KRIMINALITÄT 1. ENTWICKLUNG. 1.1 Die Entwicklung im 10-Jahresvergleich

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Transkript:

-1- Jahresrückblick 2014 KRIMINALITÄT 1. ENTWICKLUNG 1.1 Die Entwicklung im 10-Jahresvergleich Diagramm 1 In der Kriminalitätsentwicklung ist eine Zunahme um 2.022 Straftaten oder 12,29 % festzustellen. Diese Entwicklung ist überwiegend auf gestiegene Zahlen im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität und bei den Vermögensdelikten, z.b. Schwarzfahren und Internetbetrug, zurückzuführen. Damit liegt der Wert aber dennoch um 11,1 % unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre und stellt den zweitbesten Wert in diesem Zeitraum dar.

-2- Jahresrückblick 2014 1.2 Häufigkeitszahlen Diagramm 2 Bei der Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) handelt es sich um die Anzahl der Straftaten berechnet auf 100.000 Einwohner. Die KHZ ist auf 6.266 Straftaten gestiegen. Sie stellt damit den zweitbesten Wert in den letzten zehn Jahren dar. Der Landesdurchschnitt in Höhe von 8.543 wurde damit deutlich unterschritten.

-3- Jahresrückblick 2014 1.3 Aufklärungsquoten Diagramm 3 Die Aufklärungsquote (AQ) im Jahr 2014 stieg wieder auf 54,4 % an. Ursächlich für diesen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist die wieder deutlich gestiegene Anzahl der Delikte, die mit einer nahezu 100 % Aufklärungsquote einhergehen. Dies sind die Rauschgiftdelikte (+705), die Leistungserschleichung - sprich Schwarzfahren - (+530) und der Ladendiebstahl (+59). Das sind zusammen 1.294 Taten mit ermitteltem Täter mehr. Diese geklärten Taten haben einen Anteil von gut sieben Prozent an der Gesamtkriminalität und schlagen sich daher auch entsprechend deutlich in der Aufklärungsquote nieder. Die Aufklärungsquote im Land NRW liegt bei 49,77 %.

-4- Jahresrückblick 2014 2. TATVERDÄCHTIGE 2.1 Tatverdächtigenmerkmale Diagramm 4 Der Anstieg bei den ermittelten Tatverdächtigen (TV) im Jahr 2014 beträgt mit 1.092 Personen etwa 16 %. Der Anteil der weiblichen Tatverdächtigen erhöhte sich in den letzten fünf Jahren von etwa 20 auf rund 23 %. Weibliche Tatverdächtige waren vor allem in den Bereichen Vermögensdelikte (574 TV), Diebstahl (391 TV), Rohheitsdelikte (373 TV), Beleidigung (197 TV) sowie Rauschgiftkriminalität (193 TV) vertreten. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren blieb bei unter 25 % (24,8%), wobei der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtbevölkerung nur etwa 20 % beträgt. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg im fünften Jahr in Folge von gut 17 % über 19 %, 21,5 % und 22,5 % auf nunmehr 25,5 %. Nichtdeutsche Tatverdächtige sind überrepräsentiert im Bereich des Diebstahls (ca. 33 %), insbesondere Tageswohnungseinbruch (ca. 55 %) und Taschendiebstahl (ca. 82 %).

-5- Jahresrückblick 2014 3. GEWALTKRIMINALITÄT 3.1 Gewaltkriminalität im 5-Jahresvergleich Diagramm 5 Die im Jahr 2014 statistisch erfassten sieben Tötungsdelikte im Kreis Viersen konnten allesamt geklärt werden. Die Ermittlungen erfolgten teilweise unter Federführung der Kriminalhauptstelle Mönchengladbach, wo die eingesetzten Mordkommissionen durch Beamte der Kreispolizeibehörde Viersen unterstützt wurden. Da die Ermittlungen teilweise über Jahreswechsel hinaus laufen, kann es in der Statistik zu Verschiebungen kommen, wie z.b. bei der Tötung des Rentners aus Tönisvorst im Oktober 2014, die nach Monate langen Ermittlungen im Jahr 2015 geklärt werden konnte und erst in die Statistik 2015 einfließen wird. Die Zahl der Vergewaltigungen und schweren sexuellen Nötigungen erhöhte sich um neun auf 27 Fälle, davon sechs Versuche. Drei dieser Fälle

