Projekt Wärmeverbund Riedli

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Transkript:

EINWOHNERGEMEINDE MÜNCHENBUCHSEE Projekt Wärmeverbund Riedli Für interessierte Wärmebzüger im Perimeter Zur Information für bisheriger Wärmebezüger

Inhaltsverzeichnis 1. BEGRIFF WÄRMEVERBUND... 1 2. AUSGANGSLAGE UND VORGESCHICHTE... 1 3. BAUPROJEKT... 1 4. VORTEILE FÜR MÜNCHENBUCHSEE... 3 5. IHRE VORTEILE... 3 6. DURCHLEITUNGSRECHT... 4 7. EIGENTUMSVERHÄLTNISSE... 4 8. FINANZIERUNG... 6 8.1 BAUPROJEKT... 6 8.2 WÄRMEVERBUND (SPEZIALFINANZIERUNG)... 6 9. KOSTEN FÜR WÄRMEBEZÜGER... 8 10. PREISVERGLEICH WÄRMEERZEUGUNG EINFAMILIENHAUS... 8 11. WÄRMEVERBUNDE IM VERGLEICH EINFAMILIENHAUS... 10 12. WÄRMELIEFERVERTRAG... 10 13. TERMINE... 10 14. IHRE ANSPRECHPERSONEN... 11

1 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 1. Begriff Wärmeverbund Bei einem Wärmeverbund sind mehrere Liegenschaften an eine gemeinsame Zentralheizung angeschlossen (inklusive Warmwasseraufbereitung/Boiler). Diese kann effizient und mit erneuerbaren Energien betrieben werden. So sind zum Beispiel vollautomatische Holzschnitzelfeuerungen oder Wärmepumpen einsetzbar oder sogar Wärme-Kraft-Koppelungs- Anlagen (WKK), bei denen zusätzlich zur produzierten Wärme noch Strom erzeugt wird. In der Regel fahren Liegenschaftsbesitzer und -verwaltungen mit dem Anschluss an einen Wärmeverbund nicht teurer als mit einer individuellen Heizungssanierung. 2. Ausgangslage und Vorgeschichte Der Wärmverbund mit Holzschnitzelheizung im Schulhaus Riedli, Baujahr 1999, steht vor einer Teilsanierung. Er wird im steuerfinanzierten Haushalt geführt und mit einer Holzschnitzel- und Ölkesselanlage betrieben. Bisher wurden, zusätzlich zum Schulhaus und dem Hallenbad als grössten Wärmeabnehmern, 26 Häuser sehr kostengünstig mit Wärme versorgt. Die anstehende Sanierung (u.a. Auflagen Luftreinhalteverordnung, Einfrieren vom Schnitzellager im Winter, kostspieliger Unterhalt der Container, Betriebsoptimierung und Einhalten heute gültiger Sicherheitsanforderungen) zum einen und die Neubaugebiete ZPP Nr. 17 'Riedli', ZPP Nr. 18 'Egg' zum anderen, gaben den Anlass den Wärmeverbund zu überprüfen. 3. Bauprojekt Der Wärmverbund mit der Holzschnitzelheizung im Schulhaus Riedli ist in die Jahre gekommen. Die Holzfeuerungsanlage wird die, ab 2012 neu gültigen Grenzwerte für Feinstaub nicht einhalten und muss dementsprechend saniert werden. Die Schnitzellagerung (Einfrieren vom Schnitzellager im Winter, kostspieliger Unterhalt der Container) muss verbessert werden. Der Wärmeverbund soll unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und ökologischer Überlegungen auf weitere Liegenschaften im näheren Umkreis und auf die neu zu erstellenden Überbauungen Riedli und Egg erweitert werden. Dies zeigen die Resultate des Vorprojektes. Eine Versorgung der Schulanlage und der angrenzenden Liegenschaften mit Wärme aus einer energieeffizienten und ökologisch vertretbaren Produktion entspricht zudem den Grundsätzen des Energieleitbildes der Einwohnergemeinde Münchenbuchsee. Dank der Nutzung von erneuerbarer Holzenergie können, bei einer Sanierung und Erweiterung des Wärmeverbundes Riedli, jährlich bis zu 1 814 MWh fossile Energie eingespart werden. Dies entspricht einer Menge von 170 000 Litern Heizöl, was den CO2-Ausstoss um 450 Tonnen verringert. Diese Einsparung entspricht dem Durchschnittsverbrauch von 90 bestehenden Einfamilienhäusern (Baustandard 70er/80er Jahre) oder ca. 200 Neubauten nach Minergiestandard.

