zum hoch schwirrenden Tremolo ertönt das Promenadenthema der Komponist nannte es einmal sein geistiges Abbild alternierend in hoher und tiefer Lage; es klingt aus in überirdisch leuchtendem H- Dur. Auf dem Originalmanuskript findet sich dazu die Notiz: Der schöpferische Geist des verstorbenen Hartmann führt mich zu den Schädeln und ruft sie an die Schädel beginnen im Innern sanft zu glühen. Die Hütte auf den Hühnerfüßen ist im russischen Märchen die Wohnung der Hexe Baba Yaga. Während Hartmanns Blatt nichts weiter darstellt als ein reich verziertes Uhrgehäuse, das auf Hühnerkrallen ruht, inszeniert Mussorgskij den Ritt der Baba Yaga als ein Stück voll scharfer Akzente, wilder Bewegungen und Barbarismen. Selbst der ruhigere Mittelteil ist geprägt von zahlreichen Dissonanzspannungen, die durch die harmonische Eigenständigkeit von Melodie und Begleitfigur zustande kommen und den frühen Bartók und Strawinsky ahnen lassen. Zu einem großartigen Finale weitet sich das letzte Bild. In feierlicher Prozession, beim Klang der Glocken und der Gesänge der Priester, bewegt sich eine festliche Menge durch Das große Tor von Kiew. Wie schon im 2. Abschnitt von Catacombae wird das Promenadenthema von seiner überleitenden Funktion entbunden und, als Prozessionsweise überhöht, in die musikalische Szenerie mit hineingenommen. Der Betrachter Mussorgskij identifiziert sich gleichsam als ein Teil des Ganzen mit dem Bildgeschehen, und so wird aus dem mitempfindenden Gedenken für den Freund ein herrliches Bekenntnis zur großen Tradition russischer Geistigkeit. Frédéric Chopin (1810-49), geboren bei Warschau, begibt sich 1829 auf seine erste Konzertreise nach Wien, Prag und Dresden. 1830 verläßt er für immer seine polnische Heimat, wohnt ab 1831 in Paris (nach der blutigen Niederwerfung des polnischen Aufstandes durch die Russen). Mit Komponisten wie Berlioz, Liszt und Paganini steht er im Mittelpunkt des Pariser Musik- und Gesellschaftslebens. Deutschlandreisen 1834 und 1836,

Freundschaften zu Mendelssohn, Schumann und Clara Wieck. Ab 1837 Beeiträchtigung durch Lungenleiden. 1838 bis 1847 lebt er mit der Schriftstellerin George Sand auf Landgut Nohant, mit ihr im Winter 1838/39 im Kartäuserkloster Valdemosa auf Mallorca. Letztes Konzert in Paris 1848. Abgesehen von 20 Liedern, dem Klaviertrio g-moll, 3 Werken für Cello und Kl. und den Rossini-Variationen für Flöte und Kl. hat Chopin ausschließlich Klavierwerke hinterlassen und, von den Sonaten abgesehen, vielseitig abgewandelte Kleinformen geschaffen, die zum Vollkommensten der Romantik zählen. Die Schwerpunkte von Chopins Klavierstil liegen: 1. auf einer ausdrucksstarken, eigenständigen Melodik, die allenfalls in Nationaltänzen slawische Folklore verarbeitet, 2. auf einer abwechslungsreichen, in Tanzformen markanten Rhythmik 3. auf einer feinsinnigen Ornamentik, die Chopin zu einem Höhepunkt romantischer Verzierungskunst ausbildet 4. auf einer reichen, durch Vorhaltsbildungen belebten Harmonik 5. auf einer kühnen, zukunftsweisenden (auf Skrjabin deutenden) Chromatik, 6. auf einer differenzierten, oft eigenwilligen, mit Vorliebe enharmonischen Möglichkeiten ausschöpfenden Modulationstechnik. Wichtige Klavierwerke 24 Préludes op.28, 4 Balladen, 21 Nocturnes, ca. 58 Mazurken, ca. 15 Polonaisen, 4 Scherzi, 3 Klaviersonaten, 4 Impromtus, Fantasie f-moll, Barcarolle Fis-Dur, ca. 19 Walzer, 2 Klavierkonzerte Ballade As-Dur op.47 ist eines der großen dramatischen Meisterwerke, in dem Chopin lyrische und epische Elemente mit dem großen Drama so