-6- Jahresrückblick 2014 geschahen bereits im Jahr 2013 und wurden erst in 2014 statistisch erfasst. 22 der Straftaten konnten aufgeklärt werden. Der größte Teil der Taten wurde von alleinhandelnden Tätern begangen, in 17 Fällen kannten sich Opfer und Täter bereits vor der Tat. Nicht erfreulich ist der deutliche Anstieg bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen, hier musste nach dem besonders guten letzten Jahr eine Steigerung um 58 Taten auf das Niveau des Jahres 2012 verzeichnet werden. Der Anteil der Gewaltdelikte an der Gesamtkriminalität liegt im Kreis Viersen weiterhin bei 2,6 Prozent. Im Land NRW beträgt der prozentuale Anteil der Gewaltdelikte an der Gesamtkriminalität 3,1 %.

-7- Jahresrückblick 2014 3.2. Raubdelikte Diagramm 6 Im Jahr 2014 war wieder ein Rückgang der Raubdelikte und räuberischen Erpressungen um 5 auf 109 Taten zu verzeichnen. Der Durchschnitt der letzten Jahre lag bei rund 113 Taten. Die Aufklärungsleistung verbesserte sich wieder leicht: Rund jeder zweite Raub oder räuberischer Erpressung konnte geklärt werden. Gut die Hälfte aller Raubdelikte (56) wurde auf Straßen, Wegen und Plätzen verübt. Im Land NRW betrug der Anteil der Raubstraftaten an der Gewaltkriminalität 30 %. Die Aufklärungsquote im Land NRW betrug 47,29 %.

-8- Jahresrückblick 2014 3.3. Gefährliche und schwere Körperverletzung Diagramm 7 Bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen ist mit 345 registrierten Straftaten wieder eine höhere Fallzahl festzustellen. Dennoch konnte die Aufklärungsquote (AQ) etwas gesteigert werden. Ein Grund für die hohe AQ ist die Tatsache, dass es sich häufig um Beziehungstaten handelt, d.h. dass Opfer und Täter sich zumindest zuvor kannten. Im Land NRW betrug der Anteil der gefährlichen und schweren Körperverletzungen an der Gewaltkriminalität 65,1 %. Die Aufklärungsquote im Land NRW betrug 80,4 %.

-9- Jahresrückblick 2014 4. JUGENDKRIMINALITÄT 4.1 Anteil Tatverdächtige unter 21 Jahren an den Gesamttatverdächtigen Diagramm 8 Der Anteil der jungen Tatverdächtigen an der Zahl aller Tatverdächtigen im Kreis Viersen ist gleich geblieben. Ein Grund für den über Landesschnitt liegenden Anteil junger Tatverdächtiger an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen ist, dass bei der hohen Zahl ermittelter Rauschgift-Tatverdächtiger 35 % unter 21 Jahre alt sind. Im Rahmen des Behördenschwerpunktes "Junge Intensivtäter" kümmern sich direktionsübergreifend alle operativ tätigen Direktionen um Intensivtäter und besonders um junge Intensivtäter, die für einen erheblichen Anteil an der Massenkriminalität verantwortlich sind.

-10- Jahresrückblick 2014 Diese jungen Intensivtäter werden im Verbund zwischen Jugendamt, Jugendgerichtshilfe, Staatsanwaltschaft und Polizei besonders in den Fokus genommen, um kriminelle Karrieren gar nicht erst beginnen zu lassen oder abzubrechen. Wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht, geschieht dies auch durch freiheitsentziehende Maßnahmen. Das Konzept soll die Gefahr, die von Rädelsführern ausgeht, minimieren. Den anderen jungen Tätern soll vor Augen geführt werden, wohin solches Fehlverhalten führt.

-11- Jahresrückblick 2014 4.2 Jugendkriminalität bei ausgewählten Kriminalitätsphänomenen Diagramm 9 Der Anteil der jugendlichen oder heranwachsenden Tatverdächtigen bei der Gewaltkriminalität sank seit 2011 kontinuierlich von 49,3 % auf 38,3 % im Jahr 2014. Der Anteil junger Täter bei Sexualdelikten war im Jahr 2014 auf einem etwa durchschnittlichen Stand der letzten fünf Jahre. Von den insgesamt ermittelten 107 Tatverdächtigen waren 34 unter 21 Jahre alt. Der Schwerpunkt der Sexualstraftaten der jungen Menschen liegt beim sexuellen Missbrauch von Kindern. Hierzu finden sich in hohem Maße sexuelle Kontakte Jugendlicher mit noch nicht 14 Jahre alten Mädchen, Sendungen verbotener Inhalte über digitale Medien an Kinder sowie Handlungen über soziale Netzwerke wie Facebook. Konstant rückläufig ist ebenso die Beteiligung junger Täter beim Diebstahl und bei den Sachbeschädigungen.

