Werdende und stillende Mütter im Gesundheitsdienst

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Transkript:

Zusatzmerkblatt Werdende und stillende Mütter im Gesundheitsdienst Dieses Merkblatt soll Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen sowie den Personalvertretungen helfen, spezifische Gefährdungen werdender und stillender Mütter im Gesundheitsdienst zutreffend zu beurteilen und die erforderlichen Schutzmaßnahmen sowie Beschäftigungsverbote bzw. -beschränkungen ausreichend zu beachten. Gesetzliche Grundlagen: 1. Mutterschutzgesetz (MuSchG) 2. Mutterschutzrichtlinienverordnung (MuSchRiV) 3. Biostoffverordnung (BioStoffV) 4. Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) Pflichten des Arbeitgebers: Neben der Mitteilungspflicht (siehe allgem. Merkblatt) ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Arbeitsplatz der werdenden und stillenden Mutter, -ggf. unter Hinzuziehen des Betriebsarztesunter besonderer Berücksichtigung folgender Bestimmungen zu überprüfen: 2 MuSchG Gestaltung des Arbeitsplatzes 3,4 und 6 MuSchG Beschäftigungsverbote 8 MuSchG Mehrarbeit, Nacht- und Sonntagsarbeit MuSchRiV, wobei in die Beurteilung der Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene mit einbezogen werden muss Physikalische Gefährdungen Im Krankenhaus ist insbesondere bei der Pflege darauf zu achten, dass die Grenzwerte für die Belastung durch Heben und Tragen eingehalten werden. Das Schieben eines leeren Bettes kann schon zu seiner Überlastung führen, ebenso das Umlagern immobiler Patienten. Insbesondere dürfen werdende und stillende Mütter nicht mit schweren körperlichen Arbeiten und nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen regelmäßig (d.h. mehr als zwei- bis dreimal pro Stunde) Lasten von mehr als 5 kg Gewicht oder gelegentlich (weniger als zweimal pro Stunde) Lasten von mehr als 10 kg Gewicht ohne mechanische Hilfsmittel von Hand unter ergonomisch günstiger Haltung gehoben, bewegt oder befördert werden.

Mit Arbeiten, bei denen sie sich häufig erheblich strecken oder beugen müssen oder bei denen sie dauernd hocken oder sich gebückt halten müssen, dürfen werdende und stillende Mütter nicht beschäftigt werden Die richtige Hebe- und Tragetechnik ist ein wichtiger Punkt, durch den die werdende und stillende Mutter die körperliche Belastung vermindern kann., außerdem ist besonders auf die richtige Körperhaltung bei der Handhabung der Lasten zu achten. Gefahrstoffe Nach 4 Abs. 1 und 6 Abs. 3 MuSchG sowie 5 der Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz dürfen werdende und stillende Mütter nicht mit sehr giftigen, giftigen, gesundheitsschädlichen oder in sonstiger Weise den Menschen chronisch schädigenden Gefahrstoffen beschäftigt werden, wenn der Grenzwert überschritten wird. Mit Krebs erzeugenden, Frucht schädigenden oder Erbgut verändernden Gefahrstoffen dürfen werdende Mütter keinesfalls beschäftigt werden. Stillende Mütter dürfen mit diesen Stoffen beschäftigt werden, wenn der Grenzwert nicht überschritten wird. Beim Umgang mit Gefahrstoffen, die nachweislich in die Haut eindringen, ist besonders darauf zu achten, dass diese Frauen keinen Hautkontakt mit den Stoffen haben. Besondere Sorgfalt gilt für den Umgang mit Desinfektions- und Reinigungsmitteln, mit Narkosegasen und beim Umgang mit Zytostatika und Arzneimitteln, sowie im Laborbereich bei den unterschiedlichsten Verfahren. Das gilt auch für den pflegerischen Bereich, da auch die Körperflüssigkeiten und die Körperausscheidungen somit behandelter Patienten diese Substanzen enthalten können Biostoffe Das Arbeitsschutzgesetz i. V. mit 15 Abs. 1, 4 der BioStoffV verpflichtet den Arbeitgeber, Beschäftigte (unabhängig von ihrem Geschlecht) vor Aufnahme von Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen nach Anhang IV der Biostoffverordnung arbeitsmedizinisch untersuchen und beraten zu lassen. Hierzu zählen auch Tätigkeiten im Gesundheitswesen! Beschäftigten, die biologischen Arbeitsstoffen ausgesetzt sein können, hat der Arbeitgeber eine Impfung anzubieten, wenn ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht. Die Kosten trägt der Arbeitgeber! Werdende Mütter dürfen nicht mit biologischen Arbeitsstoffen der Risikogruppe 2 bis 4 arbeiten, soweit bekannt ist, dass diese Arbeitsstoffe die Gesundheit der schwangeren Arbeitnehmerin und des ungeborenen Kindes gefährden (Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz Anl. 1 Abs. A Nr. 2).