verschmolzen hat, daß eine wunderschöne Einheit entstanden ist. E Im beliebten Scherzo b-moll, das trotz der Molltonart als eines der liebenswürdigsten und pianistisch glänzendsten Klavierwerke Chopins gilt, verbindet der Komponist noch feiner eine enorme Virtuosität mit herrlichen Melodien und Harmonien. Das Scherzo cis-moll ist noch kontrastreicher angelegt: ein ruhiger choralartiger Satz mit herrlichen Harfenklängen wird von bizarren Gedanken umrahmt die Überleitung zum Schluß und die Coda selber gehören zum Besten aber auch Schwierigsten, was Chopin komponierte. 42 CDs von Michael Nuber Früchte einer Übereinstimmung Michael Nuber lehnte bis 2005 jegliche Tonaufzeichnungen seines Klavierspiels ab. Seine Einstellung zur Tonkonserve als unvollständiges Medium (siehe S. Celibidaches Ausführungen) war ein Grund dafür, doch entscheidender war eher die Hörerfahrung, dass der wiedergegebene Klang

von Aufnahmen auch bei renommierten Schallplattengesellschaften oft die musikalische Aussage zu undifferenziert und pauschal wiedergibt - und somit Wesentliches der Interpretation fehlt. Durch ein gemeinsames musikalischen Projekt mit Joachim Wagner (Beethoven Klavierkonz.Nr.3) wandelte sich Michael Nubers Einstellung, da er in Wagner einen gleichgesinnten Verfechter der musikalischen Wahrheit fand, der bestrebt ist, dies auch aufnahmetechnisch umzusetzen. Die Früchte (CDs) dieser engen synergetischen Zusammenarbeit warten nun darauf, von Ihnen gekauft und gehört zu werden: J.S.Bach, Händel, W.F. Bach, Haydn (2 CDs), Mozart (2 CDs), Beethoven (12 CDs mit allen 32 Sonaten), Schubert (2 CDs), Mendelssohn, Schumann, Chopin (7 CDs!), Liszt (4 CDs, u.a. Sonate h- moll), Brahms, Debussy (2 CDs), Albéniz und vielen anderen. Bestellung: Tel.: 07171 / 61118 oder mail@michael-nuber.de Michael Nuber konzertiert sowohl als Solist, als auch als Klavierduo zusammen mit seiner Ehefrau Helga Meffert und in weiteren kammermusikalischen Besetzungen (u.a. mit dem ungarischen Cellisten Kálmán Dobos) regelmäßig seit der Zeit seines Studiums. Weitere Zusammenarbeit mit dem bekannten Moskauer Autor Wjatscheslaw Kuprijanow. Er gibt jährlich über 30 Konzerte - mit etwa 16 verschiedenen Programmen. Sie führten ihn unter anderem nach Rumänien (Bukarest und Mozartfestival in Klausenburg), in die Schweiz und Jahr für Jahr nach Großbritannien. Wiederholt wurde er engagiert von Seiner Königlichen Hoheit, dem Herzog von Württemberg. Teilnahme am Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd mit einem Liszt-Programm, Engagements bei den Schloßkonzerten in Tettnang, Altshausen, Kunstschloß Hermsdorf/Dresden und Lindach. Schwerpunkte seines umfangreichen Repertoires bilden Bach, Beethoven (alle 32 Klaviersonaten), Schubert, Chopin (Gesamtwerk), Liszt, Skrjabin und Debussy. Seit seinem 16. Lebensjahr widmet sich Michael Nuber auch der Komposition. Seither entstanden außer zahlreichen Klavierwerken einige Sonaten und Albumblätter für Flöte und Klavier, eine Fantasie für Cello und Klavier, ein Trio für Klavier, Flöte und Cello, eine Sonate für 2 Klaviere, ein Duo für Klavier zu 4 Händen (zum 25.-jährigen Jubiläum des Klavierduos Meffert/Nuber) sowie eine viersätzige Fantasie für Klavier als Psychogramm einer jungen Frau, die sich in einer ernsten Lebenskrise befindet. Michael Nuber ist ein Musik- Entrückter am Klavier und man versteht, wenn man ihm lauscht, wie die vergangenen Fabelgestalten Liszt und Paganini ihr Publikum völlig verzaubern konnten, daß man ihnen sogar nichtirdische Kräfte zugeschrieben hatte. (RZ)