-12- Jahresrückblick 2014 5. DIEBSTAHLSKRIMINALITÄT 5.1 Anteil Diebstahl an der Gesamtkriminalität Diagramm 10 In dem Maße wie die Rauschgiftdelikte und Betrugsdelikte wieder zunehmen, nimmt der Anteil der Diebstahlsdelikte trotz leicht gestiegener absoluter Zahlen im Vergleich zur Gesamtkriminalität ab. (Viersen: 39,1 %, Land NRW 44,5 %). Wie in den Vorjahren liegt der Unterschied zum Landesschnitt insbesondere in den geringeren Zahlen des Ladendiebstahls im Vergleich zur Gesamtkriminalität begründet (2014: Viersen: 4,1 %, Land NRW: 6,1 %). Im Jahr 2014 waren 201 Taschendiebstähle zu verzeichnen (Vorjahr 152 Fälle). Die Diebstähle geschehen häufig zum Nachteil älterer Mitbürger. Häufig wird das Fehlen z.b. von Geldbörsen erst später entdeckt, wenn sich die Täter bereits vom Tatort entfernt haben und Täterhinweise nicht vorliegen. Entsprechend gering ist die Aufklärungsquote. Deshalb kann der Hinweis an die Bürgerinnen und Bürger nicht oft genug wiederholt werden, Wertsachen und Geldbörsen sicher in Jackeninnentaschen aufzubewahren und Taschen nicht unbeaufsichtigt im Einkaufswagen zu belassen.

-13- Jahresrückblick 2014 5.2 Wohnungseinbruch (mit Versuchsanteil) Diagramm 11 Das Ziel, die Wohnungseinbrüche im Kreis Viersen unter 700 Taten zu senken, konnte mit erheblichen Anstrengungen erstmals seit 2010 wieder erreicht werden. Die Aufklärungsquote konnte etwas gesteigert werden. Im Land NRW lag die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch (WED) bei 15,4 %. Die Häufigkeitszahl lag im Kreis Viersen bei 216 und im Land NRW bei 300. Die zentrale Bearbeitung des Wohnungseinbruchs durch qualifizierte Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter hat sich bewährt und wird beibehalten. Während der dunklen Monate wurde direktionsübergreifend mit starken Kräften versucht, in der Fläche so präsent zu sein, dass örtliche wie überörtliche Tatverdächtige vor Tatbegehung erkannt werden oder dass nach

-14- Jahresrückblick 2014 Tatentdeckung eine erhöhte Chance besteht, Täter am Tatort oder in der Nähe festzunehmen. Dies gelang, auch mit der Hilfe von zeitgerechten Hinweisen von Nachbarn oder Anwohnern über die polizeiliche Notrufnummer 110, ein paar Mal. Mit unseren Presseveröffentlichungen zu Wohnungseinbrüchen mit Präventionshinweisen wie auch mit der landesweiten Kampagne "Riegel vor" möchten wir die Bevölkerung sensibilisieren, sich sicherer zu verhalten und Sicherheitstechnik zu nutzen und damit Eigenverantwortung zu betreiben. Weiterhin bitten wir noch einmal dringend darum, dass Bürgerinnen und Bürger verdächtige Beobachtungen im Wohnumfeld sofort über 110 melden.

-15- Jahresrückblick 2014 5.3 Tageswohnungseinbruch (mit Versuchsanteil) Diagramm 12 Diese Sonderform des Wohnungseinbruchs wird meistens von überörtlich agierenden, internationalen und professionell organisierten Tätergruppen begangen. Der geringe Anteil der im Versuch stecken gebliebenen Taten spricht für die Professionalität der Täterinnen und Täter. Aus diesem Grund spielt eine möglichst effektive Sicherung von Fenstern und Türen eine so wichtige Rolle, Wohnungseinbrüche zu verhindern. Die Aufklärungsquote konnte um 3,3 Prozentpunkte gesteigert werden.