2 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 Wärmenetz Legende: Grüne Gebäude bestehender Wärmeverbund Gelbe Gebäude Riedli 1 + 2 Orange Gebäude weitere umliegende Gebäude Blaue hinterlegter Bereich einzelne Gebäude am Hohlenweg Gelb hinterlegter Bereich Neubaugebiet Egg Wärmeverbundnetz Bei der Realisierung der gesamten betrachteten Erweiterung des Wärmeverbundes wird eine zusätzliche Wärmebezugsleistung von 1'050 kw benötigt. Der gesamte Leistungsbedarf des Verbundes unter Berücksichtigung der Leitungsverluste, beträgt ca. 1'690 kw. Heizzentrale Eine zusätzliche Hackschnitzelfeuerung, mit einer Leistung von 1,2 MW, bedarf einer räumlichen Erweiterung. Der Erweiterungsbau soll mit geringem Abstand an die bestehende Schulanlage Riedli, im Bereich der heutigen Heizzentrale, entstehen. Zusätzlich muss die bestehende Hackschnitzelfeuerung mit einem Elektro-Staubfilter nachgerüstet werden, um den aktuellen Grenzwerten für Feinstaub zu genügen. Die bestehenden Hackschnitzel-Container werden durch ein betoniertes, befahrbares Hackschnitzelsilo ersetzt, aus dem die beiden Feuerungen beschickt werden. Die Befüllung der Silos erfolgt vom Lochstiegweg her. Solaranlage Eine auf dem Flachdach des Schulhaus Riedli montierte, thermische Solaranlage kann kostenneutral realisiert werden, wobei die erzeugte Energie keiner allfälligen, zukünftigen Energiekostensteigerungen unterworfen ist. Gesamt betrachtet führt dies - über die Jahre - zu einer insgesamt kostengünstigeren Anlage. Fernleitungsnetz Der vorgeschlagene Verlauf der Fernleitungen kann kostengünstig erstellt werden, da ein grosser Teil der Leitung durch Kulturland verläuft.