Sie dürfen ebenfalls nicht beschäftigt werden mit Stoffen, Zubereitungen oder Erzeugnissen, die erfahrungsgemäß Krankheitserreger übertragen können, wenn sie den Krankheitserregern ausgesetzt sind ( 5 Abs. 1 Nr. 2 der Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz). Krankheitserreger können - möglicherweise noch unerkannt - vorhanden sein in: - Blut und Blutprodukten, - Plasma und Serum, - Exsudaten (z. B. Eiter), - Speichel, Tränenflüssigkeiten, seriösen Körperflüssigkeiten, - Urin und Stuhl. Bei bestimmungsgemäßem Umgang mit diesen Stoffen oder damit benetzten Instrumenten, Geräten oder Oberflächen kann die werdende Mutter dann weiter beschäftigt werden, wenn ausreichende Schutzmaßnahmen getroffen wurden. Als ausreichende Schutzmaßnahme gelten z. B. die Arbeit mit geschlossenen Systemen, geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Schutzbrillen usw.. Bei Tätigkeiten mit schneidenden oder stechenden Gegenständen, wie z. B. Skalpellen oder Injektionsnadeln, die mit Blut, Serum, Sekreten oder Exkreten kontaminiert sein können, reichen Handschuhe als Schutzmaßnahme vor Verletzungsrisiken nicht aus. Unzulässig ist somit die Beschäftigung werdender und stillender Mütter z. B. mit: Blutentnahme Tätigkeiten im Labor, bei denen das Risiko des Kontaktes mit Blut besteht Sterilisation auf der unsauberen Seite Operationen Injektionen Bei erhöhter Infektionsgefährdung wie in Einrichtungen des ambulanten Gesundheitswesens hat der Arbeitgeber nach 15 Abs. 1, 4 BioStoffV eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung sowie Beratung und eine prophylaktische Impfung anzubieten. Kommt es bei einer Beschäftigten ohne ausreichende Immunität zu einer Schwangerschaft, so ist die Freistellung dieser Mitarbeiterin von allen risikobehafteten Tätigkeiten die einzig mögliche Alternative. Im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung wird empfohlen, die Immunitätslage gegenüber den besonders relevanten Krankheitserregern festzustellen. Bei nicht ausreichender Immunität empfiehlt sich - soweit dies unter Berücksichtigung anderer medizinischer Aspekte möglich ist - eine Impfung vor Eintritt einer Schwangerschaft. Ionisierende Strahlung Wer eine Tätigkeit plant oder ausübt, bei der ionisierende Strahlung auftreten kann, ist verpflichtet, jede unnötige Strahlenexposition oder Kontamination von Mensch und Umwelt zu vermeiden.

Verantwortlich für die Einhaltung der Schutzvorschriften ist derjenige, der Anlagen zur Erzeugung ionisierender Strahlen (z. B. Beschleuniger, Röntgeneinrichtungen, Störstrahler) betreibt, bzw. mit sonstigen radioaktiven Stoffen umgehen lässt. Zu Sperrbereichen darf schwangeren Frauen (außer als Patientin) der Zutritt nicht gestattet werden. Nach den Änderungen in der Röntgenverordnung und der Strahlenschutzverordnung ist es möglich, dass Schwangere einen Kontrollbereich betreten. Zur Minimierung der Risiken wird das Betreten des Kontrollbereichs durch Schwangere an folgende Bedingungen geknüpft: Der Strahlenschutzverantwortliche oder der Strahlenschutzbeauftragte muss dem Zutritt vorher ausdrücklich zugestimmt haben ( 37 Abs. 1 Nr. 2d StrlSchV, 22 Abs. 1 Nr. 2d RöV). Es müssen Gründe vorliegen, die die Anwesenheit der Schwangeren zur Durchführung oder Aufrechterhaltung der Betriebsvorgänge im Kontrollbereich erforderlich machen ( 37 Abs. 1 Nr. 2a StrlSchV, 22 Abs. 1 Nr. 2a RöV) oder der Aufenthalt muss zur Erreichung ihres Ausbildungszieles erforderlich sein. Es ist sicherzustellen, dass der Dosisgrenzwert für das ungeborene Kind von 1 Millisievert vom Zeitpunkt der Mitteilung der Schwangerschaft bis zu deren Ende eingehalten wird ( 55 Abs. 4 Satz 2 StrlSchV; 31 a Abs. 4 Satz 2 RöV). Diese Feststellung hat der Strahlenschutzbeauftragte arbeitswöchentlich zu dokumentieren und das Ergebnis der Schwangeren und der Personal- bzw. Betriebsvertretung mitzuteilen. Der Aufsichtsbehörde ist das Ergebnis auf Verlangen vorzulegen. Nothilfe Eine Beschäftigung von werdenden und stillenden Müttern mit Tätigkeiten, bei denen sie im Notfall unter Verstoß gegen die Beschäftigungsbeschränkungen Hilfe leisten müssen, ist nicht möglich. Dies gilt besonders im Notfall auf Intensivstationen, Ambulanzen und im OP-Bereich, da ein konsequenter Arbeitsschutz im Sinne des Mutterschutzgesetzes nicht gewährleistet ist. Mehrarbeit, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit Werdende und stillende Mütter dürfen nicht mit Mehrarbeit über 8 ½ Stunden täglich, oder 90 Stunden in der Doppelwoche beschäftigt werden. Ebenso dürfen sie nicht in der Nacht zwischen 20.00 Uhr und 06.00 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden ( 8 Abs. 1 MuSchG). Im Beherbergungswesen gilt das Beschäftigungsverbot an Sonn- und Feiertagen nicht, wenn der werdenden und stillenden Mutter in jeder Woche eine ununterbrochene Ruhezeit von 24 Stunden im Anschluss an eine Nachtruhe gewährt wird.

Arbeitsunterbrechung und Liegmöglichkeit Werdende und stillende Mütter, die im Stehen oder Gehen beschäftigt werden, müssen jederzeit die Möglichkeit haben, sich auf einer geeigneten Sitzgelegenheit kurzfristig auszuruhen. Zum Ausruhen während der Pausen und, wenn es erforderlich ist, auch während der Arbeitszeit, ist es den schwangeren Mitarbeiterinnen und stillenden Müttern zu ermöglichen, sich auf einer Liege in einem geeigneten Raum hinzulegen und auszuruhen.