-16- Jahresrückblick 2014 5.4 Fahrraddiebstahl Diagramm 13 Leider ist wieder ein leichter Anstieg der Fallzahl beim Fahrraddiebstahl zu verzeichnen. Die gestiegene Aufklärungsquote ist auf die Ermittlungen von Seriendieben zurück zu führen, deren zwischenzeitliche Inhaftierung vermutlich auch zu wieder sinkenden Fallzahlen führen dürfte: Wer sitzt, klaut nicht. In diesem Zusammenhang machen wir nochmals auf die Möglichkeit aufmerksam, sein Fahrrad bei der Polizei registrieren zu lassen und so das Risiko des Diebstahls zu minimieren und die Möglichkeit der Wiederbeschaffung zu erhöhen. Der weit überwiegende Teil der gestohlen gemeldeten Fahrräder war, so zumindest die Angaben der Eigentümer bei Anzeigenerstattung, abgeschlossen. Tatsächlich aber bietet beispielsweise ein Speichenschloss keinen wirksamen Schutz vor Fahrraddieben. Auch hier wären mit guten Diebstahlsicherungen sehr viele Straftaten zu verhindern. Sehr häufig stellen wir fest, dass die Menschen sehr viel Geld in die Hand nehmen, um ein hochwertiges Fahrrad zu kaufen. Hingegen scheuen oder vergessen sie zu häufig die Investition von einigen zig Euro mehr, um eine wirklich taugliche und schützende Diebstahlsicherung zu erwerben.

-17- Jahresrückblick 2014 5.5 Diebstahl von Kfz Diagramm 14 Die Anzahl der entwendeten Kraftfahrzeuge liegt aufgrund des Rückgangs deutlich unter dem fünfjährigen Mittelwert. Die Aufklärungsquote konnte gesteigert werden und liegt 3,8 %-Punkte über dem Landeswert (22,4 %). Ein Teil der entwendeten Fahrzeuge wurde für Spritztouren oder zur Begehung weiterer Straftaten benutzt und dann irgendwo abgestellt, wo die Polizei sie sicherstellen konnte. Solche Taten konnten auch geklärt werden, wohin gegen Diebstähle hochwertiger Fahrzeuge unaufgeklärt blieben. Solche Fahrzeuge werden nach landesweiter Einschätzung zunächst in Verstecke oder direkt ins benachbarte Ausland verbracht, wo sie entweder zerlegt und in Einzelteilen verkauft oder später komplett über Seehäfen bzw. auf dem Landweg ins entferntere Ausland verbracht.

-18- Jahresrückblick 2014 6. RAUSCHGIFTKRIMINALITÄT 6.1 Rauschgiftdelikte im 5-Jahresvergleich Diagramm 15 Die Steigerung der Fallzahl bei der Rauschgiftkriminalität beruht überwiegend auf einem Anstieg um 574 Fälle beim Schmuggel von Cannabis. In den vergangenen beiden Jahren war es aufgrund einer veränderten, restriktiveren Politik in den Niederlanden bezüglich des Erwerbs von Cannabis durch nicht in den Niederlanden Wohnhafte zu einer Verringerung der Aufgriffe durch Bundespolizei, Zoll und Landespolizei und damit zu einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen gekommen. Eine Lockerung dieser Vorgehensweise hat im vergangenen Jahr zu einer Zunahme an Drogentouristen geführt, die überwiegend mit der Bahn in die Niederlande reisen und in den Zügen durch Zoll und Bundespolizei kontrolliert werden. Die dabei festgestellten Straftaten fließen in die Kreis Viersener Kriminalstatistik ein.

-19- Jahresrückblick 2014 7. STRASSENKRIMINALITÄT 7.1 Straßenkriminalität im 5-Jahresvergleich Diagramm 16 In diesem Summenschlüssel sind Sachbeschädigungen, Delikte rund ums Kraftfahrzeug, Fahrraddiebstähle sowie Sexualdelikte und Raubüberfälle im öffentlichen Raum erfasst. Der Anteil der Straßenkriminalität an der Gesamtkriminalität im Kreis Viersen beträgt 24,4 %. Die Aufklärungsquote konnte nicht gehalten werden und liegt knapp unter Landesniveau.