3 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 4. Vorteile für Münchenbuchsee Am 25. Mai 2011 beschloss der Bundesrat in der Schweiz weiterhin eine hohe Stromversorgungssicherheit zu garantieren mittelfristig jedoch ohne Kernenergie. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, setzt der Bundesrat im Rahmen der neuen Energiestrategie 2050 auf verstärkte Einsparungen (Energieeffizienz), den Ausbau der Wasserkraft und weiterer erneuerbaren Energien. Bund, Kantone, Städte und Gemeinden gehen hierbei mit gutem Beispiel voran. Sie sollen ihren Eigenbedarf an Strom und Wärme weitgehend durch erneuerbare Energieträger decken und den Grundsatz Best-Practice in allen Bereichen beachten. Münchenbuchsee als Energiestadt verfolgt, bezüglich des Wärmeverbundes Münchenbuchsee, folgende Ziele: Unabhängiger vom Oelmarkt Die Preisgestaltung der gelieferten Wärme unterliegt weniger dem Oelmarkt. Verringern der Emissionen Dank der Nutzung erneuerbarer Holzenergie können, bei einer Sanierung und Erweiterung des Wärmeverbundes Riedli, jährlich bis zu 1 814 MWh fossile Energie eingespart werden. Dies entspricht einerseits einer Menge von 170 000 Litern Heizöl, was den CO2-Ausstoss um 450 Tonnen verringert, andererseits dem Durchschnittsverbrauch von 90 bestehenden Einfamilienhäusern (Baustandard 70er/80er Jahre) oder ca. 200 Neubauten nach Minergiestandard. Reduktion externer Kosten der Energiegewinnung Die Rohstofflieferanten (Holzschnitzel) sind aus der Region. Die externen Kosten der Energiegewinnung (Transportwege, Leitungsnetze, etc.) werden dadurch reduziert und bringen eine hohe inländische und regionale Wertschöpfung. Die gemeindeeigenen Liegenschaften als kostenoptimierte Energiebezieher Durch die Erstellung von Wärmeverbünden und die daraus resultierende Kostenoptimierung, werden die Versorgungskosten der gemeindeeigenen Liegenschaft gesenkt. Dies wiederum kommt allen Einwohnern zu Gute. Das Schulhaus Riedli mit dem Hallenbad bezieht zur Zeit ca. 40% der Energie des bestehenden Wärmeverbundes. Das erwirtschaftete Kapital bleibt in der Gemeinde Das erwirtschaftete Kapital aus dem Wärmeverbund Münchenbuchsee ist laut Gemeinderatsbeschluss vom 29. Oktober 2012 zweckgebunden und steht zukünftigen Investitionen in weitere Wärmeverbünde im Ortsgebiet zur Verfügung. Die Investition in Wärmeverbünde stellt eine Investition mit volkswirtschaftlichem Nutzen dar. 5. Ihre Vorteile Erneuerbare Energie Keine eigene Heizung mehr, daher freier Raum im Keller Nur eine kleine Übergabestation im Keller Keine Kosten mehr für Kaminfeger, Heizungsmonteur etc. Langfristige Preissicherheit durch den abgeschlossenen Wärmeliefervertrag Erneuerbare Energie

4 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 6. Durchleitungsrecht Die Sicherung der Leitungen kann mit Dienstbarkeitsverträgen oder im Planauflageverfahren im Sinne von Art. 20 Abs. 2 des kantonalen Energiegesetzes vom 15. Mai 2011 erfolgen. Die Leitungen und die mit ihnen zusammenhängenden Nebenanlagen sind gemäss dem genehmigten Plan in ihrem Bestand geschützt. Durchleitungsrechte für Hausanschlussleitungen ist Sache der Grundeigentümer und nicht der Wärmeversorgung Münchenbuchsee. 7. Eigentumsverhältnisse Die Wärmeversorgung Münchenbuchsee erstellt bzw. installiert und ist Eigentümer von: Baulichen Anlagen und Einrichtungen der Heizzentrale inkl. Brennstofflager Hauptleitungen (Fernleitungen) Hausanschlussleitungen Bezüger-Wärmezähler (nur Apparate) Der Wärmebezüger installiert und ist Eigentümer von: Verbindungsleitungen ab Hausanschlussleitung bis zur Übergabestation inkl. Montage des Wärmezählers der Übergabestation der Wärmeverteilung im Gebäude der Elektroinstallationen für Wärmezähler und Übergabestation Variante Differenzdruckregler und Regelventil

5 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 Variante Kombiventil WL = Wärmelieferant WB = Wärmebezüger

6 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 8. Finanzierung 8.1 Bauprojekt Die Kosten basieren auf der Genauigkeit von Kostenschätzungen und aktuellen Kosten von ähnlichen Projekten. Weder eine Kredit-Teuerung noch eine Baukosten-Teuerung sind in der Kostenschätzung eingerechnet. Diese gelten als gebundene Ausgaben und werden durch den Gemeinderat genehmigt. Die Investitionskosten belaufen sich bei der gesamten Erweiterung inkl. Solaranlage auf rund CHF 3,67 Mio. ohne Subventionsbeiträge, resp. Auf rund CHF 3,4 Mio. inkl. Subventionsbeiträge. Zusammenstellung der Kosten* Heizzentrale CHF 457 900.00 Fernleitung CHF 1 155 245.00 Wärmeerzeugung CHF 1 151'000.00 Sanitär, Hydraulik, MSRL, Dämmung, Elektro, Div. CHF 398'000.00 Baunebenkosten CHF 513 060.00 Total ohne Subventionsbeiträge CHF 3 675 205.00 *inkl. Mehrwertsteuer von 8.00%, Kostengenauigkeit nach SIA +/- 10% Es wird mit Subventionsbeiträgen in der Höhe von CHF 247 300. gerechnet. 8.2 Wärmeverbund (Spezialfinanzierung) Das Erstellen und der Betrieb der Wärmversorgung Münchenbuchsee muss selbsttragend ausgestaltet sein. Die Rechnung wird als Spezialfinanzierung in der Gemeinderechnung geführt. Die Finanzierung der Anlage und des Betriebes erfolgt über einmalige Gebühren (Anschlussgebühren), wiederkehrende Gebühren (Grund- und Verbrauchsgebühren) sowie sonstigen Beiträgen. Im Hinblick auf die geplante Sanierung und Erweiterung des Wärmeverbundes Riedli wird dem Grossen Gemeinderat am 6. Dezember 2012 eine Gründung für eine Spezialfinanzierung Wärmeversorgung Münchenbuchsee beantragt. Bei Annahme des Antrages werden die Investitionskosten durch die Spezialfinanzierung selbst finanziert und der steuerfinanzierte Haushalt von dieser freiwilligen Gemeindeaufgabe finanziell entlastet. Investitionskosten Für die Sanierung und Erweiterung des Wärmeverbundes Sektor Riedli müssen somit in den Jahren 2013 2014 insgesamt (Brutto) 3,67 Mio. Franken aufgewendet werden. Investitionsrechnung (Beträge in tausend Franken) 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Total Wärmeverbund Riedli 1 355 2 320 3 675 Anschlussgebühren -306-198 -202-706 Subventionen -247-247 Nettoinvestitionen 1 355 2 014-445 -202 2 722 Die Investitionsfolgekosten zu Lasten der Laufenden Rechnung sind im aktuellen Finanzplan berücksichtigt und tragbar. Beim vorliegenden Investitionsvorhaben handelt es sich um einen spezialfinanzierten Bereich. Zu Lasten des steuerfinanzierten Haushaltes fallen weder Kapitalkosten noch Betriebskosten an. Jährliche Folgekosten Die Investitionsausgaben müssen fremdfinanziert werden. Für das auf dem Kapitalmarkt zu beschaffende Kapital wird mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 2.0 % gerechnet. Aufgrund der vorliegenden Kostenberechnungen und Annahmen wirkt sich die Sanierung und Erweiterung über den

7 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 Betrag von 3,67 Mio. Franken wie folgt auf den Finanzhaushalt der Spezialfinanzierung Wärmeversorgung aus: Laufende Rechnung (Beträge in tausend Franken) 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Gesetzliche Abschreibungen 128.3 128.3 128.3 128.3 128.3 Zinsen 13.1 41.4 41.4 41.5 40.4 Jährliche Kapitalkosten 141.4 169.7 169.7 169.8 168.7

8 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 9. Kosten für Wärmebezüger Mit der Festsetzung der Höhe der Gebühren ist sicherzustellen, dass die gesamten Einnahmen die Aufwendungen für Betrieb (inkl. Zinsen), Unterhalt, die Investitionskosten und die Einlage in die Spezialfinanzierung decken. Wärmepreis Der Wärmepreis beläuft sich bei der gesamten Erweiterung auf 9,7 Rp/kWh. Dieser Preis berücksichtigt weder Anschlusspauschalkosten noch jährliche Grundgebühren gemäss der Verordnung über die technischen und wirtschaftlichen Anschlussbestimmungen Wärmeverbund Riedli. Inklusive Anschlusspauschale und Grundgebühren entspricht dies einem technischen Wärmepreis (Wärmegestehungspreis) von 16,00 Rp/kWh. Vergleichbare Objekte liegen bei 16 bis 24 Rp./kWh. Anschlussgebühren Für den Anschluss an den Wärmeverbund wird vom Eigentümer eine einmalige Anschlussgebühr erhoben. Anschlussgebühr 0 bis 12 kw Fr. 8 000.00 (pauschal) 13 bis 24 kw Fr. 700.00 pro Kilowatt 25 bis 99 kw Fr. 650.00 pro Kilowatt ab 100 kw Fr. 500.00 pro Kilowatt Jährliche Grundgebühr Für die Wärmelieferung werden jährliche Grundgebühren je angeschlossenes Objekt und pro kw Anschlusswert CHF 100.00 erhoben. Vorgenannten Kosten (Wärmepreis, Anschlussgebühren, Grundgebühr) gelten vorbehältlich der Genehmigung der Verordnung über die technischen und wirtschaftlichen Anschlussbestimmungen des Wärmeverbundes Riedli durch den Gemeinderat. Zusätzliche Kosten entstehen durch folgende baulichen Massnahmen, welche durch den Eigentümer vorgenommen und finanziert werden müssen: Alte Heizung demontieren Wärmeübergabestation einrichten Investitionskosten von ca. Fr. 6 000.00 bis Fr. 13 000.00. 10. Preisvergleich Wärmeerzeugung Einfamilienhaus Bezeichnung Oelheizung Wärmepumpe Wärmepumpe Pelletsheizung Sole / Wasser Luft / Wasser Wärmeerzeuger komplett 6 500 9 500 16 000 13 800 Fernwärme Lüftungskanäle Wetterschutz 3 500 Kaminanlage 3 000 3 800 Energieförderung Bestehend 2 500 Energielagerung Bestehend 4 500 Demontage alter Heizung 800 800 800 800 800 Stilllegung Tank 1 500 1 500 1 500 1 500 Übergabestation im Haus 6 000 Pumpengruppe Wärmeverteilung 1 000 2 000 2 000 2 000 1 500 Expansions und Sicherheit Inkl. 550 550 Inkl. Speicher Ladegruppe Montage 2 000 4 000 3 500 3 000 1 000

9 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 Bezeichnung Oelheizung Wärmepumpe Wärmepumpe Pelletsheizung Fernwärme Sole / Wasser Luft / Wasser Isolation 800 800 800 800 800 Sonden, Gutachten, Bewilligung 20 000 Solegruppe Verbindungsleistung 4 500 Baumeister 1 500 2 000 1 000 200 Elektriker 1 200 3 000 3 000 2 200 1 500 Total Wärmeerzeugung 15 300 48 150 33 650 35 900 13 300 Kapitalzins 3.00% Amortisationszeit 20 Jahre Annuität 6.72% Kapitalkosten jährlich 1 028.40 3 236.44 2 261.81 2 413.04 893.97 Wärmeverbrauch 20 000 kwh Nutzwärme pro Jahr in kwh 20 000 20 000 20 000 20 000 20 000 Wärmepumpenmischtarif Fr. 5 263.16 7 142.86 0.16 Jahresarbeitszahl JAZ 3.8 2.8 Stromkosten Wärmepumpe 842.11 1 142.86 Strompreis Mischtarif Fr. pro 44.00 77.00 33.00 0.22 kwh Stromverbrauch in kwh 200 350 150 Oelpreis Fr. pro 2 200 1.10 Lister Oelverbrauch 2 000 Peletspreis Fr. pro 1 480 370.00 Tonne Peletsverbrauch in 4 Tonnen Wärmepreis Fernwärme Fr. Fr./kW 3 200 0.16 h Platzbedarf Lagerung Energie in m 3 3.60 7 Platzgewinn Serviceleistungen (Kaminfeger) 500 700 700 700 Total Betriebskosten 2 744.00 1 542.11 1 842.86 2 257.00 3 233.00 Total Jahreskosten 3 772.40 4 778.54 4 104.67 4 670.04 4 126.97 Energiekosten in Fr. 0.19 0.24 0.21 0.23 0.20 Zahlen in CHF

10 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 11. Wärmeverbunde im Vergleich Einfamilienhaus Heizleistung 15 kw Kapitalzins 3.00 % Wärmebezug 30 000 kwh Amortisationszeit 20 Annuität 5,74 % Anschlussgebühren pro Kilowatt (einmalig) Grundgebühren pro Kilowatt (jährlich) Wärmepreis pro Kilowatt/h Technischer Preis pro Kilowatt/h Münchenbuchsee Hindelbank Langnau Eggiwil Fr. 700.00 Fr. 950.00 Fr. 939.00 Fr. 1 000.00 Fr. 100.00 Fr. 167.00 Fr. 80.00 Fr. 0.097 Fr. 0.0725 Fr. 0.0905 Fr. 0.1100 Fr. 0.167 Fr. 0.183 Fr. 0.157 Fr. 0.139 12. Wärmeliefervertrag Die genaue Definition der Leistungserbringung wird in einem Wärmeliefervertrag zwischen der Spezialfinanzierung Wärmeversorgung (Leistungserbringer) und dem Wärmebezüger (Leistungsbesteller) geregelt. Die Wärmelieferverträge mit interessierten Neukunden werden bis Ende 2012 unter Vorbehalt der Annahme der Abstimmungsvorlage am 3. März 2013 durch die Stimmberechtigten und der Genehmigung der Verordnung über die technischen und wirtschaftlichen Anschlussbestimmungen des Wärmeverbundes Riedli durch den Gemeinderat bereits abgeschlossen. Ein Anschluss ist per Heizsaison 2014/15 möglich. 13. Termine Vorausgesetzt, dass im September 2013 das Neubaugebiet ZPP Nr. 17 Riedli mit Wärme versorgt werden muss, sieht der Grobterminplan wie folgt aus: Ausführung Verabschiedung Sanierung und Erweiterung Wärmeverbund sowie Genehmigung Gründung Spezialfinanzierung durch den Grossen Gemeinderat Bis wann 06.12.2012 Volksabstimmung über Sanierung und Erweiteiterung Wärmeverbund 03.03.2013 Riedli Submission Leitungsnetz 31.03.2013 Vergabe Leitungsnetz 30.04.2013 Baubeginn Leitungsnetz bis Neubaugebiet ZPP Nr. 17 Riedli ab best. 30.06.2013 Zentrale *² Leitungsnetz bis auf definierte Anschlusspunkte (Vorarbeit 2014) 30.09.2013 Anschluss Gebiet Neubaugebiet ZPP Nr. 17 Riedli an best. Heizzentrale 30.09.2013 Submissionen neue Heizzentrale mit Infrastruktur 31.10.2013 Submissionen Wärmeerzeugung und Silotechnik 30.11.2013 Vergabe der Aufträge 31.12.2013 Baubeginn neuen Heizzentrale 01.03.2014 Provisorische Wärmeerschliessung ab Ölfeuerung 31.03.2014 Nachrüstung (E-Filter) bestehende Heizzentrale 30.05.2014 Realisation Heizzentrale mit Silotechnik 30.06.2014 Inbetriebnahme Heizsaison 2014/15

11 Projekt Wärmeverbund Riedli vom 20. November 2012 *² Voraussetzung: Die gebietsinternen Anschlüsse Neubaugebiet ZPP Nr. 17 Riedli sind vorhanden! Die Ausführungstermine können sich verzögern, sollten Einsprachen auf Vergaben nach öffentlichem Beschaffungswesen eingehen. 14. Ihre Ansprechpersonen Folgende Personen beantworten Ihre Fragen gerne: Oliver Dobay, Projektleiter und Ressortleiter Hochbau 031 868 82 32 oder dobay.o@muenchenbuchsee.ch Michaela Stalder, Projektmitarbeiterin und Sachbearbeiterin Umwelt und Energie 031 868 82 53 oder stalder.m@muenchenbuchsee.ch Das genaue Bauprojekt sowie die Unterlagen zur Urnenabstimmung können bei der Bauabteilung Münchenbuchsee eingesehen oder auf unserer Website unter www.muenchenbuchsee.ch/gemeinde/laufendeprojekte/wärmeverbundriedli heruntergeladen werden.